Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 16:49 |
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Hallo liebe Bierbrauer,
ich habe eine Frage zu den Mengenangaben auf den Trockenhefepackungen. In
der Regel reicht ja ein 11,5g Päckchen Hefe (OG) aus, 20 l bei 20° C zu
vergären. Wenn man UG bei 10° C vergären möchte, wird geraten 2 Päckchen
11,5 g Hefe zu benutzen. Was für Auswirkungen hat es denn, wenn ich da nur
ein Päckchen benutze. Die Hefe vermehrt sich doch sowieso dachte ich?? Mein
letztes Sud habe ich untergärig mit W 34/70 Hefe vergoren (sollte ein Pils
werden). Ich habe nur ein Päckchen genommen und es bei 10° vergären lassen.
Gemessen vor Gärung 11° P, nach Gärung ca. 1,8° P. Das Bier schmeckt ganz
gut, ein bisschen wässrig vielleicht, aber das beste Pils was mir bis jetzt
gelungen ist. Der wässrige Geschmack, kann natürlich auch an der
ausgelassenen Maltoserast liegen, oder an zuwenig Aromahopfen. Oder kanns
auch daran liegen, dass ich zu wenig Hefe genommen habe?
Vielen Dank für eure Antworten
Phil
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 17:30 |
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Hi, Phil,
ähem...ausgelassene Maltoserast? Was hast Du denn dann vergoren??? Meinst Du vielleicht die Eiweißrast? Wenn ja, liegt
der wäßrige Geschmack wohl nicht daran. Auch nicht an zu wenig Hefe, auch
meine UG Biere (W34/70) habe ich mit einem Päckchen für 26 Liter genommen.
Das hat nicht nur super funktioniert sondern auch sehr gut geschmeckt.
Ich weiß ja nicht, wie Deine Schüttung ausgesehen hat, aber um das Bier
etwas vollmundiger zu machen kannst Du z.B. folgendes tun:
- ca. 5% Carahell oder Carapils verwenden
- den Alkoholgehalt etwas erhöhen (auf gut 5 Vol.-%), da Alk. auch
Aromaträger ist
- 62er Rast ca. 35 Min. halten
- die 72er Rast auf 45 Min. ausdehnen
- eine kurze Rast bei 78°C machen (10 Min. reichen eigentlich aus)
- oder eine Dekoktion durchführen, falls Du den Aufwand nicht scheust
Viele Grüße
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 17:54 |
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Hallo Michael,
sorry wegen dem Missverständnis. Mit ausgelassen habe ich sehr lang gemeint
--> wie ausgelassen gefreiert etc. Maltoserast war so an die 55 Minuten.
Verzuckerung 45 min und abmaischen 30 min.
Meine Schüttung war: 6% Carapils, 80% Pilsner Malz und 14% Wiener Malz.
Vielleicht sollte ich es auch einfach noch ein bisschen länger in der
Flasche lassen und nicht schon nach knapp einer Woche Flasche beurteilen..
Die Gärung hat 20 Tage gedauert, dann habe ich es in die Flasche gefüllt.
Dem Bier fehlt irgendwie noch Seele. Es schmeckt schon wirklich gut,
verglichen mit allem anderen was ich bisher gemacht habe sogar
Spitzenklasse, aber es könnte eben wie gesagt noch ein bisschen
vollmundiger schmecken.
Trotzdem schonmal Danke für deine Antwort.
Phil
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 18:13 |
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Hi, Phil,
ah, alles klar!
1 Woche? Das ist in der Tat ein wenig kurz, na, dann laß mal das Bier noch
so mind. 4 - 6 Wochen reifen, dann wird der Geschmack auf jeden Fall noch
runder und voller!
Viel Erfolg dabei!
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 18:21 |
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1,8 °P Restextrakt ist ja sehr wenig, wie hoch war denn die Stammwürze?
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 18:58 |
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Hallo Kurt,
die Stammwürze war bei knapp über 10° Plato. Ich habe ca. 5,2 kg Malz
genommen. Bei mir ist immer das Problem, dass ich ca 18 l Würze raus
bekomme, wenn ich die dann aber in mein 30 l Gärfass fülle, muss ich fast
nochmal 8 l Wasser nachkippen, weil man ja fast immer 4-5 Liter wegschütten
muss, damit man 20 Liter rausbekommt. Wie macht ihr das mit dem Gärfass?
Ich höre halt immer auf abzufüllen, wenn das Fass so leer ist, dass das
Jungbier kurz vor dem Auslaufhahn steht. Dann sind aber immer noch 4-5
Liter im Fass drin. Habe Angst, dass wenn ich es kippe, dass dann zuviel
Bodensatz mitkommt. Aber das ist doch irgendwie eine Verschwendung.
Deswegen geht meine Stammwürze halt auch immer etwas runter, weil ich immer
so viel Wasser hinterherkippe.
Viele Grüße
Phil
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 412 Registriert: 18.12.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 19:01 |
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StaWü war laut erstem post 11°P
Die langen Rasten und der daraus niedrige Restextrakt (1,8°P) machen das
Bier eher leer.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 19:27 |
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Hallo Klarette,ich kippe meinen Gärbehälter grundsätzlich,-dazu lege ich
vorsichtig ein Kantholz unter(hinten) und vorne eine Minigummimatte,-gegen
Wegrutschen.Da wirbelt fast nichts auf.
Obwohl ich obergärig vergäre,und die Hefe lockerer am Boden liegt.
Probier´s mal,ist doch schade um das gute Bier !
Grüße,Wildey ____________________ die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 19:30 |
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Phil, das mit dem Wasser nachkippen verstehe ich irgendwie nicht, klingt
sehr abenteuerlich, das erklärt zumindest, warum Dein Bier wäßrig
schmeckt...
Falls Du an Deinem Gärfaß so einen Auslaufhahn hast:
Dann empfehle ich Dir diese Teilchen hier:
Das sind Trubeinsätze, die verhindern bzw. vermindern das Mitreißen von
Trub sehr deutlich. Da brauchst du gar nix mehr nachkippen und kannst auch
das Faß vorsichtig kippen. Ich befülle meine Druckflasche immer als erstes,
da kommt der Trub mit, der sich trotz allem im Inneren des Hahnes ablagert.
Das restliche Bier fließt dann ziemlich trubfrei in die Flaschen respektive
das Keg.
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 19:50 |
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Ich würde schlicht und ergreifend nicht unter 12°P verdünnen! Wer will
schon Leichtbier trinken?
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 20:07 |
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Hi Michael, vielen Dank für den Tipp, nach sowas habe ich gesucht. Ich
benutze den von dir abgebildeten Hahn. Diese Stopfen habe ich noch
nirgendwo gesehen. Aber ich werde mich mal umschauen und mir bald so einen
zulegen.
Nochmal Danke schön.
Phil
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Antwort 10 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 20:09 |
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...diese Einsätze gibt es z.B. bei Hopfen und mehr...
Gruß
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 20:11 |
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P.S.: Das mit dem Wasser nachkippen meine ich einfach so, dass wenn ich die
abgekühlte Würze ins Gärfass gefüllt habe, ich ins Gärfass nochmal 7-8
Liter Wasser schütte (nicht wie üblich 2-3 Liter, um das kondensierte
Wasser beim Würzekochen wieder auszugleichen), damit ich im Gärfass mehr
Flüssigkeit habe, weil ich ja immer eine größere Menge Bier im Gärfass
lasse, um keine Trubstoffe und keinen Bodenbelag mit abzufüllen.
Viele Grüße
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 4.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 20:14 |
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Super Danke Michael!
Wenn ich irgendwann mal das Bier unter den Bieren gebraut habe, dann muss
ich dir irgendwie eine Flasche zukommen lassen, da du mittlerweile schon
maßgeblich an meinen Braufähigkeiten mitgewirkt hast.
Grüße
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2009 um 22:36 |
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Man verdünnt doch das Bier nicht auf ein gewünschtes Volumen, sondern auf
eine gewünschte Stammwürze, oder kapier ich das hier richtig?
Mach lieber 18 Liter mit 12% Stammwürze als 20 mit 10%.
Außerdem finde ich 4 Liter wegen Bodensatz wegkippen heftig.
Du kannst Dir auch einen zweiten Behälter besorgen und da das Jungbier nach
der Gärung umschlauchen, mit Speise oder Zucker versetzen und daraus
abfüllen.
Dann kannst Du es nämlich umrühren und den mitkommenden Bodensatz
gleichmäßig auf alle Flaschen verteilen, das ist dann jeweils nicht mehr
viel.
Ein bißchen Bodensatz bringt auch niemand um, sieht halt wüst im Glas
aus.
Aber 4 Liter wegkippen ist heftig und deswegen Dünnbier machen auch.
Stefan
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2009 um 08:20 |
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Morgen zusammen,
genauso wie Stefan verfahre ich auch und kann es sehr empfehlen. Der
Verlust im Faß mit der Hefe reduziert sich auf etwa 0,5 Liter. Vor dem
Umschlauchen lege ich die berechnete Speisemenge vor und schlauche aus dem
Gärfaß drauf und die Mischung kann dann ganz bequem, ohne ML- abmesserei
für jede einzelne Flasche abgefüllt werden.
Gruß
Thomas
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Antwort 15 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 28.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2009 um 12:55 |
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Hi Klarette,
habe es beim ersten Brauen auch so gemacht und ne ganze Menge gutes Bier
weggeschüttet, weil ich Angst vor der Hefe hatte.
Das war ein volkommener Blödsinn.
Icch fülle jetzt bis fast auf den letzten Tropfen (Durch ne Windel
gefiltert) in ein anderes Gefäß um und von da aus ziehe ich auf Flaschen
ab.
Nach einer Woche wird es bei mir langsam klar. Das heisst die Hefe setzt
sich auf dem Flaschenboden ab und stört mich da nicht weiter.
Das du dein gutes Bier mit Wasser verdünnst habe ich nicht richtig
verstanden, oder?
Gruss
SW
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2009 um 13:06 |
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Hallo SW,
Zitat: | Icch fülle jetzt bis
fast auf den letzten Tropfen (Durch ne Windel gefiltert) in ein anderes
Gefäß um |
Was willst Du mit der Windel erreichen
(ausser einem zusätzlichen Infektionsrisiko und evtl Sauerstoffeintrag)?
VG, Markus
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 28.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2009 um 13:33 |
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Hi ggansde,
hast eigentlich Recht. Aber ich abe scheinbar immer noch Angst vor Hefe.
Manchmal flutschen da so Fratzen durch den Schlauch.
Aber trotzdem lege ich Wert auf die feststellung, dass die Windel frisch
gewaschen ist.
Aber, wie gesagt du hast Recht, das kann man sich sparen.
SW
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Antwort 18 |
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