Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 18:45 |
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Hallo Braukollegen!
ich habe eine Idee zur schnellen und sterilen Hefevemehrung. Man benötigt
einen 10 L Eimer mit Deckel, 500 g Rübensirup und 4 Flaschen O 2 Wasser
(500 ml). Rübensirup hat ca 80% Zucker. Also den Sirup mit 1,5 L Wasser
aufkochen und abkühlen lassen. Das ergibt eine ca. 20%ige Lösung. Dann 2 L
O 2 Wasser zumischen, ergibt 4 L 10%ige Lösung.
Jetzt den Bodensatz von ein paar Selbstgebrauten oder strippbaren
Kaufbieren zugeben und fertig. Wahlweise ein paar Krümel Trockenhefe
sollten auch funktionieren. In dieser sauerstoffreichen Zuckerlösung sollte
sich die Hefe wie blöd vermehren und einen dicken Bodensatz bilden. Den
Bodensatz muss man sicherlich noch ein paar mal waschen um den
Rübengeschmack lozuwerden, doch dann hat man einiges an dickbreiiger Hefe
für den nächsten Einsatz.
Ich habs noch nicht ausprobiert. Ist nur eine Idee. Erstmal die Frage an
die Runde wo der Haken ist.
Gruß
Rene
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 19:13 |
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Hallo Rene,
nette Idee. Sollte auch funktionieren. Dagegen spricht aber evtl. der hohe
Preis für dieses Sauerstoff-Wasser. Einfaches Belüften oder der Tropfen
Olivenöl sollten es auch tun. Rübensirup funktioniert, habe ich auch schon
erfolgreich probiert.
Viele Grüße, Markus
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 19:56 |
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Na, ja so teuer ist das nicht. Im Discounter Rübensirup für 1 Euro und das
Sauerstoffgesättigte Wasser hab ich für 50 Cent schon gesehen. Macht 3 Euro
für schätzungsweise 100 g dickbreiige Hefe.
Wichtiger ist mir aber gerade der Verzicht aufs belüften (schlechte
Erfahrung).
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 7.11.2008 um 20:38 |
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Hallo Rene, Zitat: | das sauerstoffgesättigte Wasser |
Wie
hoch ist denn genau der Sauerstoffgehalt? Bei 20°C beträgt er jedenfalls
9,1 mg/Liter Süsswasser: http://water.usgs.gov/owq/FieldManual/Chapter6/6.2.4.pdf
Du darfst ja nicht vergessen, dass der Sauerstoff auch verbraucht wird.
Den Bodensatz "von ein paar Selbstgebrauten oder strippbaren Kaufbieren"
auf 4 Liter Rübensiruplösung halte ich für kein besonders effektives
Verhältnis. Besser mit 50-100 ml Siruplösung anfangen.
Einen Versuch ist Dein Vorhaben auf jeden Fall Wert. Ich würde es an Deiner
Stelle auf jeden Fall ausprobieren.
Grüße
Wolfgang
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 20:45 |
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Übrigens! Den Tropfen Olivenöl als zusätzlichen "Booster" dazu ist ne
klasse Idee. In Bodensätzen ist nicht mehr allzuviel lebensfähige Hefe
vorhanden. Selbst mit Belüftungsstein oder Sterilfilter ist absolut
steriles Belüften nicht möglich. Der entstehende Schaum mit seiner großen
Oberfläche kommt ja mit Umgebungsluft in Berührung. Wenn man noch ein CO 2
Polster über die Lösung gibt so haben die paar lebenden Hefezellen alle
Zeit sich zu vermehren, ohne Konkurrenz aus dem Mikrokosmos.
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 20:48 |
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Hallo Wolfgang!
Der Hersteller wirbt damit das O 2 Wasser den 16-fachen Sauerstoffgehalt
wie natürliches Wasser enthält
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 21:36 |
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- belüften sollte man immer mit vorgeschaltetem sterilfilter. machen wir
trotzdem nicht, wir lassen es nur ordentlich plätschern direkt ins mit der
chemiekeule™ desinfizierte fass. einfach aussenluft durchpusten ist sehr
gefährlich, weil fremdkeime angesaugt werden. lässt man nur ins (fast
geschossene) fass plätschern, das eh grad desinfiziert wurde, ist das
risiko geringer.
- alternativ bietet sich eine flasche reiner sauerstoff an (gefahrhinweise
beachten! bevor jemand meckert..)
- also war mit O 2 mit O² angereichertes wasser gemeint? achso. ist sicher
möglich, aber teu(r)er.. lohnt nicht denk ich.
ich finde die idee an sich für funktionstüchtig, aber überflüssig.
machs dir einfacher:
nimm malzextrakt (gleiche umgebung wie später - sonst vermehren sich
nachher die falschen hefen)
nimm nährsalz (wichtig bei trockenhefe erst NACH rehydratisierung! geht ab
wie wilde sau)
nimm wasser
belüften, warten feddich.
grundsätzlich:
steril kriegst dus mit hausmitteln eh niemals hin, auch nicht mit der
chemiekeule.
du hast keinen reinraum für vernünftiges hefehandling, d.h sowie du die
hefe nicht mehr von einer sterilen umgebung in die nächste (zb mit einer
sterilen spritze in den vorher desinfizierten, noch verschlossenen(!)
hefebeutel, von da in sterile fläschchen, die einem septum vor sterilisaion
verschlossen wurden) bringst, fängst du dir IMMER irgendwas ein.
d.h. wenn du das dann noch vermehrst, steigt die wahrscheinlichkeit jedes
mal an, dass etwas daneben geht.
ich will damit nicht sagen dass es nicht klappen KANN - mir wärs aber zu
viel arbeit mit zu viel unsicherheit.
führ doch einfach deine hefe normal mehrmals. wenn du sauber genug
arbeitest, ist die gefahr dass da eine infektion drin ist nicht grösser als
mit deinem vorschlag - warum also der umweg.
wenn es um kosteneinsparung geht - nimm trockenhefe und führ sie mehrmals.
die fermentis hefen sind spitze.
ich habe erst neulich ein pils pils getrunken, das mit der S-23 vergoren
wurde, es schmeckte furztrocken und war einfach nur lecker. habe keinen
"trockenhefegeschmack" feststellen können.
[Editiert am 7.11.2008 um 21:54 von azmo]
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 22:44 |
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Ich braue momentan eher selten, so 4 mal im Jahr. Da ist die Hefe vom
letzten Sud schon tot. Ich suche eine Methode um sozusagen mit Hausmitteln
auszukommen. Ohne Bestellung beim Hobbybrauershop. Malzextrakt,
Sterilfilter, Hefenährsalz und eine Belüftungspumpe hab ich alles nicht.
Ich werde es auf alle Fälle versuchen. Arbeitsaufwendig ist es ja nicht
gerade, eher " Deckel auf Heißwasser drauf".
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 22:57 |
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hausmittel.. naja.
dann machs einfach:
back-trockenhefe rein ins bier, feddich
wenn du selten braust, noch einmal die empfehlung:
trockenhefe.
hält sich lange und dann reicht es wenn du zb 1x im jahr bestellst (das
muss doch wohl drin sein, allein schon wg hopfen!) und die trockenhefe im
kühlschrank lagerst.
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2008 um 23:17 |
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na gut, solche unorthodoxen Methoden stoßen nicht gerade auf Begeisterung.
Hab ich geschnallt, wenn man bedenkt das ein Tütchen S-23 2,80 € kostet und
4 Stück brauch ich für einen 50 L Sud + 5 € Versandkosten....
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2008 um 06:56 |
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Zitat: | Malzextrakt,
Sterilfilter, Hefenährsalz und eine Belüftungspumpe hab ich alles
nicht. |
Ok, dann 'investiere' in 4-5- Flaschen
Malzbier und eine Tüte Agar Agar aus dem Reformhaus und schon hast du deine
eignene Hefezucht.
Über die Agar Agrar - Methode wurde schon viel geschrieben, schau' dir das
Verfahren am besten im Wiki an.
Zum Einlagern nimmst du die kleinsten Gläser mit Schraubdeckel, die du im
Haushalt finden kannst (leere Marmelade-, Knoblauchzehen-,
Meerrettichgläser z.B.). Es müssen keine Kulturröhrrchen sein, die nehmen
nur nicht soviel Platz im Kühlschrank weg, was dem Hausfrieden zuträglicher
ist.
Ich habe auf diese Weise immer noch Hefe aus 2004, die ich -einmal
bestellt- seitdem immer weiter vermehre.
Natürlich kannst du auch einfach Hefe aus Kaufbieren strippen; wird nur
schwer für UG Biere. Vielleicht gibt's aber ne Brauerei in der Nähe ?
Malzbier ist steril und enthält alles was die Hefe braucht. Rübensirup ...
würde ich nicht nehmen.
Wenn du nicht belüftest, musst du nur ein paar Tage länger einplanen bis du
auf die Menge für 50l Bier kommst. Die Hefezucht funzt auch ohne permanente
Belüftung oder Rührwerk. Diese Dinge versetzen dich 'nur' in die Lage, die
Hefe in 2-3 Tagen betriebsfertig zu machen. Wenn du eine bis zwei Wochen
Zeit einplanst, geht's auch ohne.
Wichtig: immer erst mit 50-100ml Bier anfangen, und erst wenn deutliche
Aktivität zu sehen ist, den Ansatz vergößern. 2-3 Flaschen -Hefesätze auf
10l Nährlösung gehen in der Regel ein.
Happy Hefebanking
Tino ____________________
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2008 um 15:17 |
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Genau.
Oder du machst einen Starter:
Was spricht dagegen, eine Woche bevor du dein Bier braust zwei bis fünf
Liter mit Malzextrakt oder meinetwegen Sirup (PLUS NÄHRSALZ!!) anzusetzen
(nur eine Tüte Hefe), die sich vermehren zu lassen und dann damit den Sud
zu beimpfen?
Sorgt dafür dass eine Tüte auch für meinetwegen 100l reicht!
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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Antwort 11 |
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