Hallo Thomas!
> was heißt denn glattwasser ? die menge wasser, die du beim
hopfenkochen noch zugibst ?
In gewisser Weise schon, es ist aber nicht einfach blankes Wasser.
"Glattwasser" ist das, was beim Abläutern quasi zuletzt rausläuft.
Bei meinem Läuterbottich mit Panzerschlauch kommt das meistens so um 3-5°P
je nach dem, obs ein normales oder ein Bockbier wird.
Unter 2,5°P (oder waren's 2?) soll man diese dünne Brühe nicht mehr
verwenden, weil zunehmend unedle Stoffe ausgewaschen werden.
Mit meinem Läuterbottich komme ich so niedrig aber nie.
Man kann dieses Glattwasser verwenden, um die Verdunstungsverluste beim
Kochen auszugleichen, es soll aber min. 30min noch mitkochen.
Im Endeffekt nutzt man dadurch noch etwas diesen Restextrakt und steigert
ein wenig die Ausbeute.
Dichte messen wir meistens mit einer Brauspindel, sie zeigt die Dichte der
Flüssigkeit an, indem sie mehr oder weniger tief eintaucht.
Die Dichte ist ein Maß für den Zuckergehalt und damit den Alkoholgehalt.
Man braucht die Dichte auch, um die Hopfung genauer ausrechnen zu
können,
da eine dichtere Würze weniger Bittere aus dem Hopfen löst, als eine
dünnere. Außerdem ist die Dichtemessung hilfreich, um den Gärendpunkt
besser sehen zu können, die Dichte nimmt dann über mehrere Tage nicht mehr
ab. Wichtig, um keine Splitterbomben zu bauen, was passiert, wenn man
versehentlich zu früh abfüllt und noch zu viel vergärbarer Zucker in der
Flaschengärung vorliegt.
...und vergiß am besten gleich diesen ominösen "Abfüllzeitpunkt"
(=Restextrakt), das ändert sich viel zu sehr durch Wasserwerte,
Maischarbeit, Malzqualität, Mondphase etc.
Da sie teuer sind, gleich der Hinweis: die meisten Spindeln sind
hitzeempfindlich, Pfannevoll- oder die Probe nach dem Hopfenkochen also vor
dem Messen auf 20°C abkühlen!
Wenn der Einkocher auf 27l mit Wasser voll gemacht ist, bekommst Du
schwerlich noch das Malz hinein!
So als Daumenwert braucht 1kg Malz auch etwa 1l Volumen, ein fetter Bock
mit 20l Hauptguß macht meinen Einkocher dann auch schonmal in der Maische
"pfannevoll"!
Üblich verwendet man etwa die 3-4 fache Menge vom Malz als Wasser um die
Maische anzurühren. Das Rezept schreibt 4,5kg Malz vor, entsprechend kommt
dazu 13,5-18l Wasser
(=Hauptguß). Nach dem Maischevorgang kommt die Pampe in den Läuterbottich
und der im Treber noch enthaltene Zucker wird durch mehrere Portionen
heißes Wasser (=Nachguß, und hier dann entsprechend das 4-3 fache des
Malzes) ausgewaschen. Die Würze, die Du abläuterst, sammelst Du wieder im
Einkocher und wenn der bei 27l (oder 2-3cm unter dem Rand) angekommen ist,
gehts mit dem Hopfenkochen los. Was dann noch aus dem Läutebottich
rauströpfelt nehme ich als "Glattwasser".
Stammwürze würde ich eigentlich nicht einstellen, außer Du hast Dich total
verhauen und das angepeilte Klosterbier wird zu einem Klosterdoppelbock!
Die Stammwürzen nach Rezept kriegst Du eh' nicht punktgenau hin und so wird
eigentlich jeder Sud etwas Individuelles.
Uwe
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