Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 18.5.2009 Status: Offline
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erstellt am: 18.6.2009 um 16:36 |
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Hallo Allerseits,
als erstes muss ich einmal meine Begeisterung über dieses Forum äussern.
Ich lese schon längere Zeit und habe immer wertvolle Tipps und Anregungen
für meine ersten Sude gefunden.
Nun aber eine Frage die ich so noch nicht beantwortet gefunden habe.
Wie bzw nach welcher Formel erhöhe ich die Braumenge?
Ich bin Einmachtopfbrauer habe also ein maximum von ca 25l, allerdings sind
die meisten Rezepte ausgelegt auf 20l. Warum also nicht auch die maximale
Menge herausholen ?
Ich habe mich bisher beim Brauen weitestgehend an H Rudolph gehalten und
recht gute Erfahrung damit gesammelt.
Er gibt an, das die % Erhöhung (also zb bei 20l auf 25l = 25%) auf Malz und
Wasser angewandt werden soll, der Hopfen aber sogar um das 1,5 fache
erhöht.
Das erscheint mir sehr hoch.
Hat jemand Erfahrung mit dieser Formel oder gibt es andere
Erfahrungswerte?
Vielen Dank schon einmal im Voraus,
Sven
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Senior Member Beiträge: 143 Registriert: 21.8.2006 Status: Offline
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erstellt am: 18.6.2009 um 16:45 |
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Das erscheint mir eher unplausibel, warum sollte der Hopfen überdimensional
erhöht werden wenn alles einfach größer skaliert wird? Richtig ist aber,
dass bei "High Gravity" zur Braumengenerhöhung die Hopfenmenge deutlich
gesteigert werden muss, dass liegt aber an der schlechteren Ausnutzung
durch die erhöhte Stammwürze beim Kochen.
Gruß Thomas
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2009 um 17:55 |
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Ich rechne die Malzmenge der 20 Liter Rezepte immer per Dreisatz auf 30
Liter hoch. Da in den Einkocher aber nur 25 Liter Wasser passen mache ich
quasi beim Hopfenkochen "High Gravity Light" und verdünne danach auf die
passende Stammwürze. Trotzdem bekomme ich die angegebenen 30 Liter locker
zusammen.
Meist habe ich noch 2-3 Liter mehr die dann nicht ins KEG passen und somit
in Flaschen abgefüllt werden. Eine allzu schlechte Ausbeute habe ich also
nicht.
Wenn ich die vorhandenen Kapazitäten voll ausschöpfen will kommt soviel
Würze nach dem Läutern in den Einkocher bis dieser voll ist, und die
letzten paar Literchen werden entweder seperat gekocht, oder aber ich
ergänze damit wärend der Kochzeit die verdampfte Flüssigkeitsmenge. Das
funktioniert wirklich gut.
Gruß!
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 18.6.2009 um 19:08 |
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Hagen Rudolph liebt Hopfen (wer braut sonst schon ein Weizen mit >30
IBU?), daher vielleicht der Versuch, einem die 1 1/2 fache Menge
unterzujubeln. Ist aber Quatsch.
Einfach alles (inkl. Wasser) linear hochrechnen (Dreisatz) funktioniert
problemlos.
Denke aber daran, dass, wenn Du z.B. 25 Liter Ausschlagmenge haben willst
und 60 Minuten kochst, Du etwa 10-15% mehr Würze, also etwa 27,5 bis knapp
29 Liter, kochen müsstest. Eine wallende Kochung endet dann bei einem
29-Liter-Einkochtopf garantiert mit einem klebrigen Fußboden.
Wenn Du weniger Wasser nimmst und erst nach dem Kochen verdünnst, wird, wie
Aurora schon gesagt hat, der Hopfen schlechter ausgenutzt. Dann musst Du
die Hopfenmenge entsprechend erhöhen. Das kann man z.B. mit Hilfe dieser Tabelle berechnen.
[Editiert am 18.6.2009 um 19:13 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 23.4.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.6.2009 um 21:54 |
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Hallo Sven,
schau dir doch mal den Rezeptmaker von Earl (im Downloadbereich) an. Die
Hopfenmenge wird nach Parametern berechnet (u. a. die Biermenge), die du
eingeben kannst.
Ich braue mit Hilfe des Rezeptmakers seit kurzem ebenfalls nach dem High
Gravity Verfahren, um die Füllhöhe in meinem 30l Einkocher optimal zu
nutzen. Für Biere mit höherer Stammwürze in Verbindung mit dem High Gravity
Verfahren empfehle ich auf alle Falle ein Rührwerk, was ständig läuft oder
für den "Handrührer" vorher ein paar Einheiten in der "Muckibude" .
Die Maische wird so dick, dass sie leicht anbrennt. Mein Guinness
(ebenfalls High Gravity) hätte ich nicht von Hand rühren wollen...
Grüße aus Dortmund
Jürgen ____________________ ... und am Ende ehrt das Werk den Meister!
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 152 Registriert: 9.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2009 um 04:03 |
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Hallo Sven
Auch ich mache es so wie der Berliner, ich rechne alles linear von 20 Liter
auf -in meinem Fall- 50 Liter hoch; bisher bin ich damit immer gut
gefahren. Wenn der Alphasäuregehalt des Hopfens welcher im Shop gerade
verfügbar ist, sich zufällig (war bisher noch nie der Fall) mit dem im
Rezept angegebenen decken sollte, würde ich auch die Hopfenmenge linear
hochrechnen. Ansonsten halte ich mich an die gewünschten Bittereinheiten
und verwende eine der einschlägigen Formeln zur Berechnung der
Hopfenmenge.
Gruss
Fred
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2009 um 08:20 |
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Ich mache auch high gravity und bekomme aus einem 50 Liter Topf bis zu 53
Liter Bier raus.
Die Hopfenmenge steigt nicht linear, wie die Tabelle von Berliner zeigt,
wenn man es ganz richtig machen will, rechnet man die Hopfenmenge anhand
der Vorderwürzestammwürze und der Tabelle aus.
Meine Erfahrung nach sinkt bei einer Erhöhung der Schüttung um 15% die
Bitterstoffausbeute von ca 26% auf bis zu 22%.
Das kommt aber immer sehr stark auf die Brauanlage und die Vorgehensweise
drauf an.
Die 1,5 fache Menge Hopfen ist aber wirklich übertrieben und Hagen Rudolph
ist wirklich ein Hopfenfreak.
Stefan
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 133 Registriert: 18.5.2009 Status: Offline
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erstellt am: 19.6.2009 um 09:43 |
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Hallo und vielen Dank ersteinmal für die Infos,
werde also per 3-Satz hochrechnen.
Wenn nicht der gesamte Sud sofort in die Pfanne zum Hopfenkochen passt kann
man doch nach und nach dazugiessen, oder?
Im Übrigen empfielt Hagem Rudolph nicht die 1,5 fache Menge sondern die 1,5
Fache Menge zu addieren, also 2,5 fach!!!
[Editiert am 19.6.2009 um 09:45 von wolcke]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2009 um 10:01 |
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Man kann bis zu einer halben Stunde vor Kochende zugießen.
Hintergrund ist, dass das Dimethylsulfid abgedampft werden muss und das
Eiweiß gerinnen soll.
Sonst schmeckt es nachher nach Gemüse.
Wenn nicht alles reinpasst, kannst Du den Rest Glattwasser auch extra
woanders kochen und nachher zum Gärbehälter zugießen (vorher natürlich
Heißtrub abtrennen).
Kleiner Tip, Hagen Rudolph ist für blutige Anfänger wirklich sehr gut
geeignet, kuck Dir aber mal das Werk von Hubert Hanghofer an, das finde ich
um einiges aufschlußreicher. Vor allem die Rezepte sind sehr gut.
Stefan
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Antwort 8 |
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