Senior Member Beiträge: 194 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.8.2004 um 22:10 |
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Hallo Braugemeinde,
ich habe da ein kleines Problem beim Berechnen der Sudhausausbeute.
Ich habe heute gebraut und wollte mit diversen Tools und Formeln, die
ich mir in den letzten Wochen downgeloaded habe, meine Sudhausausbeute
ausrechnen. Komischerweise ertstreckt sich, je nach Tool bzw. Formel, die
Bandbreite
irgendwo zwischen 58 und 67 %. Vielleicht kann mir einer von Euch diese
"kleine"
Disgrepanz erklären.
Gruß Javert
P.S.: 12,5% Stammwürze, 66 l Anstellwürze, 13 kg Schüttung
____________________ Zum Brauen geboren, zum Arbeiten gezwungen.
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2006 um 07:42 |
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Hallo,
ein ähnliches Problem habe ich auch.
Gibts nicht irgendwo eine einigermaßen "genaue" Formel?
Ich habe 12% Stammwürze bei 7,7kg Schüttung. 40 Liter Anstellwürze.
Was ist denn jetzt meine Sudhausausbeute?
Bis dahin
Marco
____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 10 Registriert: 13.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2006 um 09:08 |
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Hallo,
rechne einfach so:
12,0% Stammwürze x 0,004 + 1 x 12,0% Stammwürze
= 40 L x 12,576 geteilt durch 7,7 kg Schüttung
= 65,33 % Sudhausausbeute
Ich bin bei den 40 L von Kaltwürze ausgegangen,
sollte es Heisse Würze sein muß man den Kontraktionsfaktor mit
einrechnen.
= 40l x 0,96 x 12,576 geteilt durch 7,7 kg Schüttung
= 62,72 % Sudhausausbeute
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2006 um 09:12 |
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[Edit]
Vorbemerkung :
Cameltrooper hat es etwa kürzer auf dem Punkt gebracht, aber da ich das
hier inzwischen schon 'mal geschrieben hatte,
stell' ichs auch rein!
Hallo,
ich habe etwas im Kunze geschmökert und möchte mich daran jetzt 'mal
versuchen :
Also : ".. die Sudhausausbeute gibt an, wieviel % der Schüttungsmenge als
Extrakt in der Ausschlagwürze vorhanden sind."
Das sollte dann so gehen :
Wir berechnen zunächst die Masse des Extrakts, der in der Ausschlagwürze
enthalten ist.
Wir kennen den Würzegehalt in MASSENprozent : das ist der abgelesene
Spindelwert.
12 % heißt, dass in 1 kg (!) Würze 120 g Extrakt enthalten sind.
Ja, Gramm, nicht Liter : Die Spindel vergleicht ja das WürzeGEWICHT mit dem
Gewicht von Wasser !
Die Menge der Ausschlagwürze messen wir aber gewöhnlich in Litern, also
müssen wir diese Menge erstmal in Kg umrechnen:
Masse [kg] = Volumen [l] * Dichte [kg/l]
Für die Dichte von Würze gibt es Tabellen, näherungsweise gilt
0 Masse % --> Dichte = 1
1 Masse % --> Dichte = 1.004
2 Masse % --> Dichte = 1.008
usw.
also als zugeschnittene Größengleichung :
(1) Masse [kg] = Volumen[l] * (1 + Masse% * 0,004) [kg/l]
Halt! Das war noch nicht alles ! Bis hierher gilt das nur bei einer
Temperatur von 20°.
In der Regel kocht aber die Ausschlagwürze. Also müssen wir das
berücksichtigen durch einen
sogenannten 'Kontraktionsfaktor' von 0,96
(2) Volumen [l, 20°] = Volumen [l, 100°] * 0,96
So, jetzt können wir das Gewicht der gewonnenen Würze berechnen :
(1) + (2) :
(3) Masse [kg, 20°] = Ausschlagwürze[l, 100°] * 0,96 * (1 + Masse% *
0,004)
In dieser Würze sind jetzt [Spindelwert] % Extrakt enthalten, über
Prozentrechnung erhalten wir das Gewicht :
(4) Extrakt [kg] = Masse [kg, 20°] * Extraktgehalt[%] / 100
oder eben mit (3)
(5) Extrakt [kg] = Ausschlagwürze[l, 100°] * 0,96 * (1 + Masse% * 0,004) *
Extraktgehalt[%] / 100
Wenn wir das jetzt ins (prozentuale) Verhältnis zur Schüttungsmenge setzen,
haben wir endlich die gesuchte Zahl :
(6) Sudhausausbeute = Extrakt [kg] / Schüttung [kg] * 100 %
Im Beispiel von Javert hätten wir als :
Extrakt = 66l * (1 + 12,5 * 0,004) * 12,5/100 = 8,66 kg Extrakt
Mit einer Schüttung von 13 kg ergibt das
8,66/13 * 100% = 66,63 %
Der aufmerksame Leser wird jetzt sagen : Ha! Du hast eben den Faktor 0,96
unterschlagen !
Da Javert aber von ANSTELLwürze schreibt, gehe ich davon aus, das die 66l
bei ca. 20° und nicht im kochenden Zustand
gemessen wurden. Deshalb habe ich den Kontraktionsfaktor weggelassen.
So, berufsmäßige Brauer : Ich bitte um die notwendigen Korrekturen !!
Schönes Wochenende !
Tino
[Editiert am 28/1/2006 von tinoquell]
[Editiert am 28/1/2006 von tinoquell]
____________________
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 28.1.2006 um 09:54 |
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Danke Leute,
jetzt hab´auch ich es kapiert.
Mach´mir doch gleich eine Excel-Tabelle damit
Demnach hätte ich ~75% Sudhausausbeute, gefällt mir
Edit:
So, wer mit Excel arbeiten möchte, kann diese Formel in das Ergebnisfeld
einsetzen:
=((B4*0,004+1)*B4)*A4/C4
wobei A4 das Feld für die Ausschlagmenge, B4 das Feld für StaWü und C4 das
Feld für die Schüttung ist.
[Editiert am 28/1/2006 von heavybyte]
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Senior Member Beiträge: 144 Registriert: 9.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2006 um 12:11 |
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Hallo zusammen!
Wofür ist es denn wichtig, di Sudhausausbeute zu wissen?
Ist das irgendwie nützlich fürs Brauen oder rein informativ, damit ich weiß
wie effektiv ich braue?
Gruß,
Stephan
____________________ -Carpe noctem-
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2006 um 13:00 |
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@Tybald
Jepp... rein Informativ... Und man kann herausfinden ob technische
Änderungen am Equiqment sich auf das Ergebnis auswirken...
Bis dahin
Marco
____________________ Bier macht schön! ...... Oder hast du schon mal einen Mann gesehen, der
sich schminkt?
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2006 um 14:00 |
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Mit der Sudhausausbeute könnt ihr euch auch an Großbrauereien messen, die
haben meist eine Ausbeute knapp unter 80%
Ich liege immer um die 70% rum, beim letzten mal bin ich auf angenehme 72%
gekommen!
Um die Ausbeute zu erhöhen ist es übrigens wichtig, die Nachgüsse bis bis
zu einer sehr niedrigen Konzentration zu fahren. Im Idealfall bricht man
bei 1% ab. Ich komme eigentlich nie so weit runter, der letzte Sud war mit
1,8% schon sehr niedrig, für meine Verhältnisse. Und schwups, die
Sudhausausbeute ist hoch!
Zitat: | So, wer mit Excel
arbeiten möchte, kann diese Formel in das Ergebnisfeld einsetzen:
=((B4*0,004+1)*B4)*A4/C4
wobei A4 das Feld für die Ausschlagmenge, B4 das Feld für StaWü und C4 das
Feld für die Schüttung ist. |
So schaut die Formel korrekt aus, wenn man mit der KALTEN Würzemenge
arbeitet. Für die HEIßWÜRZE muss noch der Kontraktionsfaktor rein (hat
Cameltrooper ja schon erwähnt). Dann sieht die Formel so aus:
=((B4*0,004+1)*B4*0,96)*A4/C4
Da muss man nur drauf achten, weil die Würzemenge beim abkühlen ja abnimmt.
Die Sudhausausbeute wird übrigens immer mit der heißen Würze berechnet,
eben direkt vor dem Ausschlagen. Wenn man mit der kalten Würze arbeitet
nennt man das Ergebniss dann Kellerausbeute. Und wo wir grad dabei sind, es
gibt noch eine Vorderwürzeausbeute. Die wird mit dem abgeläuterten
Hauptguss (also eben der Vorderwürze) ermittelt. Der Kontraktionsfaktor
liegt dabei bei 0,98, weil die Würze ja mit 75-80°C kälter ist. Man kommt
da so auf 45%...
Gruß Malte
[Editiert am 28/1/2006 von Malte] ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 249 Registriert: 5.5.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.1.2006 um 14:05 |
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Hallo Freunde des Gerstenwassers,
haben beim Weizenbierbrauen so um die 45 - 55 % Sudhausausbeute, woran
liegt das???
Sonst habe ich bei meinen anderen Bieren immer so 68 - 80 %! :luxhello:
Grüsse aus Dortmund
Andreas
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 29.1.2006 um 01:13 |
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Hallo Stephan (Tybald)!
Abgesehen vom (zweifelhaften) Nutzen einer Aussage etwa: "meiner ist der
größte"...
nutze ich den Wert meine erreichbare Sudhausausbeute lieber, um ein
gegebenes Rezept an meine mir mögliche Ausbeute anzupassen. So komme ich
mit Klings Rezepten gut hin, wenn ich bei den Malzen 5% draufschlage. Die
Würze wird dabei ein wenig zu stark, was ich ja aber einfach etwas
verdünnen kann.
Zu diesem Behufe muß man die Sudhausausbeute aber eigentlich nicht mal
genau kennen. Es reicht mir, durch den (abgeschätzten) Malzzuschlag knapp
über der angestrebten Stammwürze zu liegen.
Uwe ____________________
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Antwort 9 |
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Gast
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erstellt am: 29.1.2006 um 11:05 |
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Moin rundum,
Uwe12, ich stimme dir voll zu.
Ich habe mich bisher auch immer an meine ganz persönlichen Daten gehalten,
da war mir die Ausbeute als Zahl völlig egal.
Dass ich damit auf einen passablen Wert kam, konnte ich mir auch vorher
denken.
Solange einen das Produkt zufrieden stellt, isses auch schei...egal.
Wer aber gerne mal experimentiert, sowohl mit Rezepten alsauch mit
Equipment, für den sind solche Zahlen sicher interessant, z.B. ob die neue
Malzmühle oder das neue Rührwerk oder eine andere Malzart sich auf diesen
Wert auswirken.
Nur als Beispiel: als ich zum erstenmal mein Reis-Mais-Gerste-Bier gebraut
hatte, konnte mir vorher niemand sagen ob die Stärke aus dem Reis und Mais
genausoviel Zucker ergeben wird wie die des PiMalzes.
Eine langfristige Buchführung über diesen Wert, ist ganz sicher eine
hilfreiche Angelegenheit.
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 29.1.2006 um 16:10 |
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Hallo Heavy!
Hmm, aber eigentlich nutzt die "Sudhausausbeute" bei großen Teilen einer
"nicht-Gersteschüttung" auch nicht viel. Denn Mais und Reis haben ja mit
Sicherheit andere Stärkekonzentrationen. Und die einschlägige Formel für
die Sudhausaubeute geht nur von "Schüttung" aus...
Würde ich jetzt bsplsweise große Mengen reine Stärke verkleistern und
mitmaischen, bekäme ich eine hohe Sudhausausbeute, da die Schüttung, für
gleich viel Zucker im Resultat, kleiner wäre, als bei reiner
Malzschüttung.
In meinen Brauprotokollen (die alles andere als professionell aussehen,
eher liederlich! ) habe ich ja die Schüttungen stehen und die
Güsse und letztlich das, was "hinten rauskommt" mit seiner
Stammwürzendichte.
Wenn ich eine bessere Malzmühle ausprobieren würde, bekäme ich also wohl
mehr Dichte bei gleicher Menge, oder eben mehr Würze bei gleicher
Dichte.
Aber eigentlich rechne ich nur deshalb nicht die Ausbeute nach Formel aus,
weil ich die Platos direkt an der Spindel ablesen kann, die 1,0xyz muß ich
immer erst in der Tabelle nachsehen. Faulheit siegt also hier!
Uwe ____________________
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 29.1.2006 um 17:10 |
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Zitat: | Hmm, aber eigentlich
nutzt die "Sudhausausbeute" bei großen Teilen einer "nicht-Gersteschüttung"
auch nicht viel. |
Ja und Nein. Einmal
interessiert mich schon ob die Ausbeute bei soundsoviel Mais/Reisanteil
noch die gleiche ist oder nicht, anererseits, wie du ganz richtig
schreibst, kann man das auch genausogut an der Spindel ablesen,
vorausgesetzt, die Sudgrösse bleibt immer gleich.
Ich will ja jetzt keine Grundsatzdiskussion anfangen, nur noch ein paar
Betrachtungswinkel:
Es gibt Leute die führen ein Haushaltsbuch über viele Jahre hinweg, da wird
akribisch aufgeschrieben wofür das Geld ausgegeben wurde. Die können
jederzeit nachgucken was 1995 wiviel gekostet hat.
Dann gibt es Leute die interessiert nur, ob bis zum Monatsende das Geld
gereicht hat oder nicht.
Wer da jetzt glücklicher lebt, weiss ich nicht.
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Senior Member Beiträge: 453 Registriert: 22.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.1.2006 um 13:59 |
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... ja nun kann ich meine Effizienz endlich auch in Excel ausrechnen.
DANKE @ all
Andi
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Antwort 13 |
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Newbie Beiträge: 5 Registriert: 15.11.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2006 um 11:59 |
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Hallo Leute,
ich kann für die Berechnungen nur folgende Seite empfehlen:
http://www.vlb-berlin.org/brauerei-forum/homebrew/index.htm
l
Es ist super gemacht. Meine Brauerfahrungen liegen noch in der Kinderstube,
doch meine Biere kann ich ohne Geschmacksverirrungen trinken.
Also,
ich habe das ganze auch mal ausführlich auf Excel getippt. Es müssen dann
halt nur die gewünschten Parameter verändert werden.
Die Excel Tabelle werde ich nach vollendeten Arbeitstag hier posten.
bis dann denn
Gruß Don
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 22.2.2006 um 12:26 |
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Moin rundum,
hmmm... da möchte ich auch nochmal kurz einsteigen, denn es kommt doch sehr
darauf an, an welchem Punkt man die Ausbeute misst.
Ich treibe mich auch oft in englisch-sprachigen Foren herum und da macht
man einen Unterschied zwischen mash-efficiency und brewhouse-efficiency.
Die mash-efficiency bezieht sich auf die Menge Würze die man nach dem
Läutern, also kurz vor dem Kochen, hat und die brewhouse-efficiency auf die
Menge Bier die letztendlich im Keg oder in den Flaschen landet.
Dürften doch ganz unterschiedliche Werte sein.
Wie wird das hier bei uns gerechnet?
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2006 um 15:16 |
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Hi Heavy!
Gibt da drei verschiedene Ausbeuten:
Vorderwürzeausbeute:
Wird bestimmt mit der kompletten Vorderwürze. Als Kontraktionsfaktor setzt
man 0,98 ein (also die Menge*0,98, wegen der Temperatur von ca. 74-78°C).
Sollte so irgendwie über 40% liegen.
Sudhausausbeute:
Wird mit der Ausschlagwürze berechnet. Kontraktionsfaktor 0,96. Liegt um
die 80%
Kellerausbeute:
Wird mit der Anstellwürze im Gärkeller bestimmt. Kein Kontraktionsfaktor,
weil die Würze zwischen 10 und 25°C warm ist. Die Kellerausbeute ist etwas
niedriger als die Sudhausausbeute, weil es neben dem Volumenschwand durch
das Kühlen auch noch einen geringen Extraktschwand gibt. Zwischen Sudhaus
und Gärkeller geht Extrakt verlohren.
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 16 |
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Gast
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erstellt am: 23.2.2006 um 01:23 |
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Hallo Malte,
was genau ist denn mit dem Kontraktionsfaktor gemeint? Die Umrechnung auf
den tatsächlichen Wert weil die Spindel ja üblicherweise auf 20°C geeicht
ist? Erklärs bitte mal a bissal genauer.
Zitat: | Die Kellerausbeute ist
etwas niedriger als die Sudhausausbeute, weil es neben dem Volumenschwand
durch das Kühlen auch noch einen geringen Extraktschwand gibt.
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Naja aber wenn ich das richtig verstehe wird ja genau dieser
Volumen schwand durchs abkühlen durch den Kontraktionsfaktor
berücksichtigt. Oder anders gesagt: Bei einer Temperatur unterhalb 20°C
liegt der Faktor über 1,0 weil die Flüssigkeit dichter wird.
Physikalisch gesagt: Der Dichteunterschied der Flüssigkeit aufgrund der
Temperaturdifferenz wird durch einen Faktor auf den "tatsächlichen" Wert
kompensiert.
Oder meinst du etwas anderes?
Bezüglich Extraktschwand: Den hat man doch im Prinzip bei jedem
Brauschritt, oder nicht?
Gruß
Waginga
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.2.2006 um 17:42 |
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Zitat: | Erklärs bitte mal a
bissal genauer. |
Die Pfanne ist bei Kochende voller Würze mit so 95°C. Da kann man nicht
Spindeln, also kühlt man die Würzeprobe vor dem Spindeln ab. Neben dem
Spindelwert benötigt man aber auch noch (unter anderem) die Menge der
Würze. Man müsste also warten, bis die Würze auf 20°C abgekühlt ist und
dann die Pfanne abstechen. Da das aber kontraproduktiv ist rechnet man das
Volumen der Würze mit dem Kontraktionsfaktor aus. Also ist "heiße
Würze"*0,96 = "kalte Würze". Das ist natürlich nur ein Näherungswert.
Das ist's jetzt genauer erklärt, aber du hast das ja schon verstanden. Der
Volumenschwand durch das Abkühlen auf 20°C wird durch den
Kontraktionsfaktor ausgeglichen.
Ich hab mich aber etwas undeutlich ausgedrückt. Der Volumenschwand hat mit
der Sudhausausbeute und Kellerausbeute (im Gegensatz zum Extraktschwand)
sehr wenig zu tun. Der Volumenschwand beinhaltet noch weitere Faktoren
neben der Kühlung, wie z.B. den Verlust durch den Trub, den Vor- und
Nachlauf (jetzt nicht so beim Hobbybrauer) und der Verlust durch das Kühlen
ist nicht auf das Kühlen auf 20°C, sondern auf die Anstelltemperatur
bezogen.
Der Extraktschwand geht teilweise einher mit dem Volumenschwand (Verlust
durch den Trub) und ist andererseits gegenläufig (Kühlung unter 20°C). Aber
auch so verlieren wir etwas an Extrakt auf dem Weg in den Gärkeller. Hab
das auch nie so ganz kapiert warum. Vielleicht ist im Trub der Extrakt
höher konzentriert.
Definition Extraktschwand:
Der Extraktschwand gibt an, wieviel Prozent des Extraktes beim Ausschlagen
bis zum Anstellen verlohren gehen.
Auch wenn das nur knapp 1% sind, irgendwo müssen die 50kg bei so 400hl
Heißwürze ja auch bleiben. Der Trub wird da wohl ein ganz heißer Kandidat
sein
Natürlich gibt es in jedem Produktionsschritt Schwand, aber der
Extraktschwand ist wichtig, weil man ja im Sushaus die Stammwürze festlegen
muss und nach dem Kühlen nichts mehr ändern kann. Deshalb muss man den
Extraktschwand kennen und mit einrechnen.
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 24.2.2006 um 00:22 |
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Danke @ Malte,
habs also doch richtig verstanden.
Werde aber meine Würzemenge nach dem Kochen trotzdem nicht mit dem
Kontraktionsfaktor multiplizieren weil ich sowieso ned genau feststellen
kann ob ich jetz 96 oder 100 Liter in meinem Bottich habe, werde also nicht
geschätzte Werte mit einem ungefähren Faktor umrechnen
So genau gehts bei mir auch wieder ned. Die Stammwürze is ja auch eher
"geschätzt" :heu:
Gruß
Waginga
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.2.2006 um 18:17 |
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Zitat: | Mit der Sudhausausbeute
könnt ihr euch auch an Großbrauereien messen, die haben meist eine Ausbeute
knapp unter 80%
Ich liege immer um die 70% rum, beim letzten mal bin ich auf angenehme 72%
gekommen!
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Hehe - unsere Brauerei kommt da nicht ganz mit: 73-76% suind hier
normal.
Meine eigene Sudhausausbeute liegt bei derzeit nur 69,5%
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Antwort 20 |
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