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Autor: Betreff: Untergärig, 2. Versuch
Junior Member
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Beiträge: 40
Registriert: 11.2.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.1.2009 um 21:06  
Hallo Liebe Hobbybrauerkollegen,

nachdem ich nun schon einige erfolgreiche (im privaten Rahmen natürlich) obergärige Biere gebraut habe, habe ich mich Anfang Dezember letzten Jahres zum ersten mal an ein untergäriges Bier getraut.
Leider muss ich sagen, dass dies das erste Bier war, das ich wegschütten musste.

Als Hefe habe ich WYEAST 2206 BAVARIAN LAGER benutzt. Es war die 125ml Packung. Sollte eigentlich für meine 20l etwas viel sein. Trotzdem habe ich mich nach dem Motto mehr ist mehr daran gemacht die Hefe nach dem die Packung sind schön aufgebläht hatte zu vermehren. Dafür benutze ich immer eingefrorene Würze vom letzten Sud. Das hat auch mit der obergärigen immer besten geklappt. Aber irgendwie hat sich nix getan.

War die Temperatur zu hoch? Ich habe das ganze bei Zimmertemperatur gemacht, weil ich davon ausgegangen bin, dass bei untergäriger Hefe bei Zimmertemperatur einfach alles etwas schneller abläuft.

Jedenfalls habe ich dann trotzdem nach dem Brauen damit beimft. Nach 3 Tagen bei ca. 20 Grad fing die Gärung dann auch tatsächlich an. Dann habe ich die Temperatur abgesenkt auf 9 Grad. Danach ging die Gärung sehr schleppend voran und nach 4 Tagen war es vorbei. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch einen Restextrakt von 9°P.
Nachdem nach 2 Tagen immer noch keine Änderung eingetreten ist habe ich dann die Temperatur auf 15°C erhöht. Dann ging es wieder los. (Wenn auch langsam) Der Spuk war dann nach 2 Tagen aber auch wieder vorbei. Dann hatte ich noch 7°P Restextrakt.

Dann hab ich die Temperatur auf 20°C erhöht und bis gestern nicht mehr nachgeschaut. Der Restextrakt lag bei 4°P und das Bier schmeckte unangenehm Bitter. Ich konnte es schweren Herzens nur noch wegkippen.

Nun möchte ich einen 2. Versuch mit untergäriger Hefe starten. Dafür habe ich mir von einer Hausbrauerei hier in Düsseldorf (kein Altbier - na klar wenn's untergärig ist) Hefe besorgt, die am Donnerstag frisch gerntet wurde. Zwar ist das ganze etwas viel (sind wohl fast 3 Liter - aber der Braumeister dort ist freundlich und großzügig ;-)) aber ich habe mal hier im Forum gelesen, dass bei Hefe viel = besser bedeutet. Trotzdem möchte ich eigentlich für meine 20l nur max 1l von der dickbreiigen Hefe benutzen (oder sollte ich lieber alles reinmachen?)

Ich möchte natürlich sicher gehen, dass es diesmal alles klappt und wollte fragen ob mein Vorgehen (Hefegabe bei 20°C) und wenn's losgeht auf ca. 9° abkühlen richtig ist. Mit der Brauereihefe sollte doch eigentlich nicht viel schief gehen - oder?
Momentan ist die Hefe im Kühlschrank bei ca. 7°C Eigentlich wollte ich sie 1-2 Stunden vor der Hefegabe aus dem Külschrank nehmen, damit es keinen Temperaturschock für die kleinen Biester gibt. Ich hoffe auch das ist richtig so.
Eine Frage hätte ich dann auch noch zur Autolyse, die ja den untergärigen Brauern zu schaffen macht. So wie ich das verstanden habe passiert das bei der Kaltlagerung, wenn diese zu lange dauert. Ich beabsichtige etwa 4 Wochen kalt zu lagern - das sollte doch kein Problem sein - oder?

Viele Fragen, viele Grüße

Pengo.

P.S. sollte es besser sein nicht die ganze Hefe in den Sud zu geben hätte ich danach noch frische Brauereihefe abzugeben. Bei Interesse einfach per PN melden!
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Moderator
Posting Freak

Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.1.2009 um 21:21  
Hallo pengo 99,

1 Liter dickbreiige Hefe für 20 L Würze ist zu heftig. Das würde für einen Hektoliter Würze reichen. Meiner Ansicht nach : 200 ml, nicht mehr, sonst hast Du eine Turbogärung mit einem nicht absehbaren Gärungsprofil. Viel Erfolg !

Grüße

Erlenmeyer


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
Profil anzeigen Antwort 1
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 23.1.2009 um 21:58  
Hallo Pengo,

zunächst mal verstehe ich nicht, wieso das Angären für 20 Liter Würze mit 125 ml Hefe 3 Tage bei 20°C dauern konnte?
Zitat:
und das Bier schmeckte unangenehm Bitter. Ich konnte es schweren Herzens nur noch wegkippen.

Vielleicht hast Du ja etwas zu großzügig gehopft? Aber deswegen gleich das ganze Bier wegschütten?

Grüße
Wolfgang
Antwort 2
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 40
Registriert: 11.2.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.1.2009 um 23:22  
Nein - an der Hopfung hat es nicht gelegen. (28 IBU)
Die Bittere, die durch den Hopfen entsteht ist ja durchaus angenehm. Diese Bittere muss anders entstanden sein.
Immer hin lief die Gärung fast 2 Monate - da kann ja eigentlich auch nix draus werden.
Profil anzeigen Antwort 3
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 24.1.2009 um 09:52  
Hallo pengo99,
zur Autolyse: 4 Wochen Kaltlagerung kann wirklich kein Problem sein, ist eher ein Muß.
Ich lagere mein Pils immer bis zu 8 Wochen kalt, noch nie Probleme gehabt.
Allerdings drücke ich nach 4 Wochen auch um.
Gruß, Foxtrott1
Antwort 4
Senior Member
Senior Member

Don Tom
Beiträge: 204
Registriert: 4.8.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 24.1.2009 um 10:39  
Hallo pengo99,
mit der Bavarian Lager hab ich ebenfalls schon gebraut. Ich hab sie damals ebenfalls als sehr langsam empfunden . Die Hauptgärung führte ich bei etwa 11-13°C und hatte die insgesamt fast 68Tage !! laufen. Es war ebenfalls sehr herb als Jungbier, hatte so auf 31 IBU gehopft und lange lagern lassen. Nach etwas über 7 Wochen kühl gereift war es ein richtig leckeres Bier.
Habe jetzt noch 3 Flaschen davon, es ist mittlerweile 38 Wochen in der Flasche, gelagert bei etwa 9-11°C Sommer und jetzt im Winter bei 1-6°C. Die letzte Flasche hab ich vor etwa 2 Wochen getrunken, es hat viel der Herbe eingebüßt, aber immer noch sehr lecker.

Wegen der Bittere würde auch ich kein Bier entsorgen, die flacht nach entsprechender Lagerung ab und wenn es dann doch sch.... schmeckt, kann man es immer noch entsorgen.

Ich wollte eigendlich nur deutlich machen, dass eine unnormal lange Hauptgärung nicht automatisch ein schlechtes Bier ergibt, Meine untergärigen Biere liegen immer mind. 30 Tage in der Gärung und länger, sie sind ausgegoren und die Carbonisierung kann ich genau berechnen.

Autolyse hatte ich bisher noch keine und ich meine, dass es bei den untergärigen Bieren auch nicht so schnell dazu kommt, eben wegen des insgesamt kühleren Prozeß.

MfG
Thomas
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