Hallo liebe Braufreunde,
in einem anderen Thema hatte ich mein Photometer für die Bestimmung von
Bierfarben erwähnt. Eigentlich wollte ich damit den a-Gehalt meines Hopfens
bestimmen, aber hierfür arbeitet mein Photometer leider nicht linear.
Vielleicht funktioniert es aber trotzdem, dass werde ich auf jeden Fall
noch ausprobieren.
Für die a-Bestimmung werde ich dann einen Hopfen mit bekanntem a-Gehalt
mazerieren (also mit Wundbenzin die a-Säure herauslösen) und sodann einen
Teil dieses Extrakt mir Ethanol und etwas 0,1N Natronlauge versetzen.
Hierdurch kommt es zu einer intensiven Gelbfärbung, die normalerweise im
UVC-Bereich bei 275 nm (nm = Wellenlänge in Nanometer) gemessen wird. Mein
Photometer arbeitet aber leider bei 430 nm und ist deshalb wohl nicht so
empfindlich, oder sogar gänzlich ungeeignet. Trotzdem werde ich mir
demnächst Verdünnungsreihen anlegen und die Extinktion festhalten.
Für die Bierfarbenbestimmung jedoch eignet sich mein Photometer scheinbar
recht gut. Aber, auch hier kann ich noch nichts genaues sagen, da ich zum
Eichen des Gerät angewiesen bin auf ein dunkles Bier von definierter Farbe.
So habe ich zunächst einmal durch Farbvergleich die Bierfarbe eines
Schwarzbier grob ermittelt, mir davon eine Verdünnungsreihe mit 20 Proben
angelegt und diese photometriert. Die Extinktion verläuft nahezu geradlinig
.
Zum Einsatz kommt als Licht-Sender eine blaue Leuchtdiode mit einem
Wellenlängen-Peak bei 430 nm. Das ist auch die Wellenlänge, mit der
herkömmliche Photometer für die Bierfarbenbestimmung arbeiten. Die LED
kostet etwa 1 Euro und wird durch einen kräftigen 1 Kiloohm Vorwiderstand
geschützt. Als Empfänger dient ein Fotowiderstand (LDR), der auch schon
für 1 Euro zu haben ist. Als Küvette dient ein Glaszylinder, der stramm in
einer innen schwarz lackierten Pappröhre sitzt. Gemessen wird mit einem
Widerstands-Messgerät (Ohmmeter) der Wert des Fotowiderstand. Sein Wert
nimmt zu, wenn mit zunehmender Bierfarbe immer mehr Licht absorbiert wird.
Zwecks Kalibrierung ist ein 1 Kiloohm Potentiometer dazwischen geschaltet.
Mit ihm lässt sich das Messgerät exakt auf den Wert 1,000 einstellen, bei
einer mit Leitungswasser gefüllten Küvette.
Das hier gezeigte Photometer ist eigentlich noch ein Provisorium, da es
sich noch nicht in einem schönen Kasten eingebaut mit Drehknopf, Schalter,
Messpunkte und so befindet, ...es ist also lediglich die nackte Messzelle.
Man kann auch die Abdeckung sehen, mit der die Küvette während der Messung
geschützt wird, vor von oben einfallendem Störlicht.
So, aber nun die Bilder:
Man sieht, vom Prinzip her ist es eigentlich ein ganz simples Teil. Meine
Ausgaben lagen bei unter 5 Euro, da das Ohmmeter schon vorhanden war. Als
Küvette kann ein einfaches kleines, klares Gläschen oder Fläschchen
herhalten. Das Diagramm muss für jedes Photometer/Küvette einmalig angelegt
werden. Eine aufwändige Messreihe mit 20 Verdünnungen wird wohl überflüssig
sein, da der Kurvenverlauf, so wie sich zeigte, weitgehend linear ist. Es
sollten also 2-3 Messungen reichen.
NACHTRAG:
CO2 und mögliche Trubstoffe müssten jedoch zuvor aus der Messlösung
entfernt werden (evt. mit einem Spritzenvorsatzfilter), da sie die Messung
sonst verfälschen würden.
Gruß und Prost
Earl
[Editiert am 25.9.2009 um 23:36 von Earl]
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