Hallo lubo,
ich kann dir Entwarnung geben.
Einmal zur Keimbelastung: das Trinkwasser unserer Haushalte wird von den
örtlichen Stadtwerken ständig überwacht und auf Keimzahl kontrolliert.
Würde die Keimzahl von der Quantität sowohl als auch von der Qualität eine
bestimmte Marke überschreiten, würden die Behörden einschreiten.
Du kannst also davon ausgehen, dass unser Trinkwasser zwar nicht steril
aber nur minimal mit Keimen belastet ist.
Die Hefe selbst sorgt ab einer gewissen Zellzahl selbst dafür, dass sich
keine fremden Keime in ihrem "Territorium" ausbreiten. Das ist auch der
Grund, warum ein in der Gärung befindlicher Sud
relativ
unempfindlich gegen Kontamination ist. Nicht zuletzt sorgt auch das von der
Hefe produzierte CO2 für eine gewisse Keimarmut.
Extraktbrauer brauen fast ausschliesslich mit Trinkwasser. Da wird nur
etwas Wasser heiss gemacht um das zähe Konzentrat besser aus den Dosen
lösen zu können, der gesamte Sud bleibt aber meistens kalt.
Das Verfahren welches ich anwende nennt man in der Fachsprache
high-gravity-Verfahren.
Dieses high-gravity-verfahren ist ein anerkanntes Verfahren und wird auch
im professionellen Bereich angewandt.
Mein Problem dabei ist nicht der Gärbehälter, sondern der Pott zum
Hopfenkochen.
Der Maischepott braucht ja nicht so gross zu sein weil der gesamte Sud aus
Hauptguss und dem/n Nachguss/en besteht. Das bedeutet, dass der Hopfenpott
die gesamte Menge aus allen Güssen fassen muss.
wenn du nun etwas höher konzentrierte Würze herstellst, kannst du ganz
unbedenklich später auf die gewünschte Stammwürze verdünnen.
Mit Kaltwasser sparst du dir gleichzeitig auch etwas Energie zum kühlen der
Würze.
Ganz ähnlich läuft ja auch das Extrakt-Brauen.
Klar, dass die Hopfenmengen-Berechnung auf die im Ende erzielte Menge Bier
abgestimmt werden muss.
alles klar?
happy brewing
Nachtrag, zu dem Grad der Verdünnung noch ganz kurz:
in meinem Fall habe ich einen 59L-Pott zum Hopfenkochen.
Ich hätte aber gerne im Ende 60L Bier, weil ich damit 3 Kegs á 19L füllen
möchte, es fehlen mir lediglich so 5-7 Liter (weil ich den Pott ja nicht
randvoll machen kann) um diese Kegs voll zu kriegen, ok um 1 oder zwei
Liter will ich jetzt nich rumrechnen.
Auf jeden Fall kriege ich meine drei Kegs voll wenn ich so 5-7 Liter
Kaltwasser nachgebe.
Dazu nehme ich 2 Kilo Malz mehr als ich ohne Verdünnung bräuchte.
Also bis jetzt hat das alles super funktioniert und mein Bier hat noch
jedem geschmeckt.
Auf amerikanischen Seiten habe ich über das high-gravity-verfahren gelesen,
dass man sogar doppelt konzentriert maischen kann um dann später mit der
gleichen Menge Kaltwasser auf die gewünschte Stammwürze zu kommen. In
diesem fall gibt es allerdings einige Komponenten mehr zu beachten.
allzeit gut Sud
[Editiert am 9/6/2004 von heavybyte]