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Autor: Betreff: Nochmal: Säure im Bier
Junior Member
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Beiträge: 13
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2008 um 20:10  
Liebe Kollegen,
das Thema ist sicher schon vielfach abgehandelt worden, aber ich brauche euren Rat fuer das Troubleshooting meines letzten Braugangs.

Nachdem ich nach Norwegen umgezogen bin musste ich feststellen, dass man das Bier hier wirklich nicht trinken kann, es gibt nur Pils in Dosen maximal 4,7% und das zu ordentlichen Preisen ( 3 Euro die 0.5l Dose). Ein Erdinger ö.ä muss man hier im Vinmonopol kaufen, das ist ein staatlicher Spezial Laden wo die 0,5 Flasche 7 Euro kostet.

Ich habe mir vorausschauend im Januar beim Umzug nochmal Braumaterial aus Deutschland mitgebracht. Unter anderem die Weihenstephan WYEAST Hefe.

Das ist schon der erste Knackpunkt: die Hefe war schon ca. ein halbes Jahr alt vor Verwendung und wurde beim Transport ( ca. 2 Tage nicht gekuehlt)

Aus Zeitgruenden habe ich mir hier Malzextrakt der Firma Moutons gekauft (aus England)
1,5 Kg Wheat und 1,8 Kg Medium. Leider habe ich zuspät gesehen, dass in der Wheat Büchse ja ein gemisch aus Gerste und Weizen ist, deshalb hatte mein Weizensud nur einen Weizenanteil von 25%. Laut Hanghofer macht ja die Hefe den Hauptgeschmack des Weizenbiers aus, deshalb hab ich das so hingenommen.
Als Hopfen hab ich Dolden Tettnanger Aroma verwendet.
Schon bei der Herführung der Hefe fiel mir ein säuerlicher Geschmack der Würze auf
Die Gärung verlief Spitze, eigetlich zu gut, die Kräusen sich mehrmals durch den Gärspund gedrückt und ich musste mehrmals Täglich abschöpfen.
Nach 6 Tagen war dann bei 3,5°Plato stopp und ich habe in Flaschen gefüllt.
Die Schnellvergärungsprobe hab ich dabei probiert, wobei mir auch dieser säuerliche Geschmack auffiel.
Jetzt nach einer Woche Nachgärung hab ich interesse halber mal eine Flasche geöffnet, super Karbonisation aber o graus ein sehr säuerlicher Geschmack.

Nun die Fragen:
1. Können es Essigsäure Bakterien sein und wenn ja, wann sind die am wahrscheinlichsten reingekommen? Ich habe das Bier endvergoren und gab noch einen Tag vor Abfüllen dazu um ganz sicher zu sein
2. Was kann es sonst noch sein?
3. Kann es unter umständen schädlich sein, dieses Zeug zu trinken, abgesehen von dem etwas merkwürdigen Geschmack.
(hab immer sehr steril gearbeitet mit PVP Jod)
4. Kann die 2 Wochen Lagerung diesen säuerlichen Geschmack noch abbauen?

So, nun hab ich viel gefaselt, hoffentlich liest sich das einer überhaupt durch.

Viele Grüße
Christoph
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charmanta
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2008 um 20:56  
zu 1) das klingt danach. Aber ich habe Essigsäure bzw. Milchsäureprobleme immer nur mit schlecht gereinigten Fässern gehabt. Seitdem ich meine Fässer chemisch reinige, hab ich keine Probleme mehr. Während der Hauptgärung kenne ich das überhaupt nicht. Ich halte das aber für denkbar, daß Deine Hefe schon was weg hatte. An Überlagerung pauschal glaube ich nicht, ich benutze auch Tütenhefe, die bis zu 9 Monate über ist und habe keine Probleme.
zu 2) ... keine Ahnung. Zitronengeschmack = Milchsäure, meine Erfahrung. Andere Verunreinigungen hatte ich noch nie.
zu 3) Nö. Aber das Bier wird immer schlimmer. Bei hohen Temperaturen ist das aber durchaus angenehm ... nur würde ich das nie so freiwillig brauen.
Der letzte Rest meiner Fässer ist aber meist ungeniessbar. Ich schätze, nach der Lagerung und dem Anzapfen hast Du 10-14 Tage geniessbares Bier ( was Fässer angeht ;) ).
zu 4) Bei mir hat sich der saure Geschmack durch Verunreinigungen verursacht meist erst IM Fass entwickelt ... und wird dann immer schlimmer.
JEDES Bier kippt irgendwann um ... das merke ich immer, wenn ich "leere" Fässer stehen lasse und vor dem nächsten Brautermin dann spüle. Dann riechen sie alle sauer. Ich würde also sagen, negativ.


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Hopfen und Malz ... ab in den Hals
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2008 um 20:57  
Hallo, Christoph,

ich mach`s kurz: ja, die säuerliche Note wird sich noch abbauen. Jungbier und vor allem die Schnellvergärprobe schmecken (zumindest bei mir) immer etwas säuerlich. An eine Essigsäureinfektion glaube ich nicht, sonst hättest Du richtig stechenden Essigsäuregeruch wahrgenommen (glaube mir, aus aktuellem Anlaß weiß ich wovon ich rede...).

Nein, schaden wird Dir das Bier sicherlich nicht, selbst wenn es durch Infektion verdorben wäre. Schmeckt halt dann sehr sauer und eventuell etwas nach Essigsäureethylester (Klebstoff).

Warte noch mal ein bis zwei Wochen Kaltreifung ab.

Cheers
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 6.7.2008 um 21:10  
Hallo Christoph!

Hmm, die 3068 ist eigentlich nicht so der mächtige "Schäumer", wie z.B. eine 3638.
Ich habe aber bei meinen Versuchen mit Säuerung durch Milchsäurebakterien gemerkt, daß die Kräusen...na ja..."schleimiger" werden können und so stabiler stehen können.
Eine Infektion mit Milchsäurebakterien würde auch die beobachtete, zunehmende Säuerung erklären.
Allerdings ist Jungbier geschmaklich sowieso nicht der Bringer.
...äh...wie hast Du es geschafft, eine SVP bei Weizenbier zu machen? Da überholt Dir das Faß doch locker die Probe!
...und die schmeckt eigentlich immer sch...aurig ;)

Falls es eine Infektion ist: trinken kannst Du das Bier schon, aber achte auf Deine Verdauung! :D
Ich habe mal eine UG-Schnarchgärung aus Lustlosigkeit allzulange im Gäreimer stehen lassen, und mir so eine kräftige Infektion mit Milchsäurebakterien (niedertemperatur, also nicht der delbrueckii ;) ) eingefangen. Ich trinke das Bier trotzdem (ich habs versaut, jetzt sauf' ich's auch aus!), gut gekühlt ist es erträglich. Aber mehr als eine Flasche abends wirkt recht "verstopfungslindernd"! ;)

...keine Angst vor langen Postings! Bier erfordert schließlich auch eine lange Lagerzeit...

Grüße ins schöne Norwegen!
Uwe


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 07:18  
Ich habe mein allererstes Bier aus gehopftem Extrakt gebraut, ein angeblich 'Mildes Dunkel'. Allerdings auch noch mit Trockenhefe. Beim Anstich (nach vielleicht drei Wochen Lagerung) war das Zeug so sauer (und auch sonst wenig bierähnlich), dass die meisten Gäste lieber auf Industriebier zurückgegriffen haben :redhead: .

Seitdem verzichte ich sowohl auf Malzextrakt als auch auf Trockenhefe. Ich weiß, dass mir jetzt sicher viele heftig widersprechen werden, aber sicher ist sicher. Seit ich maische und mit Flüssighefe arbeite, hat jedenfalls keiner mehr nach 'richtigem' Bier gefragt :D

Edit: naja, aufgrund Uwes Einsatz werde ich vom Trockenhefe-Zölibat ausnahmsweise mal abweichen.


[Editiert am 7.7.2008 um 07:21 von Berliner]



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Gruß vom Berliner
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 07:45  
Hallo, Berliner,

da könnte ich Dir auch noch eine sehr gute Trockenhefe, die Safale US-05 empfehlen.
Die vergärt auch noch bei 24°C furztrocken und nicht den Anflug an Säure. Ich hatte ähnliche Bedenken wie Du (auch aus eigener Erfahrung).

Ciao
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 08:03  
Moin,

bei mir war das (viel zu lange ) ähnlich. Das Bier wurde säuerlich und je länger es lagerte um so saurer wurde es - bis es dann nach ca 4 Wochen selbst bei gutem Willen nicht mehr trinkbar war. Ich habe wenn ich Flaschen geöffnet habe, welche noch länger standen manchmal gedacht ich trinke Zitronensaft oder ähnliches - wiederlich. Der Geschmack erinnerte anfangs an Trapisterbier, aber wie gesagt, es wurde immer saurere und saurer.

Bei mir lag es wohl am Faß welches nicht mehr zu reinigen war, seitdem ich auf Edelstahl umgestiegen bin ist das Problem weg. Leider habe ich viele viele Liter Bier weggeschüttet bis ich durch das Forum auf das Faß als Infektionsherd gekommen bin.

Gruß
t....

PS: Was ,acht die Trapisterbiere eigentlich sauer?


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"...ihre Väter kannten nur Bier, und das ist das Getränk, das für unser Klima paßt." Der Alte Fritz
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 08:19  
Moin, t...

Zitat:
PS: Was ,acht die Trapisterbiere eigentlich sauer?

Milchsäure macht diese Biersorte säuerlich. Bei den Flüssighefen von Wyeast sind die Milchsäurebakterien gleich mit drin.

Gruß
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 10:39  
Liebe Kollegen,
vielen Dank dass ihr so viele Antworten auf meine Frage gepostet habt.
Bei der Durchsicht dieser kamen mir noch einige Fragen/Anmerkungen.

1. Sind Milchsaeure und Essigsaeure Bakterien dasselbe (Laktobacilluae)?
2. Uwe schreibt von Delbrueckii, gibt es da verschiedenen Staemme, und wenn ja was muss man
als Brauer da wissen.
3. Bei meinem Sud ist mir in der Tat aufgefallen, dass die Kraeusen schleimiger waren als sonst,
was ich als Anzeichen fuer Bakterien deute, komisch ist, dass ich die Saeure schon im Erlenmeyer
fuer die Hefeherfuerung geschmeckt habe (nachdem ich den Sud beimpft habe, die letzten
Tropfen). Der Erlenmeyer war chemisch gereinigt, die Wuerze 15 min mit samt Beluefter
ausgekocht und beim Einfuellen der WYEAST wurde vorher Packung und Rand des Erlenmeyers
sprueh desinfiziert, ich weiss nicht wie ich es noch besser machen kann.
4. Notat zur SVP: Ich habe aus dem Hanghofer gelernt und der schreibt nur, dass eine SVP gemacht
werden sollte und differenziert nicht zwischen untergaerig und obergaerig. Wenn ich ueberlege,
dann leuchtet mir ein, dass der Gaerbehaelter durch die groessere Menge an Hefe die sich dort
bildet schneller sein muesste als die "SVP" wobei ich immer versuche die letztere an einen
waermeren ort zu stellen.
5. Im Forum habe ich einmal einen interessanten Beitrag zu der sogenannten verlaengerten
Hauptgaerung gelesen. Hierbei wurde der Anzatz nach Beendigung der HG noch einige Tage
stehen gelassen um das Bier besser zu klaeren. Dies steht im Wiederspruch mit den Beitraegen,
von Brauern, die beschreiben, dass sie ihr Bier zu spaet umgefuellt haben und deswegen
der Sud sauer wurde oder "umgekippt war".

P.s. Sorry, dass ich die Umlaute nicht korrekt schreibe aber hier in Norge gibt es nur å,æ und ø

Viele Gruesse
Christoph
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 11:17  
Christoph,
die Luft, die Du durch deinen Starter pumpst, könnte die Quelle der Bakterien sein. Abhilfe könnte ein Sterilfilter am Lufteinlass sein. Alternativ könntest Du auch mal die Olivenöl-Methode versuchen (Starter nicht belüften, sondern einen Tropfen Olivenöl als Fettsäurequelle in den Starter geben).
Für die Klärung des Biers ist es am besten, wenn es möglichst kalt steht. Das verringert auch die Infektionsgefahr, weil es die meisten Bakterien gern etwas wärmer haben. Gefährlich ist es nur, den (insbesondere obergärigen) Sud zu lange bei Gärtemperatur stehen zu lassen.


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Gruß vom Berliner
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Administrator
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 11:40  
Hallo, Christoph,

zu Punkt 1: Nein, Essigsäurebakterien (Hauptgattung: Acetobacter) verrichten ihre Tätigkeit unter Sauerstoffeinfluß und bilden Essigsäure. Milchsäurebakterien (Hauptgattung: Lactobazillus) arbeiten unter Ausschluß von Sauerstoff. Daher können sie sich auch in der Nachgärung unter Druck und unter CO2-Einfluß vermehren und Milchsäure bilden.

zu Punkt 4: ich habe es immer genau umgekehrt gesehen (und die entsprechende Erfahrung gemacht), daß der Hauptsud mit seiner großen Masse/Menge länger braucht als meine 100 ml SVP, die die letzten Male bei exakt gleich (hoher) Temperatur von ca. 23-24°C gestanden haben.

Greets
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 14:36  
Habe selbstverstaendlich einen Steril-Luftfilter zum Belueften benutzt, aber naechtstes mal werde ich das mit dem Olivenoel probieren, das mit dem Starterbelueften ist finde ich so eine Sache, meistens schaeumt das so derartig, dass man in regelmaessigen Abstaenden belueften muss .In der Anleitung Starter How To wird beschrieben, dass der Starter kontinuierlich belueftet und mit Magnetruehrer bearbeitet wird, weiss nicht wie das gehen soll aufgrund des Schaumes.

Servus Christop
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 7.7.2008 um 14:54  
Hallo Christoph,
Zitat:
In der Anleitung Starter How To wird beschrieben, dass der Starter kontinuierlich belueftet und mit Magnetruehrer bearbeitet wird, weiss nicht wie das gehen soll aufgrund des Schaumes.

Dagegen hilft auch, wie Berliner schon geschrieben hat, ein paar Tropfen (Oliven)Öl.

Grüße
Wolfgang
Antwort 12
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baerenmann
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red_folder.gif erstellt am: 8.7.2008 um 17:31  
Hallo Leidensgenossen,

ich muss mich auch schweren Herzens von zwei Suden trennen, die ich kurz hintereinander gebraut habe. Zuerst war ich mir nicht ganz sicher, ob dieser leichte Zitrusgeschmack von Milchsäureplagegeistern kommt oder ob das noch mit der Reifung zu tun hat.
Der folgende Sud, auf der gleichen Hefe angesetzt, war aber bereits richtig sauer. Offensichtlich habe ich das Problem mit der Hefe weitervererbt. ;(

Aus dieser Misere leite ich zwei Änderungen in meinem Braualtag ab:

1) Ich züchte meine Hefe nach wie vor mit der Kochsalzmethode. Da meine ersten Sude aus diesen Hefen immer in Ordnung waren, werde ich künftig die Hefe maximal zweimal führen und danach wegschütten.

2) Bisher habe ich meine Utensilien mit einem chlorhaltigen Reiniger gewaschen und danach gründlich ausgespült. Ich vermute, dass ich mir die Infektion nach der Desinfektion, beim Auswaschen eingefangen habe, da beim Auswaschen kein desinfiziertes Wasser zur Verfügung steht.
Künftig desinfiziere ich mit chemisch reinem Wasserstoffperoxid und spüle danach nicht mehr aus. Die minimalen Reste der Chemikalie oxidieren zu Wasser und Sauerstoff, was in den geringen Mengen sicherlich kein Problem ist.
Ich hoffe, dass es funktioniert – reinigt eigentlich jemand nach dem gleichen Prinzip? :question:

Grüße vom Niederrhein
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 8.7.2008 um 19:09  

Zitat:
reinigt eigentlich jemand nach dem gleichen Prinzip? (Chlor bzw. H2O2)

Sehe ich für mich keine Veranlassung mit derart drastischen Mitteln zu arbeiten, vor allen Dingen nicht mit chlorhaltigen Reinigern.

Grüße
Wolfgang


[Editiert am 8.7.2008 um 19:09 von Steinbrauer]
Antwort 14
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 8.7.2008 um 19:27  
Dass die Infektion aus dem Wasser kommt, kann man so gut wie sicher ausschließen, wenn es sich um Trinkwasser aus dem Netz handelt. Die Anforderungen an Trinkwasser sind ja in D sehr hoch, da kann ich mir kaum vorstellen, dass sich gerade Milch- oder Essigsäurebakterien halten können.
Ich würde da eher an anderer Stelle suchen, z.B. schlecht zu reinigende Schläuche, Rohre, Hähne oder sonstige Ecken, in denen sich Bakterien quasi unsichtbar einnisten können. Auch Bierstein ist ein gutes Versteck, z.B. im Keg.

Für die Reinigung sollten Soda, Zitronensäure und/oder Hitze und Schrubben ausreichen. Die Kunststoffteile (inkl. Gärbottich) muss man halt irgendwann wegwerfen wenn sie nicht mehr sauber zu bekommen sind.


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Gruß vom Berliner
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 9.7.2008 um 14:10  
Hallo,
Zitat:
Die Kunststoffteile (inkl. Gärbottich) muss man halt irgendwann wegwerfen wenn sie nicht mehr sauber zu bekommen sind.

Ich benutze schon seit 15 Jahren einen Gäreimer aus Kunststoff und den reinige ich mit Geschirrspülmittel. Anschließend spüle ich den Eimer noch mit heißem Wasser aus.
Ich habe ihn auch schon mal mit feiner Stahlwolle behandelt, um den braunen Belag zu entfernen. Dadurch hat er natürlich Riefen bekommen, aber das scheint kein Problem zu sein.
Probleme, die mit solchen Kunststoffeimern auftreten sollen, kann ich also nicht bestätigen.

Grüße
Wolfgang


[Editiert am 9.7.2008 um 16:48 von Steinbrauer]
Antwort 16
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marvin
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red_folder.gif erstellt am: 9.7.2008 um 14:53  
Hallo in die Runde,

mein Gärbottich aus Kunststoff ist ebenfalls schon richtig braun, das geht mit schrubben nicht mehr weg.
Da ich aber die Würze sehr heiß einfülle u. dann langsam abkühlen lasse denke ich einfach, dass Bakterien, die sich im Bierstein eingenistet haben könnten, dies einfach nicht überleben.
Auf jeden Fall hatte ich noch nie eine Infektion (über 30 Sude).
Ich möchte demnächst mal versuchen den Bottich doch wieder sauber zu bekommen, werde das mal mit Reiskörner probieren.

Gruß

Marvin


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Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Don Tom
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red_folder.gif erstellt am: 9.7.2008 um 15:51  
Hallo,
geb auch mal meinen Senf dazu, ich besitze nur Kunststoffeimer und hab mittlerweile gut 30 Sude ohne Infektion vergoren. Ich reinige ebenfalls nur mit Spülmittel und einem weichen Schwamm, daher sind auch noch keine Riefen drin, hartnäckige Verfärbungen werden mit heißen Wasser,Spülmaschinenreiniger und mit einem weichen Schwamm behandelt. Vor Inbetriebnahme eine alkoholische Wischdesinfektion und nochmal kaltes Leitungswasser, Ende.
Funktioniert prächtig und man hat mit den ganzen sehr aggressiven Mitteln Gesundheit, Umwelt u. U. den Geldbeutel geschont.

Gruß
Thomas
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smilies/cry_smile.gif erstellt am: 10.7.2008 um 10:00  
Hallo,

leider kann ich seit gestern auch meinen Senf dazugeben, denn mein vor ca. 7 Wochen gebrautes "Killkenny" (zumindest sowas in die Richtung) ist mir urplötzlich sauer geworden.
Urplötzlich deshalb, weil ich das Bier in den 5 Wochen, die es jetzt im Kühlschrank reift jede Woche verkostet habe und letzte Woche noch keinerlei Anzeichen zu schmecken waren (vielleicht fehlt mir dazu auch noch die Übung, auf die ich jedoch in punkto Milchsäure gerne verzichte).
Nun gut, die gestrige Probe war nun auch noch nicht so sauer, dass ich´s gleich ausspucken musste, aber von der malzigen Süffigkeit der letzten Wochen war eigentlich nichts mehr vorhanden. Selbst die 35 IBU einfach so weggefegt, stattdessen blieb als Geschmack im Mund einfach nur diese Säure zurück, die ich jetzt einfach mal als Milchsäure deklarieren würde, zumindest ist es kein Essig.
Auch die Hoffnung es könnte sich um diese eine, oder von mir aus auch 5 oder 6, schlecht gereinigte Flaschen handeln musste ich letztlich fahren lassen. Selbst in den beiden 5 l -Fässchen hatten die Bakterien ihr unwesen getrieben.

Woran es letztlich gelegen hat weiss ich natürlich noch nicht. Da bei den voangegangenen ca. 10 Suden bisher alles ohne Komplikationen (zumindest in Sachen Infektion) ablief war ich eventuell auch etwas zu sorglos was die Desinfektion angeht.

Auf alle Fälle werde ich jetzt erstmal gründlichst Gerbehälter und ander Utensilien desinfizieren. Sollte sich da irgendetwas in den Plastikhähnen oder Riefen meines Gärfasse verstecken, kommt für mein vor 14 Tagen gebrautes und gestern in den Kühlschrank verfrachtetes Weizenbier leider jede Hilfe zu spät.
Wobei ich jetzt einfach mal darauf vertraue, dass auch mein Weizen nach 4 Wochen Reifung noch unauffällig schmecken wird. Erfahrungsgemäss wird ein Weizenbier beim mir eh kaum älter :D


@gymnic: Wie sich die Säure in deinem Bier mit zunehmender Lagerung entwickeln wird kann ich dir leider nicht sagen.
Was das Überschäumen der 3068 Weihenstephan Weizenhefe angeht, so kann ich dir nur raten die ersten zwei Tage deutlich unter 20 Grad Raumtemperatur zu vergehren oder wenn bei 20°C dann im Wasserbad. Meine vorletzte (anfang Mai) Gärung mit der 3068 (seit Oktober 2007 in Kochsalz) hab ich bei 20 Grad Raumtemp. durchgezogen. Gärung war am nächsten Morgen (nach etwa 12 Stunden) schon voll in Gang. Nach 24 Stunden hab ich die Schaumdecke, die schon den Deckel des Gärfasses erreicht hatte (20 Liter in 30 Liter Fass) abgeschöpft und weil sich das Gärfass schon so warm anfühlte gleich mal Temperatur gemessen Ich hatte stolze 30,5° C im Jungbier. Da es mir zuviel Arbeit war nachträglich für Kühlung zu sorgen hab ichs so gelassen, worauf sich der Sud mit ca. 1 Liter aus dem Gärröhrchen gedrücktem Bier bedankte.
Aus diesem Grund hab ich mein letztes Weizen vor 2 Wochen ins Wasserbad gestellt (die ersten beiden Tage der Gärung) die Temperatur des Wasserbads lag recht konstant bei 20 Grad. Raumtemp. bei 19° und im Gärbehälter knapp 21. Heute Abend werd ich mal die erste Flasche probieren und schaun wie sich das auf die typischen Aromen ausgewirkt hat. Zumindest Wyeast empfiehlt ja ausdrücklich Gärtemperaturen von etwa 19°C für die 3068. So nah war ich bisher zumindest noch nie da dran.

Zumindest was die Gäraktivität der 3068 anbelangt, kann ich durchaus bestätigen, was ja schon das ein oder andere mal in anderen Threads angemerkt wurde, dass zumindest einige Hefen im Alter zu einer recht heftigen ersten Gärphase neigen, dafür hintenraus dann gern mal schlappmachen.


Grüsse Matthias
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