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Board Index > > Hefe/Malz/Hopfen (Züchtung, Herstellung, Anbau) > Hefe auf Agar Agar |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2004 um 22:28 |
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Hallo zusammen,
kann man sterile Würze vermischt mit Agar Agar (Mischungsverhältnis muß ich
noch nachlesen) abgefüllt in Petri Schalen, Marmeladengläser etc. auf
Vorrat im Kühlschrank lagern?
Möchte mir so nach und nach aus "Kaufbieren" Hefe ziehen. Da ich mir hier
auf dem Land nicht sofort alle Biersorten aus denen ich Hefen "ernten"
kann, die ich gerne hätte, besorgen kann, dachte ich den Nährboden schon
parat zu haben, wenn ich eine entsprechende Flasche habe.
Ist die Aufbewarung zeitlich begrenzt?
Gruß und gut Sud
Rainer
____________________
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 13.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2004 um 04:22 |
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hi rainer,
hast du heavybyte´s hefestripping gelesen?
also ich sehe die aufbewarung nicht so ganz kritisch, denn man muß mal die
gläser (ich nehme kleine marmeladengläser) als einmachgläser sehen. dein
agaragar wird ja auch sozusagen eingekocht. also sollte es mindestens ein
jahr oder soagr länger haltbar sein. voraussetzung ist natürlich es wird
sauber beim einkochen gearbeitet.
hoffe ich habe recht und heavybyre reißt mir nicht den kopf ab
Gut Sud
Keyco
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 13.7.2004 um 05:51 |
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Moin Leutz,
nee, nee Keyco, nix kopfabreissen, hast völlig Recht.
Das Zeuch muss halt luftdicht (Petri-Schalen eignen sich deshalb nicht) und
steril eingekocht werden. Dann hält das jahrelang.
@Rainer, das kannst du so machen. Die Gläser brauchen dann auch nicht im
Kühlschrank aufbewahrt zu werden.
Es reicht wenn du die Gläser wie Omas Eingemachtes im Keller in einem Regal
stehen hast, was für das "Angehen" der Hefe sowieso besser ist.
Ganz wichtig ist, dass beim Einbringen der Hefe der Deckel so kurz wie
möglich geöffnet wird und dabei strengste Steril-Bedingungen angewandt
werden, damit du dir dabei keine Kontamination einfängst.
viel Erfolg.
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2004 um 07:10 |
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Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Hätte mal eher fragen sollen, hab mir
nämlich die Petrischalen schon gekauft. Werde jetzt nach Marmeladengläser
ausschau halten.
Viele Grüße
Rainer
____________________
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 13.7.2004 um 15:46 |
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Member Beiträge: 96 Registriert: 11.1.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2004 um 12:13 |
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Hallo heavybyte,
Zitat: | Das Zeuch muss halt
luftdicht (Petri-Schalen eignen sich deshalb nicht) und steril eingekocht
werden. Dann hält das jahrelang. |
Wie lange sollte man die Soße mit dem Agar denn kochen bis sie steril
ist?
Ich hab mir vermutlich durch nicht ausreichendes Kochen gleich beim ersten
Versuch eine riesen flächige Kontamination ein meine Gläser eingefangen.
Nach zwei Wochen Lagerzeit war die ganze Oberfläche mit einem hellbraunen
Schmierfilm bedeckt. Geruch: Na ja (würg). Ich vermute, so ein Agarpulver
(Bioladen) ist alles andere als steril.
Ich nehme an man kann anstatt der selbst erzeugten Würze auch Extraktpulver
und Wasser hernehmen, oder?
Denn leider hab ich für meinen zweiten Versuch keine eigen Würze mehr im
Gefrierfach.
Gruß
linus
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 14.7.2004 um 12:42 |
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Hallo Linus,
wichtig ist nichtnur dass der Agar steril ist, sondern auch Glas, Deckel
und vor allem die eingeschlossene Luft muss steril sein.
Im Prinzip könnte man das machen wie Oma ihrer Zeit mit dem Obst, im
Einmachkessel.
Ich persönlich setze aber lieber noch einen drauf indem ich die Gläser im
Backofen bei min. 150° und die Deckel im Dampfdrucktopf, welcher sicher
auch 120-130° erreicht, sterilisiere.
Du kannst den Agar dabei gleichzeitig mit den Deckeln, welche dann aber auf
einem erhöhten Topfeinsatz liegen, im Dampfdrucktopf für ne halbe Stunde
bei max Druck sterilisieren.
Obwohl ich meinen Agar bisher nur einfach gekocht habe, so ne halbe Stunde
lang.
Aber wenn man den Drucktopf sowieso schonmal auskramt, könnte man alles in
einem Abwasch erledigen.
Ich habe jetztnoch unveränderte Hefekulturen auf Agar aus meinen ersten
Experimentierzeiten. Mir ist bis jetzt noch nicht ein einziges Sample
unbrauchbar geworden.
Da hast du irgendwo geschludert.
Das wichtigste dabei ist nunmal die Sterilität, denn den Agar fressen
nichtnur die Hefezellen gerne.
Natürlich kannst du den Agar auch aus Malzextrakt herstellen, mit ner
normalen Stammwürze.
viel Erfolg beim Nächstenmal.
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Senior Member Beiträge: 281 Registriert: 13.5.2004 Status: Offline
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erstellt am: 14.7.2004 um 15:54 |
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Hier 2 Agar"rezepte" aus
Heinz P.R. Seelinger
"Taschenbuch der medizinsichen Bakteriologie
unter Eineziehung der Viren, Protozoen und Pilze"
Verlag Urban&Schwarzenberg, 1978
Des weiteren ist im Buch zu lesen:
"Die Steriliesierung der fertigen Nährböden erfolgt durch Erhitzung im
Autoklaven bei 2,1at Druck (120°C). Nicht unnötig lange und nicht unnötig
oft erhitzen, da der Nährwert leiden kann! Deshalb bei der Zubereitung
möglichst sauber, ggf. aseptisch arbeiten!"
Das autoklaviern ist der der von heavybyte beschriebene und vereinfachte
Dampfdrucktopf
Mengenangaben habe ich bisher noch keine gefunden (also wieviel Liter
rauskommen).
@heavybyte: Ich habe es aus dem Buch einfach rausgscannt und nicht
großartig noch nachbearbeitet
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 14.7.2004 um 16:36 |
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Hallo Steinkrug,
ist ganz interessant, scheint zwar schon ein relativ altes Rezept zu sein,
aber dennoch ist die Methode garnicht soweit von meiner entfernt.
Aber 20g Agar auf 100ml scheint mir deutlich zuviel.
Ich hatte (schätzungsweise) 10g auf einen Liter.
Kommt vielleicht auf das Produkt an.
Ich habe versucht soviel wie möglich Ballast aus dieser Methode
herauszunehmen, also für uns Hobbybrauer deutlich zu vereinfachen, sodass
auch Leute mit wenig oder garkeiner "Laborerfahrung" diese Methode
nachvollziehen können.
Man kann natürlich auch eine Doktorarbeit daraus machen.
Wichtig ist am Ende nur der Erfolg.
Da wir Hobbybrauer ja die Würze nichterst in der Brauerei beschaffen müssen
und die Hefe damit ausreichend und gut gefüttert ist, kann man sich die
anderen Zusätze schenken.
Mein Ziel war einfach nur die Agarzucht so zu gestalten, dass mit geringst
möglichen Mitteln ein absolut zufriedenstellendes Ergebnis dabei
herauskommt und ich glaube das ist mir gelungen.
Ich wollte keineswegs das Rad neu erfinden.
Die Handhabung ist durch die Verwendung von Marmeladengläser denkbar
einfach.
Sind steril über lange Zeit lagerfähig, luftdicht und Hitzeresistent.
Wenn die Hefe sich darin breit gemacht hat schläft sie ein und ist für
einen langen Zeitraum abrufbar.
Man kippt einfach Würze drauf und wartet 24Stdn., dann hat man genug Hefe
für einen kompletten Sud.
für alle die es interessiert und noch nicht gelesen haben, hier nochmal die
von mir entwickelte Methode: hier klicken
aus gegebenem Anlass empfiehlt sich die Sterilisierzeit und die
Temperaturen etwas anzuheben.
so denn, allzeit gut Sud.
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Member Beiträge: 91 Registriert: 16.10.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2004 um 20:02 |
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@ Heavybyte:
Falls ich das jetzt richtig reflektiere, man kann also die Hefe von
Kaufbieren auf Deine o.g. Art und Weise auch strippen/vermehren. Resthefe
sollte ja auch in jedem Pils vorhanden sein?!
Allerdings wieso sollte man sich dann vorher noch Flüssighefe besorgen?
Skål!
Schratti1
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.7.2004 um 21:11 |
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Zitat: | Resthefe sollte ja auch
in jedem Pils vorhanden sein? |
Bei der blankgefilterten Industrieplörre? Eigentlich nicht.
Gruß, Alex.
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 15.7.2004 um 06:03 |
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Hallo Leutz,
also gerade Pils sollte völlig frei von Hefe sein. Da wird dir ein
Hefestripping mit Sicherheit nicht gelingen.
Von anderen Biersorten, hauptsächlich obergärige, weiss ich, dass bei
manchen am Schluss eine andere Hefe zugegeben wird als die bei der
Hauptgärung verwandte.
Prinzipiell kannst du jede Hefe auf Agar heranziehen, aber das macht
natürlich nur Sinn wenn man genau weiss welche Hefe man da zieht damit man
auch das richtige Bier herstellen kann.
Ich habe erstmal empfohlen diese Methode mit Frischhefe anzuwenden, damit
man am Anfang eine gewisse Sicherheit bekommt was den Umgang mit Agar und
vor allem was das Ergebnis betrifft.
Natürlich ist das ein grosses Experimentierfeld, prinzipiell braucht man
nur ein paar aktive Hefezellen. Es gibt sicher Hobbybrauer die schon seit
Jahren mit Agar arbeiten und die eigene Methoden anwenden.
Das könnte ein Hobby im Hobby sein
Man muss es auch nicht genau so machen wie ich beschrieben habe, das sollte
nur dem Verständnis dienen wie man auf möglichst einfache Art solch eine
Hefbank anlegen kann.
so denn, allzeit gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2004 um 06:35 |
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Hallo,
mich würde noch interessieren, ob bei anderen untergärigen unfiltrierten
Bieren, die Hefe noch ok ist, wenn das Bier beim Händler warm gelagert
wurde. Kenne keinen der nur gekühltes Bier anbietet.
Gruß
Rainer
____________________
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 15.7.2004 um 08:13 |
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Hallo Rainer,
gerade untergärige unfiltrierte Biere sind sehr empfindlich was die
Temperatur angeht.
Da geht die Hefe sehr bald in Autolyse über was dem Geschmack sehr
abträglich ist.
Unfiltrierte untergärige Biere sind eigentlich für den schnellen Verbrauch
gedacht (Gasthausbrauerei).
Warm gelagertes unfiltriertes untergäriges Bier ist, nach allem was ich
über Bier gelernt habe, das schlimmste was dir passieren kann.
Die Autolyse ist da vorprogrammiert.
Lagerbiere und vor allem Pils müssen unbedingt von der Hefe genommmen
werden um dann über längere Zeit kalt zu reifen.
Wenn dieser Reifeprozess abgeschlossen ist, kann man diese Biere auch ruhig
mal warm lagern, dadurch geht das Bier nicht kaputt, aber besser wird es
auch nicht.
allzeit gut Sud
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Gast
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erstellt am: 15.7.2004 um 08:16 |
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holla, doppelpost.
da hat was geklemmt...
[Editiert am 15/7/2004 von heavybyte]
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2004 um 09:58 |
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Hallo heavybyte, Kollegen,
Zitat: | Da geht die Hefe sehr
bald in Autolyse über was dem Geschmack sehr abträglich
ist. |
hört man immer wieder, nur: ich habe keine Ahnung wie biere mit
autolysierter Hefe schmecken, bei meinen eigenen konnte ich sowas noch
nicht feststellen.
Zitat: | Unfiltrierte untergärige
Biere sind eigentlich für den schnellen Verbrauch gedacht
(Gasthausbrauerei) |
Sehe ich eigentlich anders. In vielen Gasthausbrauereien gibt es extrem
kurz gereifte Biere, und Jungbier trinke ich nicht so gerne, es wäre gar
nicht schlecht, wenn manche etwas länger reifen lassen würden, aber das ist
oft ein Kapazitätsproblem.
Meine untergärigen Biere - und die der meisten anderen Hobbybrauer - sind
auch ungefiltert, schnell verbraucht sind die aber nicht. Oft habe ich noch
einzelne Flaschen übrig, die ein Jahr alt sind oder noch älter, von
Autolyse keine Spur, auch wenn mal was vom Bodensatz mit ins Glas geht (ich
schüttel diesen natürlich nicht auf, sondern schau, daß ich möglichst klar
einschenke). Ich erzähle immer wieder gerne von meinem zweijährigen
Doppelbock und meinem vierjährigen Export, an denen war nichts schlecht
geworden.
Zitat: | Lagerbiere und vor allem
Pils müssen unbedingt von der Hefe genommmen werden um dann über längere
Zeit kalt zu reifen. |
Tja, das kriege ich mit meinen Mitteln mit Flaschengärung nicht hin und
auch bei den Kegs lasse ich auf der Hefe reifen und drücke erst irgendwann
auf Ausschankkegs um (wenn gerade Platz und Zeit ist). Vielleicht werde ich
mal eines Besseren belehrt, aber vor Autolyse habe ich keine Angst.
Zurück zum Thema: wenn die Hefe warm gelagerter unfiltrierter Biere nicht
gestorben ist sondern sich aufpäppeln läßt, wüßte ich keinen Grund, warum
man die nicht nehmen können sollte.
Gruß, Alex.
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 15.7.2004 um 11:07 |
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Hallo Alex, Zitat: | hört man immer wieder, nur: ich habe keine Ahnung wie biere
mit autolysierter Hefe schmecken, bei meinen eigenen konnte ich sowas noch
nicht feststellen. |
kann es sein, dass du
garnicht weisst wie dein Bier ohne Autolyse schmecken würde?
...dass bei deinem Bier die Autolyse schon ein Teil des Geschmackes
geworden ist?
... und du glaubst, das Bier müsste so sein? Zitat: | ... an denen war nichts
schlecht geworden. |
schlechtwerden ist was
anderes, aber wenn untergärige Hefe, dazu noch warm gelagert, nichts mehr
zu fressen findet, geht sie an den eigenen Stoffwechselprodukten zugrunde,
das ist Fakt. Kann ja sein, dass manche Leute dieser Autolyse noch etwas
positives abgewinnen. Zitat: | ... Vielleicht werde ich mal eines Besseren belehrt, aber vor
Autolyse habe ich keine Angst. |
Angst braucht man
davor nicht zu haben, ich möchte die Autolyse auch nicht überbewerten, aber
ein "sauberes" Pils ohne Hefe bedeutet für mich die Krönung meiner
Braukunst.
Es kommt doch darauf an was man produzieren möchte. Viele der von
Hobbybrauern erzeugten Biere ergeben sich im Ende geschmacklich irgendwie
zufällig.
Man mag es so oder nicht, das ist alles reine Geschmackssache.
Aber wenn ich mir ein klares Ziel vorgebe, z.B. ein gutes Pils zu brauen,
dann muss ich mich auch an bestimmte Vorgaben halten.
Zu einem Pils gehört einfach, dass es frei von Hefe und auch klar ist, also
nicht trüb.
Andernfalls ist das, auch wenn es nochsogut schmeckt, für mich kein Pils,
allenfalls ein untergäriges naturtrübes Helles. Zitat: | Zurück zum Thema: wenn
die Hefe warm gelagerter unfiltrierter Biere nicht gestorben ist sondern
sich aufpäppeln läßt, wüßte ich keinen Grund, warum man die nicht nehmen
können sollte. |
das wurde ja auch nirgends
behauptet, lebende Hefe kannst du auf jeden Fall zum Aufpäppeln nehmen,
sofern du welche findest, das war ja nicht das Thema.
Ich glaube nurnicht, dass du in warmgelagertem untergärigem noch lebende
Zellen findest.
nix für ungut Alex, so wie du habe ich es bisher mit meinen Bieren auch
gehalten und ich war sehr zufrieden.
Da ich aber ein ausgesprochener Pils-Fan bin, habe ich es letztesmal genau
wie die Industrie gemacht, ich habe mein Pils nach der Nachgärung von der
Hefe genommen und jetzt seit 4Wochen in Kaltkonditionierung.
Was soll ich sagen, erste Proben haben mich jetzt überzeugt, dass ich ein
ganz anderes Bier produziert habe. Ein supergutes, trockenes, herbes und
ganz klares Pils.
Da ich auchnoch Pils aus meinen vorhergehenden Suden habe, welche ich ganz
genau wie du behandelt habe, kann ich direkt vergleichen.
Ich kann es dir nur empfehlen.
allzeit gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2004 um 12:17 |
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Hallo heavybyte,
Zitat: | kann es sein, dass du
garnicht weisst wie dein Bier ohne Autolyse schmecken würde?
...dass bei deinem Bier die Autolyse schon ein Teil des Geschmackes
geworden ist?
... und du glaubst, das Bier müsste so sein? |
Ach nee, glaub ich nicht, daß es so weit ist, Fehlgeschmäcker erkenne ich
schon, und mit dem Eigenen gehe ich besonders hart ins Gericht. Zudem kenne
ich das Bier auch in jungem Zustand und nach kurzer Reifung.
Aber versuche Du, den Autolysegeschmack zu beschreiben wenn Du ihn
kennst.
Zitat: | schlechtwerden ist was
anderes [...] Kann ja sein, dass manche Leute dieser Autolyse noch etwas
positives abgewinnen. |
gerade die beiden Biere hab ich nicht alleine verkostet, sondern mit zwei
anderen Hobbybrauern zusammen; das Urteil war einstimmig.
Unstrittig ist, daß sich das Bier im Lauf der Zeit verändert, ob das
geschmacklich nur zum schlechteren ist, und ob das dann unbedingt von einer
Autolyse herrührt, wage ich zu bezweifeln. Ich hatte auch schon Biere, die
nach einem halben Jahr über dem Zenit waren, noch gut trinkbar, aber mit
der Tendenz, schlechter zu werden. Autolyse? kann ich nicht sagen. Geht der
Geschmack denn überhaupt richtig in Lösung oder bleibt er eher mit der Hefe
im Sediment?
Die Belgier haben ja bei ihren Spezialitäten (gut, natürlich obergärig,
aber was soll's) Mindesthaltbarkeitsdaten, die z.T. Jahre in der Zukunft
liegen, da scheint es auch wenig Probleme mit der A. zu geben (wobei sich
auch hier natürlich der Geschmack deutlich verändert).
Zitat: | Zu einem Pils gehört
einfach, dass es frei von Hefe und auch klar ist, also nicht trüb.
Andernfalls ist das, auch wenn es nochsogut schmeckt, für mich kein Pils,
allenfalls ein untergäriges naturtrübes Helles |
Gut, Ansichtssache, mir wären beim Pils andere Kriterien wichtiger (schlank
und hopfenaromatisch), ich kann Dir aber auch meine (gut sedimentierten)
Flaschenbiere so blank einschenken, daß Du es nicht von Industriebier
unterscheiden kannst. Übertrieben hefig sollte IMHO kein Bier schmecken.
Gruß, Alex.
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2004 um 13:16 |
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Hallo ihr Beiden,
wollte eigentlich nur wissen, ob diese Hefe noch zu verwenden ist, da ich
versuchen möchte mir einen Vorrat anzulegen. Aber trotzdem interessant.
Gruß und gut Sud.
Rainer ____________________
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 15.7.2004 um 16:28 |
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Hallo all,
sorry Rainer, wenn du ein bisschen an die Wand gedrückt wurdest, aber ich
denke deine Fragen wurden beantwortet.
@Al,
bitte verstehe meinen Post nicht falsch, ich will/wollte keineswegs deine
Urteilsfähigkeit bezüglich des Geschmackes in Frage stellen.
Meine Fragen waren rein hypothetisch.
Mir geht es ja ganz genauso, ich kann auch nicht sagen wie Autolyse
eigentlich schmeckt.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass so manche Bierhefe sogar im Bier
bleiben muss um den entsprechenden Geschmack zu erzeugen, kennen wir ja vom
Weizenbier.
Ich wollte das auch keineswegs so negativ rüberbringen wie es anscheinend
angekommen ist.
Es ging mir im Wesentlichen um das Pils.
Ich habe immer zwei Biere am Zapfhahn, meine Lieblingsbiere mit denen ich
auch gelegentlich experimentiere. Das Ergebnis solcher Experimente spiegelt
sich im gegenwärtigen Thread wider.
Ein Pils mit noch aktiver Hefe drin und trübe kann ich mir beim besten
Willen nicht als Pils vorstellen.
Wie gesagt, bisher habe ich die Hefe auch immer drauf gelassen und es waren
allesamt gute Biere (meine bisherigen Pils, oder was ich glaubte Pils zu
sein). Von Autolyse kann ich da auch nichts berichten.
Abba, Ich habe dann mal ein bisschen tiefer geschürft und bin immerwieder
darauf gestossen, dass man das Pils unbedingt nach der Nachgärung von der
Hefe holen soll.
Durchaus möglich, dass diese Pils-Hefe eben nicht gut schmeckt, bezw.
andere Auswirkungen zeigt wenn sie drin bleibt, als z.B. andere Hefen.
Auf alle Fälle habe ich dann mal einen Sud produziert, 3 Kegs wovon ich
zwei umgedrückt habe und die stehen jetztnoch alle drei im Kühlschrank.
Das eine mit der Hefe drin, schmeckt deutlich aromatischer, also würziger,
wobei ich nicht sagen kann ob es besser oder schlechter schmeckt, eben
anders.
Wenn ich aber die Kriterien eines Pilses zugrunde lege, dann schmeckt das
hefefreie einfach schlanker, herber, trockener, keine Nachgeschmäcker, eben
runder.
Ob da nun Autolyse eine Rolle spielt, oder nur die Hefe selbst den
Unterschied macht, kann ich auch nicht sagen.
Ich kann jetzt auchnur das nachplappern was ich gelesen habe und in der
Literatur begründet man das Abziehen von der Hefe mit Autolyse.
Das eine Bier ist jetzt mein untergäriges naturtrübes Helles und das andere
mein Pils.
Doch, ich kann noch eine Aussage machen: wenn ich ein gewisses Quantum
meines Hefebieres getrunken habe, schmeckt es mir auf einmal nichtmehr, so
ne Art Sättigung.
Bei dem klaren Pils passiert mir das nicht, das ist gefährlicher
so denn, allzeit gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.7.2004 um 17:02 |
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Hallo heavybyte, Zitat: | Ich wollte das auch keineswegs so negativ rüberbringen wie es
anscheinend angekommen ist. |
Kein Problem, so negativ habe ich das gar nicht aufgefaßt. Die
Sensorik ist schon ein interessantes Thema, über das sich viel diskutieren
läßt.
Zitat: | Das eine mit der Hefe
drin, schmeckt deutlich aromatischer, also würziger, wobei ich nicht sagen
kann ob es besser oder schlechter schmeckt, eben
anders. |
Interessant. Ich entnehme dem aber, daß dieses Bier immer noch auf der Hefe
ist. Jetzt wär es ja spannend zu wissen, wie es kommt wenn man es davon
runter nimmt; eben ob der Geschmack an der Hefe hängt oder sich im ganzen
Bier breit gemacht hat.
Zitat: | Doch, ich kann noch eine
Aussage machen: wenn ich ein gewisses Quantum meines Hefebieres getrunken
habe, schmeckt es mir auf einmal nichtmehr, so ne Art
Sättigung. |
Kenn ich genau anders rum: ich hatte
mal ein Stout, das war etwas säuerlicher als gewünscht, aber nach der
dritten Pint ging's dann so langsam.
Wie schon gesagt: im Ausschankkeg ist bei mir auch fast keine Hefe mehr
drin, denn ich hab's schon auch ganz gerne klar.
Gruß, Alex.
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Antwort 20 |
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Gast
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erstellt am: 25.7.2004 um 19:59 |
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Hallo,
komme nochmal auf das Anfangs-Topic "Hefe auf Agar-Agar zurück. Habe jetzt
mal die von heavybyte beschriebene vereinfachte Methode mit
Schraubdeckelgläsern (3 Stück) ausprobiert. Ich habe dabei eine
Schneider-Weizen-Hefe auf einen Agar-Agar-Vitamalz-Boden aufgebracht und
hatte damit einen großartigen Erfolg. Mit einem im Backofen sterilisierten
Wattestäbchen habe ich geringste Mengen an Hefesuspension auf die
Oberfläche aufgebracht und hatte nach drei Tagen bei ca. 23°C schon soviel
Hefe, dass ich mir durch anschließende Zugabe von insgesamt 250 ml Vitamalz
in die Schraubdeckelgläser einen Starter herstellen konnte.
Danke an heavybyte für diese genial einfache Methode. Obwohl nur
kurzfristig anwendbar, aber schließlich läßt sich ja die Hefe, nachdem man
sie gewaschen hat, auch in Glycerin (=Glycerol) einfrieren.
Gut Sud
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 25.7.2004 um 21:34 |
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Hallo Wolf,
freut mich sehr, dass du damit Erfolg hattest.
Aber wie kommst du darauf, dass die Methode nur kurzfristig anwendbar
sei?
Ich habe gerade jetzt zum Wochenende eine auf Agar gezogene Hefe vom
Februar aktiviert und in meinen neuen Sud eingebracht.
Ich gebe zu, ich habe noch keine Langzeit-Erfahrung damit, aber ich wage zu
behaupten, dass bei Einhaltung strengster steriler Kautelen die Agar-Hefe
mindestens ein Jahr aktiv bleibt.
Wir werden sehen, ich werde auf alle Fälle darüber berichten.
allzeit gut Sud
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Board Index > > Hefe/Malz/Hopfen (Züchtung, Herstellung, Anbau) > Hefe auf Agar Agar |
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