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Board Index > > Braumaterial > Anfängerfragen - leider bisher keine Antworten im Forum gefunden |
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Gast
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erstellt am: 13.3.2009 um 15:14 |
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>>Der Beitrag wurde als "Artkel" hinterlegt. Ich habe ihn nur in das Forum
verschoben (Admin)<<
Erstmal ein herzliches SERVUS an die sehr aktive Forumgemeinde hier!!
Beschäftige mich jetzt schon seit einem Jahr mit der Thematik selber Bier
zu brauen, und habe auch schon fleissig das Forum hier durchgelesen.
Grossartige Sachen liest man hier, die noch mehr Vorfreude (und Durst)
machen ;-) Als letzten "Kick" habe ich neulich einen "Braukurs" im
Bierlaboratorium München mitgemacht - http://www.bierlaboratorium.de/ - (Link bitte löschen
falls nicht erwünscht!) - die zeigen auch gerne ambitionierten Hobbybrauern
was sie machen, und ausserdem haben sie ganz schön leckere Verkostung
während des Kurses...
Jetzt wage ich es einfach mal, Euch ein paar Anfängerfragen zu stellen:
Seit einer Weile schon spiele ich mit dem Gedanken mir einen 20l Speidel Braumeister zu kaufen - würde das
vermutlich auch machen, wenn gebraucht / günstig möglich, aber für den
absoluten Einsteiger muss vielleicht doch auch was anderes reichen... Für
den Fall, dass hier jemand seinen 20l Braumeister gegen was Grösseres
ersetzen will, bitte lasst mich wissen - Interesse hätt ich schon an dem
schönen und auch insgesamt eher positiv bewertetem Gerät...
Ansonsten muss es halt einfacher gehen
Gambrinus I - Das "Brauanlagen" Set sieht interessant aus, und eigentlich
auch recht auf den Punkt gebracht - hat hiermit jemand schon Erfahrungen,
die Er/Sie teilen kann?
Der Einkochtopf - habe gelesen, dass der "Brewform Pro" angeblich auf 1
Grad genau die Temperatur trifft und hält - hat da jemand Erfahrungen??
Ist ein teures Gerät, aber wenns wirklich so funktioniert, wärs mir schon
auch Geld wert - Ansonsten, habt Ihr vielleicht eine Empfehlung welches der
"beste" Einkochtopf zum Maische-Brauen ist?
Geruch - Leider wohne ich in einer ganz normalen Mietwohnung im 3. Stock
(kein Lift.. ächz..) - Wie ist denn die Geruchsbelästigung beim
Maischebrauen und Hopfenkochen?? Kann man das in Grenzen halten, oder
werden mich die Nachbarn aus dem Haus klagen noch bevor das erste Bier reif
ist??
Kühlung - wie wichtig ist es die Würze schnell zu kühlen?? Braucht man
dazu einen Kühler, oder kann man das evtl einfach im Wasserbad, z.B. kaltes
Wasser in Badewanne machen???
Gärung - Wie gesagt - Mietwohnung - entsprechend nicht wirklich gute
Kühlmöglichkeiten... jetzt bin ich aber eher ein Fan von untergärigem Bier
- hat das (auch geschmacklich) überhaupt Sinn, oder kann ich bei
Zimmertemperatur nur obergärig hinkriegen? (Ich hab neulich gehört, dass es
inzwischen angeblich untergärige Hefe gibt, die auch bei 20+ Grad noch
fleissig ihren Dienst tut??)
Reifung - Kann man die Reifung auch im Gärfass machen, oder muss unbedingt
umgefüllt werden? Wie gesagt - Mietwohnung = wenig Platz... Sorry, wenn
die Frage Blödsinn ist, aber werde erst durch Eure Antwort schlau ;-)
Abfüllen - Würde erstmal gerne in Flaschen füllen, weil das wohl auch
platztechnisch flexibler geht... Muss man die (Bügelflaschen) dann erstmal
täglich lüften, oder ist das nur eine Frage wieviel Platz man in der
Flasche lässt?
Denke, das war erstmal eine Menge Fragen, und ich mache mir hier vermutlich
nicht nur Freunde damit.. Tut mir leid, aber wie gesagt, ich habe zu diesen
Fragen auch nach langer Suche keine Antworten gefunden... Falls es die
doch im Forum gibt, dann gebt mir bitte einen Tipp wie ich sowas selber
besser finden kann...
Danke schonmal!!
Mit grossem Respekt und lieben Gruss an die Brauer-Gemeinde!
Armin aus München
[Editiert am 13.3.2009 um 15:18 von thomas]
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 13.3.2009 um 15:43 |
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Ich versuch dir mal ein paar kurze Antworten mitzugeben:
1. Als Einkocher taugt eigentlich jedes Modell, die haben eigentlich alle
so 1800W und ca. 28-30 l Inhalt. Ich würde da einen günstigen gebrauchten
ins Auge fassen. Temperaturregelungen im Topf sind meiner Erfahrung nach
eigentlich alle zu ungenau, da taugt eigentlich nur die Messung mittels
Thermometer oder halt eine elektronische Steuerung mittels eines Fühlers im
Topf. Grade für den Anfang ist das auch problemlos möglich sehr gutes Bier
zu brauchen mit einem 1-Stufen Verfahren (62-65 °C für 60-90 min). Sprich
du heizt das Wasser im Topf auf die berechnete Temperatur, kippst das
geschrotete Malz dazu und rührst gut um, dann einfach stehen lassen, bei
guter Isolierung musst du gar nicht oder nur 1-2 mal ganz kurz nachheizen.
Fürs Kochen läuft der Einkocher dann eh auf maximale Power.
2. Ich geh jetzt mal davon aus, dass deine Mietwohnung keinen Balkon oder
sowas besitzt, dann bleibt dir eigentlich nur die Küche. Solange du eine
Dunstabzugshaube hast geht das eigentlich noch ganz gut.
3. Gärungstemperatur, ein Raum mit so um die 18-20 °C reicht eigentlich aus
für obergärige Biere. Untergärig gibt es die California Lager Hefe von
Wyeast die bis zu <18 °C noch vernünftige untergärige Biere erzeugt.
Aber wenn man dann noch Berücksichtigt, dass ja die Gärung eine
Temperaturerhöhung zur Umgebung bewirkt dann dürfte das in einer Wohnung
schwierig werden. Generell würde ich daher sagen, dass du für untergäriges
Brauen wohl kaum um die Anschaffung eines Kühlschrankes herumkommst. Ich
denke da auch schon länger drüber nach. Allerdings kann man auch nur mit
obergärigen Hefeweizen, Kölsch, Pale Ale, Porter, Stout, Belgischen
Abteibieren, etc. eine unglaubliche Vielfalt sehr guter Biere herstellen.
Ich mag persönlich diese Biere sogar lieber. Gerade ein tolles Pale Ale
braucht sich vor einem Pils nicht zu verstecken.
4. Kauf dir vielleicht erst mal nicht gleich einen Speidle Braumeister, das
Gerät ist ja doch nicht so preiswert. Ich würd es an deiner Stelle erst mal
ausprobieren ob dir das auf die Dauer Spaß macht, die technische Aufrüstung
kommt dann mit der Zeit eh.
5. Flaschen entlüften brauchst du nicht wenn du die Karbonisierung richtig
berechnet hast. Ich fülle die Mischung aus Bier und aufgelöstem Zucker zur
Karbonisierung direkt in die Flaschen, oben halt der normale Luftraum von
1-2 cm, Bügel runter oder Kronkorken drauf und gut ist. Ich hab erst diese
Woche ein Irish Stout von letztes Jahr Februar aus dem Keller geholt und
getrunken, hervoragend, das heißt auch die Haltbarkeit ist bei dieser
Methode hervoragend.
Viel Spaß beim Brauen...
Thomas
[Editiert am 13.3.2009 um 18:11 von Aurora]
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.3.2009 um 17:38 |
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Hallo Armin und willkommen im Forum.
Ich kann meinem Vorredner nur beipflichten, was die obergärige Biere
angeht. Das generelle Problem, es gibt im Lande kaum industriell
hergestellte obergärige Biere und somit ist der Geschmack erst mal auf die
relative Einfalt der Untergärigen Biere aus Industrieller Herstellung
geprägt.
Gerade als Hobbybrauer kann man mit unterschiedlichen Hefen, der
Zusammenstellung der Schüttung (das ist die Mischung unterschiedlicher
Malzsorten für einen Sud) und der Hopfung eine unglaubliche
Geschmacksvielfalt erzeugen. Ich wette, bei einigen Bieren würdest Du nie
auf den Gedanken kommen, das es sich um ein Obergäriges Bier handelt.
Gruß Guido
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Antwort 2 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 25.4.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.3.2009 um 22:46 |
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Hallo Thomas, hallo Guido,
vielen Dank für die freundliche Aufnahme und die sachkundigen Auskünfte!
Ja, das mit dem Braumeister ist halt so eine Idee, weil die einem schon gut
verkaufen, dass man auch mit 2 linken Händen so gutes Bier hinbekommt...
aber der (Neu-)Preis ist echt zu hoch, wenn man dann nicht wirklich viel
und ausdauernd braut....
- Zum Geruch - Dunstabzug hab ich leider auch nicht...
Scheint als muesste ich da irgendwas basteln um den Dampf direkt aus dem
Fenster zu blasen. Könnte mir so nen umgekehrten Trichter mit Schlauch ausm
Fenster vorstellen... das wird wohl ein Muss sein...
- Zum Einkochtopf - es scheint keiner so recht den
Thermostaten zu trauen, also muss ich da wohl einfach mit Thermometer
hantieren... Habe noch nie einen Einkocher benutzt, aber nach Thomas'
Beschreibung versteh ich, dass man das Ding anheizt und wenn "Ziel-Temp."
erreicht ist, einfach isoliert und ausschaltet (evtl kurz nachheizen um
Temp zu halten)
- Zur UG/OG Frage - das klingt ja
schonmal verlockend... bin ja schon ein grosser Fan von Augustiner Vollbier
Hell untergärig, aber wie Ihr sagt, muss ich da wohl einfach mal
experimentieren. Wo bekommt Ihr denn die Details zur Hefe her?? hab da
schon ein paar Shops durchgeschaut, aber fand die Info zur Hefe nicht
sonderlich aussagekräftig. Gibts da vielleicht auch einfach irgendwo eine
"Info-Seite mit Marken bzw. Typen" zur Hefe??
- Nochmal zur Kühlung - wie wichtig ist es die Würze
schnell zu kühlen?? Braucht man dazu einen Kühler, oder kann man das evtl
einfach im Wasserbad, z.B. kaltes Wasser in Badewanne machen??? In einem
Buch von Hagen Rudolph klingts so, dass man die heisse Würze abfüllt - den
Topf verschliesst - und am nach ein paar Stunden die Hefe dazugibt... Wieso
aber dann die ganzen Kühlinstrumente für viel Geld??
- Nochmal meine Frage zur Reifung - Kann man die Reifung
auch im Gärfass machen, oder muss unbedingt umgefüllt werden? Wie gesagt -
Mietwohnung = wenig Platz, und ausserdem doch vermutlich weniger Risiko von
Infizierung??
Nochmals ein ganz grosses Danke an Euch Alle für die nette "Starthilfe".
Lieben Gruss und FernProst!
Armin
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.3.2009 um 22:55 |
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Hallo Armin,
Soweit mir bekannt ist,liegt der Speidel Braumeister im Bereich von ca.+ -
1500€,korrigier mich bitte fals ich falsch liege-dafür bekommst Du ne´menge
Equipment im "Bastelbereich"!
Wie gschwar schon geschrieben hat,ist obergärig für Dich die optimalere
Methode zu vergären!-gibt auch gute Pilssorten!!
Sudhausbau:Würzekochen/Maischen:Einmachtopf,beheitzt,oder blank für
Küchenherd.Läuterbotich:2Eimer der gleichen Größe(ca.40Liter),von einem
Eimer Boden abschneiden mit ca.3cm.Wandung,aus Diesem Boden 4Segmente
ausschneiden,so daß Kreuz in der Mitte mit ca.1,5cm"Balkenbreite"
Wand/Bodenübergang-Boden-1,5cm stehen lassen!-auf dieses Gerüst
Metallfliegengitter schrauben.In den Boden nach unten einen Hahn(0,5
Zoll)schrauben.
Falls Du bei der Umsetzung Probleme hast melde Dich!-bau erst Dein
Sudwerk,dann braue!!
Gruß Wildey
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.3.2009 um 23:08 |
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Hallo Esterwooder,Du hast ne´Menge Fragen,-kein Problem-langsam.
Hefe;Du wohnst im Raum München ?!-da gibts ne´Menge Brauereien,die
verkaufen/geben Dir Hefe!
Dunstabzug:Mach die Fenster auf!-riechen wird´s immer-aber gut!!!
Bau´halt erstmal Dein Sudwerk,ist keine Kunst!!-Dann weiter!
Wildey
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 13.3.2009 um 23:51 |
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Hallo Armin!
Die Thermostate der gängigen Einkocher sind nicht so doll, schalten z.B.
mal bei 76°C ab, mal bei 80 - nicht so prickelnd.
Und Einkocher heizen nach Abschalten nach. Je nach Menge der Maische kann
es mal 1-2°C drübergehen.
Das ist aber kein Beinbruch. Mein Einkocher heizt z.B. etwa 2min nach (es
"räuschelt", wenn man aufhört zu rühren), so lange rühre ich also nach
Abschalten weiter.
Sehr praktisch finde ich elektronische Thermometer mit Sensor in einem
Edelstahlröhrchen - unzerbrechlich, müssen aber gegen Absaufen gesichert
werden.
Ich befestige dazu die Zuleitung mit einer Wäscheklammer am einen Griff des
Topfes.
Gibts inzwischen sogar mit Sender - die Thermometer, nicht die
Wäscheklammern - und das muß ich mir zulegen:
Abendessen und Aufheizen zum Würzekochen ohne Hektik weil man die
Temperatur des Suds im anderen Stockwerk bequem ablesen kann!
Reifung im Gärfaß? Der Lehrl propagiert das so ein bißchen. Ich fülle nach
Abklingen der Gärung mit definierter Menge an zurückbehaltener Speise oder
Traubenzucker
in Flaschen oder Kegs ab. In dieser Nachgärung baut sich der gewünschte
Druck auf und es reift halt entsprechend dann gleich weiter.
Läßt Du das Bier einfach so im Gärfaß besteht Infektionsgefahr und um eine
Nachgärung kommst Du dann auch nicht rum, es sei denn, Du möchtest ein
"ungespundetes" Bier trinken mit eben der Menge CO2, die sich bei der
Temperatur zu Gärende bei Atmosphärendruck noch im Bier bindet.
Die Schnellkühlung der Würze. Manche verwenden aufwendige Konstruktionen um
möglichst rasch auf Anstelltemperatur zu kommen.
Andere (ich auch) stellen das Gärfaß gefüllt mit der heißen Würze über
Nacht für viele Stunden hinaus zum abkühlen.
Ich habe keinen Unterschied gemerkt, ob ich mit einem Eintauchkühler und
Wasser aus einer Zisterne abgekühlt habe, oder es langsam abkühlen ließ.
Vielleicht sparst Du Dir erstmal die Ausgabe für einen Kühler und schaust,
ob Dir das Hobby Spaß macht.
Neben dem "doppelten Oskar" verwenden viele Hobbybrauer zum Läutern eine
Panzerschlauchkonstruktion. Die kann man von ganz simpel bis richtig
aufwendig bauen.
...und verschleißt weniger 2,5er Bohrer!
Plane für Deinen ersten Braugang genug Zeit ein, Du mußt erst mit Deinen
Gerätschaften vertraut werden.
Wähle ein "robustes" Rezept - ein Weizen, wenn Du magst oder ein
Klosterbier - und eine obergärige Hefe.
Anfängerfreundlich (=rasch angärend und zügig im Gärverlauf) und günstig
sind die guten Trockenhefen von Fermentis oder Danstar.
Mit einer US-05 z.B. machst Du nicht viel falsch und bekommst eine
gärfreudige und recht neutrale Hefe, die nicht rumzickt.
...bei einem Weizen würde ich aber von der WB-06 abraten, die gefällt mir
nicht, produziert viel zu wenige, weizenbiertypische Geschmacks- und
Aromakomponenten.
Aber ich mags weizenmäßig auch gerne ordentlich "schneidrig"...
Uwe ____________________
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Antwort 6 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 25.4.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2009 um 01:54 |
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Vielen vielen Dank für die Super-Antworten!!! Ihr habt mir schon ein
grosses Stück weitergeholfen!!!
Jetzt nochmal ne Frage - lese gerade in etlichen Beiträgen über "Läutern
mit Panzerschlauch"... auch gute Fotos und Erklärungen dabei - ABER - ich
kapier nicht wie denn die Würze dann zum Ablaufhahn kommt?? Ist die Idee,
dass so ein PZ nicht wirklich dicht ist, und die Flüssigkeit sich so durch
den "Panzer" einen Weg zum Ablauf sucht?? Muss man Löcher in den Schlauch
machen, oder was hab ich da nicht kapiert??
Nochmals vielen Dank!!
Fernprost aus Süd-Ost-Bayern!
Armin
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.3.2009 um 06:47 |
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Hallo,
zum Panzerschlauch :
Ja, es wird der innere (Dicht-) Schlauch entfernt.
Das übriggebliebene Gewebe ist durchlässig genug für die Würze und hält die
Treber zurück.
Funktioniert im Prinzip wie die Löcher der Oskartonne.
Außer dem Enfernen der Seele und dem Anbringen einer geeigneten
Auslaufvorrichtung muss nichts 'manipuliert' werden.
Viel Erfolg mit deinem neuen Hobby !
____________________
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2009 um 00:13 |
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Hi, Armin
Die Brautätigkeit in deiner Mietwohnung ist zwar möglich, wird dir auf
Dauer aber keinen Spaß machen. Überleg mal ob du dir im Münchener Umfeld
einen Schrebergarten ( ich weiß gar nicht ob es so was bei euch überhaupt
gibt) zulegst.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2009 um 00:32 |
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hallo flying,
ich sitze hier in eine Mietwohnung und es macht kein Problem hier in der
Wohnung zu brauen. Auch haben sich bisher keine Nachbarn beschwert. Habe
einen Balkon, der direkt von der Küche Abgeht, braue aber in der Küche. Ich
mache die Balkontür auf und es ist Gut gelüftet. Wenn das nicht geht,
sollte man halt das Fenster weit öffnen. Klar, im Schrebergarten geht das
auch gut denke ich. Hat noch den Vorteil, das man seinen eigenen Hopfen
anbauen kann!
Gruß Guido
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 216 Registriert: 29.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2009 um 01:52 |
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Ich habe nach 2 Jahren Mietshausbrauen, ohne Balkon, jetzt auch auf den
Schrebergarten gewechselt. Man hat einfach mehr Platz, Zeit, und die
Freundin meckert auch nicht mehr weil man 8 Stunden die Küche belegt und
das Jungbier im wohnzimmer vor sich hinblubbert.
____________________ --Schwenkenbecher Heimbräu-- handgebraut seit 2005
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 880 Registriert: 8.7.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.3.2009 um 06:14 |
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hallo zusammen,
ich muss natürlich noch dazusagen, das ich die Wohnung alleine bewohne
Gruß Guido
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2009 um 09:28 |
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Ich hab dein Antwortpost gelesen und die meisten Fragen wurden ja schon
recht umfassend beantwortet. Ich denke du kannst auch relativ problemlos in
der Wohnung brauen wenn du den Pott direkt vor das offene Fenster stellst.
Danach gründlich lüften, am besten mit Durchzug und dann geht das schon.
Die Reifung des Biers findet nach Abschluss der Gärung statt. Da du am
Anfang vermutlich dein Bier ja auch in Flaschen füllen wirst findet die
Reifung also in der Flasche statt = Flaschenreifung. Einige Brauereien
machen das ja auch so, von daher ist das eine erprobte Methode mit der du
problemlos Biere in bester Qualität und Haltbarkeit herstellen kannst.
Etwas anders ist das bei der Fassbierherstellung. Denn dabei kann man das
Bier auch nach Abschluss der Gärung von der Hefe nehmen und dann in einem
Drucktank mit der nötigen Menge CO2 versehen, das Bier wird dann unter
Druck auf Fässer oder Flaschen gefüllt. So werden die meisten klaren
Industriebiere hergestellt, auch einige Hobbybrauer füllen so auf Flaschen
bzw. Fässer. Ist aber technisch aufwändiger und deshalb eher nix für den
Anfang.
Was die Hefe angeht findest du viel Information dazu auf den Seiten der
Hersteller Wyeast, Whitelabs oder Fermentis (meist in Englisch). Darüber
hinaus legen einige der Versender von Brauzubehör bei Bestellung der Hefe
einen Beschrieb der Hefe bzw. einen Katalogbeschrieb aller Hefen des
Herstellers als Kopie in deutscher Sprache bei. Zumindest ist das bei mir
so immer bei meinem Anbieter von Wyeast Hefen gewesen. Ich würde dir für
den Anfang entweder die Verwendung einer guten Trockenhefe von Fermentis
empfehlen oder einer Flüssighefe von Wyeast. Ich kenne mich mit den
Trockenhefen persönlich nicht so gut aus deshalb überlasse ich es anderen
dir da Empfehlungen zu geben. Bei den Wyeast-Hefen würde ich dir z. B. für
den Beginn die Wyeast #1098 British Ale empfehlen, diese ermöglicht die
Herstellung sehr schöner klarer und reintöniger Ales. Damit solltest du
auch schon ganz gut ein Bier brauen können was dem Augustiner Vollbier in
nichts nachsteht. Für die Einkocherklasse könnte mich mir da ein Rezept so
in dieser Art vorstellen:
Schüttung:
5 kg Pilsner Malz
500 g CaraHell
alternativ
3 kg Pilsner Malz
2,5 kg Münchner Malz
-> Einmaischen in 65 °C warmes Wasser (15 l)
-> Verzuckerrungsrast bei 64-65 °C für 90 min
-> Abmaischen bei 78 °C (sprich unter Rühren auf 78 °C aufheizen und da
1 min halten, dann läutern)
-> Läutern, Nachguß so 15 l Wasser bei 78 °C
-> Würzekochen für 1 h, dabei Zugabe von Hopfen in 2 Stufen
a) Bitterhopfung bei Kochbeginn (Restzeit = 60 min) z.B. mit East Kent
Goldings, Hallertau Perle, Cascade nach Geschmack 20-45 IBU
b) Aromahopfung bei Kochende (Restzeit = 1 min + Whirlpoolzeit) mit
Aromahopfensorte z.B. Cascade, East Kent Goldings, Fuggles, Saazer, etc.
-> Whirlpool zum Abtrennen des Heißtrubs und des Hopfens
-> Abkühlen im sterilen Gäreimer entweder über Nacht an der Luft oder in
der Badewanne mit kaltem Wasser
-> Würzebelüftung durch Rühren oder Kippen, Zugabe des Hefestarters,
Gärung bei 18-20 °C
-> Nach Gärende Jungbier vorsichtig von der Hefe ablassen, Volumen und
Temperatur bestimmen, Einrühren der benötigten Menge Zucker/Malzextrakt
(vorher in etwas Wasser auflösen und für 10 min kochen), Abfüllen auf
Flaschen
-> Nachgärung, Reifung auf der Flasche
Wenn alles klappt wirst du mit dem erzielten Bier sicherlich sehr zufrieden
sein. Du brauchst dafür auch nur einen Einkocher, Rühpaddel, Thermometer,
Läuterkonstruktion, 2-3 Kunstoffeimer 32 l davon einer mit
Deckel/Gärröhrchen, 2 m Silikonschlauch 10 mm, Briefwaage zum Abwiegen des
Hopfens, Spindel 0-18 °P, Trockenmalzextrakt hell 500 für Hefestarter,
Nachgärung, restlichen Zutaten, 1.5 l PET-Flasche für Hefestarter (sofern
du keine Trockenhefe verwendest). Ach so nimm als Thermometer entweder ein
elektronisches oder eines mit roter/blauer Alkoholfüllung, keine
Quecksilberthermometer.
Viel Spaß beim Brauen.... Thomas
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Antwort 13 |
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Newbie Beiträge: 4 Registriert: 25.4.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2009 um 13:12 |
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Hallo liebe Forum-Gemeinde,
Ihr seid ja echt der Wahnsinn... hätte mir nie soviele Super-Tipps
erwartet, und dann auch noch in kürzester Zeit!! Super Forum - Super
Mitglieder!!
Denke ich hab alle Infos für den Start - mach mich jetzt mal auf
Materialsuche in der Stadt, und wenns da nix gibt, dann halt im Netz mit
ungeduldigem Warten auf Lieferung ;-)
Nochmals DANKE an Euch alle!!! Werd Euch wissen lassen, wenn hier die
erste Würze brodelt ;-)
Armin
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Antwort 14 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2009 um 13:20 |
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Hi, Armin,
zum Thema Hefebeschreibungen kann ich folgende Seiten empfehlen:
Diese für Wyeast
Hefen und
diese für Fermentis (auch in deutsch)
Gruß und viel Spaß beim ersten Sud!
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.3.2009 um 14:45 |
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Ich hab noch einen tollen Tip fürs drinnen brauen bzw. Würzekochen. Um
Probleme mit Feuchtigkeit und Geruch absolut zu minimieren kann man den
Braukessel vor einem Fenster oder einer Türe aufbauen und den entstehenden
Dampf einfach mit einem Standventilator rauspusten. Das funktioniert ganz
hervorragend und ein solcher Standventilator kostet nicht die Welt und hat
an warmen Sommertagen auch noch einen Zusatznutzen. Also einfach den
Standventilator direkt über das Gefäß hinweg zum Fenster rauspusten lassen
und das Problem ist gelöst.
Gruß Thomas
[Editiert am 16.3.2009 um 15:58 von Aurora]
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Antwort 16 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2009 um 14:49 |
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Jepp, so mache ich es auch immer!
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Board Index > > Braumaterial > Anfängerfragen - leider bisher keine Antworten im Forum gefunden |
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