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Autor: Betreff: Keimfreimachung von Kunststoffen und mehr per Mikrowelle
Senior Member
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Beiträge: 282
Registriert: 2.4.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.8.2009 um 15:11  
Hallo zusammen,

wer die Beiträge der letzten Zeit hier gelesen hat, hat bemerkt, daß ich mich mit dem Thema Keimfreimachung/Reinigung intensiver beschäftigt habe. Wollte nur den Hinweis geben, daß man Kunststoffe (auch ansonsten schwer zu reinigende Kunststoffschläuche)in einer normalen Mikrowelle bei voller Leistung innerhalb kurzer Zeit keimfrei machen kann, Mikrowellenbeständigkeit des Kunststoffs mal vorausgesetzt.

Auch Wasser zweifelhafter Qualität und gebrauchte, dreckige Lappen etc kann man in der Mikrowelle (fast ganz) keimfrei machen.

Wen es näher interessiert, hier der Link zu einer von mehreren wissenschaftlichen Studien zum Thema:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17190338

Gruß

Chuma
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nfaa
Beiträge: 576
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.8.2009 um 15:23  
Hallo,

du meinst also ich kann meine Silikonschläuche und das Filtertuch zur Heißtrubabscheidung einfach in die Mikrowelle packen und damit entkeimen.
Wäre ja super einfach!

Gruß,
Gerald
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Kai
Beiträge: 441
Registriert: 7.11.2005
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.8.2009 um 16:13  
Brauch man dazu Wasser welches verdampft und duch die feuchte Hitze die Keime tötet oder wirken die Strahlen direkt auf die Keime?

Hört sich jedenfalls intessant an. Ich habe ab und zu kleinere Dinge die ich keimfrei machen möchte.

Kai


____________________
braukaiser.com
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Samba und Bier
Beiträge: 1736
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 20.8.2009 um 17:17  
Hi Chuma,

auch mir ist dieser Gedanke schon ein paarmal gekommen.
ich hatte mir mal überlegt, die Glas-Gefässe, in denen ich die Hefe anrühre in die
Mikrowelle zu stellen. Wird das gehen?

Grüsse Thomas


____________________
Link mit Fotos unserer Klein-Brauanlagen mit Automatisierung sind auf folgender website zu finden:

http://cervejakarpens.oyla.de
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gschwar
Beiträge: 880
Registriert: 8.7.2003
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red_folder.gif erstellt am: 20.8.2009 um 20:43  
Hi Thomas,

Wenn Du in das Glasgefäß ein wenig Wasser gibst, so das sich Wasserdampf entwickeln kann, wird das gut funktionieren.

Ich mach das immer so, das ich Flüssig hefe Aktivier, und einen Starter ansetze, den ich dann kurz in der Mikrowelle in der Flasche aufkochen lasse. Hat bisher immer funktioniert.

Gruß Guido
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Beiträge: 282
Registriert: 2.4.2006
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.8.2009 um 08:40  
"du meinst also ich kann meine Silikonschläuche und das Filtertuch zur Heißtrubabscheidung einfach in die Mikrowelle packen und damit entkeimen.
Wäre ja super einfach"

Ja, dass ist machbar, sofern mikrowellentaugliche Schläuche verwendet werden.
In den verschiedenen Studien geht es meist um medizinisches Equipment, welches keimfrei gemacht werden soll. Bei Kanülen (engl. Syringes) sollte man lt. Studien aber 10-12 Min Mikrowellenbestrahlung benutzen, um alles keimfrei zu machen.

Filtertuch gut feucht machen, sonst gibt es Brandgeruch oder Schlimmeres...Für das Filtertuch würde ich mal sicherheitshalber ein paar Minuten ansetzen. Im Übrigen Bedienungsanweisung der heimischen Mikrowelle beachten...

Statt Glasbehältnissen in der Mikrowelle sollte man ggf. Keramikbehälter benutzen, weil die Mikrowellenstrahlung dann (ganz vereinfacht gesagt) besser auf die darin enthaltenen, keimfrei zu machenden Gegenstände "wirken" kann. Leider bleibt unklar, ob die Wirkung ganz ohne Behälter am besten wäre. Kennt sich da jemand aus?

Gruß

Chuma
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Beiträge: 282
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red_folder.gif erstellt am: 21.8.2009 um 09:10  
"Ich mach das immer so, das ich Flüssig hefe Aktivier, und einen Starter ansetze, den ich dann kurz in der Mikrowelle in der Flasche aufkochen lasse. Hat bisher immer funktioniert."


Ja, das kann ganz wunderbar funktionieren, weil je nach Einstellung der Mikrowelle die Bestrahlung das Wachstum der Hefezellen sogar ziemlich stark beschleunigen und sich auch positiv auf die Lebensfähigkeit der Zellen auswirken kann (bei richtiger Dosierung).

Ich selbst experimentiere noch und kenne die optimale Einstellung/Bestrahlung nicht. Im Bereich des Mikrowellen-Brotbackens macht man sich dieses schnellere Hefe-Wachstum unter Bestrahlung auch zunutze.

Falls es wen interessiert, es gibt auch viele Studien dazu, u.a. von Grundler/Keilmann, Gesellschaft für Strahlen- und Umwelforschung.
Übersicht zu den wissenschaftlichen Veröffentlichungen hier: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?Db=pubmed&DbFrom=p ubmed&Cmd=Link&LinkName=pubmed_pubmed&LinkReadableName=Related%20Articles&I dsFromResult=2686673&ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed _ResultsPanel.Pubmed_RVAbstract

Vielleicht kannst Du mal die Leistungseinstellung und die Dauer der BEstrahlung deines Starters angeben?

Gruß

Chuma
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gschwar
Beiträge: 880
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red_folder.gif erstellt am: 21.8.2009 um 09:17  
Hallo zusammen

die Adsorption von Mikrowellenstralung in Glas dürfte ähnlich gering sein, wie die von Porzellan. Es ist also egal, welches Gefäß ihr da rein stellt. Würde Glas Spürbare Mengen an Mikrowellenstrahlung adsorbieren, würde es heiß, denn irgendwie muss die Energie ja umgesetzt werden.

Keramik solltest Du eigentlich nicht in die Mikrowelle stellen. Keramik (gebrannter Ton) ist porös, und enthält immer eine (geringe) Menge an Feuchtigkeit. Diese wird dann in der Mikrowelle erhitzt, und kann die Keramik sogar zerstören.

was ich gar nicht verstehe ist, das sich Hefe unter Einfluss von Mikrowellenbestrahlung besser vermehren soll . Durch die Thermische Wirkung müssten die Hefezellen eigentlich ehr absterben als sich besser vermehren ...

zur Leistungseinstellung: 100% bis es kocht, das ca. 3 .. 4 min. Gefäß nicht zu voll machen, sonst kocht es über und das klebt ....
!! Achtung die Hefe kommt erst rein, wenn alles abgekühlt ist !!

Gruß Guido


[Editiert am 21.8.2009 um 09:26 von gschwar]
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Beiträge: 282
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red_folder.gif erstellt am: 21.8.2009 um 09:32  
Aus der erstgenannten Studie (Abstract, siehe Link oben):"The authors also observed a higher inactivation of B. cereus spores in syringes placed in a ceramic container than of spores in syringes placed in a glass container. This finding could have some implications for the design of containers to be used in exposure of medical devices to microwave radiation."

Andere Studien bestätigen dieses Ergebnis.

Für den Hausgebrauch mag aber der Unterschied Glas/Keramik gering/zu vernachlässigen sein, im Zweifel einfach Glas etwas länger bestrahlen...

Keramik ist ja auch nicht gleich Keramik...

Gruß

Chuma
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Beiträge: 282
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red_folder.gif erstellt am: 21.8.2009 um 09:35  
@gschwar: Frage mich inzwischen auch, ob die Bestrahlung von Hefezellen auch mit haushaltsüblichen Mikrowellengeräten die beschriebenen Effekte haben kann. Will mir das mal anhand der Leistungsdaten der in den Studien benutzten Geräte ansehen...
Profil anzeigen Antwort 9
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red_folder.gif erstellt am: 21.8.2009 um 09:44  
Hier eine Erklärung (Zum Thema Backhefe, sollte aber prinzipiell für Bierhefe gleich sein):

"Hefeteig in die Mikrowelle?
Man kann die Arbeit der Hefepilze mit einem Mikrowellengerät unterstützen. Bereiten Sie den Teig bei moderaten 100 Watt 5 Minuten darin vor und lassen Sie ihn dann in Ruhe weiter gehen. Wie funktioniert das? Auch hier spielt die warme Umgebung für die Arbeit der Hefe eine Rolle. Mikrowellenherde erzeugen elektromagnetische Wellen, ähnlich den bekannten Radiowellen sind sie für uns nicht sichtbar. Dazu werden im Magnetron, einem Bauteil des Mikrowellengerätes, Elektronen zum Schwingen angeregt. Das Geheimnis des Mikrowellenherdes liegt darin, dass die Wassermoleküle in den Speisen durch ihren Dipolcharakter die Energie dieser elektromagnetischen Wellen besonders gut aufnehmen und dabei selbst zu Schwingungen angeregt werden. Diese Schwingungen werden von benachbarten Molekülen durch Stöße aufgenommen, so dass letztendlich alle Moleküle unseres Teiges in Bewegung geraten und die Temperatur der Speise erhöht wird. Denken Sie daran, dass dem Begriff „Temperatur“ im Mikrokosmos die ungeordnete Bewegung der Moleküle entspricht. Die Erwärmung der Speisen geschieht jedoch nicht wie bei herkömmlichen Wärmequellen nur an der Oberfläche, sondern die Mikrowellen dringen etliche Zentimeter in das Gargut ein. Dadurch werden auch tiefere Strukturen sehr schnell erwärmt. Die Wärme muss nicht erst durch Wärmeleitung von der Oberfläche ins Innere gelangen, was eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Nach der Mikrowellenbehandlung findet die Hefe also relativ schnell im gesamten Teig optimale Arbeitsbedingungen vor. Keinesfalls jedoch darf das Wasser im Hefeteig zu heiß werden, denn das würde die Hefepilze abtöten, deshalb sollten Sie die geringste Leistungsstufe wählen."

Zitat von hier: http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/prod uction_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::479836&hxmain_category=::p jsub: src="modules/eBoard/images/smilies/shocked.gif" border="0" alt=":o">pinio::/essen_trinken/ernaehrung
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 21.8.2009 um 10:12  
Beim Teig ist das vielleicht sinnvoll, einen Starter kann man aber rühren und verteilt so die Wärme genau so effektiv ohne Mikrowelle.

Stefan
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