Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: Ingwerbier/ Haltbarkeit/ Facharbeit
Newbie
Newbie


Beiträge: 3
Registriert: 24.9.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.9.2008 um 15:02  
Hallo lieber Forengemeinschaft!

erstmal will ich mich ganz kurz vorstellen. mein name ist lukas, ich bin 18 jahre alt und wohne in münchen und besuche die K13.
die schule ist sozusagen auch der grund warum ich zum hobbybrauen kommen werde. nicht aus verzweiflung^^ sondern wegen meiner facharbeit in chemie.
diese dreht sich um die herstellung eines alkoholhaltigen ingwerbiers unter verwendung zweier gäransätze ( "normale" hefe und ein pilz/bakterien gemisch) und die haltbarkeit.
haltbarkeit ist auch das thema meines anliegens
ich versuche die haltbarkeit mit gewürzen/früchten/kräutern etc zu verlängern bzw. einfluss auf diese zu nehmen. das ganze muss danach für den menschlichen organismus unbedenklich sein und durch "natürliche" chemie entstanden sein. guter geschmack ist dabei zweitrangig wenn aber auch wünschenswert ;)
deswegen würde mich interessieren ob einer von euch schon erfahrungen gemacht hat die er mir mitteilen würde und eventuell sogar eine kurze erklärung findet.

vielen dank im vorraus

lukas
Profil anzeigen
Posting Freak
Posting Freak

tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.9.2008 um 17:44  
Hallo Lukas,
und willkommen im Forum !

Du hast dir da ja ganz schön 'was vorgenommen, ich schreibe jetzt mal, was mir dazu alles einfällt.

Ingwerbier:
30g frischen Ingwer in ca. 0,5l Wasser 10 min. gekocht, diesen Absud auf 4l obergäriges Bier nach der Hauptgärung (vor dem Abfüllen) zugesetzt - so sah mein letzter Versuch aus. Schmeckt dezent, erst im Abgang bemerkt man eine leichte Schärfe. Ungewohnt aber sehr interessant. Werde nächstes Jahr den Versuch mit etwas mehr Ingwer wiederholen.

Kräuter:
Gängige bzw. historische Kräuter im Bier sind Gundermann (Gundelrebe), Wurmfarn (vorsicht, giftig), Wermut, Rosmarin, Beifuß, Wacholder.

Haltbarkeit:
Ordentlich gebrautes Bier ist in der verschlossenen Flasche sehr lang haltbar, ich habe schon Flaschen getrunken, die älter als 2 Jahre waren. Um in akzeptabler Zeit zu einer Aussage zu kommen muß man sich schon was einfallen lassen. Offen stehen gelassen wird auch das am stärksten gehopfte Bier schnell essigsauer. Vielleicht warm stellen ?

Pilz/Bakterien - Gemisch:
Was hast du da vor ? Bier kann auch 'wild' vergoren werden, unter Umständen schmeckt das sogar ganz akzeptabel.


Viel Erfolg
Tino


____________________
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
Newbie
Newbie


Beiträge: 3
Registriert: 24.9.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.9.2008 um 18:06  
Hallo Tino,

danke für das freundliche Wilkommen!

Also mein ungefährer geplanter Rezeptversuch lautet:
1l Wasser
150g Ingwer
140g Zucker
4g Weinsäure
ca. 8g Backhefe
Zitrone (oder Andere)

Danke für deine Kräutervorschläge, ich werde mich über eren Wirkung informieren! :) Ich habe gehört bzw gegoogelt das z.B Zimt antibakterielle Wirkung hätte, d.h. dass ein Ansatz mit Zimt eventuell die Bildung von Essigbakterien etc hindern könnte.

Also den verscuh stelle ich mir so vor, dass es mir nicht um die Haltbarkeit in verschlossenem Zustand geht sondern mehr darum, dass ich z.B. das Bier im Kühlschrank offen stehen lasse und immer wieder messe wie der pH-Wert sich verändert, da dies ja ein anzeichen über die Aktivität von Essigbakterien sein dürfte. Jetzt setze ich das gleiche mit KrautX an und überprüfe ob der pH-Wert in der selben Zeit wie bei dem anderen eventuell höher ist. So dachte ich mir die Sache mit der Haltbarkeit.

Also historisch wurde wohl Ingwer Bier aus einer Mischungkultur von Hefe+ Milchsäurebakterien gebraut.
Dies versuche ich nachzuahmen um eventuelle Unterschiede im Alkoholgehalt etc herauszufinden. Dies führt mich am Ende zu einem dualen versuchsabluf. Ich weiß nicht wie des klappt alles, deswegen bin ich für jeden Hinweis dankbar, der mich zu bestimmten Zusätzen führen kann :)

Wenn es dann in die heiße Phase geht und alles getestet wird kannich gerne die Ergebnisse euch auch hier zur Verfügung stellen!

Lg

Lukas
Profil anzeigen Antwort 2
Posting Freak
Posting Freak

tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.9.2008 um 06:42  

Zitat:
Also mein ungefährer geplanter Rezeptversuch lautet:
1l Wasser
150g Ingwer
140g Zucker
4g Weinsäure
ca. 8g Backhefe
Zitrone (oder Andere)


Und weiter nichts ?

Abgesehen davon, das das sicherlich gaaanz scheusslich schmecken wird, ist das dann auch kein "Bier". Von Bier kann man nur sprechen, wenn der Zucker für die alkoholische Gärung aus Stärke gewonnen wird.

Aber egal, um nur etwas über die Haltbarkeit herauszufinden könnte es vielleicht klappen. Allerdings habe ich noch nie versucht, eine reine Zuckerlösung mit Backhefe zu vergären. Wie wäre es denn, statt Zucker Malzbier zu verwenden ? Da ist einiges an Nährstoffen für die Hefe mehr drin als in reinem Zucker.

150g Ingwer auf 1l Wasser sind meiner Meinung nach viel zu viel (wenn man es denn trinken will).

Viel Erfolg
Tino


____________________
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 3
Posting Freak
Posting Freak

alexbrand
Beiträge: 2947
Registriert: 15.11.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.9.2008 um 12:11  
Noch mal etwas andres zum Thema Haltbarkeit von Bier:

A fresh future for flat old beer (von www.telegraph.co.uk)

Gruß,

Alex


____________________
Home brewing
More control. Less risk.

If I had to explain you wouldn't understand.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 4
Posting Freak
Posting Freak

DunkelBrauer
Beiträge: 1053
Registriert: 15.2.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.9.2008 um 12:55  
Hallo,


ich schließe mich den Kollegen an:

Also statt Haushalts-Zucker könnte Rohrohrzucker besser funktionieren (aber nicht schmecken). Da sind noch ein paar Hefe-Nährstoffe drin. In reinen Zuckerlösungen sind einfach zu wenig Nährstoffe drin für die Hefe.
Ich würde empfehlen, gleich Malzextrakt (trocken oder flüssig) statt Zucker zu verwenden. Oder eben Malzbier. Ist auf jeden Fall genauso einfach zu handhaben wie Zucker. Und die Hefe verträgt sich damit besser. Auch dem (nicht unerwünschten) Geschmack dürfte es zuträglich sein.
Backhefe => Besser Trocken-Bierhefe verwenden. Malzextrakt und Trockenhefe gibt günstig in Hobbybrauershops.
ODER: Ich wohne in der Nähe von München (Grafing bei M.), da kann ich dir evtl. was zukommen lassen...

Der pH-Wert allein ist nicht aussagekräftig. Bei einem Pilz/Bakterien-Gemisch dürfte sich schon von Haus aus der pH-Wert ändern wegen der enstehenden Milchsäure!

Eine Frage habe ich noch: Willst Du die Vergärung denn auch offen im Kühlschrank durchführen? Oder "vorher" geschlossen, damit der definierte Versuchs-Start nach der Vergärung ist?

P.S.: Genau genommen ist Dein Rezept ein "ingwer-Wein" ;)


Gruß,
Axel


[Editiert am 26.9.2008 um 13:00 von DunkelBrauer]



____________________
Hallo Leute, bin leider nur noch selten hier unterwegs und antworte daher kaum mehr wenn Ihr mir PMs schickt.

Yahoo-Messenger: DunkelBrauer
Braupage: http://www.SelberBierBrauen.De
Brausoftware: http://www.BrauSoftware.De
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 5
Newbie
Newbie


Beiträge: 3
Registriert: 23.3.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.9.2008 um 15:26  
hallo

nunja zum thema haltbarkeit gibt es mehrere faktoren die du berücksichtigen musst.
bier kann nämlich auf mehrere arten verderben.

zum einen hast du die biologische haltbarkeit, verursacht durch fremdbakterienbefall kommt es nach der abfüllung oder bereits früher zu bildung von fehlgeschmäckern (essigsauer usw.). um diese biologische haltbarkeit zu erhöhen, geht es darum immer möglichst keimfrei zu arbeiten. es gilt also schon von anfang an eine infektion mit fremdorganismen zu verhindern.

in der großproduktion wird das bier um die biologische sicherheit zu erhöhen meist sterilfiltriert oder wärmebehandelt oder beides.
im kleinen maßstab ist die wärmebehandlung die wohl praktikabelste lösung.
um das bier effektiv zu pasteurisieren muss man die genaue zahl der benötigten PE (pasteurisiereinheiten) kennen.
eine PE errechnet man mit der formel : PE= Zeit * 1,393 hoch(temperatur bier - 60°C)
für normale biere empfiehlt sich PE=15.
pasteurisieren verändert jedoch auch den geschmack vom bier es entsteht ein typischer "pasteurisier geschack" (leicht pappig).
die geschwindigkeit mit der das bier auf biologische weise verdirbt hängt vorallem von der temperatur (je wärmer umso schneller) und der lagerung ab (wenig bewegung umso langsamer) und natürlich von der anfänglichen biologischen belastung.


der andere faktor der die haltbarkeit von bier betrifft ist der sauerstoffgehalt.
sauerstoff ist sehr bierschädlich, da er einige inhaltsstoffe im bier oxidiert und somit den geschmack negativ beeinflusst. der grad wie weit der sauerstoff einfluss auf die bierqualität nimmt hängt ebenfalls wieder von der zeit, temperatur und der lagerung ab. es ist zu vermeiden das das bier überhaupt mit dem schädlichen sauerstoff in berührung kommt, insbesondere bei langer lagerung des bieres ist ein niedriger sauertoff gehalt essenziell.

ein weiteren negativen einfluss hat licht, insbesondere UV strahlung auf das bier. das UV licht bewirkt stoffveränderungen in den bierinhaltsstoffen und sorgt somit beispielsweise dafür, dass eiweißverbindungen ausfällen. das schadt zum einen dem geschmack des bieres zum anderen der optik den nen kühles klares wird dann schnell zum hellem mit flocken. licht beschleunigt zudem auch die oxidation mit dem im bier enthaltenen sauerstoff.

für eine hohe haltbarkeit empfiehlt sich also das bier möglichst kalt, dunkel und ruhig zu lagern.

etwas pflanzlicher art außer dem hopfen was wirklich eine verbesserung der haltbarkeit bewirkt ist mir nicht bekannt. man kann natürlich einige faktoren beeinflussen um bakterienwachstum zu verlangsamen. so sind alle pflanzen die für ihre antibakterielle wirkung bekannt sind verwendbar, ob sie jedoch den erhofften erfolg bringen wage ich zu bezweifeln. und vom geschmack will ich erst garnicht zu reden :D
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 6
Newbie
Newbie


Beiträge: 3
Registriert: 24.9.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 29.9.2008 um 18:16  
vielen vielen dank für die hilfreichen antworten!

ja also zum geschmack an sich- leide rhabe ich dieses rezept als "vorgabe" sozusagen von meinem lehrer erhalten und maximal was ich an dieser zusammenstellung verändern darf ist die zuckerart.

malzbier und ähnliches fällt leider ebenfalls aus der wahl, da es sich hier um diese art "bier" also das historische ingwerbier handeln soll, ohne herkömmliche brauarten. also der ingwer nicht als geschmackszugabe zu herkömmlichen bier sondern als ausgangsstoff.

ich glaube, aber lasse mich gerne eines besseren belehren, dass es nicht so darauf ankommt hier in dem fall die haltbarkeit durch z.B luftdichtes lagern zu verlängern, da eig. alles unter den selben bedingungen ablaufen sollte. also die herstellung des "normalen" und eine beobachtung von ca 1 woche und dann das selbe mit gewürzen. bei annähernd gleichen bedingungen sollte dann der faktor luft etc rausfallen, da er bei beidem gleich ist.

so etwas wie zimt könnte tatsächlich klappen, der geschmack dürfte allerdings in der tat ins wiederliche abrutschen :P
Profil anzeigen Antwort 7
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum