Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2008 um 17:38 |
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Hallo Braugemeinde,
habe heute beim Brauen einige Malzreste mit aufgearbeitet. Nun habe ich
mehr Würze als meine Gärbehälter und meine Kühlung fassen können. Was muß
ich beachten, wenn ich direkt in CC Kegs abfülle und spunde. Hab mal
gelesen, das man dann untergärige Hefe unter Druck warm verarbeiten
kann.
Gruß
Rainer
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2008 um 17:42 |
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Hallo, Rainer,
Du kannst untergärige und obergärige Hefen warm druckvergären, das tut dem
späteren Geschmack keinen Abbruch.
Wichtig ist, daß Du die Deckeldichtungen naß machst (dann werden sie sofort
dicht), dann gut verschließt und ca. 2,5 bar Druck drauf gibst.
Anschließend wieder vorsichtig auf etwa 1 bar ablassen und warten, bis nach
einigen Tagen der Druck langsam wieder steigt.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2008 um 18:16 |
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Hallo Michael,
danke für die schnelle Antwort!
wird es mehr schäumen als sonst, muß man den Abstand zur Oberkante
vergrößern etc.? Ab wann könnte man dan die Kegs kalt stellen? Wie sieht es
mit den Hopfenharzen aus, die ich sonst immer abschöpfe? Braue allerding
sonst fast nur obergärig, da muß ich einiges abschöpfen.
So jetzt muß ich in den Keller whirlpoolen und dann abfüllen.
Viele Grüße
Rainer
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.9.2008 um 09:39 |
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Hallo, Rainer,
uiuiui, da habe ich etwas falsch verstanden. Du willst also die Hauptgärung
in Kegs durchführen, ja? Tut mir leid, damit habe ich keine Erfahrung, aber
der Gerd (cebulon) macht das glaube ich. Kannst ihm ja mal eine PM oder
eine mail schicken.
Auf jeden Fall ist hier das Verschließen der Kegs unangebracht, da ja sonst
die Gärungsnebenprodukte nicht abblasen können.
EDIT: Ah, hier habe ich es gefunden: http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth
read&fid=12&tid=4639&page=2&orderdate=ASC
Du mußt ein wenig nach unten scrollen.
Sorry....
Ciao
Michael
[Editiert am 13.9.2008 um 09:44 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.9.2008 um 19:38 |
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Hallo Michael, da finde ich leider nichts.
Gruß
Rainer
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 13.9.2008 um 21:05 |
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Mann, Reiner, entschuldige, aber das passiert mir in letzter Zeit öfter,
daß das mit dem copy&paste nicht so funktioniert,
dieser link hier sollte es sein: http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth
read&fid=12&tid=4639&page=2&orderdate=ASC
EDIT: Ich habe gerade gemerkt, daß in dem Zitatlink von mir, den Du in
Deinen post kopiert hast ein Leerzeichen zu viel ist. Dann kommst Du
merkwürdigerweise zu einer falschen Adresse. Ich habe es gerade nochmal
probiert. Wenn ich den von mir geposteten link anklicke, dann erscheint der
post bzw. Beitrag von cebulon, wo er etwas zur Hauptgärung in CC Kegs sagt
(incl. Bild).
Ciao
Michael
[Editiert am 13.9.2008 um 21:09 von tauroplu]
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2008 um 05:51 |
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Hallo Rainer,
verstehe ich das richtig: Du möchtest unter Druck vergären, um dadurch die
Gärtemperatur höher lassen zu können ? Also mit höherem Druck die höhere
Temperatur zu kompensieren ?
Ich glaube nicht, das das funktioniert. Nach meiner Erfahrung verrichtet
die Hefe (egal ob UG oder OG) ihre Arbeit ziemlich unbeeindruckt vom Druck.
Wie Michael schon andeutet handelt man sich da wahrscheinlich mehr Probleme
als Nutzen ein: Die Hopfenharze bleiben drin, was mit dem Kräusen passiert
weiß man nicht genau usw.
Der Post kommt spät, falls Du das Bier bereits in der Gärung hast berichte
doch mal über Deine Beobachtungen!
Danke,
Tino
____________________
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.9.2008 um 08:38 |
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Hallo Tino,
habe bei 20° und 3 bar vergoren. Die Gärung ist durch, werde jetzt die Kegs
bei 2° und 0,8 bar reifen lassen.
Habe gehofft, das jemand evtl. auch den Artikel über verkürzte Lagerzeiten
in einigen großen Brauereien gelesen hat. Vielleicht habe ich ja auch etwas
falsch verstanden. Mal schauen was wird.
Werde weiter berichten. Allerding habe ich keine Vergleichsmöglichkeit, da
ich den Restsud mit Altbierhefe vergoren habe.
Kann nur sagen schmeckt oder schmeckt (mir) nicht. Werde mich warscheinlich
dann an Tim Mälzers Sendung erinnern.
(schmeckt nicht, gibt´s nicht)
Gruß
Rainer
[Editiert am 17.9.2008 um 11:00 von Rainer]
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2008 um 08:38 |
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Also ich bin mir jetzt nicht so ganz sicher was du das jetzt gemacht hast,
aber für mich klingt es so, als ob du eine normale untergärige Hefe jetzt
bei 20°C verwendet hast. Ich würde mal davon ausgehen, dass es nicht
wirklich eine gute Idee war. Der Hefe ist es nämlich für die Produktion von
Fuselalkoholen, Estern und Diacetyl ziemlich egal wie der Druck ist. Wenn
du Glück hast liefert dein untergäriger Hefestamm auch bei 20°C noch ein
trinkbares Ergebnis, dann hätte er das aber auch ohne Druck getan. Mit Pech
hast du halt untrinkbare Brühe produziert.
Was du mit den verkürzten Reifezeiten in Großbrauereien gelesen hast ist
anders zu verstehen. Hierbei wird die Angärung und Hauptgärung ganz normal
bei der optimalen Gärtemperatur der Hefe durchgeführt (meist so bei 8-10
°C, teilweise auch tiefer oder höher). Nach Abklingen der Hauptgärung wird
das Bier zum Diacetyl- und Schwefelverbindungsabbau auf eine höhere
Temperatur gebracht (irgendwas zwischen 12 und 20 °C). Bei diesen
Temperaturen ist die Stoffwechselaktivität der Hefe höher und diese baut
dabei die Gärnebenprodukte schneller ab. Hierbei entstehen natürlich keine
Gärnebenprodukte sondern sie werden abgebaut.
Gruß Thomas
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 18.9.2008 um 12:15 |
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Hallo Thomas,
Zitat von Aurora |
Der Hefe ist es nämlich für die Produktion von Fuselalkoholen, Estern und
Diacetyl ziemlich egal wie der Druck ist.
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Das
ist laut Narziss "Abriss der Bierbrauerei", 6. Auflage Seite 251 nicht
richtig: "Die Anwendung von Druck bei der Gärung vermag die Hefevermehrung
zu verringern und damit die Bildung von Gärungsnebenprodukten zu dämpfen,
die bei höheren Gärtemperaturen weitaus stärker verläuft als bei
normalen."
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2008 um 13:31 |
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Interessantes Zitat was ich so noch nicht kannte. Allerdings sollte man in
diesem Zusammenhang vor allem auch mal auf die sogenannte "pitching rate"
(was ist das eigentlich in Deutsch: Anstellrate?) achten. Die
Hefevermehrung und damit auch die Synthese von Bausteinen zur
Hefevermehrung ist nämlich vor allem abhängig von der Zelldichte mit der
die Hefe angestellt wird. Eine hohe pitching rate führt zu wesentlich
geringerer Hefevermehrung, damit auch zu weniger Nebenprodukten.
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 18.9.2008 um 14:33 |
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Den ganzen Artikel "Die Anwendung von Druck bei der Gärung" als Untertitel
von "Verfahren zur beschleunigten Gärung und Reifung des Bieres" kann ich
jetzt nicht einstellen, aber hier wird noch betont, dass die Druckführung
entscheidend ist.
Auch die Hefemenge ist wichtig: "Die gut vorgeklärte Würze
(Kühltrubentfernung mind. 60%) wird mit einer Hefegabe von 25 X
106 Zellen pro 1 ml Würze (0,8 l dickbreiige Hefe/hl und einer
Temperatur von 10-12°C angestellt.
Die normale Anstellmenge (für untergärige Gärführung) sind 15 X
106 Zellen, also 0,5 Liter dickbreiige Hefe/hl.
Grüße
Wolfgang
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