Newbie Beiträge: 9 Registriert: 24.7.2008 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2008 um 11:33 |
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Hallo,
ich habe nochmal ein paar Fragen zum Gärvorgang. Ich habe mir die
Flüssighefe "Wyeast 2278-Czech Pils" gekauft. Nach dem eigentlichen
Brauvorgang habe ich den Sud auf Raumtemperatur (ca. 24°C) abkühlen lassen,
was eine Nacht gedauert hat. Die Hefe habe ich nach Anleitung aktiviert und
dann bei 24°C dazugegeben. Dann ordentlich umgerührt, den Deckel nur
aufgelegt und ca. 10 Stunden gewartet. Dann habe ich den Behälter bei 10°C
in den Kühlschrank gestellt. Es hat eine ganze Weile gedauert (ca. 30
Stunden) bis endlich etwas zu sehen war. Nach 48 Stunden war leichte
Schaumbildung vorhanden. Heute, also nach 4 Tagen, habe ich dann nochmal
gespindelt. Komisch ist, dass sich die Dichte kaum verändert hat. Bei ca.
1,048 habe ich die Hefe dazugegeben und nach 4 Tagen bin ich ca bei 1,045.
Ist das bei untergäriger Hefe normal?
Meine Brauanleitung sagt, dass ich das Jungbier nach 3-4 Tagen bei einer
Dichte von 1,020 umfüllen soll in einen anderen Behälter. Diese Anleitung
bezieht sich meiner Meinung nach aber auf obergärige Hefe. Soll ich also
ruhig bleiben oder muss ich mir Sorgen machen? Wann ist denn der richtige
Zeitpunkt und wie sollte die anschließende Gärungstemperatur (also wenn das
Bier schon in Flaschen gefüllt ist) sein?
Viele Grüße
Samurai
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Posting Freak Beiträge: 1027 Registriert: 3.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2008 um 11:47 |
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Hallo Samurai,
...ruhig bleiben!
Hast du vor dem Spindeln die Kohlensäure ausgetrieben? Die erzeugt Auftrieb
und verfälscht das Ergebnis!
Die Beschreibung (Umfüllen nach 3-4 Tagen) kann sich nur auf og
beziehen.
Normalerweise benötigt ug Hefe 1o-14 Tage.
Gruß aus Dortmund
Gerd
____________________ "...besser der Arsch leidet Frost als der Hals Durst!" (Martin Luther)
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2008 um 12:38 |
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wie Gerd schon sagt, ruhig bleiben.
Ich hatte schon mehrere UG Sude welche über drei Wochen brauchten. Wenn Du
die Möglichkeit hast, erhöhe die Temperatur auf 12°, dann gehts etwas
flotter und geschmacklich wirkt es sich m.E. nicht negativ aus.
Gruß
Bodo
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2008 um 12:54 |
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Hallo,
auch das Abfuellen bei 1,020 ist so eine Sache. Der Endvergaerungsgrad
haengt ja von vielen Faktoren ab und deshalb ist es eigentlich
empfehlenswert entweder mit einer Schnellvergaerungsprobe zu bestimmen wann
man abfuellen muss oder nach dem Abfuellen mit einer berechneten Speisegabe
(z.B. Zucker oder Bierwuerze) die Kohlensaeure aufzubauen.
Sonst kann es dir passieren, dass du ein schales Bier oder schlimmer kleine
Flaschenbomben erhaeltst.
Gruss
Robert
____________________
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Antwort 3 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 24.7.2008 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2008 um 13:02 |
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Also bei 1,020 fülle ich alles nochmal in einen anderen Behälter mit dem
Versuch, dass so wenig Hefe wie möglich mit dabei ist. Bei einer Dichte von
ca. 1,012 fülle ich das Bier in Flaschen und würze es mit Malzextrakt nach.
Ist das so in Ordnung? Bei welcher Temperatur sollen die Flaschen gelagert
werden?
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2008 um 14:08 |
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Hmmm.. .warum die Hefe zurücklassen? Nimm die Hefe mit und gib ggf. Speise.
Die Hefe brauchst Du noch fürdie Nachgärung. Hefe produziert ja nicht nur
CO2 und C2H5OH. Sie baut im Nachgang ("Nachgärung"), wenn aller Zucker
aufgefressen wurde, noch andere unerwünschte Stoffe (z.B. Diacetyl) ab.
Laß das Bier also erst mal auf der Hefe, solange Du noch in Fässern
arbeitest. Erst bei der Reifung in den Flaschen würe ich versuchen, die
Hefemenge möglichst klein zu halten.
Gruß,
Alex
____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 5 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 13.4.2008 Status: Offline
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erstellt am: 29.7.2008 um 14:36 |
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Richtig!
aber warum überhaupt Umfüllen ?
hin und herfüllen und Rühren ist nicht gut
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2008 um 15:04 |
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Ich schaetze mal du willst moeglichst wenig Hefe in den Flaschen haben, und
wolltest daher vorher wie beim Wein die Fluessigkeit abheben.
Aber das ist wirklich nicht unbedingt noetig. Wenn du die Flaschen nach dem
Druckaufbau schoen kuehl stehend lagerst, dann setzt sich die Hefe am
Flaschenboden ab und verfestigt sich da. Wenn man beim eingiessen
vorsichtig ist, bekommt man damit durchaus sehr klare Biere hin, die fuer
den Hobbybrauergebrauch voellig ausreichend sind.
Also ich schliess mich Alex da den anderen beiden an, erst beim Abfuellen
auf wenig Hefe achten und vorher gar nicht erst umfuellen.
Gruss
Robert
____________________
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Antwort 7 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 24.7.2008 Status: Offline
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erstellt am: 30.7.2008 um 10:19 |
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Aha. Und in Flaschen fülle ich das dann bei einer Dichte von 1,012? Und die
Flaschen lager ich auch bei 10°C?
Sorry, Fragen über Fragen...
[Editiert am 30.7.2008 um 10:19 von Samurai]
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 129 Registriert: 2.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.7.2008 um 10:58 |
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Naja, diese feste Zahl von 1,012 ist etwas problematisch, da sie ja im
Prinzip einen Endvergaerungsgrad angibt, also die Menge an Extrakt, die
nach der Gaerung noch im Bier ist.
Du weisst aber nicht hundertprozentig ob deine Hefe-Wuerzekombination genau
auf diese Zahl runter vergaehrt, weil das von verschiedenen Faktoren
abhaengig sein kann.
Ich mach es im Moment so, dass ich den Gaerverlauf beobachte (erst am
Gaerroehrchen, dann mit der Spindel ob sich der Extraktgehalt von Tag zu
Tag noch veraendert).
Wenn keine Gaerung mehr stattfindet, dann fuelle ich in Flaschen ab, wobei
der groebste Hefeschlick unten im Fass bleibt. Allerdings enthalten die
letzten Falschen durchaus ne Menge Hefe, aber das ist nicht so schlimm.
In die Flaschen mit dem Bier kommt dann eine Speisegabe mit
Haushaltszucker, das macht sich fuer mich am einfachsten, die berechne ich
bei fabier.de.
Die Flaschen gaeren dann noch ein paar Tage bei der gleichen Temperatur wie
das Fass um Druck aufzubauen, was ich mit einem Flaschenmanometer
ueberpruefe. Ist der gewuenschte Druck ungefaehr erreicht, kommen die
Flaschen bei untergaerigem Bier fuer ein 2-4 Wochen in meinen auf 0,5 - 1,0
Grad eingestellten Tiefkuehler.
Danach kommen sie dann noch eine Weile stehend in den Kuehlschrank (weil
mein Tiefkuehler leider keine Flaschen stehend aufnehmen kann). Da bleiben
sie dann so lange bis ich Lust hab sie zu trinken.
Wenn dich die Hefe im Bier stoert, die duerfte sich nach ca. einem Monat im
stehen ganz ordentlich am Flaschenboden abgesetzt und verfestigt haben.
Ansonsten kann man die je nach Biertyp auch durchaus ein wenig mit ins Glas
geben.
So macht es sich fuer mich bisher am guenstigsten.
Gruss
Robert
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Antwort 9 |
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Newbie Beiträge: 9 Registriert: 24.7.2008 Status: Offline
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erstellt am: 3.8.2008 um 20:08 |
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noch eine Frage:
Mittlerweile bildet sich ganz gut Schau und so eine Art Flocken... Ich
nehme an das ist Hefe. Sollte man diese Flocken rausfischen oder kann man
das drin lassen? Irgendwo habe ich mal gelesen, dass man diese Flocken
entfernen sollte...
Gruß
Samurai
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 3.8.2008 um 21:03 |
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Hallo Samurei,
das meißte, was sich auf der Oberfläche befindet, ist Hefe. Oft findet man
auch braune Flecken auf der Oberfläche. Die schmecken ganz furchtbar
bitter. Die kannst Du entfernen, damit Du später die "saubere" Hefe ernten
kannst.
Grüße
Wolfgang
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