Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 11.2.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2008 um 07:59 |
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Hallo liebe Braugemeinde,
nachdem ich mir bis vor kurzem nur geschrotetes Malz gekauft habe, bin ich
inzwischen dazu übergegangen selbst zu schroten.
Da ich in 20 Liter Klasse braue, habe ich folgende Mühle von Braupartner
erworben, die ja hier im Forum auch schon recht viele zu haben scheinen und
damit sehr zufrieden sind:
Für meinen letzten Sud habe ich damit dann auch knapp 4Kg PiMa geschrotet.
Ich hatte immer Angst, dass ich zu fein mahle und beim Läutern nix mehr
läuft. Aus diesem Grund ich versucht die Feinheit möglichst genau (durch
Vergleich mit bereits gefkauft-geschrotetem PiMa) zu vergleichen.
Dabei ist mir direkt aufgefallen, dass wenn ich es zu fein einstelle die
Spelzen ziemlich zerstört werden - was ja schließlich eigentlich nicht so
sein soll.
Aus diesem Grund habe ich versucht tendenziell etwas gröber
einzustellen.
Beim Maischen ist mir dann bereits aufgefallen, dass recht viele Malzkörner
ungeschrotet oben schwammen.
Beim Läutern gabs dann eine Überraschung. Die Würze lief quasi so unten
raus, wie ich sie oben eingefüllt habe. (so schnell und so ungefiltert).
Ich habe dann die komplette Würze 3-4 mal durch den ganzen Treber gejagt.
Danach wurde es dann einigermaßen klar.
Ich gehe mal davon aus, dass ich tatsächlich zu grob geschrotet habe. Hat
vielleicht jemand ein Foto wie "gut" geschrotet mit dieser mühle aussehen
muss? Der optische Vergleich mit dem gekauft-geschroteteten Malz scheint
jedenfalls für diese Mühle zu hinken. Ich habe natürlich tierische Angst,
dass zu fein schrote und dann beim Läutern nix mehr geht. Die Grenze zu den
ramponierten Spelzen ist ja sehr klein.
Danke schon mal!
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 15.8.2008 um 11:34 |
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Das geschrotete Malz aus einer Walzenmühle sollte deutlich anders aussehen
als das aus dieser Kegel- oder Scheibenmühle. Die Walzen quetschen das Korn
nur, so dass, wenn man den Spalt nicht zu fein einstellt, die Spelzen fast
intakt bleiben sollten, auch wenn das Korn selber schon in viele Teile
zerdrückt wurde. Es sollten dabei keine (!) ganzen Körner übrigbleiben.
Bei deiner Mühle werden aufgrund des Funktionsprinzips kaum völlig intakte
Spelzen übrigbleiben, es sei denn, Du hast so grob eingestellt, dass ganze
Körner durchgehen. Die Körner werden ja bei Dir nicht zerdrückt, sondern
eher zerrieben. Ich würde daher so einstellen, dass gerade keine ganzen
Körner mehr auftauchen, ungeachtet der Qualität der Spelzen.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 11.2.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2008 um 12:13 |
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Alles klar!
Danke für diese Aussage. Ich werde am WE wieder brauen und es mal so
probieren.
Bedeutet das eigentlich, dass man für diese Mühle generell mit schlechteren
Ergebnissen für's Läutern rechnen muss als wenn man das gekauft-geschrotete
Malz verwendet?
Gruss pengo99
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 15.8.2008 um 15:50 |
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Hallo Pengo99,
wenn es Dir auf möglichst schnelles Läutern ankommt, dann musst Du auch mit
schlechten Ausbeuten rechnen.
Ich habe eine ähnliche Mühle und je feiner ich die einstelle, um so mehr
Mehl produziert sie und je mehr Mehl ich habe, um so länger dauert das
Läutern. Allerdings ist dann die Ausbeute auch höher. Ich habe allerdings
noch nie mit Malzschrot aus einer Malzquetsche gebraut, deswegen habe ich
keinen Vergleich.
Wenn ich so grob schrote, dass ich praktisch kein Mehl habe, dann geht das
Abläutern zwar ruckizucki, aber die Ausbeute liegt dann auch nur bei ca.
60%.
Eine wirklich klare Würze habe ich nur, wenn ich sehr grob schrote, aber
mir ist ehrlich gesagt eine hohe Ausbeute wichtiger als eine klar
ablaufende Würze.
Aber wie gesagt, mich würde es mal sehr interessieren, wie das mit
Malzschrot aus einer Malzquetsche läuft.
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Senior Member Beiträge: 357 Registriert: 30.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.8.2008 um 22:56 |
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Bin beim Schroten von so einer Mühle
auf eine Walzenmühle umgestiegen (Haferboy... dreht aber vielleicht etwas
schnell)
Vom Schrot sehe ich da gar nicht so viel Unterschied, klar ein paar mehr
intakte Spelzen. Aber vom Läutern her macht das kaum einen Unterschied.
Bei der kleinen Müslimühle hatte ich den Mahlgrad 3,5 eingestellt und so
wie Steinbrauer und Berliner schon gesagt haben hab ich dann ein
Ergebnis,
dass eben gerade keine ganzen Körner mehr vorhanden sind.
(1 Korn pro Kilo war mir auch egal...)
Photos vom Schrot (wie gewünscht)
Jan
[Editiert am 15.8.2008 um 23:17 von jhkoch]
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 238 Registriert: 21.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.8.2008 um 01:40 |
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also ich bin immer bei nem bauern der ne quetsche besitzt und ich muss
sagen um so trockener das malz ist um so mehr mehl entsteht beim quetschen
hatte auch schon probs beim läutern war einfach zu fein eingestellt hab
jetzt aber leider keinen vergleich zu einer mühle auf jeden fall bleibt die
schale des korns erhalten der rest ist ca auf 1 mm körnchen max ____________________ http://picasaweb.google.com/tschofe160682
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.8.2008 um 17:23 |
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Ja, dass trockenes Malz viel Mehl selbst bei einer Walzenmühle erzeugt,
habe ich beim letzten Sud erfahren müssen. Das Läutern von meinem
Kirschbier (bzw. dem Hellen als Grundlage dafür) war sehr zäh, weil mein
Malz jetzt schon zwei Jahre alt und entsprechend trocken ist.
Morgen gibt's ein Pils, und dafür will ich mich mal an der
Malzkonditionierung versuchen. Also heute 4kg PiMa, 600g MüMa, 200g
CaraHell und 200g Sauermalz auf Kuchenblechen ausgebreitet und mit Wasser
aus der Blumendusche (natürlich eine extra Brau-Blumendusche) eingesprüht.
Ich bin gespannt, ob das das Schroten etwas staubfreier werden lässt.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.8.2008 um 21:40 |
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Hallo Pengo99,
ich habe wohl die gleiche Mühle wie Du, treibe die mit einer Bohrmaschine
an, habe von einem alten Plastikfermenter den Boden abgeschnitten und der
ist mein Trichter für 15-18 kg Malz.
Die Mühle stelle ich recht grob ein, trotzdem giebts Mehl was mich nicht
weiter stört, auch beim grob Mahlen sind meist alle Körner beschädigt und
das ist ausreichend um das Wasser einquellen zu lassen.
Für die Walzenmühlen wäre ich ja auch schon, will nur nicht schon wieder
ein paar 100er springen lassen.
Mal kurz noch ein Hinweis: wenn beide Walzen die gleiche Drehzahl haben ist
das questschen, wenn die Walzen unterschiedliche Drehzahl haben ist das
schroten.
Ich kann mir schon vorstellen, das beim Quetschen die Feuchte der Ware
einen Rieseneffekt auf die Qualität hat. Mein Malz hat 10-11% Feuchte.
Alles Gute,
Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 11.2.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2008 um 08:36 |
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Hallo zusammen,
am WE habe ich nun wie angekündigt wieder gebraut und dabei die Mühle
deutlich feiner eingestellt.
Das Ergebnis war:
1. dass diesmal keine ganzen Körner mehr oben schwammen.
2. Das Läutern mit 1,5 Stunden recht lange dauerte.
3. Die Würze ist so klar gelaufen, wie ich es noch nie erlebt habe.
4. Hammer Ausbeute (77,7% - geht das überhaupt - oder habe ich was falsch
berechnet)
( 4,57 Kg Malz, HG 20 L, NG 11 L, SW 12,9°P =
23,1 L)
Also alles in allem Pefekt... Danke für die Tipps. Die 1,5 Stunden Läutern
stören mich nicht...
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 357 Registriert: 30.9.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2008 um 11:09 |
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Klingt doch prima, Pengo99!
Ich finde 1,5 Stunden nicht mal besonders viel.
Wenn's bei mir schlecht läuft werdens auch
mal 2 Stunden und mehr... Und dass die
Würze schön blank läuft ist doch das wichtigste...
Trinkt man halt ein Bierchen mehr, bevor es ans
Kochen geht.
Jan
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 289 Registriert: 17.2.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2008 um 11:14 |
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Hallo,
auf der Suche nach einer „optimalen“ Malzmühle für das Bierbrauen bin ich
nach längerem Studium diverser Quellen nun doch etwas irritiert:
Rollenmühlen sollen ja prinzipbedingt für diesen Zweck am besten geeignet
sein, weil durch sie der kompakte Mehlkörper durch Quetschen einerseits
eine erhebliche größere Oberfläche bekommt – die Verpackung (Spelzen)
anderseits aber insgesamt als zusammenhängendes Gebilde erhalten bleibt,
obwohl sie dabei zwar zwangsläufig aufgebrochen und verformt wird.
Rollenmühlen mit einer
angetriebenen Walze erledigen das ja wohl nicht schlecht, aber sind
unzweifelhaft einem Verschleiß der Oberflächenstruktur der Walzen
unterworfen. Das kommt m.E. vorrangig dadurch, daß die nicht angetriebene
Walze etwas langsamer dreht, durch eine Relativbewegung im Walzspalt
ausgelöst. Nach „Biermann“ bedeutet das allerdings, daß das Korn geschrotet wird.
Die „MillMaster“ hat deswegen ein Getriebe, was nach meinen
Informationen einen perfekten Gleichlauf der Walzen gewährleistet und das
Korn damit gequetscht wird.
Bei der „MaltMill“ gibt es optional ja auch ein Getriebe, aber das
ist ausdrücklich mit Zahnrädern unterschiedlicher Zähnezahl ausgelegt, so
daß die Relativbewegung zwischen den Walzen bewußt herbeigeführt wird.
Was ist denn nun die optimale Methode für die Anforderungen des Maischens,
quetschen oder schroten?
mfg Gerd
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 18.8.2008 um 11:32 |
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Hallo Pengo, Zitat: | 4. Hammer Ausbeute (77,7% - geht das überhaupt - oder habe ich
was falsch berechnet)
( 4,57 Kg Malz, HG 20 L, NG 11 L, SW 12,9°P = 23,1
L) |
Also ich komme da auf 68,6% Ausbeute, aber
das ist auch sehr gut: 23,1 l x 12,9 x 1,0516 kg/l / 4,57 kg = 68,6%
Grüße
Wolfgang
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 11.2.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.8.2008 um 11:56 |
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 18.8.2008 um 18:44 |
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Das Konditionieren (=Anfeuchten) des Malzes hat sich wirklich gelohnt.
1. gab's beim Schroten fast keinen Staub
2. sahen die Spelzen noch dem Schroten fast unverletzt aus, obwohl die
Mehlkörper sehr schön gebrochen waren
3. lief's bei Läutern noch nie so gut wie gestern, klar und trotzdem extrem
schnell
Einziger Nachteil ist, das die Mühle nach mehr Drehmoment verlangt,
wahrscheinlich weil die Walzen die Körner besser greifen und so mehr Körner
pro Umdrehung erfasst werden.
Ich hab's aber mit dem Anfeuchten etwas übertrieben, insbesondere das
Besprühen direkt vor dem Schroten hätte ich lassen sollen, denn am Ende war
die Walze mit klebrigen Malzrückständen verschmiert, die ich mit Wasser und
Bürste entfernen musste. Also beim nächsten mal etwas weniger Wasser, aber
unbedingt wieder Konditionieren !
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2008 um 09:27 |
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Hallo Berliner,
Zitat: | die ich mit Wasser und
Bürste entfernen musste |
da musst du aufpassen, die Mühle hat einige Stellen die dann anfangen zu
rosten (Kurbelwelle etc..).
Gruß
Marvin ____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 14 |
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