Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2008 um 16:51 |
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Hallo,
Ich habe mir mein erstes Bierequipment von "my-bier" zugelegt. Nachdem ich
am Samstag mein erstes Bierkit vom Typ "Fränkisches Landbier" ( http://tinyurl.com/5nzwbt) entsprechend der Anleitung
"zubereitet" habe, gbit es jetzt Probleme mit der Hefe.
Ich habe die Hefe mit kaltem Leitungswasser (10°C) rehydriert und dann
etwas länger als vorgesehen einweischen lassen. (Die Würze brauchte ca.
eine Stunde zum Abkühlen, also war die Hefe 1h im Wasserglas) Danach habe
ich die Hefe bei 24°C (laut Außenthermometer am Gärbottich) der Würze
hinzugegeben und das ganze mit nur aufgelegtem Deckel einen Tag im Keller
(20-22°C) vermehren lassen.
Sonntag habe ich dann den Deckel geschlossen und das Gärröhrchen
eingesetzt. Ich meine zu diesem Zeitpunkt eine sehr dünne Schaumschicht
gesehen zu haben. (noch kein richtiger Kräusen)
Heute, nach 48h, habe ich nach dem Sud gesehen und es blubert weder noch
hat sich viel Kräusen gebildet. Im Gegenteil, ich nehme an, dass es noch
weniger Schaum geworden ist.
Während des ganzen Vorgangs habe ich peinlich genau auf die Hygiene
geachtet. Zur Hefe kann ich nur sagen das es sich um die beigefügt
Trockenhefe handelte und das gersamt Tütchen verbraucht habe.
Meine Vermutungen sind, dass entweder die Hefe schon zu alt war oder ich
sie irgendwie "zerstört" habe. Kann es sein, falls der Gärbottich leicht
undicht ist, das soetwas passiert?
Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen und mir ein paar Tipps
geben.
Mit freundlichen Grüßen,
Sam
[Editiert am 19.8.2008 um 17:20 von Samuel Adams]
____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2008 um 17:09 |
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Hi, Sam,
also, daß Du die Hefe mit einem undichten Gärdeckel zerstörst halte ich für
unwahrscheinlich.
10°C kaltes Wasser ist ein wenig kalt, finde ich, daher würde ich Dir für
das nächste Mal empfehlen, Wasser mit Zimmertemperatur zu verwenden.
Möglicherweise hast Du sie so erschreckt, daß sie nur mühsam die
Gärtätigkeit aufnimmt. 48 Stunden ist zwar nicht gerade schnell, aber ich
würde bei geschlossenem Deckel nochmal einen Tag warten.
Hast Du denn beim Reingucken in den Bottich irgendwas gerochen (Gärgeruch,
also Alkohol oder CO2, das ein wenig in der Nase kribbelt)? Natürlich kann
es sein, daß die Gärung schon durch ist, bei OG Hefen kommt das nicht
selten vor. Vor allem, wenn Du schon eine weiße Schicht am Anfang
beobachtest hast, spricht das eigentlich für das Ankommen der Hefe. Danach
kann es dann rasend schnell gehen.
Echte Klarheit würdest Du nur bekommen, wenn Du unter sterilen Bedingungen
eine Probe entnimmst und mal spindelst.
Ansonsten wüßte ich jetzt auch nicht weiter.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2008 um 17:20 |
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Naja, viel gerochen habe ich nicht außer dem typischen
Würze/Hopfen-Geruch.
Ich warte jetzt erstmal bis morgen ab und hoffe auf Besserung. Dabei kann
ich dann auch nochmal spindel. (Wobei ich nicht glaube, dass die Gärung
schon fertig ist.)
____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2008 um 17:25 |
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Ok, aber die Temperaturen sind weiterhin bei gut 20°C oder?
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Gast
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erstellt am: 19.8.2008 um 17:33 |
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Hallo Samuel, Zitat: | Wobei ich nicht glaube, dass die Gärung schon fertig
ist |
Ich bin jetzt auch mal ketzerisch: Glauben
heißt nicht wissen. Ich würde jetzt gleich mal spindeln und auch mal
schauen, ob der Deckel vom Gärbottich vielleicht nicht dicht schließt.
Nicht auszuschließen ist, dass die Hefe von Anfang an schon tot war. Habe
das selbst schon erlebt, deshalb die Hefe nicht nur in Wasser einrühren,
sondern ihr auch noch was zu beißen geben. Dann siehst Du gleich, ob die
Hefe noch lebendig ist oder nicht.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.8.2008 um 18:09 |
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Zitat: | Nicht auszuschließen
ist, dass die Hefe von Anfang an schon tot war. Habe das selbst schon
erlebt, deshalb die Hefe nicht nur in Wasser einrühren, sondern ihr auch
noch was zu beißen geben. Dann siehst Du gleich, ob die Hefe noch lebendig
ist oder nicht.
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Mach ich beim nächsten mal.
Ich hoffe ja mal nicht, das die Hefe schon tot war. Was kann man in diesem
Fall machen? Neue Hefe hinzugeben?
Verschlossen habe ich den Bottich jetzt nochmal richtig. Spindeln werde ich
morgen früh nochmal. Die Temperatur am Bottichthermometer zeigt 20°C an.
Das sollte eigentlich reichen.
[Editiert am 19.8.2008 um 18:45 von Samuel Adams]
____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 19.8.2008 um 19:00 |
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Hallo Samuel,
sollte die Hefe wirklich tot sein (was ich für Dich nicht hoffe), dann
hilft nur eine frische Hefe. Quellen wären eine Brauerei in Deiner Nähe,
Apotheke. Zitat: | Spindeln werde ich
morgen früh nochmal |
Warum nicht gleich. Ich
könnte da nicht ruhig schlafen
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.8.2008 um 12:46 |
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Also ich habe heute früh nochmal gespindelt. Dabei habe ich ein
spezifisches Gewicht von 1020 gemessen. Vor der Gärung hatte ich eine
Messung von 1046. Laut (standartformulierter) Anleitung sollte das spez.
Gewicht bei 1005-1010 liegen.
Bei einer Kostprobe bin ich mir nicht sicher, ob es schon fertig Bier ist
oder nicht. Allerdings schmecke ich eine starke Hopfennote (aber nicht
unangenehm) durch. Da es sich eigentlich um ein Landbier handelt, dachte
ich eigentlich, dass es etwas süßer/malziger wird. Aber es kann sein das
ich mich hier irre.
Auf jeden Fall stellt sich mir die Frage ob man den Alkohol im Bier
nachweisen kann, und damit den Beweis erbringt, das es fertig ist.
Ausserdem muss es ja jetzt noch in der Flasche nachgären. Da sollte ich
mich jetzt beieilen, bevor zuviel Hefe stribt und nichts mehr gärt oder?
Mir fällt gerade noch ein, das ich an meinem Eimer eine ca. 2 cm hohe
Ablagerung/Markierung vom Kräusen sehe. Ich weis ja nicht ob das hoch genug
ist um eine Gärung zu beweisen. Ich dachte ich erwähn es mal.
[Editiert am 20.8.2008 um 13:00 von Samuel Adams]
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sind." - Benjamin Franklin
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 20.8.2008 um 14:45 |
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Hallo Samuel,
ich denke, eine Abnahme des Extraktes von 1046 g/l auf 1020 g/l ist Beweis
genug für eine Gärung.
Ob die Gärung wirklich zu Ende ist, kannst Du feststellen, wenn Du in 1-2
Tagen nochmals den Restextrakt misst. Liegt der dann immer noch bei 1020
(ich denke, er wird noch etwas sinken), dann kannst Du abfüllen.
Für die Nachgärung wird noch genügend Hefe in die Flaschen kommen.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2008 um 10:55 |
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Also, hier sind die neuesten Messungen. Heute früh (am mittlerweile 5 Tag
im Gärbottich) liegt die SG bei ca. 1018g/L
Ich bin mir halt nicht sicher, ob wirklich die Hauptgärung schon fertig
ist. Es gibt keine Schaumkrone, die auf eine anhaltende Gärung hinweist.
Allerdings scheint mir das spezifische Gewicht noch ein wenig hoch. (Ich
hab' keine Lust auf explodierende Flaschen.)
Das Bier selbst schmeckt süßlich/malzig am Anfang und bekommt dann eine
starke Hopfen/bitter-Note im Abgang. Beides kann aber noch nicht als
homogene Mischung angesehen werden. Es liegt eine weile zurück, dass ich
mein letztes Jungbier gekostet habe, also kann ich schlecht einschätzen, ob
das so schon ganz in Ordnung ist. Gerade die süßliche Note am Anfang
erinnert noch stark an Honig, weniger an Bier.
Ich hoffe ja mal, dass alles so ist, wie es sein sollte und die Nachreifung
in der Flasche den Rest regelt.
So, ich geh jetzt mal Flaschen reinigen und hoffe ihr habt noch ein paar
(aufbauende) Hinweise oder ratschläg für mich. Ich bin mir halt noch
unsicher, wann ich abfüllen sollte und ob das ganze noch schön zu einem
homogenen Bier nachreift.
____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 21.8.2008 um 11:26 |
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Hallo Sam!
Hast Du zu 100% mit gehopftem Extrakt gearbeitet, oder 50:50 mit
ungehopftem Extrakt verschnitten?
Ich hatte mal einen Ansatz Altfränkisches Braunbier aus einem
Bierkit und habe mal mit ungehopftem Extrakt verschnitten und auch mal nur
den gehopften Extrakt genommen.
Die Gärung beim nur gehopften Extrakt zog sich unheimlich hin, trotz
ordentlicher Hefemenge (WY1007 von vorheriger Gärung)!
Ich mag das aber nicht verallgemeinern, weil ich sonst keine gehopften
Bierkits mehr verwendet habe...
4,5°P Restextrakt ist noch recht hoch, kein Wunder, daß es noch süßlich
schmeckt.
Das beste Mittel gegen Flaschenbomben ist ausgären lassen (über mehrere
Tage keine Veränderung am Spindelwert) und dann mit definierter Speise-
oder Zuckermenge nachgären.
Ich glaube, die BP-Trockenhefe (OG), die ich mal hatte, hat auch nur wenig
Kräusen produziert. Das war dann eher wie eine Saftgärung mit Weinhefe, die
aufsteigenden Gasblasen sind rasch geplatzt.
Uwe
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2008 um 17:37 |
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Hallo Leute,
danke für eure zahlreichen Tipps. Mittlerweile sehe ich ganz optimistisch
nach vorn.
Ich habe heute entsprechend dem Rezept alles in den 2. Gärbottich mit
Ablasshahn umgefüllt. Dabei hatte ich das Vergnügen mein Bier nochmals zu
kosten. Mittlerweile schmeckt es viel besser und vorallem homogener(!).
Auch enthällt es schon einen vernünftigen Anteil Kohlensäure.
@Uwe: Das Extrakt war alles vorgehpft und nichts gemischt.
Ansonsten habe ich beschlossen das Ganze im zweiten Behälter weitergären zu
lassen und nochmal zu spindeln. Erst bei ca. >1010 will ich dann alles
in Flaschen füllen. (das sollte so ca. am Montag sein)
Ich lass euch über das Ergebniss wissen. Vielen Dank nochmal.
____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2008 um 17:58 |
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Ich habe heute, Sonntag, noch einmal das spezifische Gewichte gemessen und
muss sagen, dass ich leicht verwundert bin. Seit dem das Bier seit letzten
Donnerstag im 2. Gärbehälter ist, scheint sich nicht mehr viel zu
verändern.
Der SG Wert ist weiterhin bei ca. 1018°P und hat sich damit nicht
verändert.
Das sollte doch eigentlich ein Indiz dafür sein, dass die Gärung mehr oder
weniger abgeschlossen ist, oder? Allerdings habe ich die Befürchtnis, dass
1018°P noch zuviel ist und Flaschen explodieren könnten.
____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.9.2008 um 13:51 |
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Alles hat ein Happy End. So auch diese Geschichte.
Alle meine Sorgen waren letztendlich unbegründet, denn es ist alles gut
verlaufen. Das Ergebniss ist auf jeden Fall sehr zufriedenstellend. Es geht
doch nichts über ein Selbstgebrautes.
Vielen Dank für eure fleissige Hilfe. ____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Antwort 13 |
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