Willkommen bei Hobbybrauer.de Willkommen bei Hobbybrauer.de
Startseite Forumsübersicht Impressum  
Hauptmenü

Suche
archiv.hobbybrauer.de mit Google durchsuchen:

Board Index FAQ
Forum

ACHTUNG: Auf dieses Forum kann nur noch lesend zugegriffen werden. Falls Du hier im alten Forum bereits registriert warst, musst Du Dich im neuen Forum mit dem gleichen Usernamen UND der gleichen E-Mailadresse NEU registrieren, damit Dein Ranking (Anzahl Deiner Posts) aus diesem Forum ins neue mit übernommen wird. Zum neuen Forum geht's hier

     
Autor: Betreff: Pilsener zu anspruchsvoll für Anfänger ?
Newbie
Newbie


Beiträge: 2
Registriert: 5.1.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.1.2009 um 16:24  
Hallo zusammen,

Ich bin blutiger Anfänger was Hobbybrauen betrifft ( zumindest im Konsumieren aber im Profibereich :D ). Habe mich mittlerweile mit großem Interesse in die Materie teilweise eingelesen (Rudolph,Kling) und stehe nun in einer leicht konfusen Planungsphase für den ersten Brau bzw Sudversuch. Konfus deswegen da ich unschlüssig und auch größenteils halbwissend dem Thema respektive Hobby entgegengehe :). Meine Fragen an euch Experten sind daher folgende:

1. Spielt es eine Rolle ob ich ein untergäriges oder obergäriges Bier zuerst brauen möchte was den Schwierigkeitsgrad betrifft ? Obergärige sollen ja "Braufehler" angeblich besser "verzeihen". Als passionierter Pilstrinker könnte ich mich mit einem dunklen Bock oder Weizenbier nicht so recht anfreunden.

2. Falls Pilsenerbrauen durchaus angebracht wäre, inwieweit würde meine vorhandene Wasserqualität bzw. die eigenschaften des Wassers eine Rolle spielen?. Meines Wissens habe ich hier im Karlsruherraum eine recht hohe Wasserhärte. Die Restalkalität ist mir aber nicht bekannt und die nötigen Werte zum berechnen werde ich bei meinen stadtwerken noch in Erfahrung bringen müssen. Lege ich dem Faktor Wasser als Anfänger eine zu hohe Gewichtung bei ? Sind die Braufaktoren Maischen, Läutern, etc. eher maßgebend ?

3. Bei welchen Temperaturen muss eigtl das Pilsener nachgären (Flaschengärung). Besitze da keinerlei Kühlräume bzw. eingeschränkte Kühlmöglichkeiten.

4. Mein ziel wäre ein schlankes,herb-süffiges und am besten einigermaßen helles Pils. Ist das überhaupt möglich ohne entsprechende weiterführende Filterung ? Gilt das Prinzip Learning by doing ?

Nun, das wär's soweit erstmal. Wäre super wenn viell jemand kurz auf einzelne Punkte oder wie er lustig ist viell Ratschläge geben könnte. Wie man möglicherweise herauslesen kann neige ich zu einer wohlmöglich übertriebenen "Theoretisierung" der Materie Hobbybrauen ;)

Danke schoma und

Gut Sud :)

Lupulinus


____________________
Profil anzeigen
Moderator
Posting Freak

Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 6.1.2009 um 19:21  
Hallo Lupulinus, Willkommen im Forum.
Zu deinen Fragen:
1. Wenn Du die Voraussetzungen hast (z.B. Kühlung) ist ein Anfang mit einem Untergärigen kein Problem, man muss halt nur die Gär- und Lagertemparaturen genauer kontrollieren und etwas mehr Geduld bei Herführen der Hefe und beim Angären mitbringen. Pils braucht allerdings das richtige Wasser bzw. etwas Wassertuning, siehe unten. Bei hartem Wasser ist ein dunkles Bier besser geeignet, z.B. ein Münchner Dunkel.

2. Beim Pils sollte die Restalkalität des Brauwassers möglichst bei maximal Null liegen. Welche Wasserqualität Du genau hast, erfährst Du bei deinen Wasserwerken, meist sogar über deren Internetseite. Wasser kann aber behandelt werden, siehe z.B. im Wiki.

3. Die Nachgärung läuft generell bei der gleichen Temperatur wie die Hauptgärung, also um die 10 Grad bei untergärigen und um die 15-20 Grad bei obergärigen Bieren.

4. Ja, möglich ist das. Das Filtern sorgt nur für Klarheit und Haltbarkeit, hat mit dem Geschmack erstmal nicht direkt zu tun. Allerdings bleiben dabei auch viele Geschmacksstoffe im Filter, so dass gefiltertes Bier meist etwas schlanker, weniger vollmundig wirkt. Für mich ist das ein klerer Nachteil gefilterter Biere, aber das ist natürlich Geschmackssache. Es gibt aber sogar Hobbybrauer, die ihr Bier filtern (ist aber eher ein Thema für Fortgeschrittene).

Und klar, learning bei doing ist Prinzip. Daher wird meist auch geraten, mit 'einfachen' Bieren zu beginnen. Das schafft schnell erste Erfolge (ein Klosterbier z.B. kann man schon gut nach zwei, drei Wochen trinken, beim Pils musst Du eher ein, zwei Monate lagern). Dann kann man sich schnell neuen Herausforderungen zuwenden und Sachen verbessern.

Vor meinem Hobbybrauertum war ich übrigens auch ausschließlicher Pilstrinker. Beim Heimbrauen wirst Du, wenn Du experimentierfreudig bist, viele andere Biersorten kennenlernen, und sehen, das Pils nur ein Bier unter vielen ist, aber nicht unter allen Umständen die beste Wahl.


____________________
Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.1.2009 um 21:46  
Hallo Lupulinus

Wenn du über keinerlei Wasserdaten verfügst kannst du vorerst mal folgendes probieren. Mische dein Leitungswasser 1 zu 1 mit destillierten Wasser, damit halbierst du schon mal die Gesamthärte. Auf diese Mischung gibst du noch 10 ml 80 % Milchsäure pro 25 l. Dann natürlich eine kräftige Aromahopfung mit Saazer. Das sollte auf jeden Fall ein herb-frisches Bier ergeben.
Profil anzeigen Antwort 2
Posting Freak
Posting Freak

marvin
Beiträge: 881
Registriert: 2.9.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.1.2009 um 22:11  
Hallo Lupulinus,

die Vorredner haben das Wesentliche ja schon beantwortet.
Pflichte Berliner mit folgender Aussage voll zu:

Zitat:
Vor meinem Hobbybrauertum war ich übrigens auch ausschließlicher Pilstrinker. Beim Heimbrauen wirst Du, wenn Du experimentierfreudig bist, viele andere Biersorten kennenlernen, und sehen, das Pils nur ein Bier unter vielen ist, aber nicht unter allen Umständen die beste Wahl.


Ich war "vorher" auch auf nur eine Sorte eingeschossen, bin aber durch das hobby neugierig auf alles andere geworden, so dass ich jetzt je nach Stimmung u. Gegebenheit unterschiedliche Sorten trinke.

Wenn du damit beginnst dein Bier selber zu brauen wirst du speziell zu Beginn feststellen, dass es einfach ist, trinkbares, und auch gutschmeckendes Bier zu erzeugen, es aber sehr schwierig ist ein Bier so hinzubekommen, wie man es sich vorgestellt hat. Ich will nicht sagen dass es unmöglich ist, sondern, dass es einige Brautage bedarf u. die nötige Erfahrung, um ein Bier sicher zu reproduzieren oder zu klonen.
Es gibt dankbare Sorten wie bsw. die obergärigen Altbiere oder Kölsch, Weizen oder Ales, welche unter Anfängerbedingungen gut gelingen.
Wenn du als erstes ein Pils brauen willst, ist das unter den Bedingungen, welche Berliner genannt hat schon möglich, jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass es eben nicht so authentisch schmecken wird wie du dir das vorgestellt hast.
dies sollte dich aber nicht zu sehr enttäuschen, ich probiere jetzt schon 2 Jahre an einem Pils a la Vogelbräu, und das ist mit Karlsruher/Karlsbader Wasser nicht einfach. Ich wohne in Karlsbad.
Aus welchem Bereich von Karlsruhe kommst du denn? Kannst ja mal eine PM schicken, ev. kann man sich weiter austauschen..

Gruß

Marvin


[Editiert am 6.1.2009 um 22:26 von marvin]



____________________
Dringe ma oiner?? Alla guuud!
Profil anzeigen Antwort 3
Moderator
Posting Freak

Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.1.2009 um 22:23  
Hi Lupulinus,

einen herrlichen Namen hast Du Dir da ausgesucht, willkommen im Club !

Marvin war schneller mit seiner Antwort. Auch ich möchte die beiden letzten Abschnitte von Berliners´ Antwort besonders hervorheben.
Ein Pils ist - wenn die technischen Bedingungen vorhanden sind - nicht einfach, aber doch gut hinzukriegen. Als Anfänger jedoch, halte ich Dein Vorhaben schon heute für gescheitert, zumindest wirst Du Deinen jetzt noch vorhandenen "Industriebiergeschmack" nicht treffen.

Deshalb würde ich an Deiner Stelle mit einem "obergärigen Pils", dem Kölsch beginnen, das ein einfaches, dankbares Anfängerbier ist.

Allzeit gut Sud !

Grüße

Erlenmeyer


____________________
"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
Profil anzeigen Antwort 4
Senior Member
Senior Member


Beiträge: 345
Registriert: 8.12.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.1.2009 um 13:29  
Hi Lupulinus,

ich denke learning by doing ist der richtige Weg. Gleich zu Anfang ein Pils zu basteln ist nicht ganz leicht, weil es da ziemlich weiches Wasser braucht und als Einsteiger wirst Du genügend andere Faktoren zu berücksichtigen haben.

Zu Anfang wären obergärige Biere sicherlich zu bevorzugen. Wenn Du ein pilsähnliches brauen möchtest könnte ich mir vorstellen die US-05 zur Vergärung zu nehmen und bei 16-17 °C zu vergären - Das wurde hier im Forum schon mal diskutiert.

Wenn Du gar nicht weißt wie Dein Wasser ist, brau nen Schwarzbier / Klosterbier gut gehopft - 30 - 35 IBU - und je nach Geschmack mit ´ner schönen Aromahopfengabe zum Kochende ( 20 g. Saazer auf 20 Liter ).

Das kommt einem " Schwarz-Pis" ziemlich nahe.

Gruß

Jürgen


____________________
Gutes Bier trinkt man nur an Tagen mit "g" - und Mittwochs.
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 5
Newbie
Newbie


Beiträge: 2
Registriert: 5.1.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.1.2009 um 20:19  
Herzlichen Dank für die vielen hilfreichen Tips und Anregungen. Sobald ich meine Materialien und nötiges Zubehör mein Eigen nennen kann, werde ich über meine ersten Sudversuche berichten :). Wobei schon im Vorfeld genügend Fragen meinerseits auftauchen dürften. Aber gut, des wird scho.

Greetz

Lupulinus
Profil anzeigen Antwort 6
       

 
  
 

Alle Logos und Warenzeichen auf dieser Seite sind Eigentum der jeweiligen Besitzer und Lizenzhalter.
Im übrigen gilt Haftungsausschluss. Weitere Details findest Du im Impressum.
Die Artikel sind geistiges Eigentum des/der jeweiligen Autoren,
alles andere © 1998 - 2022 by Hobbybrauer.de
Die Inhalte dieser Seite sind als RSS/RDF-Quelle verfügbar.
Die Website oder Teile daraus dürfen nicht ohne ausdrückliche Zustimmung von Michael Plum weiterverwendet werden.
© 2014 Michael Plum