Newbie Beiträge: 9 Registriert: 24.7.2008 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.8.2008 um 13:15 |
|
|
Hallo, ich habe vor einiger Zeit ein Pils gebraut. Habe untergärige Hefe
verwendet. Die Hauptgärung hat 3 Wochen gedauert, dann habe ich das Bier
vor einer Woche in Flaschen gefüllt und seitdem kühl (13°C) gelagert. Ich
konnte es nun nicht mehr abwarten und habe jetzt, nach eine Woche, mal eine
Flasche probiert. Es hat ordentlich geploppt beim Öffnen und auch die
Schaumentwicklung war phänomenal. Der Geruch war jedoch schon sehr
Hefe-betont. Als ich dann probierte, schmeckte das Bier wie Hefe-Weizen.
Also, es schmeckte nicht schlecht, aber eben nicht wie Pils. Ist das
normal? Ich gehe sowieso davon aus, dass das Bier noch mindestens 2 Wochen
benötigt um in der Flasche zu reifen. Meine Frage: Ist der Hefe-Geschmack
zu diesem Zeitpunkt normal, bzw. gibt sich der Geschmack mit fortdauernder
Reifung?
Viele Grüße
|
|
Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.8.2008 um 13:26 |
|
|
Da war wohl die Gärtemperatur zu hoch!
|
|
Antwort 1 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.8.2008 um 15:48 |
|
|
Hallo Samurai,
schmeckt das Bier jetzt nach Hefe oder wie ein Weizenbier mit seinen
speziellen Aromen?
Grüße
Wolfgang
|
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.8.2008 um 17:14 |
|
|
Hi, Kurt,
also, Pils braucht deutlich mehr als 2 Wo Lager- bzw. Reifezeit. Mindestens
6 Wochen. Anfänglich schmecken alle Biere mehr oder weniger hefig, das gibt
sich aber im Laufer der Kaltreifung, da ist Geduld angesagt.
Daß die Schaumentwicklung "phänomenal" ist, deutet ein wenig darauf hin,
daß Du zu früh abgefüllt hast, also im Rahmen der (Druck-) Nachgärung etwas
zu viel CO2 gelöst wurde. Auch das kann den Eindruck eines Weizenbieres
erzeugen (Hefegeschmack und viel Prickel). Vielleicht entlüftest Du Deine
Flaschen mal vorsichtig, d.h. bei jeder Buddel vorsichtig den
Bügelverschluß anheben, daß das CO2 langsam wegzischt (nicht plöppmäßig),
dann wieder fest verschließen. Das mußt Du eventuell ein paar Mal
wiederholen, bis der Kohlensäuregehalt so ist, wie Du Dir den vorgestellt
hast.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Newbie Beiträge: 9 Registriert: 24.7.2008 Status: Offline
|
|
erstellt am: 25.8.2008 um 20:37 |
|
|
Hallo,
danke für die schnellen Antworten. Also das Bier schmeckt mehr nach Hefe
als nach Hefe-Weizen-Bier. Dass die Gärtemperatur zu hoch war, kann ich mir
nicht vorstellen.
Ich habe zwar, nachdem ich die Hefe zugeführt habe, das Bier eine Nacht(und
nach dieser Nacht war von einsetzender Gärung fast nichts zu sehen) bei
20°C stehen lassen, jedoch am nächsten Morgen in die Kühltruhe gestellt und
während der gesamten Gär-Zeit bei 12-13°C stehen lassen. Auf der
Hefe-Verpackung stand auch 10-14°C als ideale Gärtemperatur. Auch nach dem
Abfüllen habe ich die Flaschen wieder in den Kühlschrank gestellt.
Vielleicht sollte ich wirklich mal ein wenig "Druck ablassen"...
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.8.2008 um 21:47 |
|
|
Hallo zusammen,
da ich ja jetzt auch einen Fasskühler mein Eigen nennen kann, in den auch
das Gärfass passt mal eine Frage in die Runde geworfen, wie
genau muss die Temperatur beim Gären eingehalten werden? Hintergrund
untergärige Biere brauen ...
Reicht 2 grad, oder muss es genauer werden. Ich kann bei meinem Regler die
Hysterese von 0,1 Grad bis beliebig groß einstellen. Momentan habe ich 1
Grad eingestellt. Da läuft der Kompressor nicht so Häufig. Ich könnte aber
auch noch höher oder niedriger gehen. Unter 0,5 Grad macht es sicher keinen
Sinn denke ich.
Gruß in die Runde
Guido
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 26.8.2008 um 06:48 |
|
|
Hallo Guido!
Wenn Du magst, dann stelle die Hysterese ruhig auf 1°C, aber wenn Du sie
bei 2°C läßt, dann ist es auch noch in ordnung. Viel interessanter ist die
Temperaturverteilung innerhalb des Faßkühlers. Es liegt in der Sache der
Natur, daß die Temperatur oben höher ist als am Boden des Kühlschrankes.
Ich empfehle Dir daher, einen kleinen Ventilator (z.B. PC-Lüfter) innen zu
installieren. Dieser sorgt durch die Zwangskonvektion für eine wesentlich
gleichmäßigere Temperaturverteilung. Somit wird aus das zu kühlende Faß
schneller und effizienter heruntergekühlt.
Viele Grüße,
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
|
|
Antwort 6 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 26.8.2008 um 06:59 |
|
|
Hi, Guido,
genau wie Alex sagt, 2°C Hysterese einstellen und am besten den Fühler
außen ans Faß kleben (Panzertape), dann hast Du relativ genau die Temp. des
Bieres in Deinem Faß. Ich habe das mit einem internen Fühler im Bier
nachgeprüft. Das funktioniert sehr gut und ist absolut ausreichend für
UG.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|