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Autor: Betreff: Hefe schnell vermehren?
Moderator
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 18:45  
Hallo Braukollegen!

ich habe eine Idee zur schnellen und sterilen Hefevemehrung. Man benötigt einen 10 L Eimer mit Deckel, 500 g Rübensirup und 4 Flaschen O 2 Wasser (500 ml). Rübensirup hat ca 80% Zucker. Also den Sirup mit 1,5 L Wasser aufkochen und abkühlen lassen. Das ergibt eine ca. 20%ige Lösung. Dann 2 L O 2 Wasser zumischen, ergibt 4 L 10%ige Lösung.
Jetzt den Bodensatz von ein paar Selbstgebrauten oder strippbaren Kaufbieren zugeben und fertig. Wahlweise ein paar Krümel Trockenhefe sollten auch funktionieren. In dieser sauerstoffreichen Zuckerlösung sollte sich die Hefe wie blöd vermehren und einen dicken Bodensatz bilden. Den Bodensatz muss man sicherlich noch ein paar mal waschen um den Rübengeschmack lozuwerden, doch dann hat man einiges an dickbreiiger Hefe für den nächsten Einsatz.
Ich habs noch nicht ausprobiert. Ist nur eine Idee. Erstmal die Frage an die Runde wo der Haken ist.

Gruß
Rene
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ggansde
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 19:13  
Hallo Rene,

nette Idee. Sollte auch funktionieren. Dagegen spricht aber evtl. der hohe Preis für dieses Sauerstoff-Wasser. Einfaches Belüften oder der Tropfen Olivenöl sollten es auch tun. Rübensirup funktioniert, habe ich auch schon erfolgreich probiert.

Viele Grüße, Markus
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 19:56  
Na, ja so teuer ist das nicht. Im Discounter Rübensirup für 1 Euro und das Sauerstoffgesättigte Wasser hab ich für 50 Cent schon gesehen. Macht 3 Euro für schätzungsweise 100 g dickbreiige Hefe.
Wichtiger ist mir aber gerade der Verzicht aufs belüften (schlechte Erfahrung).
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 20:38  
Hallo Rene,
Zitat:
das sauerstoffgesättigte Wasser

Wie hoch ist denn genau der Sauerstoffgehalt? Bei 20°C beträgt er jedenfalls 9,1 mg/Liter Süsswasser: http://water.usgs.gov/owq/FieldManual/Chapter6/6.2.4.pdf
Du darfst ja nicht vergessen, dass der Sauerstoff auch verbraucht wird.
Den Bodensatz "von ein paar Selbstgebrauten oder strippbaren Kaufbieren" auf 4 Liter Rübensiruplösung halte ich für kein besonders effektives Verhältnis. Besser mit 50-100 ml Siruplösung anfangen.
Einen Versuch ist Dein Vorhaben auf jeden Fall Wert. Ich würde es an Deiner Stelle auf jeden Fall ausprobieren.

Grüße
Wolfgang
Antwort 3
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 20:45  
Übrigens! Den Tropfen Olivenöl als zusätzlichen "Booster" dazu ist ne klasse Idee. In Bodensätzen ist nicht mehr allzuviel lebensfähige Hefe vorhanden. Selbst mit Belüftungsstein oder Sterilfilter ist absolut steriles Belüften nicht möglich. Der entstehende Schaum mit seiner großen Oberfläche kommt ja mit Umgebungsluft in Berührung. Wenn man noch ein CO 2 Polster über die Lösung gibt so haben die paar lebenden Hefezellen alle Zeit sich zu vermehren, ohne Konkurrenz aus dem Mikrokosmos.
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 20:48  
Hallo Wolfgang!

Der Hersteller wirbt damit das O 2 Wasser den 16-fachen Sauerstoffgehalt wie natürliches Wasser enthält
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 21:36  
- belüften sollte man immer mit vorgeschaltetem sterilfilter. machen wir trotzdem nicht, wir lassen es nur ordentlich plätschern direkt ins mit der chemiekeule™ desinfizierte fass. einfach aussenluft durchpusten ist sehr gefährlich, weil fremdkeime angesaugt werden. lässt man nur ins (fast geschossene) fass plätschern, das eh grad desinfiziert wurde, ist das risiko geringer.

- alternativ bietet sich eine flasche reiner sauerstoff an (gefahrhinweise beachten! bevor jemand meckert..)

- also war mit O 2 mit O² angereichertes wasser gemeint? achso. ist sicher möglich, aber teu(r)er.. lohnt nicht denk ich.

ich finde die idee an sich für funktionstüchtig, aber überflüssig.
machs dir einfacher:
nimm malzextrakt (gleiche umgebung wie später - sonst vermehren sich nachher die falschen hefen)
nimm nährsalz (wichtig bei trockenhefe erst NACH rehydratisierung! geht ab wie wilde sau)
nimm wasser
belüften, warten feddich.

grundsätzlich:
steril kriegst dus mit hausmitteln eh niemals hin, auch nicht mit der chemiekeule.
du hast keinen reinraum für vernünftiges hefehandling, d.h sowie du die hefe nicht mehr von einer sterilen umgebung in die nächste (zb mit einer sterilen spritze in den vorher desinfizierten, noch verschlossenen(!) hefebeutel, von da in sterile fläschchen, die einem septum vor sterilisaion verschlossen wurden) bringst, fängst du dir IMMER irgendwas ein.
d.h. wenn du das dann noch vermehrst, steigt die wahrscheinlichkeit jedes mal an, dass etwas daneben geht.

ich will damit nicht sagen dass es nicht klappen KANN - mir wärs aber zu viel arbeit mit zu viel unsicherheit.
führ doch einfach deine hefe normal mehrmals. wenn du sauber genug arbeitest, ist die gefahr dass da eine infektion drin ist nicht grösser als mit deinem vorschlag - warum also der umweg.

wenn es um kosteneinsparung geht - nimm trockenhefe und führ sie mehrmals. die fermentis hefen sind spitze.
ich habe erst neulich ein pils pils getrunken, das mit der S-23 vergoren wurde, es schmeckte furztrocken und war einfach nur lecker. habe keinen "trockenhefegeschmack" feststellen können.


[Editiert am 7.11.2008 um 21:54 von azmo]



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Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 22:44  
Ich braue momentan eher selten, so 4 mal im Jahr. Da ist die Hefe vom letzten Sud schon tot. Ich suche eine Methode um sozusagen mit Hausmitteln auszukommen. Ohne Bestellung beim Hobbybrauershop. Malzextrakt, Sterilfilter, Hefenährsalz und eine Belüftungspumpe hab ich alles nicht.
Ich werde es auf alle Fälle versuchen. Arbeitsaufwendig ist es ja nicht gerade, eher " Deckel auf Heißwasser drauf".
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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 22:57  
hausmittel.. naja.

dann machs einfach:
back-trockenhefe rein ins bier, feddich


wenn du selten braust, noch einmal die empfehlung:
trockenhefe.
hält sich lange und dann reicht es wenn du zb 1x im jahr bestellst (das muss doch wohl drin sein, allein schon wg hopfen!) und die trockenhefe im kühlschrank lagerst.


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 7.11.2008 um 23:17  
na gut, solche unorthodoxen Methoden stoßen nicht gerade auf Begeisterung. Hab ich geschnallt, wenn man bedenkt das ein Tütchen S-23 2,80 € kostet und 4 Stück brauch ich für einen 50 L Sud + 5 € Versandkosten....
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2008 um 06:56  

Zitat:
Malzextrakt, Sterilfilter, Hefenährsalz und eine Belüftungspumpe hab ich alles nicht.

Ok, dann 'investiere' in 4-5- Flaschen Malzbier und eine Tüte Agar Agar aus dem Reformhaus und schon hast du deine eignene Hefezucht.

Über die Agar Agrar - Methode wurde schon viel geschrieben, schau' dir das Verfahren am besten im Wiki an.

Zum Einlagern nimmst du die kleinsten Gläser mit Schraubdeckel, die du im Haushalt finden kannst (leere Marmelade-, Knoblauchzehen-, Meerrettichgläser z.B.). Es müssen keine Kulturröhrrchen sein, die nehmen nur nicht soviel Platz im Kühlschrank weg, was dem Hausfrieden zuträglicher ist.

Ich habe auf diese Weise immer noch Hefe aus 2004, die ich -einmal bestellt- seitdem immer weiter vermehre.

Natürlich kannst du auch einfach Hefe aus Kaufbieren strippen; wird nur schwer für UG Biere. Vielleicht gibt's aber ne Brauerei in der Nähe ?

Malzbier ist steril und enthält alles was die Hefe braucht. Rübensirup ... würde ich nicht nehmen.

Wenn du nicht belüftest, musst du nur ein paar Tage länger einplanen bis du auf die Menge für 50l Bier kommst. Die Hefezucht funzt auch ohne permanente Belüftung oder Rührwerk. Diese Dinge versetzen dich 'nur' in die Lage, die Hefe in 2-3 Tagen betriebsfertig zu machen. Wenn du eine bis zwei Wochen Zeit einplanst, geht's auch ohne.

Wichtig: immer erst mit 50-100ml Bier anfangen, und erst wenn deutliche Aktivität zu sehen ist, den Ansatz vergößern. 2-3 Flaschen -Hefesätze auf 10l Nährlösung gehen in der Regel ein.

Happy Hefebanking
Tino


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azmo
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red_folder.gif erstellt am: 8.11.2008 um 15:17  
Genau.
Oder du machst einen Starter:

Was spricht dagegen, eine Woche bevor du dein Bier braust zwei bis fünf Liter mit Malzextrakt oder meinetwegen Sirup (PLUS NÄHRSALZ!!) anzusetzen (nur eine Tüte Hefe), die sich vermehren zu lassen und dann damit den Sud zu beimpfen?
Sorgt dafür dass eine Tüte auch für meinetwegen 100l reicht!


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