Member Beiträge: 58 Registriert: 30.10.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.11.2008 um 17:14 |
|
|
Hallo liebe braugemeinde,
das oben ist eigentlich schon die frage. Ich habe jetzt einige liter bier
mit extraktbrauverfahren in 5l fässer abgefüllt. jetzt soll man das bier
weitere 6-10 tage bei zimmertemperatur reifen lassen. das habe ich auch
gemacht. nun mein problem:
ich habe meine fässer draußen stehen, weil ich (noch) keinen kühlschrank im
keller habe, und diesen nicht kälter als 18°C bekomme. ich mache mir auch
allmählich gedanken, wenn der nachtfrost mal zuschlägt. steht zwar alles
geschützt, aber.......... meine frau wird sich auch bedanken, wenn in
unserem kühlschrank nur noch bier drinsteht, so verlockend dieser gedanke
auch sein mag.
was würde denn mit dem bier passieren, wenn ich es rein theoretisch NUR im
keller einige wochen reifen lasse ???
hat da jemand erfahrung ??
gruß
thomas
|
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.11.2008 um 17:21 |
|
|
Hi, Thomas,
ich habe schon mehrere Biere bei etwa 16°C im Keller zu stehen gehabt, die
sind ganz wunderbar gereift. Meistens OG Biere aber auch schon UG, ist
überhaupt kein Problem. Zumindest habe ich bei vergleichbaren Bieren keinen
Unterschied zur "echten" Kaltreifung bei 0-2°C feststellen können.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.11.2008 um 17:29 |
|
|
Hi,
wir reden über die Kaltreifung, oder ? Egal wie das Wetter wird, schau, daß
Du ungefähr zwischen -1°C und +4°C pendelst. Ob Du Deine Fässchen tagsüber
in eine Styroporbox stellst und nachts raus stellst, damit sie runterkühlen
- Deine Phantasie und der Leidensdruck Deiner Partnerin sind gefragt !
Grundsätzlich ist die Kaltreifung der Feinschliff für Dein Bier.
Hier werden einige hundert Substanzen (manche Autoren sprechen von 3- bis
5000 Substanzen) um- und abgebaut, um zu einem harmonischen Gesamtbild des
Bieres zu kommen.
Grüße
Erlenmeyer
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 7.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.11.2008 um 17:57 |
|
|
Hi,
ein Keller ist ganz prima.Nun guckst Du
noch nach einem Ökotrottel, der seine
Kühltruhe gegen AAA+sonstwas tauscht,
steuerst die mit UT100 oder einer einfachen
Temperaturschaltung im Plusbereich und
hast den günstigen Superkühlschrank,
sehr sparsam und sogar selbstabtauend.
(auch die etwas älteren Geräte sind für
-18° ausgelegt und daher bestens isoliert)
Gruß Guinness
|
|
Antwort 3 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.11.2008 um 17:57 |
|
|
Richtig, Erlenmeyer, richtig....soweit die Theorie. Aber was ich eben
festgestellt habe ist, daß es nicht unbedingt 0-2°C oder ähnlich tief sein
muß. Und ich habe ja geschrieben, daß ich bei gleichen Bieren keinen
geschmacklichen Unterschied feststellen konnte. Selbst bei einem
(zugegebenermaßen nicht soooo schlanken) Pils.
Und bevor der Thomas da wie ein Wilder hin- und herpackt, hat er mit der
Kellertemperatur halt eine Alternative, bis er den Kühlschrank hat.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.11.2008 um 18:14 |
|
|
It´s O.K.
Grüße
Erlenmeyer
ödit Jetzt hab ich den Unterschied begriffen, zwischen einem
Chatroom und einem Forum. Mein Posting hatte ich als zweite Nachricht
gedacht, dann kamen drei Kunden dazwischen, und Michael hat mich überholt.
Meine Antwort war keine Antwort auf Deine Antwort. C´est la vie !
[Editiert am 17.11.2008 um 18:20 von Erlenmeyer]
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 5 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.11.2008 um 18:42 |
|
|
Aaaaah, Hans, alles klar...habe ein wenig gebraucht, um das mit der Antwort
auf die Antwort der Antwort....äh...zu verstehen.
Greets
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.11.2008 um 21:35 |
|
|
Nothing for ungood, Michael, oder wie war das nochmal in ausländisch ?
Grüße
Erlenmeyer
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 7 |
|
Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.11.2008 um 00:16 |
|
|
Ich weiss nichts genaueres zur Kaltreifung selbst - aber mal ein ganz
anderer Gedankengang:
Aus Sicht der Biergesundheit ist eine Kaltreifung (und Lagerung) bei
Eigenbrau in meinen Augen unerlässlich:
Es ist fast unmöglich, in unserer normalen Brauumgebung im Kaltbereich 100%
sauber zu arbeiten.
Das heisst, es sind fast immer irgendwelche Bierschädigenden
Bakterien/Keime im Bier vorhanden.
Der Alkoholgehalt von Bier ist so niedrig, dass Fremdhefen kaum geschädigt
werden, sie sich also bei höheren Temperaturen langsam vermehren können und
so das Bier verändern.
Ausserdem wird die Hefeautolyse bei höheren Temperaturen beschleunigt
(interessant speziell nach der Flaschengärung), was auch zu einer Minderung
der Qualität beitragen kann.
Es hat schon seine Gründe, wieso Industriebier behandelt wird
(Pasteurisierung, Filterung etc) -
durch die bei Transport/Verkauf nicht so gut kontrollierbaren
Lagerbedingungen steigt die Gefahr von Fehlern.
Und nicht zuletzt bindet sich bei niedrigerer Temperatur die Kohlensäure
besser im Bier.
Also:
Nicht nur für die Reifung selbst, vor allem für die Lagerung ist eine
kostante, kühle Temperatur sehr wichtig!
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
|
|
Antwort 8 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 18.11.2008 um 10:52 |
|
|
Bei der Lagerung von Bieren haben sich bei mir noch nie Geschmacksfehler
eingestellt, wobei man sich jetzt wieder streiten könnte, was
Geschmacksfehler sind. Als "Ökotrottel" lagere ich meine Biere auch nicht
bei ~0°C, sondern bei 6-9°C, es sei denn die Außentemperaturen sind, wie
momentan, entsprechend. Versuchsweise habe ich Biere in Flaschen schon 6
Monate gelagert, um meine Geduld zu testen und zu schauen, ob sie sich
geschmacklich verändern. Viel besser geworden sind sie nicht, aber auch
nicht schlechter.
Das Pasteurisieren kann man wohl für den Hobbybrauerbereich ausschließen
und käme für mich auch nicht in Frage. Eine Filtration ebenfalls nicht.
Grüße
Wolfgang
|
|
Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 8.6.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.11.2008 um 11:57 |
|
|
Hallo zusammen,
meine Erfahrung hat gezeigt, dass das Selbstgebraute egal bei welcher
Temperatur mal stärkeren, mal weniger starken Veränderungen unterliegt.
Aromakomponenten werden abgebaut, aufgbaut und die Einzeller schlafen ein
oder nicht. Das macht ja auch den Reiz unseres Bieres aus. Unbestritten ist
wohl nur, dass das Hausbräu sich bei gleichbleibend niedrigen Temperaturen
länger hält. Wie Wolfgang ja schreibt kann man pasteurisieren ausklammern,
dafür aber auf Hygiene im gesamten Herstellungsprozess achten. Mein Keller
liegt ganzjährig zwischen 14 und 18°C und wenn es so kalt ist wie jetzt
steht das Bier unter dem Balkontisch. Bisher habe ich noch kein Bier
entsorgt.
Gruß
Christian
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.11.2008 um 12:57 |
|
|
@Steinbrauer: Zitat: | Als "Ökotrottel" lagere ich meine Biere auch nicht bei ~0°C,
sondern bei 6-9°C, es sei denn die Außentemperaturen sind, wie momentan,
entsprechend. |
6-9°C Sind doch eigentlich ok. 9°C kann schon etwas viel sein aber im
Kühlschrank zB hat man doch auch oft nur 6°C
Thema Öko:
Wie hältst du die Temperatur denn im Sommer? Keller wäre ja mit 6-9°C schon
ziemlich kalt.
Also betreibst du einen normalen Kühlschrank? Ich bezweilfe, dass der
weniger verbraucht als (m)eine gepimpte Kühltruhe.
Zitat: | Das Pasteurisieren kann
man wohl für den Hobbybrauerbereich ausschließen und käme für mich auch
nicht in Frage. Eine Filtration ebenfalls
nicht. |
Es hat hier niemand behauptet, er wollte Filtern oder Pasteurisieren,
geschweige denn andere davon überzeugen.
Trotzdem gibt es Gründe für die Industrie, dies trotz Geschmacksverlust zu
tun - ob es einem gefällt oder nicht. Der Vorgang ist Zeit- und Energie-
(und damit Kosten-) aufwändig - es müssen also deutliche Vorteile da sein,
wovon ich in meinem vorherigen Beitrag einen genannt habe:
Bessere Stabilität unter teils schwierigen Lagerbedingungen.
Da wir weder filtern noch pasteurisieren, ist es naheliegend, schwierige
Lagerbedingungen zu vermeiden um Stabilität zu erreichen.
@kavu Zitat: | Wie Wolfgang ja schreibt
kann man pasteurisieren ausklammern, dafür aber auf Hygiene im gesamten
Herstellungsprozess achten |
Zur Verdeutlichung:
"Hygiene" ist im Hausbraubereich meist nur gleich "Sauberkeit" (es sei denn
es wird der entsprechende chemische Aufwand betrieben - selbst dann bleibt
das Risiko für Infektionen relativ hoch!).
Keimfrei ist das alles aber noch lange nicht.
Durch (lange) warme Lagerung steigt das Risiko dafür, dass eine bereits
vorhandene Infektion sich manifestiert, besonders wenn das Bier wenig
Hopfenbittere und/oder Alkohol hat.
Ich behaupte nicht, dass alle warm gelagerten Biere kaputt gehen (ich lager
manche Biere auch recht lange warm) - das RISIKO ist aber höher!
Hinzu kommt, dass es bei Lebensmitteln allgemein nicht Qualitätsfördernd
ist, wenn die Lagertemperatur starken Schwankungen unterliegt. Ich würde
mein Bier lieber im stabilen 18°C Keller lagern, als auf dem Balkon mit
Schwankungen zwischen 0°C und 15°Cin nur 24 Stunden!
[Editiert am 18.11.2008 um 13:04 von azmo]
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
|
|
Antwort 11 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 18.11.2008 um 13:09 |
|
|
Da gibt es ja noch einen Punkt: Die Diskrepanz zwischen Lagertemperatur
(optimal 0-2°C) und der Trinktemperatur (8-12°C, ist sicherlich auch ein
Streitpunkt).
Wenn ich mein Bier durch den Durchlaufkühler jage oder direkt zapfe (ein
Fass steht momentan bei knapp über dem Gefrierpunkt draußen), dann ist das
mir viel zu kalt und das Bier schmeckt mir auch nicht.
Also warum das Bier nicht gleich bei Trinktemperatur lagern?
Grüße
Wolfgang
|
|
Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.11.2008 um 13:34 |
|
|
Zitat: | Also warum das Bier
nicht gleich bei Trinktemperatur lagern? |
Aus oben gegannten Gründen bin ich davon überzeugt: je kälter (in der
LAGERUNG) desto stabiler und länger haltbar ist das Bier. (ich will jetzt
hier aber nicht Tiefkühlbier propagieren )
Selbst 12°C sind aber noch immer eine relativ niedrige Temperatur
(verglichen mit 20°C Raumtemperatur!). Kannst du diese 8-12° konstant
halten, warum nicht. Idealer wäre aber eine Temperatur, bei der auch
untergärige Hefe nicht mehr gärt (kurz vor dem Gefrierpunkt um 0°C, da geht
man sicher). Sonst kann man immer noch pech haben und da gärt noch was was
nicht gären soll.
Bei sehr kalter Lagerung könnte man zB (so mach ich das) sein
Verbrauchsbier ein oder zwei Wochen vor der Lagerung raussuchen und dann in
einem normalen Kühlschrank bis zum Genuss
zwischenlagern.
Mir wäre aber sehr unwohl dabei, einen Bock der mal eben ein halbes Jahr
lagern soll die ganze Zeit bei Raumtemperatur da auf der Hefe herumstehen
zu haben. Und da man es ja auch kalt trinken will, sind doch deine 12°C
wohl minimum - wer hat schon Lust, einen 19l Keg vor dem Verzehr erstmal in
den Küchenkühlschrank zu verpflanzen und welche BH macht das mit?!
Da kommt man auf Dauer doch ohnehin nicht um eine Kühllösung umhin - und in
meinen Augen ist eine ausgedient, heruntergeregelte Kühltruhe da eine
klasse Lösung!
Also:
Trinktemperatur, oder alternativ Hauptgärtemperatur (bei ug) sind für mich
die Maximaltemperaturen, bei denen das Bier gelagert werden sollte.
[Editiert am 18.11.2008 um 13:57 von azmo]
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
|
|
Antwort 13 |
|
Senior Member Beiträge: 169 Registriert: 7.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.11.2008 um 17:24 |
|
|
Hi,
habt ihr eigentlich PC-Lüfter in euren Truhen?
Meine läuft bei 11° (in der Mitte gemessen)
und kälter mag ich es nicht trinken.Die
Zapftemperatur kann ich jetzt nicht angeben
aber am Boden ist es doch deutlich kälter.
Gruß Guinness
|
|
Antwort 14 |
|
Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.11.2008 um 18:14 |
|
|
Wir haben bei uns keine Luftumwälzung.
Die Temperatur wird in der Mitte gemessen und geregelt
(temperaturgesteuerte steckdose).
Sie wird immer zwischen (glaube ich, genaue Werte weiss ich grad nicht)
-0,5 und 2 Grad gehalten.
Am Boden der Truhe ist eine dünne Eisschicht, sie ist aber sehr dünn (oft
auch nur einzelne Tropfen).
Das Bier ist aber nie gefroren, sondern nur sehr (sau) kalt.
Zum Zapfen nehmen wir momentan (ändert sich die nächsten Wochen) noch einen
Zapfhahn _ohne_ Zapfanlage und müssen Schaumbedingt ohnehin mit einem
Pitcher arbeiten. Dabei erwärmt sich das Bier auf Trinktemperatur.
Wie das wird wenn wir über eine Anlage zapfen, weiss ich noch nicht - mal
sehen.
Nochmal:
Es geht uns bei den niedrigen Temperaturen vor allem um die _LAGERUNG_, ich
nehme meine Ration dann eh immer auf Flasche mit nach Hause und bewahre sie
bis zum Genuss im normalen Küchenkühlschrank auf.
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
|
|
Antwort 15 |
|