Gast
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erstellt am: 26.7.2004 um 18:29 |
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Hallo Braufreunde,
Ich hätte jetzt die Möglichkeit an Hefe direkt
von einer kleinen Brauerei zu kommen.
Sogar gratis wenn ich auch das Malz von dort nehme.
Aber woher soll ich wissen wie oft die schon mit dieser
Hefe gebraut haben? So nach dem Motto - Komm,
für den Hobbybrauer tuts die schon noch.
Oder sollte ich die auf jeden Fall noch mal ordentlich
" waschen"?
Gruß, Angerbraeu
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Gast
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erstellt am: 26.7.2004 um 20:23 |
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Hallo angerbräu, Zitat: | ...Ich hätte jetzt die Möglichkeit an Hefe direkt
von einer kleinen Brauerei zu kommen.
Sogar gratis wenn ich auch das Malz von dort
nehme. |
was kann dir besseres
passieren? Zitat: | Aber woher soll ich wissen wie oft die schon mit dieser
Hefe gebraut haben? So nach dem Motto - Komm,
für den Hobbybrauer tuts die schon noch. |
warum
so misstrauisch?
Kann mir nicht vorstellen, dass die schlechtgewordene Hefe
aufheben. Zitat: | Oder sollte ich die auf
jeden Fall noch mal ordentlich
" waschen"? |
wie soll das denn gehen?
gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 505 Registriert: 30.4.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2004 um 20:56 |
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hi,
auch ich beziehe meine hefe ausschliesslich bei brauhäusern bzw. bei einer
privatbrauerei.
bei denen bekomm ich die hefe aus ihren tanks die sie auch fürs brauen
benutzen.
war auch schon öfters mal in anderen großbrauereien. ich kann nur sagen die
sind alle sehr freundlich gegenüber hobbybrauern und sehr hilfsbereit.
wäre schon sehr seltsam wenn sie dich bewust reinlegen würden.
der braumeister der privatbrauerei hat mir gesagt das sie viel zu viel hefe
züchten und sogar noch einen teol davon "wegwerfen". ich denke auch kleine
brauereien haben einen gewissen teil überproduktion.
ciao
fuh
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2004 um 08:53 |
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Zitat: | Komm, für den
Hobbybrauer tuts die schon noch. |
Ich denke, wenn
man deren Bier trinken kann, kann man auch deren Hefe benutzen. Also
entscheide selbst. Wenn dir das Bier aber nicht schmeckt, lass es. Hefe hat
einen großen Einfluss auf den Geschmack (Hatten wir schon ine einem anderen
Thread) ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 285 Registriert: 5.11.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2004 um 10:56 |
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Habe die Ehre...
@ Heavybyte: "wie soll das denn gehen?"
Als ich noch im Gärkeller gearbeitet habe, haben wir die restliche Hefe der
Hauptgärung erstmal mit viel kaltem Wasser richtig aufgemischt.Am nächsten
Morgen dann die Schaumdecke, in welcher sich dann alle möglichen Sachen
festgesetzt haben, abgegossen (das waren so gekühlte Kippwannen mit
Schnabelauslauf!). Das haben wir ein paar mal wiederholt, bis nix mehr von
dem Dreck da war. Wenn es mal schnell gehen hat müssen, haben wir die Hefe
auch gesiebt, das war aber selbst in 'ner Brauerei mit Vorsicht zu
geniessen, weil das doch 'ne gewisse Infektionsgefahr mit sich brachte (wie
so vieles, was man mit der Hefe anstellt
).
Gruss...Flo ____________________ http://www.garagenbraeu.de
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 27.7.2004 um 11:23 |
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Hallo Anterus,
habe ebenfalls die Ehre
das Verfahren ist mir bekannt. Wird heutzutage aber abgelehnt.
Dazu habe ich eine Abhandlung gefunden:
Wässern der Hefe
Das Waschen der untergärigen Hefe mit Wasser war früher weit verbreitet.
Ebenso wurde die Hefe häufig beim Lagern für längere Zeit unter Wasser
aufbewahrt, was aus heutiger Sicht klar abzulehnen ist. (12)
Als Grund für das Wässern wurde das Ausschwemmen von Trubteilchen und das
Ausspülen von toten Hefezellen in der älteren Literatur angegeben. Man
setzt zunächst die Hefe unter Wasser und nach erfolgter Sedimentation
dieser, wird das überschüssige Wasser abgeschlämmt. Dieser Schritt kann je
nach Verfahren mehrfach wiederholt werden (6).
Seit Anfang der 70`er Jahre ist deutlich geworden, daß man durch diese
Verfahrensweise die Hefe wesentlich stärker schädigt, als das man sie
aufbereitet (3). Deutlich wird dies durch die Erkenntnis, daß sich die
toten Hefezellen bei einem Abschlämmen nicht anders verhalten wie lebende
Hefezellen, da ihre Dichte von diesen sich kaum unterscheidet. Ein
Abtrennen der toten Zellen ist deshalb mit dieser Methode nicht möglich.
Ein weiterer Nachteil liegt in dem Ausschwemmen der letzten an und in der
Hefe verbliebenen Nährstoffe. Durch den höheren osmotischen Druck innerhalb
der Hefezelle werden die Nährstoffe, Vitamine und Salze aus der Zelle an
das Waschwasser abgegeben und damit aus der Anstellhefe entfernt (12). Die
damit geschwächte Hefe muß bei einem erneuten Anstellen erst, die zur
Vermehrung notwendigen Nährstoffe, aus der Würze aufnehmen und/oder
synthetisieren. Dadurch verläuft die Angärung nur schleppend. Dies wird
deutlich durch den Zusammenhang der zwischen der Wasserhärte und der
Schwächung der Hefe besteht:
nix für ungut, wir wollen ja nur gutes Bier machen
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Senior Member Beiträge: 285 Registriert: 5.11.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2004 um 11:26 |
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Habe die Ehre...
Krass....das sollte mal einer denen in der Berufsschule sagen! Bei uns in
der Brauerei um die Ecke wird das immer noch gemacht.
Gruss...Flo ____________________ http://www.garagenbraeu.de
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2004 um 11:39 |
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Zitat: | klar abzulehnen ist.
(12)
wiederholt werden (6). |
??? Sind das Literaturhinweise? ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 27.7.2004 um 11:45 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2004 um 11:50 |
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Zitat: | by the way, du rechnest
doch mit mir beim Treffen?!!! |
Jupp!
Zitat: | jo, die komplette
Geschichte kann man hier nachlesen:
http://www.student-online.net/Publikationen/341/ |
Danke! ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2004 um 15:55 |
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Hallo heavybyte,
Zitat: | http://www.student-online.net/Publikationen/341/ |
das ist ja mal ein richtig guter Link, danke. Nun stellt sich mir aber die
Frage, wie ich in Zukunft bei der Hefeernte vorgehe, da ja selbst im
heiligen Hanghofer, das Waschen als Methode beschrieben ist. Und an den
ganzen Bodensatz kommt man schon besser ran, wenn man ihn mit Wasser
aufschlämmt.
Gruß, Alex.
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 28.7.2004 um 16:28 |
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Hallo Alex,
es ist immer schwierig eingefahrene Handlungen im Nachhinein zu
revidieren.
Ich habe es da ein bisschen einfacher, bin noch nicht so lange bei der
Hobby-Brauerzunft, halte mich natürlich an die neuesten
Erkenntnisse, muss also das "alte" garnichtmehr erlernen
Die ganzen Aussagen die in diesem Link gemacht werden, sind absolut
plausibel.
Schon bevor ich diesen Link gefunden hatte, habe ich mir die Frage
gestellt, was unterscheidet eine tote von einer lebenden Hefezelle.
Folglich war mir völlig unklar wie bei einer Wäsche die toten von den
lebenden Zellen getrennt werden können und auch alle Stoffe welche
annähernd das Gewicht der Hefezellen haben, bleiben drin.
Ich erreiche eine Separation mittlerweile indem ich einen Abstrich auf
Agar-Agar aufbringe. Die dabei aufgebrachte Menge "Stoff" ist ja absolut
gering. Dabei bleibt die Zahl der toten Zellen konstant und die Zahl der
lebenden wächst rasant, sodass alleine dadurch eine hervorragende Trennung
der lebenden von den toten Zellen gewährleistet wird, auf jeden Fall besser
als bei irgendeiner Wäsche oder Siebung.
Man könnte alternativ natürlich auch eine geringe Menge Hefe in Würze
einbringen und so hochpäppeln.
Bei Agar-Agar jedoch habe ich auch eine optische Kontrolle über eventuelle
Verunreinigungen.
Bei Kontamination der Hefe zeigen sich dann ganz schnell entsprechende
Keim-Inseln welche sich deutlich von den Hefekulturen abheben.
Der einzige Nachteil, es braucht Zeit.
so denn, allzeit gut Sud.
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2004 um 17:06 |
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Hallo heavybyte
Zitat: | es ist immer schwierig
eingefahrene Handlungen im Nachhinein zu
revidieren. |
Das Hefewaschen ist bei mir eigentlich noch keine eingefahrene Handlung,
habe ich auch erst zweimal gemacht, hatte zwar auch Bedenken dabei, aber
vor allem wegen der Kontaminationsgefahr und der Osmose. Für gewöhnlich -
bei untergärigen Sachen - habe ich ja keine Probleme mit der
Hefebeschaffung. So ein paar wichtige Spezialhefen werde ich mir im Lauf
der Zeit noch in Kochsalzlösung einlagern, dann ist da auch Ruhe.
Gruß, Alex.
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Antwort 12 |
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