Hallo Rainer,
das kommt ganz darauf an wieviel CO2 in deinem Bier sein soll.
Beispiel: bei Pils fülle ich etwa 0,8% über Endvergärung ab und bekomme
dann bei 10° Umgebungstemperatur= auch Biertemperatur einen Druck von ~1,2-
1,5Bar.
Zum Schluss unter Kühlschranktemperatur hat das Bier dann etwa 1Bar was
einem für Pils üblichen CO2-Gehalt von ~0,6% oder 6g/l entspricht.
Bei Weizen fülle ich bei etwa 1,2% über Endvergärung ab und bekomme dann
bei 20° einen Enddruck von etwa 3,5Bar. Später im Kühlschrank zapfe ich
dann Weizen, je nach Rezenz und Schaumentwicklung mit etwa 1,5-1,8 Bar, was
einem CO2-Gehalt von etwa 0,7% oder 7g/l gleichkommt.
Nun gelingt es mir natürlich nicht immer diesen exakten Wert über
Endvergärung zu treffen, weshalb ich mir einen Kolonnenspundapparat gebaut
habe und meist etwas früher abfülle (zu spät ist mir auchschon passiert, da
musste ich nachcarbonisieren).
Bei Pils z.B. fülle ich nach genau 10Tagen Gärung ab, egal wieweit mein
Bier ist und entlasse das Co2 über meinen auf 1,2 Bar eingestellten
Spundapparat.
Bei Weizen mache ich das gleiche nach 3 Tagen Gärung und lasse den
Spundapparat bei 3,5Bar abblasen.
Da ich immer die gleiche Hefe nehme und auch die Gärung ziemlich exakt
immer auf der gleichen Temperatur durchführe, liege ich mit meinen
Einstellungen ziemlich genau, sodass tatsächlich nur wenig CO2 abgeblasen
werden muss. Das Abblasventil leitet über einen Schlauch das CO2 in eine
Wasserflasche, sodass ich sehen kann ob überhaupt etwas abgeblasen wird.
Mein letztes Weizen hat es gerademal auf 3,4Bar gepackt bis jetzt und steht
da schon ne Weile rum, sodass ich davon ausgehe, dass die Gärung
abgeschlossen ist. In diesem Fall habe ich den Abfüllzeitpunkt ziemlich gut
getroffen, sodass mein Spundventil arbeitslos bleibt.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.