Senior Member Beiträge: 261 Registriert: 7.10.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2008 um 14:06 |
|
|
Hallo Brauer
Was passiert eigetnlich genau bei der Lagerung nach der Kaltlagerung? Also
die Kaltlagerung ist ja ganz klar zur Kohlensäureaufnahme, aber wofür ist
die Lagerung danach?
Und was passieren da für Prozesse, eher chemische oder biologische?
Gruß
Axel
|
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.11.2008 um 16:40 |
|
|
Hallo, die Lagerung ist dafür da, dass sich gärnebenprodukte abbauen
(proier mal jungbier und fertiges) da wirst du das richtig merken...
MFg Julian
|
|
Senior Member Beiträge: 231 Registriert: 20.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2008 um 17:19 |
|
|
Nebenprodukte werden abgebaut,
es kommt zu einer "Verheiratung" der einzelnen Aromen, d.h. das Bier wird
runder, harmoischer.
Die Hopfenbittere lässt nach (warum? Weiss jemand mehr?) und wird ebenfalls
runder.
Der Hefegeschmack lässt nach ( Bei Wein zB ist nach ca einem Jahr kaum noch
herauszumerken, welcher Hefestamm benutzt wurde ), das Bier wird klarer
(Trubstoffe fallen aus / sinken zu Boden).
Es finden wenn das Bier nicht zu kalt gelagert wird ausserdem noch weitere
Gärungsprozesse statt, in denen ebenfalls weitere Aromen gebildet /
abgebaut werden (nicht immer positiv)
____________________ Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen:
Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich.
|
|
Antwort 2 |
|
Senior Member Beiträge: 261 Registriert: 7.10.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2008 um 17:28 |
|
|
Hi
Ist das denn eine biomäßig also mit Pilzen oder ähnlichem oder ist das eher
chemisch?
Gruß
Axel
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2008 um 18:19 |
|
|
Ho,
eine ziemlich akademische Frage, wie ich finde. Selbst Prof. Narziß kann
Dir Deine Frage so nicht beantworten. Denn es sind biochemische Prozesse,
die da ablaufen. Reaktionen deren Folgeprodukte sich wieder gegenseitig
beeinflussen, sozusagen eine Gleichung mit e hoch x-Unbekannten.
Inwieweit ausschließlich Hefen ihre Arbeit tun, inwieweit oxydative
Prozesse ohne Zutun der kleinen Geister ablaufen, das ist sicher noch nicht
soweit erforscht, als daß man Dir sagen könnte : O.K. 60% fermentativ mit
Folgeprodukten und der Rest läuft rein chemisch ab.
Vielleicht kennt ja jemand genaue Zahlen.
Grüße
Erlenmeyer
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
|
|
Antwort 4 |
|
Senior Member Beiträge: 261 Registriert: 7.10.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2008 um 18:29 |
|
|
Hi
Könnte man denn dann nicht theoretisch die Lagerung verkürzen, indem man
(nach der Kaltlagerung, wenn die Hefen eh unwcihtig sind) das ganze
erwärmt. Also auf so ca 30 Grad oder 40 und dann brauch es nicht mehr wochenlang zu lagern?
Mal eine Frage nebenbei, bei welcher Temperatur nehmt ihr meistens die
Lagerung vor und wie lange? Unterscheidet ihr zwischen OG und UG?
Gruß
Axel
[Editiert am 24.11.2008 um 22:04 von Axel92]
|
|
Antwort 5 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2008 um 18:30 |
|
|
Hallo,
was man aber doch sagen kann ist, daß es bei der Kaltreifung im
Wesentlichen um ein Zusammenwirken von chemischen Umlagerungern und
mechanischen Vorgängen (Trubabscheidungen) geht und daß zumindest (neben
den vielfachen anderen Gärungsprodukten) die bekannten Jungbukettstoffe wie
vor allem das Diacetyl und diverse Schwefelverbindungen abgebaut werden und
vor allem die Esterverbindungen siginifikant gebildet werden.
Und um Azmos Frage von oben zu beantworten: es werden auch weiterhin
Hopfenharze und Hopfenbitterstoffe ausgeschieden, was dann zur Verminderung
bzw. Abrundung der Hopfenbittere führt.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|