Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 11:08 |
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Hallo Brauergemeinde,
ich hab demnächst endlich mal wieder Zeit einen neuen Sud anzustellen und
wollte mal ein leckeres Hefeweizen machen. In der Richtung ist mir vom
Geschmack her Paulaner das Liebste, weil es doch eine fein ausgeprägt
Bananennote hat.
Hat irgendwer ein schönes Rezept (Maischeverfahren) und eine Empfehlung für
eine Hefe, die ein wenig in die Richtung Paulaner geht?
Vielen Dank.
____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Senior Member Beiträge: 317 Registriert: 29.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 11:26 |
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 11:55 |
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Als Hefe würde ich dir die Wyeast Weihenstephan 3068 empfehlen. Die habe
ich schon mehrfach verwendet und immer ein super fruchtiges Bier erhalten.
Die Hefe spielt ja letztendlich bei einem Hefeweizen die größe Rolle. Gab
ja schon Versuche hier im Forum, auch ohne Weizenmalz wo das Aroma nur von
der Hefe her kam.
____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 13:09 |
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Hefe kann man sich sehr gut aus einer Schneider Weisse hochpäppeln.
Eine 15 Minuten Rast bei 44°C fördert den Hefeweizengeschmack, da
Ferulasäure aus dem Malz gelöst wird, die später zum 4-Allylguajacol
decarboxyliert wird.
30 Minuten Maltoserast und 30 Minuten Verzuckerungsrast reichen
normalerweise.
Wichtig ist nicht zu stark zu Hopfen, maximal 15 IBU und keine
Aromahopfung, denn Hefeweizen soll nicht nach Hopfen schmecken.
Stefan
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 29.6.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 15:03 |
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Schneider Weisse gibt's hier in der Gegend aber leider nicht. Die Wyest
Weihestephan ist mir auch schon mal ins Auge gefallen.
____________________ "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich
sind." - Benjamin Franklin
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 296 Registriert: 13.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.2.2009 um 20:13 |
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Hallo Sam,
also ich habe meine Weizensude (wenn auch "nur" mit Extrakt) immer mit der
Fermentis SafbrewWB-06 vergoren. Die waren auch immer gut fruchtig. Ich
habe allerdings beim letzten Mal zu wenig gebittert, das war NUR
fruchtig.
Grüße vom Thomas
____________________ Fouler, purifier, fermenter – c’est la bière.
*** seit 2008 neu in der Einkocherklasse ***
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 176 Registriert: 4.4.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2009 um 08:44 |
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Tach...
soweit iich weiss, fördert Frulasäure 4-vg, also 4-vinylguajacol.
Dieses ist aber nicht für das Bananenaroma, sondern das auch
Weissbiertypische Nelkenaroma verantwortlich.
bus denn
Christian
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.2.2009 um 09:48 |
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Stimmt, 4-Vinylgujacol erzeugt das Nelkenaroma.
Der Bananengeschmack (insofern man den mag) wird eher durch die Hefe
erzeugt.
Die WB-06 hab ich auch mal gehabt, die geht wirklich sehr gut und ist als
Trockenhefe natürlich ganz einfach einzusetzen.
Sie ist vor allem wie viele Trockenhefen recht flott und nach ca 4 Tagen
vergoren.
Die Schneider Weiße Hefe schmeckt halt ganz einzigartig lecker.
Als Hopfen nimmt man bei Hefeweizen gerne Tettnanger.
Ich würde 50 % PiMa und 50% Weizenmalz nehmen, dann klappt´s noch
einigermaßen mit dem Läutern.
Wir vernichten nachher beim Weißwurstfrühstück den letzten Kasten
Hefeweizen nach folgendem Rezept:
2,5kg Pilsner Malz, 2,5 kg Weizenmalz
16 Liter Hauptguß, 17 Liter Nachguß
Bei 45°C Einmaischen und bei 43°C 20 Minuten Ferulasäurerast
35 Minuten bei 63°C, 30 Minuten bei 72°C, 20 Minuten bei 78°C, 70 Minuten
Hopfen Kochen
10g Tettnanger Dolden 5,1% alpha in die Vorderwürze und 20g nach Würzebruch
oder alles zusammen nach Kochbeginn, je nach Geschmack auch etwas weniger
Hopfen möglich.
Stammwürze 13°P, ca 15 IBU, gibt knapp 25 Liter, ca 2,5L Speise gibt ca 6g
CO2/Liter (muss man nachrechnen).
Man kann auch mit hoher Restalkalität einmaischen und bei 55°C Milchsäure
zugeben, dadurch löst sich mehr Ferulasäure.
Das Rezept ist frei nach Hanghofer, wobei der 1 kg Münchner Malz drin hat,
ich mag es aber lieber hell.
Stefan
[Editiert am 7.2.2009 um 10:09 von Boludo]
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 58 Registriert: 1.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.3.2009 um 20:38 |
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Hab neulich ein Weissbier Ayinger Art gebraut:
2500 g Wienermalz
2500 g Weizenmalz
30 g Hallertauer Saphir 7,4%
White Labs WLP300
Eingemaischt bei 45°C - 20 min.
64 °C - 35 Minuten
72 °C - 35 Minuten
abgemaischt bei 78 °C
Ich mag das Paulaner auch gerne wegen der dezenten Kohlensäure und dem
fruchtigen Aroma.
Das hab ich hier ganz gut hingekriegt, es ist sehr fruchtig. Hab bei ~24°C
vergoren was ich vielleicht das nächste
Mal etwas niedriger ansetzen würde weil es schon sehr fruchtig ist.
Gruß
Marco
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.7.2009 um 13:20 |
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Hallo zusammen
Ich habe das Bier nach dem Sios Rezept gebraut und bin irgendwie nicht
zufrieden...das hatte ich bei selbstgebrautem noch nie!
Das Bier schmeckt nur leicht säuerlich. Von Banane schmeck ich rein gar
nichts. Ein Hefeweizen schmeckt nach meinem Gedächnis stark nach Hefe
und ist mastig, leicht süss.
Es war mein erstes Bier in der neuen Anlage; es kann daher auch daran
liegen. Mein grosser Gärtank hatte Löcher und daher musste ich in mehrere
Kegfässer umfüllen. Kann es sein, dass dabei das Bier oxidiert ist? Und
würde dies ein solchen Geschmack hervorrufen?
Gelagert ist das Bier nun seit 5 Wochen und es scheint sich nicht mehr
gross zu verändern...
Oder habt ihr andere erklärungen dafür?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 881 Registriert: 2.9.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.7.2009 um 14:41 |
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Hallo Duplex,
Zitat: | Gelagert ist das Bier
nun seit 5 Wochen |
das könnte ein Grund dafür sein. Wie hat es denn nach 2 Wochen geschmeckt?
Probiert?
Gruß
Marvin ____________________ Dringe ma oiner?? Alla guuud!
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.7.2009 um 14:43 |
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Ja habe es schon dann probiert. Normalerweise ist es ja bereits dann
trinkbereit. Aber da war der saure Geschmack viel extremer
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.7.2009 um 17:09 |
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Spontan würde ich auf eine Lactoinfektion tippen, da Du zum ersten Mal mit
der neuen Anlage gebraut hast, evtl. bei hohem Sauerstoffeintrag auf
Essigsäurebakterien, letzteres ist eher unwahrscheinlich.
Das Bier wirst Du nicht mehr korrigieren können, außer Du stellst Dir fest
vor, eine Berliner Weiße gebraut zu haben. Schädlich sind die Lactobazillen
nicht - im Gegenteil - sie sorgen für eine "geordnete" Verdauung.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 268 Registriert: 5.5.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.7.2009 um 17:26 |
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Ja kann durchaus sein. Zudem kam die Gärung nicht ganz so rasch an wie
erwartet
Dann halt auf ein neues...
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2011 um 20:57 |
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Das ist mein Lieblingsweizen:
Biertyp: helles Hefeweizen
Biermenge: 13L
Hefe: WYeast #3068 Weihenstephan Weizen
Hopfen: Spalter Select
Bierfarbe: 10 EBU
Stammwürze: 12,6°P
Hopfenbittere: 18 IBU
Schüttung:
1,5 kg PiMa 47%
1,0 kg Weizen hell 31%
0,5 kg MüMa 16%
0,1 kg Cara hell 3%
0,1 kg Sauermalz 3%
Maische:
Hauptguss: 10L
Einmaischen bei 45 °C
erste Rast 10 min 43 °C
zweite Rast 30 min 62 °C
dritte Rast 30 min 72 °C
Abmaischen bei 78 °C
Nachguss: 10L
Hopfegabe:
Spalter Select (5,7%): 10g nach Würzebruch
10g 5 Minuten vor Kochende
1,5L Speise abfüllen!
Hauptgärung: 4 Tage bei etwa 22°C
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2011 um 21:34 |
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Freue mich gerade, bei einem leckeren Weizen, meinem
"Zepterweizen" diesen Beitrag mit beizusteuern:
@ Stefan: Gebe dir vollkommen recht, wenn du Nelke haben möchtest, dann auf
jeden Fall bei 45 Grad einmaischen und langsam hochfahren. Wenn du aber
fruchtig oder wenig Banane - was meist als Vanille oder ähnliches -
beschrieben wird, dann unbedingt nicht! unter 50 Grad gehen, sondern das
Verfahren à la Flying verwenden und auf zwei Mal einmaischen. Näheres bitte
im Forum raussuchen, da gibt es einen ellenlangen Fred mit allen Grafiken.
@ Ostthüringer: Endlich mal jemand, der auch die 06 verwendet. Ich bin aber
jetzt umgestiegen auf die Munich Wheat.
Noch ein Tipp: Peile als Stammwürze ruhig die 13,xx% an, Weizenbiere sind
in der Regel immer rund 1% stärker wie untergärige. Für ein richtiges Aroma
auch ruhig bei 25 grad vergären, dann geht das aber Ratz Fatz in vieleicht
2 Tagen - Abfüllpunkt nicht verpassen zwecks Kohlensäure-Sättigung.
Grüße
Holger ____________________
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2011 um 21:47 |
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... nüü jooo, so ein echtes Weizen ist das ja nicht ... Zitat: | 1,0 kg Weizen hell
31% |
Weizen beginnt ab 51%, ist aber worscht, Hauptsache es schmeckt.
In älteren Freds hatte ich die WB 06 in Schutz genommen. Mittlerweile bin
ich auf die Schneiderhefe umgeschwenkt. Die Hefe ist der Hammer. Nicht
vergleichbar mit der Trockenhefe. Der Sud ist in drei Tagen durch und
sprüht vor Aromen. Und das ernten macht auch Spaß: Drei Ampullen Schneider
Original zum strippen reichen aus. Kosten so viel wie ein Pack Propagator,
machen aber deutlich mehr fun !
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2011 um 21:55 |
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Looool Erlenmeyer
Das "Testen" ist immer das Schönste......
Richtig was du anmerkst. Weizen fängt wirklich eigentlich erst bei einem
Schüttungsanteil von 50% an. Mehr würde ich jetzt auch nicht empfehlen,
sonst läutert man wieder ewig ab. Mit nur 1 kg Weizenmalz hat man
vielleicht die Schüttung, ein leckeres "Erntebier" zu machen. Da müssten
dann noch eine Hand voll Roggen oder Dinkel mit rein und das ganze dann og
und möglichst dunkel - sehr lecker.
Grüße
Holger
____________________
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2011 um 22:08 |
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Yeeepp Holger,
im Zeitalter von QMS und Zertifkaten bis zum Abwinken ist das einfache
testen bzw. die Qualitätskontrolle der Brauindustrie eine der
Pflichtaufgaben der trocken gelaufenen Hobbybrauer, um eklatante Braufehler
anzuprangern. Bisher noch keinen Fehler entdeckt. Macht nichts, Kontrolle
trotzdem wichtig !
Jedenfalls ist die Schneiderhefe Klasse !
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2011 um 22:17 |
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Ohne, dass ich mich jetzt schon wieder anprangere, das ewige Forum vorab
nicht durchforstet zu haben, bevor ich das Forum erneut bemühe:
Hat die Schneider-Hefe einen Namen oder ist das eine Selbstzüchtung.
Background: Viele brauereien haben ja einen Hefestamm, der meist von
Weihenstephan oder so was kommt. Ich erinnere an die Alltags-UG-Hefe z.B.
34/70.
Wer kennt denn von Schneider Weiße auch das sogenannte
"Grüne" ? Was soll das sein. Jungbier?
Gulp wird mir demnächst mal die berühmt-berüchtigte Hopfenweiße zukommen
lassen, aber was ist jetzt wieder das Grüne?
Grüße
Holger
Erdinger Urweiße ist zur Zeit mein Kaufweizen-Favorit und Kapuziner Hell,
sowie Hopf hell. Das normale sogenannte Premium Weizen wird
meiner Meinung nach immer untrinkbarer, gleiches gilt meiner Meinung nach
auch für Schöfferhoffer, Fast positiv, so makaber es sein mag ist das
Krombacher Weizen. Makaber, aber hat bei meinen Kumpels und mir in einer
Blindverkostung gut abgeschnitten.
ist manchnmal besser.
[Editiert am 6.7.2011 um 22:18 von Holger-Pohl]
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.7.2011 um 01:06 |
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Antwort 20 |
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