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Autor: Betreff: Mein erster Sud (Entlüftung, Nachgärung!)
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2009 um 14:02  
Moin!

Ich habe am 17.04. mit meiner Freundin (Ja, ich konnte sie für dieses Thema begeistern) meinen ersten Brauversuch unternommen:

Art: "Kölsch", 20 Liter
Stammwürze: 14°P
Abfüllzeitpunkt: 4,5°P (20.04.)

Ich richte mich nach den Büchern von Hagen Rudolph, von daher habe ich für dieses obergärige Bier 3 Liter Speise eingeplant.
Heute (22.04.) habe ich vorsichtig eine Flasche entlüftet, was einen lauten Knall gab, woraufhin ich die Flasche schnell wieder verschlossen habe. Das habe ich als Anlass gesehen, den ganzen Sud zu entlüften (Drei Liter Speise waren wohl doch zu viel :D). Die meisten Flaschen haben geknallt, manche nur agressiv gezischt. Ich denke, dass ich morgen einen weiteren Test unternehmen werde und morgen oder übermorgen kommt der Sud in den Kühlschrank, wo er die nächsten Wochen lagern soll...

Habe ich etwas falsch gemacht? Sorry, dass ich frage, aber ich möchte so richtig wie möglich liegen :D

Chris
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ZeroDome
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2009 um 14:24  
Hallo Chris,

3 Liter Speise sind defintiv wohl zu viel, aber ich meine Hagen Rudolph verwendet auch 10%, was nur 2 Litern entsprechen würde. Allerdings sind 2 Liter für ein Kölsch mMn auch schon zu viel, das passt eher zu einem Weizenbier.
War das Bier mit 4,5°P endvergoren oder hast du einfach so abgefüllt? Hört sich nach einem Rezept von K.Kling an.
Wenn zweiteres der Fall ist wirds fast schon gefährlich, nicht, dass dir die Flaschn explodieren :o
Also sooft wie möglich entlüften.
Das nächste mal würde ich dir empfehlen auf jeden Fall zu Ende vergären lassen (falls hier nicht schon geschehen) und dann hier nach die Speise (oder den Zucker) zu berechnen.

Ansonsten: 14°p sind für ein Kölsch eher nicht typisch, dadurch bekommt es doch recht viel Körper und wird eher malzig süß.
Hast du auch nach Hagen Rudloph gehopft?

lg Dominic


[Editiert am 22.4.2009 um 14:25 von ZeroDome]



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Viele Grüße
Dominic
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2009 um 14:44  
Hi, Chris,

mmmh, also 14°P für ein Kölsch ist wirklich zu viel und Rudolph gibt ja für sein Kölsch auch 12°P an. Das Bier wird auf jeden Fall zu süß/malzig für ein Kölsch, das ja sozusagen ein obergäriges Pils ist.
Um in Zukunft vor bombenmässigen Überraschungen gefeit zu sein, empfehle ich Dir auf jeden Fall eine Druckkontrollflasche zu basteln. Da kannst Du dann sicher sein, daß Dir nix um die Ohren fliegt. Sicher ist sicher, und verrechnen oder vermessen kann man sich immer.

Schmecken wird das Bier auf jeden Fall denke ich, nur wird es einem Kölsch halt nicht sehr ähnlich werden.

Gruß und weiterhin viel Erfolg
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2009 um 18:24  
Das Bier müsste endvergoren gewesen sein, Gärröhrchen blubberte nicht mehr und die Oberfläche des Suds war voller Rückstände (Kein Schaum mehr).
An sonsten habe ich alles nach HR's Rezept gemacht (Auch gehopft), wie es zu den 14°P kam weiß ich wirklich nicht...
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ZeroDome
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2009 um 18:31  

Zitat:
wie es zu den 14°P kam weiß ich wirklich nicht...


Das kann schonmal passieren, ich muss auch meist noch die Stammwürze einstellen, um auf die 12°P zu kommen hättest du mit Wasser verdünnen können (nach dem Kochen direkt, bzw. zumindest vor Hefezuführung)

Für das nächste mal die Formel:

Verdünnwasser (L) = Ausschlagmenge (L) * [Ausschlagwürze (nach Ende des Kochens)( (°P) / Stammwürze (nach Rezept) (°P) -1]

lg Dominic


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Viele Grüße
Dominic
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2009 um 18:57  
Hallo Chris,
Zitat:
wie es zu den 14°P kam weiß ich wirklich nicht...

Bei dem Rezept von HR für sein Kölsch mit 12% Stammwürze komme ich auf magere 60% Ausbeute. Mit Deinen 14% Stammwürze kommst Du auf eine Ausbeute von ca. 70%. Das ist ein sehr guter Wert.

Grüße
Wolfgang
Antwort 5
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2009 um 20:01  
Danke für die schnellen Antworten!

Ich werde morgen nochmal lüften und spätestens Freitag auf kühle Lagerung umstellen.
Soll ich die den Sud während der Lagerung weiter entlüften?
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 22.4.2009 um 21:26  
Chris, ich würde ehrlich gesagt nicht eher kühlen, als bis es beim Entlüften nicht mehr agressiv zischt. Die Gärung geht auch bei kühlen Temperaturen weiter. Allerdings ist bei kühlem Bier die Entlüftung nicht mehr so effektiv (da mehr CO2 im Bier gebunden wird als bei wärmeren Temperaturen).

Gruß
Michael


[Editiert am 22.4.2009 um 21:27 von tauroplu]



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red_folder.gif erstellt am: 23.4.2009 um 09:21  
Will heißen, ich entlüfte, bis es nur nur "ffffft" macht und kein Schaum hochgeschossen kommt?
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 23.4.2009 um 10:28  
Yepp!


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red_folder.gif erstellt am: 24.4.2009 um 09:39  
Soooooo...

Habe heute bereits zwei mal entlüftet, zirka 70% der Flaschen ploppen noch immer recht agressiv, manche machen nur "schschscht!", Schaum kommt bei allen noch recht schnell hochgeschossen. Werde heute wohl noch 1-2 Mal entlüften, schal werden kann das Bier ja theoretisch nicht, da die Nachgärung ja noch im vollen Gange ist.

Ich glaub ich versorge euch mal mit bildern, sobald das ganze fertig ist!

Chris
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red_folder.gif erstellt am: 24.4.2009 um 10:29  
Bilder? Aber immer! Nur her damit, wir lieben Bilder!

Ich würde ehrlich gesagt die Flaschen, die "normal" zischen schon mal aussortieren und in die Kühlung stellen.

Gruß
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 24.4.2009 um 12:12  
Auch wenn die "ruhigen" Flaschen noch mit Schaum drohen? Theoretisch müsste die entweichende Kohlensäure im sich Kühlschrank aufgrund der Temperatur besser lösen, oder?
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 24.4.2009 um 12:16  
Ja, bei höheren Temperaturen ist das normal. Wenn Du entlüftest und sofort wieder verschließt entsteht bei den "ruhigen" Flaschen eine kleine Schaumkrone über dem Bier in der Flasche. Durch die höheren Temperaturen entbindet sich aufgrund der geringeren CO2-Löslichkeit das Bier unter Schaumbildung schneller als bei gekühlten. Wenn Du die ruhigen Flaschen ein paar Tage kühlst und dann öffnest, kommt auch kein Schaum mehr. Das ist auch mit ein Grund für die Kaltreifung. Da reift das Bier nicht nur weiter, es bindet sich auch die Kohlensäure schön fein im Bier (und bleibt dann nach dem Öffnen auch darin).

Gruß
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 24.4.2009 um 12:22  
Danke für die Hilfe, selten ein so schönes Forum mit so freundlicher Community gesehen...

Da bekommt man doch glatt Lust auf ein paar weitere Sude, muss nur noch neue Flaschen organisieren :D
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 24.4.2009 um 12:40  
Noch ein Tipp bezüglich neuer Flaschen: wenn Du keine Lust hast, das ganze Bier aus den Flaschen zu trinken, frage doch einfach mal bei einem Getränkehändler nach, ob er Dir gegen Pfandgebühr Leerflaschen abgibt. Das spart Zeit.

Gruß
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 25.4.2009 um 13:17  
Eine letzte Frage noch!

Ich habe bereits einige Flaschen in die Kaltlagerung gestellt, die zwar noch gezischt haben, aber keinen "agressiven" Schaum mehr aufwiesen. Wenn diese Flaschen nun 4-5 Wochen im Kühlschrank lagern, werden sie dann wieder etwas Druck aufgebaut haben, um ein schönes "Plopp" von sich geben zu können?

Chris
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 25.4.2009 um 15:05  
Jo, kannste Dich drauf verlassen, auch obergärige Hefen gären bei kühlen Temperaturen weiter, wenn auch langsamer.

Gruß
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 2.5.2009 um 20:41  
Sooooo... es wurden gerade ausgiebige Proben des oben genannten Brauversuchs entnommen (bis jetzt drei Flaschen :D).

Fazit nach ca. 2 Wochen Reifezeit:

Es fehlt ein wenig Kohlensäure (Hab wohl aus Angst zu oft entlüftet), dennoch schmeckt das Bier recht frisch/spritzig. Wie mir bereits prophezeit wurde, schmeckt es recht fruchtig/malzig/süß, allerdings nicht pappig. Es beeindruckt vor allem durch vergleisweise wenig Bitterkeit (Ich/Wir hatten schlimmeres erwartet). Außerdem ist es recht trübe.
Das einzig wirklich Negative scheint der Schaum zu sein, er ist recht lange stabil, wirkt aber "seifenblasig" und fällt nach wenigen Schlücken in sich zusammen.
In Gesamtbetrachtung scheinen wir da ein hübsches, frisches und leckeres, helles Ale produziert zu haben.

Bilder folgen in den nächsten Tagen!
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2009 um 14:53  
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Studi110
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2009 um 15:38  
Hallo,
sieht doch recht gut aus ! Ich finde farbe i.O , Schaum sieht auch toll aus . Wie schmeckt das Bier ?

Gruss Studi
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2009 um 15:51  
Es schmeckt schön süffig und frisch, leicht herb. Ein richtig schönes Sommerbierchen! Durch die 14°P Stammwürze geht es recht schnell in den Kopf, aber das stört ja nicht :D
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Studi110
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red_folder.gif erstellt am: 3.5.2009 um 18:37  
hallo ,
toll dann gratuliere ich dir ganz herzlich zu Eurem ersten erfolgreichen Sud ! :thumbup:

Gruss Studi
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