Liebe Braukollegen !
Meine Güte was für ein Läuterdesaster beim gestrigen Sud, ich fühlte mich
an alte Roggenbierzeiten der "Vor-Enzym-Brauära" erinnert.
Ich habe einen Doppelbock angesetzt, der zu 1/4 aus gedarrtem Hafer
bestand.
Den Hafer habe ich in einer Kochvormaische mit HT-Amylase aufgeschlossen.
Jedenfalls war am Ende dieses Schrittes die Rohfruchtmaische jodnegativ. Am
nächsten Tag kam das ganze zur Malzmaische dazu und wurde zu Ende gebraut.
Das Ganze ging recht flott von statten, nach 10 Minuten 72 °C-Rast war die
Jodprobe wieder negativ. Und dann die Katastrophe beim Abläutern!
Zugegebenermassen kam mir die Maische gleich etwas schleimig, viskos vor
aber ich hab das geflissentlich ausgeblendet.
Die Läutergeschwindigkeit war 1 l pro 15 - 20 min. Als ich mir die
Läuterzeit nach dem ersten Liter hochgerechnet habe, habe ich erstmal einen
Schnaps gebraucht.
Mir ist aber nicht ganz klar, was die Ursache dafür ist. Hafer ist ja kein
Roggen, ausserdem hatte ich etwas Hemicellulase zugegeben, die bei Roggen
echt Wunder wirkt, hier aber verpuffte. Die Restmaische war auch irgendwie
völlig verschleimt und verklebt.
Kann zu feines Schroten auch solche Auswirkungen haben und war es
vielleicht gar nicht der Hafer ?? Vielleicht hat ja von Euch einer mehr
Ahnung.
P.S. : Einem Tipp von Tauroplu folgend gärt das Doppleböckchen bei 16 °C
mit der Danstar Nottingham. Bin gespannt, wie das Geschmacksprofil wird.