Jetzt habe ich mich auch einmal daran gewagt, mehrere (erstmal zwei) Sude
an einem Tage durchzuknüppeln. Man muss ja die Gelegenheit nutzen, wenn die
Frau mal einen Tag außer Haus ist...
Da ich etwas alarmiert durch Forumsberichte von Küchenverwüstungen und
Nachtschichten bei Mehrfachsuden war, habe ich, auch wenn es spießig wirken
mag, erstmal eine grobe grafische Planung der Gerätebelegung gemacht:
Freilich wird der Ablauf in der Praxis eh mehr ereignisgesteuert ablaufen
als sklavisch nach dieser Zeitplanung. Trotzdem hat sich diese Vorablanung
bei mir dahingehend voll bewährt, damit man nicht mitten im Gefecht
plötzlich vor Problemen steht wie "Jetzt brauche ich ganz schnell nochmal
einen weiteren, ganz großen Kochtopf - hab aber keinen mehr frei!"
Da ich überzeugter Bottichmaischer bin, wird die Sudfolge naturgemäß von
der Belegungsdauer des Maisch-/Läuterbottichs festgelegt. Bei
vergleichsweise einfachen Verfahren (hier z.B. Einmaischverfahren ohne
Eiweißrast) ist locker eine Sudfolge von ca. 3 Stunden machbar. Der
Maisch-/Läuterbottich als zeitliches Nadelöhr wird dann nur knapp von der
Würzepfanne gefolgt.
Da ich nur einen großen 30 l-Topf als Pfanne habe, muss das Abläutern in
ein Vorlaufgefäß erfolgen, wozu sich der jeweilige Gärbottich anbietet
(Hätte ich eine zweite große Pfanne gehabt, hätte ich mir das Vorlaufgefäß
sparen können).
Außerdem fällt die Pfanne zur Bereitung der Nachgüsse aus, weil da ja
gerade der Vorgängersud drin kocht. Hier zeigt sich mal wieder, dass man
gar nicht genug 30 l-Eimer haben kann: Einen davon hatte ich spontan mit
Tauchsieder im Innern und Wolldecke drumrum in einen Heißwasserbereiter
umfunktioniert, mit dem sich der Nachguss rasch von den 60 Grad
Leitungstemperatur auf die benötigten 80 Grad hochziehen und bereithalten
lassen kann (im Bild ganz rechts):
Spannungsmäßiger Höhepunkt des Ganzen ist natürlich, dass ausgerechnet die
beiden arbeitsreichsten Vorgänge, nämlich Abläutern des aktuellen Sudes
(Mitte) und das Hopfenseihen des Vorgängersudes (links) ungefähr gleichzeit
stattfinden, wie im Bild zu sehen. Wenn alle Bottiche griffbereit
nebeneinander stehen, man rechtzeitig ausreichend nachschwänzt und notfalls
taktisch androsselt, kann man das aber auch alleine ganz gut
bewerkstelligen.
Mit einem dritten Gärbottich wäre theoretisch auch noch ein dritter Sud
problemlos möglich gewesen, aber mir reichte es, 9 h am Stück in der Küche
zu stehen. Spaß machen soll das ganze ja auch noch.