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Autor: Betreff: Welche Hefemenge bei UG-Bier?
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Hoepfchen
Beiträge: 70
Registriert: 19.3.2006
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Geschlecht: männlich
smilies/question.gif erstellt am: 1.10.2008 um 18:45  
Hallo Braugemeinde!

Vor einiger Zeit habe ich mir doch endlich meinen lang ersehnten Fass- und Zapfkühlschrank zugelegt. Nun möchte ich (trotz früherer Äußerungen, dies nie tun zu wollen ;) ) ein Untergäriges, genauer gesagt ein Pils oder Märzen brauen.

Nun stellt sich mir die Frage der Hefemenge. Ich arbeite generell mit WYEAST-Hefen. Bei obergärigen Bieren habe ich in letzter Zeit immer das Pack aktiviert und in einer 1 Liter-Laborflasche mit 600 ml Leicht-Würze unter Sterilluft vermehrt. Dabei bekam ich immer ein Hefesediment von ca. 1 cm Dicke. Dies reichte für Bieransätze bis zu 50 Liter immer sehr gut aus.

Ich wage mich zu erinnern, dass man bei UG-Vergärung eine größere Hefemenge benötigt. Diverse Forenartikel widersprechen sich jedoch in Bezug auf die Mindestmenge. Könnt ihr mir sagen, ob ich mit der genannten Menge bei 50 Liter-Suden auskomme, bzw. auf welche Menge ich erhöhen müsste.

Ähnliche Probleme habe ich mit der Anstelltemperatur. Ist es ratsamer, die Würze erst im Kühlschrank auf ca. 10°C zu kühlen und dann anzustellen, oder sollte ich die Hefe bei höherer Temperatur hinzugeben und dann alles in den Kühlschrank packen?

Als Hefesorte habe ich mir Typ 2278 (Czech Pils) und Typ 2001 (Pils Urquell) zugelegt.

Schonmal vielen Dank fürs Lesen!

Steffen

P.S. Für gute Märzen-Rezepte wäre ich gern zu haben.
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tauroplu
Beiträge: 10493
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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2008 um 19:12  
Hallo, Steffen,

ich habe zwar UG nicht in der 50er Menge gebraut aber 25. Sehr gute Angärerfahrungen habe ich gemacht, indem ich die UG Hefen wie Du beschrieben hast aktiviert und vermehrt habe und dann zu der gut belüfteten Würze gegeben habe. Das ganze dann bei Zimmertemperatur ankommen lassen und dann in den Kühlschrank verfrachtet. Das hat immer super funktioniert und kann es empfehlen.
Ich habe übrigens keine geschmacklichen Unterschiede festgestellt zwischen Angären bei Zimmertemperatur und bei Hauptgärtemperatur. Bei HGT dauert es bedeutetend länger, bis die Hefe ankommt.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Hoepfchen
Beiträge: 70
Registriert: 19.3.2006
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red_folder.gif erstellt am: 1.10.2008 um 20:37  
Hallo Michael,

Danke für die prompte Antwort! Ich musste in der letzten Zeit mit dem Brauen und dem Forum etwas zurückstecken, aber nu bin ich fertig und es geht mit neuen Brauprojekten voran ;)

Ich denke mal, dass ich dann auch bei Zimmertemperatur anstellen und dann in den Kühlschrank stellen werde. Es wird vermutlich einen Tag dauern, eh ich bei der Vergärtemperatur bin, aber das muss halt passen.

Grüße
Steffen
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Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 06:53  
Bei den Profis liest man meist, dass bei UG Bieren etwa die doppelte Hefemenge wie bei OG verwendet werden soll. Ich halte mich aber meist nicht an irgendwelche Mindestmengen, weil ich meine, dass man als Hobbybrauer keine Chance hat, festzustellen, wieviel Millionen Zellen man denn nun wirklich verwendet hat.
Bei mir kommt sowohl bei unter- als auch bei obergärigen Bieren auf 20-25 Liter Würze von Starter ca. 0,5-1 Liter dazu. Zum Anstellen kühle ich die Würze soweit 'runter wie es mit vertretbarem Aufwand geht. Bei obergärigen komme ich auf die Gärtemperatur, bei untergärigen auf irgendwas zwischen 15 und 20 Grad. Dann wird angestellt und unergäriges Bier kommt sofort in den Gärkühlschrank, so dass die Gärtemperatur erreicht ist, bevor die Hefe richtig ankommt.
Ich denke, dass ich damit meist weit über den professionellen Mindestmengen liege.


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Gruß vom Berliner
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tschofe
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 11:59  
ich stelle bei 8°C, ca 3 liter hefe aus der brauerei auf 200l bier, an da habe ich dann nach 12std. schöne schaumdecke.


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Hoepfchen
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 12:45  
Die Angabe der Hefemenge über das Volumen des Ansatzes ist natürlich recht schwierig, da ja die Zellkonzentration schwanken kann. Von Brauereien wird man wohl eher dickbreiige Hefe erhalten, wohingegen diese Hefekonzentration bei der Vermehrung durch heimische Anzucht ziemlich schwierig sein dürfte.

@Berliner
Hast du deinen Ansatz mal sedimentieren lassen und geprüft, wie stark das Sediment ist?
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alexbrand
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 12:58  
Hallo Steffen!

Zur Hefemenge ist ja einges bereits gesagt. Jetzt noch ein weiterer Tip: wenn Du bei höheren Temperaturen als der eigentlichen Gärtemperatur anstellst, dann solltest Du Dich evtl. darauf vorbereiten, eine Diacetylrast einzulegen. Frag mal Google danach oder klicke hier.

Gruß,

Alex


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 13:17  
Hi, Alex,

das Diacetyl habe ich ziemlich genau im Auge bei jedem Sud. Da ich ja auch die Nachgärung (ja, auch bei UG) warm durchführe, entfällt diese Diacetylrast (habe ich sozusagen gleich miterschlagen). Aber ich habe das ja nicht immer so gemacht und anfangs ausschließlich UG gebraut. Ich habe da nie Diacetyl festgestellt. Das hängt soweit ich weiß vornehmlich von der verwendeten Heferasse ab.
Aber selbst wenn Du keine entsprechende Diacetylrast machst werden sich die geringen Mengen, die die UG Hefen meist produzieren, ziemlich schnell im Rahmen der Kaltreifung abbauen. Und da Du, Steffen ja ein Märzen produzieren willst, ist eh eine längere Reifung angeraten.

Ciao
Michael


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alexbrand
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 13:23  
Du hast mit Deinen Ausführungen Recht, Michael. Ich möchte ja auch nur darauf hinweisen, daß es diese Möglichkeit gibt und wie man davon (den Bedarfsfall vorausgesetzt) Gebrauch macht.

Ich habe erst ein paar UG-Biere hergestellt. Beim Zweiten (?) war diese Rast tatsächlich nötig und erfolgreich. Seit dem mache sie immer, da sie meines Erachtens auch nicht schadet. Bei mir hat sie sich zu einem Standart etabliert.

Gruß,

Alex


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 13:38  
Auch Du hast natürlich völlig Recht, vor allem damit, daß solch eine Rast nicht schadet.

Jetzt hast Du natürlich mein Interesse geweckt, kannst Du noch rückverfolgen, welche Hefe das gewesen ist, das würde mich wirklich mal interessieren. Man lernt ja nie aus.

Gruß
Michael


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alexbrand
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 13:52  
Das war eine Hefe aus der Binding-Brauerei. Genaueres können evtl. CFM oder Heavybyte dazu sagen. Ich weiß nur, daß daß eine feine reintönige UG Hefe ist.

Gruß,

Alex


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 2.10.2008 um 15:56  
Steffen, Ich lasse die Hefe eigentlich nie lange sedimentieren. Wenn sie mal ein paar Stunden steht, habe ich so zwischen 0,5 und 1 cm Bodensatz.


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Gruß vom Berliner
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