Hallo Forumsmitglieder,
bevor ich mich vorstelle erstemal Hut ab vor dieser Community, dem Umgang
untereinander und den super Beiträgen und Tipps, von denen ich als
„Mitleser“ schon das ein oder andere Mal profitiert habe
.
Ich selber bin seit ca. 1 Jahr Hobbybrauer, heiße Steffen, bin 28, komme
aus der Stuttgarter Gegend und habe eigentlich bisher immer mit ungehopftem
Weyermann Malzextrakt gebraut.
Leider waren die Ergebnisse für mich immer unbefriedigend. Die Biere waren
irgendwie zu süß und hatten einen seltsam „muffigen“ Abgang. Nur ein
Weizendoppelbock ist damit gelungen und war im Sommer letzen Jahres richtig
„fein“
.
Beim letzten Sud (20 Liter) hatte ich dann allerdings ein
Schlüsselerlebnis. Nach dem das Extrakt eines angebrochenen und kühl
gelagerten Kanisters schimmelig war habe ich einen anderen Extrakt samt
Hefe bestellt. Leider war die Hefe von Juni 2008, kam trotz langer
Aktivierung und Nährlösung in Form von Speise nicht gut in Fahrt. Das
Ergebnis war bester Bieressig, der fürchterlich gestunken hat.
Kurzerhand hatte ich dann Ende Februar beschlossen, auf „richtig“ brauen
mit Maischen etc. umzusteigen. Erstes Bier sollte das Theresien Urmärzen
aus dem Hanghofer’schen Buch werden. Also das Rezept auf meine gewünschte
Biermenge von 10 L runtergerechnet und angefangen.
Heute war es dann nach 4 Wochen Lagerung endlich soweit. Zwei Flaschen für
meinen Vater und mich. Und mich hat es vorher echt aus den Socken gehoben.
Es ist ein richtig gutes Bier geworden. Gold-gelbe Farbe, schön naturtrüb
und süffig mit einer feinen Bitternote. Leider etwas zuviel Druck und
Schaum, was ich aber an der zu hohen Speisegabe bei Abfüllung fest
mache.
Zum Maischen habe ich unseren alten Einkochtopf und ein digitales
Thermometer benutzt. Geläutert dann mit einem Filtertuch, was sich
allerdings als tierisch klebrige Sauerei entpuppt hat. Daher habe ich
bereits mein Brauequipment angepasst: Ein Kochstar Warmmaster Deluxe
Edelstahl, ein Hefebelüftungsset sowie ein Läuterbottich mit Lochblech
werden zukünftig hoffentlich gute Dienste leisten.
Mich hat der Brauvirus nun vollständig gepackt. Am Anfang hatte ich
gegenüber dem Maischen wegen meiner geringen Erfahrung noch „Vorbehalte“.
Nachdem ich aber sehe, wie einfach das geht, wenn man sich vorher Gedanken
übers Rezept macht und alles sorgfältig plant, macht das richtig Laune und
stillt sogar richtig lecker den Durst.
Das nächste Bier ist daher auch schon in Planung. Ein hoffentlich genau so
gutes Hefeweizen.
Anbei auch mal „mein“ Rezept für das Theresien Urmärzen (10 L fertiges
Bier):
Schüttung:
Pilsner Malz 0,4 kg
Wiener Malz 1,0 kg
Münchner Malz 0,7 kg
Caramelmalz 0,1 kg
Hopfung:
Tettnanger Typ 45, 6 % alpha, 12g, 90 Min. nach Würzebruch
Tettnanger Typ 45, 6 % alpha, 7g, 20 Min. vor Kochende
Hefe: Wyeast #2206 - Bavarian Lager
Hauptgärung 8 Tage bei 11° C
Nachgärung 7 Tage bei 11° C
Stammwürze: Vor Gärung gespindelt 12°, bei Abfüllung 4° Plato.
Oh Mann, nach sovie schreiben bin ich auch schon wieder durstig. Ich werde
mir daher so ganz spontan noch ein Selbstgebrautes gönnen und wünsche Euch
noch einen schönen Sonntag und natürlich immer gut Sud
.
Gruß
Steffen