Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 08:44 |
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So, jetzt habe ich erstmal Alles für 2 Sude eingekauft.
Am Wochenende will ich dann mit den nächsten Bieren loslegen - erstmal mit
Extrakt und Hopfen, aber dafür 2 Biere.
Einmal ein Helles " trockenes " etwas mehr gehopftes ( 30 IBU ) mit der
Safale US 05, und einmal ein dunkles mit 20 IBU und der Safale S 04.
Soll ich die Hefen vorher in 1/2 Liter Zuckerwasser vermehren ( wie bei
Weinhefen?)
Da hab´ich aber noch ne Frage zum Desinfizieren:
Beim Weinmachen desinfiziere ich nicht mit heißem Wasser sondern einer
Lösung aus Kaliumdisulfit und Wasser ( das ergibt schwefelige Säure und
tötet alles an Bakterien ab).
Erstens ist das recht einfach zu handeln und zweitens sehr preiswert.
Auch die Maische und der Jungwein werden mit dem Zeug "geschwefelt" und
zwar 1 Gramm auf 10 Liter.
Die desinfizierten Behälter lasse ich eigentlich nur austropfen - also
bleibt immer ein ganz kleiner Rest drin - bei Wein ist das egal aber bei
Bier ?
Weinhefen sind also in gewisser Weise gegen So2 resistent. Weiß jemand, ob
das auch auf Bierhefe zutrifft ??
Mit klarem Leitungswasser will ich nicht unbedingt nachspülen, da hier ja
schon wieder Keime drin sein können.
Hat da schon jemand Erfahrung gemacht.
____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 09:18 |
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Morgen Brauerchen,
auf die Frage kann ich dir keine Antwort geben, jedoch die Bedenken nehmen,
dass mit Leitungswasser irgendwelche Keime eindringen. Ich verwende eine
alkoholische Desinfektion und spüle immer mit kalten Leitungswasser nach,
hab mir da noch nie etwas gefangen.
Gruß
Thomas
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 09:27 |
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Hallo, Jürgen,
zu der Rehydrierung der Trockenhefe: das 11 g Beutelchen unter Rühren in
abgekochtes und wieder erkaltetes Wasser (ca. 150 ml) einrühren und gut
eine halbe Stunde stehen lassen (öfter mal umrühren). Das reicht, diese
Suspension kannst Du dann nachher direkt in die abgekühlte Würze schütten.
Wenn Du willst, kannst Du noch die "Gärprobe" machen, indem Du einen
kleinen Schluck nicht zu süßes Zuckerwasser in die Hefesuspension gibst,
normalerweise gibt es innerhalb von gut 15 Min. den ersten Gärschaum, so
kannst Du schnell übeprüfen, ob die Hefezellen aktiv sind. Aber wie gesagt,
das ist nur nötig, wenn Du 100%-ig sicher gehen willst.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 8.6.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 09:46 |
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Hallo Brauerchen,
die Trockenhefen kannst du ohne einen Starter in einem 1/4 Liter 30°C
warmen Wasser eine halbe Stunde vor dem beimpfen rehydrieren. Gute
Würzebelüftung ist wichtig.
Ich würde nicht mit Kaliumsulfit desinfizieren. Der Jungwein wird ja damit
geschwefelt, damit unter anderem die Gärung nicht wieder einsetzt und ihn
anschließend schönen kann. Also werden die Hefezellen abgemurgst. Bei
Rotwein (Maischegärung) wird eigentlich vor der Gärung nicht geschwefelt -
bei Weißwein (Mostgärung) schon, weil ja der Trub ersteinmal abgeseiht
wird.
Ich desinfiziere immer nur mit kochendem Wasser. Allerdings habe ich auch
noch einen Wasserboiler aus Opa´s Zeiten im Keller zur Verfügung. Im
nächsten Jahr - nach der Sanierung unseres Kellers - werde ich wohl auch
auf die alkoholische Variante umsteigen.
Gruß
Christian
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 11:48 |
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 11.12.2008 um 13:01 |
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Als meist fauler Mensch spare ich mir oft die Rehydrierung und auch die
Belüftung, sondern streusel die Trockenhefe direkt auf die kühle Würze.
Das gärt regelmäßig bestens an. Bei einem deutlich überlagerten
Hefepäckchen würde ich aber vielleicht einen Starter machen.
Da ich ein überzeugter "Übernachtabkühler" bin, ergreife ich keine
besondere Desinfektionsmaßnahmen.
Die heiße Würze läuft per Silikonschlauch (um Geplätscher =
Sauerstoffeintrag zu vermeiden) ins ausgespülte Gärfaß, Deckel und
Gärröhrchen mit schnapsgetränktem
Pfropf drauf und nach draußen bis es abgekühlt ist. Die einfließende Würze
hat leicht um 90°C oder mehr, und so wird das ganze Faß mehr oder weniger
"pasteurisiert".
Der Deckel kommt dann nur kurz runter, um die Hefe einzubringen oder später
um mit einem alkholabgewischten Löffel Hopfenharze abzuheben.
Keimärmer kann ich es nicht machen.
...die Schwefelung beim Jungwein kann eigentlich die Gärung nicht
"beenden", es sei denn man arbeitet mit unappetitlich hohen Dosen
("Stummschwefeln").
Die Weinhefen sind auf eine gewisse "Schwefeltoleranz" gezüchtet, sie haben
bei einer (per se kontaminierten) Wein-Maische dadurch Vorteile vor
Fremdkeimen.
Welchen Einfluß SO2 bzw. genauer "schweflige Säure" aber auf das Bier
hat?
Wenn Du nur das Gärfaß damit ausschwenkst oder Flaschen damit
desinfinzierst, stelle ich mir das nicht so problematisch vor.
Ich mach's nicht, wegen der enormen Geruchbelästigung!
Ungeschwefelte Grüße,
Uwe ____________________
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 13:27 |
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Erstmal danke für die tips.
@ Uwe: Da haste Recht, ich werde das mit der Würze dann auch so handhaben.
Wenn die heiß ins Fass Läuft ist alles steril - und am nächsten Morgen dann
die Hefe rein - probier ich mal so.
Und wenn ich bei der späteren Abfüllung die Flaschen bzw. Partyfässer oder
sonstiges mit Schwefliger Säure desinfiziere ?? So mache ich das beim Wein
ja auch - aber da ist ja eine Nachgärung auch nicht erwünscht....
Also nochmal: Können ein paar Tropfen So2 die Bierhefe soweit schädigen,
dass keine Nachgärung mehr stattfindet ??
Gruß
Jürgen
____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 13:35 |
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@ Bodo: Danke für den Link - war sehr hilfreich. Aber ich möchte nicht noch
mehr Zeugs kaufen und Kaliumdisulfit habe eh immer im Haus, weil ich das
zum Weinmachen brauche. Von da her dachte ich, wenns für den Wein nützlich
ist, kanns für das Bier nicht schädlich sein - oder liege ich da falsch
??
Gruß
Jürgen
____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 14:46 |
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Hallo, Jürgen,
durch die Gärung sind im Bier bis zu 20 mg/l Schwefliger Säure, berechnet
als SO2 und bezogen auf 12°P Stammwürze, enthalten. Wenn Du unter diesem
Wert bleibst, kann nix passieren, da aber die Bestimmung schwierig sein
dürfte, würde ich es lassen, vor allem aber aus Geschmacksgründen. In den
Mengen, in denen es im Wein enthalten ist, würde ich Geschmackseinbußen für
das Bier befürchten. Im Wein ist`s ok, gehört dazu und ist ja auch
Geschmacksträger. Im Bier würde ich es zumindest nicht haben wollen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 18:19 |
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Ich desinfiziere meine Fässer (KEG) mit SO2. Dazu habe ich mir einen
"Löffel" gebaut auf den ich etwas Schwefel gebe und anzünde. Diesen Löffel
hänge ich dann in das Fass und lasse den Schwefel ausbrennen.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2008 um 20:49 |
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Salve Brauerchen,
ich schwefele meine Behälter seit Jahren genau so, wie Kurt es beschreibt.
Nur kommt bei mir noch etwas Wasser mit rein, falls vom Schwefelpapier mal
etwas abfällt. Danach ordentlich ausspülen !
Gut Sud
bergbiere
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.12.2008 um 00:52 |
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Ok, dann kann ich´s auch mit Kaliumdisulfit machen, ist ja im Prinzip
ähnlich, nur einfacher zu handeln, weil ich da nix abbrennen muss. Ich
werde dann mal die hälfte der Flaschen auf diese Art behandeln und die
andere Hälfte im Backofen oder Heißwasser. Mal schauen ob irgendwas ander
ist.
____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Antwort 11 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 20.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2008 um 22:32 |
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Hallo Brauerchen,
Du schreibst immer nur von Kaliumdisulfit in Wasser. Soviel mir bekannt
wirkt das allein nix. Es muss noch ein kleines bisschen Säure dazu
(Zitronen-/Milchsäure etc) zur Freisetzung des Schwefels. Als pures KDS
greift es nicht an. Wenn Du das machst achte jedoch auf gute Lüftung, denn
der Schwefel geht auch in die Nase und kann bei einem zu tiefen Zug
Probleme geben. Deswegen desinfiziere ich heute nicht mehr so.
Grüße
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2008 um 22:56 |
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Da hast Du natürlich Recht, dass da noch ein paar Krümel Zitronensäure mit
reingehören.
Ich arbeite mit dem Zeug schon seit längerer Zeit im Fruchtweinbereich und
wollte mich nur vergewissern, dass auch Bierhefe eine gewisse Toleranz
aufweist.
Gruß
Jürgen
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Antwort 13 |
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Newbie Beiträge: 6 Registriert: 20.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2008 um 23:14 |
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Nix für ungut. Zu deiner Frage ob die Bierhefe es nicht verträgt kann ich
sagen das es ihr genausowenig schadet wie der Weinhefe wenn es nicht zuviel
wird. Einen meiner früheren Sude habe ich sogar mal in dem Verhältnis wie
du es oben angegeben hast geschwefelt (beim Filtern im Kaltbereich). Das
Bier war Klasse, würde es trotzdem nicht mehr machen. Soll ja auch nicht
jedem bekommen.
Grüße
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 345 Registriert: 8.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.12.2008 um 08:56 |
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Ich will ja nicht das Bier schwefeln wie den Wein sondern mir nur das
Desinfizieren der Utensilien erleichtern - und da bleibt an den Geräten
oder in den Flaschen halt ein kleiner Rest von der Lösung hängen.
Das dürfte also kein Problem darstellen.
Gruß
Jürgen
____________________ Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
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Antwort 15 |
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