Tach auch!
In einem Zug zapft man kein Bier! Außer es stehen zu viele durstige Leute
an der Theke!
Ein Pils beispielsweise läßt sich in drei Zügen und drei Minuten prima
tapfen. Als erstes wird angezapft. Der Hahn wir voll geöffnet (wird er
eigentlich immer!) und das Glas wird halb voll. Der Rest ist Schaum.
Nach circa einer Minute kann nachgezapft werden. Dabei wird das Glas fast
voll. Es wird wieder eine Minute gewartet und dann wird die Schaumkrone
aufgesetzt.
Das Bier wird niemals aus dem Hahn gequetscht (der Hahn nur halb geöffnet,
geht bei Kolbenhähnen sowiso nicht), um Schaum zu erzeugen. Die
Schaumkrone wird aufgesetzt, indem das Bier direkt im steilen Winkel auf
das Bier im Glas triefft, während das Bier beim Anzapfen an der Glaswandung
entlangläuft.
Ich selbst habe auch einen Kompensatorhahn mit "Schaumtaste". Die benutze
ich aber nie.
Die Schaumtaste ist generel an fast allen Kolbenhähnen (das sind die, die
man nach vorne zieht um zu zapfen oder nach hinten drückt, was dann die
Schaumtaste ist). Kompensatorhähne sind fast immer Kolbenhähne. Beim
Betätigen der Schaumtaste wird aber keinbe Luft in das Bier gedrückt,
sondern das Bier wird durch eine engere Leitung geführt; also gequetscht;
was dann zu der Schaumbildung führt.
Bei einer gut eingestellten Schankanlage ist es natürlich auch möglich, in
einem Zug durchzuzapfen. Dabei entsteht dann keine "Krone" über dem
Glasrand, da der Schaum sich noch nicht gefestigt hat und überlaufen würde.
Es gibt aber Situationen, wo ein gutes "Durchgezapftes" besser ist als ein
Bier in drei Minuten!
Bei Altbier oder Kölsch entsteht eher weniger Schaum als bei Pils, bei
Weizen mehr.
Ein Weizen habe ich noch nie in drei Minuten zapfen können (hatte aber auch
nocht nicht so oft die Gelegenheit, Weizen zu zapfen)!
Für ein ordentliches Bier mit schöner Schaumkrone braucht man auf jeden
Fall zwei bis drei Zapfvorgänge!
Gutes Zapfen ist wie gutes Brauen... man braucht Übung und Erfahrung!
Na denn mal Prost!