Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.1.2009 um 14:59 |
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Hallo,
ich habe mich entschlossen, eine Malzmühle zu bauen, aber einfach so
loslegen und sich später über selbstgebaute Fehler ärgern ist vielleicht
nicht so gut. Deshalb hätte ich gerne mal ein paar Tips/ Anregungen/
Erfahrungen zu folgenden Problemchen.
Größe der Walzen (Edelstahl, oder gehärtet und verchromt), je größer, desto
besser?
Im Katechismus der Brauereipraxis steht zur Geschwindigkeit der Walzen
3m/sek ?
Welches Spaltmaß müßte einstellbar sein? Ich plane 2 angetriebene Walzen
mit leicht unterschiedlicher Drehzahl, 0-3mm wäre ohne zusätzliches
Spannrad für den Zahnriehmen machbar.
Welche Länge der Walzen wäre sinnvoll, um ca 50kg Malz in einer
angemessenen Zeit zu mahlen?
Gruß hufpfleger
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.1.2009 um 20:14 |
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Hallo hufpfleger,
ich hab mir ja auch eine Mühle gebaut, welche ich bisher mit der Hand
angetriben hatte, und seid dem letzten Sud mit einem Getriebemotor
antreibe.
Die Walzen sind aus Stahl, Durchmesser ca. 60mm, gerändelt. Es ist nur eine
Walze angetrieben, die andere Walze dreht sich durch die Reibung einfach
mit. Am Anfag, wenn sich noch kein Malzkorn zwischen den Walzen befindet
muss die nicht angetriebene Walze schoneinmal angeschubst werden, dann
läuft diese bis zum Ende mit. Das war bei mir einfacher zu realisieren, als
beide Walzen anzutreiben. Wenn der Durchmesser größer wird, sollte auch die
Reibung der eingeklemmten Malzkörner größer werden. Mein Spalt ist so etwa
ein knapper Millimeter. die Länge der Walzen beträgt etwa 100mm. Die Walzen
werden mit einer Drehzahl von etwa 70 Umdrehungen/min angetrieben, sollte
aber auch schneller gehen. Wichtig ist hier, das der Motor ein
entsprechendes Drehmoment an der Welle hat. Hab hier aber keine
Anhaltswerte gefunden, und so sicherlich überdimensioniert.
Ich hab mit der Mühle 10 kg in etwa 15 min geschrotet. Bilder auf meiner
Webseite (Technik->Mühle).
Hoffe, geholfen zu haben.
Gruß Guido
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 62 Registriert: 12.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.1.2009 um 21:33 |
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Hallo
Die Walzen unserer Mühle sind 200mm lang und 50mm im Durchmesser.Beide sind
angetrieben.Angebaut ist ein Getriebemotor (0,12KW)mit einer Übersetzung
1:30 also ca 45u/min.Haben damit ca 45kg Malz in 15-20 min geschrotet.Beim
Spalt von weniger als 1mm kommt der Motor an seine Grenze.Unser Trichter
fasst knapp 25kg Malz so brauch man nicht so oft nachfüllen.
Preki
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 902 Registriert: 11.6.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.1.2009 um 08:48 |
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Hallo,
ich habe gerade mal nachgerechnet, die Umfangsgeschwinigkeit der Walzen von
Guido wäre 0,22 m/sek, von Preki 0,12m/sek (grob überschlagen), dann wäre
ja noch Potential nach oben bei den erwähnte 3m/sek in der
"Brauereipraxis". Allerdings soll das gemahlene Korn nicht warm werden,
eine langsam laufende Mühle ist sicher sinnvoller.
In Windeck/Mauel ist eine Gasthausbrauerei. Die Mühle dort schafft 40kg
geschätzt in 2-3 min, hab da mal Malz geholt. Die sieht eigentlich nicht
sehr groß aus läuft aber vom Klang her ziemlich schnell. Ich werde da mal
vorbeifahren und mir diese ansehen.
Gruß hufpfleger
Übrigens,
in dieser Mühle muß das Malz an einem Magneten vorbei. Es sollen wohl
ziemlich viel Eisenteile im Malz sein und der Magnet schützt einerseits die
Walzen und soll andererseits eine Staubexplosion verhindern.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.1.2009 um 13:23 |
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Serwus,
zum Metall im Malz: Kann ich nur bestätigen, bei größeren Mengen ist es
sinnvoll einen Magneten einzubauen. Sonst hat man nicht lange freude mit
der Schrotmühle.
Kommt immer auf die Mälzerei drauf an, wie neu ihre Malzrohre, Elevatoren
und Plansichter sind. Das Malz ist wie Schleifpapier und entfernt schon so
einige Tonnen im Jahr.
Aus der Erfahrung kann ich sagen, ca. 100g pro 25t. Nägel, Schrauben und
kleine Metallpartikel, etc. Und dann noch unendliche kleine Steine die der
Magnet nicht entfernen kann.
gruß al
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.1.2009 um 20:14 |
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Hallo alle zusammen,
ich hab bei der letzen Brauaktion mal ein kleines Filmchen
meiner Mühle gemacht.
Wenn Ihr lust habt schaut doch mal rien ...
Hab das Video auch auf meiner Brauseite eingebettet ...
Die Idee mit den Magneten werde ich mir auch noch mal überlegen. Wie
realisiert Ihr das?
So, noch einen schönes Wochenende wünscht Euch
Guido
[Editiert am 3.1.2009 um 20:29 von gschwar]
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 3.1.2009 um 20:34 |
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hallo gschwar,
das filmchen ist gut gemacht
Du könntest meine auch Motorisieren
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Senior Member Beiträge: 238 Registriert: 21.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2009 um 01:53 |
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Das mit dem Magneten
Am einfachsten 1 oder 2 eisenplatten mit nem magneten drunter über das das
Malz dann drüberrieseln muss. So leicht verserzt
so mein ich >< nur halt in der höhe etwas versetzt und dafür
uberlappend.
[Editiert am 4.1.2009 um 01:54 von tschofe]
____________________ http://picasaweb.google.com/tschofe160682
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 261 Registriert: 7.10.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2009 um 23:19 |
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Hi
Ist es eigentlich nach dem deutschen Lebensmittelgesetz oder wie das heißt
überhaupt zulässlig, dass in Malz Nägel oder ähnliches drin sind?
Weil ich meine, beim Bier ist das ja nicht ganz so schlimm, weil das Bier
eh noch abgemaischt wird und so, aber man kann ja auch aus Malz Mehl machen
und dann zum Bakcen verwenden,was übrigens sehr gut schmeckt, halt nach
Malz, und ich will nicht plötzlich im Brot nen Nagel oder Einsensplitter
drinhaben
Zitat: | Aus der Erfahrung kann
ich sagen, ca. 100g pro 25t. Nägel, Schrauben und kleine Metallpartikel,
etc. |
verstehe ich das richtig, dass damit 100gr
Metallschrott pro 25 Tonnen Malz gemeint ist?
Dann würden doch die Mälzereinen alle paar Jahre kaputt gehen ;-)
Gruß
Axel
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.1.2009 um 00:51 |
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Serwus,
ich war in meiner Lehre 10 Wochen in zwei Mälzereien, und mußte des öfteren
riesige Malzhaufen weg schaufeln, weil ein Malzrohr durch gescheuert war.
Nachdem die Stift-Arbeit erledigt war, kamen die Schlosser und flickten
oder ersetzen die wie Papier dünnen Rohre oder sonstige Sachen. Mit Tonnen
meinte ich sämtliche Mälzereien.
Wenn ich im Sudhaus einen Malz-Lkw annehme, habe ich schon einmal nach dem
abladen den Magneten gereinigt. Und da kommen schon so einige Gramm
zusammen. Darüber hinaus läuft das Malz vom Schroten nochmals über eine
Magneten und über ein Rüttelsieb, wo Steine und sonstiges entfernt werden.
Das ist halt ein bestehendes Problem aller Mälzereien und das war schon
immer so und wird auch so bleiben.
Übrigens ist es mit dem Schrott bevor es vermälzt wird noch viel schlimmer,
da kommen schon so einige Kuriositäten ans Tageslicht.
gruß
al
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Antwort 9 |
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