Senior Member Beiträge: 229 Registriert: 11.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2010 um 13:56 |
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Werte Fachkundige,
nachdem Hanghofers Theresien-Märzen nunmehr seit 2 Wochen im Keller
blubbert hat es sich hierbei von 13,5 auf 7°P herunter gearbeitet. Die
Schnellgärprobe (Haha!) stagniert seit ca. 2 Tagen zwischen 2,5 und 3 °P.
Verwendet wurde die untergärige WYeast Nr 2206 Bavarian als Flüssighefe.
Meine Fragen hierzu:
- schreit der langsame Gärverlauf nicht danach, dass grüngeschlaucht wird?
- hat das grünschlauchen noch mehr Nachteile als den normalerweise schlecht
zu treffenden Zeitpunkt?
- Bei welchem Vergärungsgrad müsste ich abfüllen (in Flaschen)?
- Wie ist de Umrechnung von g/l Traubenzucker auf °P ?
- Ist die Nachgärung in der Flasche bei einem so schleppenden Gärverlauf
problembehaftet?
Falls mir jemand eine oder mehrere Fragen beantworten könnte, wäre das echt
nett.
Danke,
Frank
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 8.3.2010 um 14:39 |
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Hallo Frank!
Klar kannst Du bei so langsamer Gärung an Grünschlauchen denken, bietet
sich ja an.
Beim Grünschlauchen bekommst Du u.U. mehr Hefe ins Keg/Flasche, da die
Gärung ja noch aktiver ist, als wenn man ausgären läßt.
Allerdings kann die Arbeit mit der 2206 schon zum Geduldsspiel werden, bei
so verhaltener Gärung kommt auch nur wenig Hefe mit.
Bitte nachrechnen, ich schlauche selten grün:
Ich nehme mal an, die Gärung stünde bei 12°C. Mit dem beliebten Biercalc
probierst Du Dich bei der Menge bereits gelösten CO2 bei 12°C und 0bar
(Atmosphärendruck) auf etwa 2,1g/l
Wenn Du jetzt z.B. 5g/l CO2 haben wolltest, fehlen Dir noch etwa 3g macht
etwa 6g/l Zucker (oder 3g/0,5l-Flasche, bitte immer bewußt auf die
Füllmenge rechnen!)
...das geht natürlich auch mit dem Speiserechner auf der Seite bei Auswahl
"Zucker", er rechnet 5,6g/l Haushaltszucker.
Aufgrund obiger Überlegungen oder durch Nachgucken im Speiserechner kommst
Du auf eine Grünschlauchdichte von etwa 0,6°P über dem Wert der SVG.
Traubenzucker produziert weniger CO2 bei gleicher Menge (Gewicht), als
Haushaltszucker, deshalb braucht man von Traubenzucker mehr (war mal in
einer älteren BYO beschrieben).
Zucker kannst Du direkt als "Plato" ansehen, 10g/l Zucker sind 1°P.
Haushaltszucker ist ein "Doppelzucker", ähnlich der Maltose, deshalb kannst
Du Sacharose zu Maltose mit 1:1 ansetzen (stimmt das?).
Du kannst die Flaschen nach Abfüllung auch gleich warm stellen, dann geht
die Nachgärung schneller und evt. Diacetyl wird gleich mit verspeist.
Uwe ____________________
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2010 um 16:02 |
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Hat Dein Keller immer noch 9°C?
Falls es machbar ist, würde ich auf 12°C gehen, sonst braucht Dein Bier
noch mal mindestens 2 Wochen.
Ist an sich kein Problem, Du brauchst halt jede Menge Geduld.
Grünschlauchen tut man doch normalerweise 0,8°P über dem Endvergärungsgrad,
oder? (hab´s noch nie gemacht).
Michael ist da aber Profi, vielleicht meldet er sich ja.
Falls die Hefe ganz einpennt, würde ich die letzten paar Plato bei
Raumtemperatur mit der Danstar Nottingham, die ich Dir gegeben hab fertig
vergären.
Stefan
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2010 um 17:18 |
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Hallo,
ja, Stefan, ich schlauche ebenfalls 0,8°P über EVG, dann passt es meist mit
dem CO2-Gehalt.
9°C ist für die 2206 der unterste Temp.-level, und da das eine Schnarchhefe
ist (wie der Uwe immer so schön sagt), würde ich auf 12° - 13°C gehen. Bei
der Temp. hat sie bei mir immer so ca. 20 - 22 Tage (uff, ja, ja so lange
braucht die bis zum GRÜNSCHLAUCHZEITPUNKT wohlgemerkt).
Ohne Schnellgärprobe ist es freilich unmöglich den Grünschlauchzeitpunkt zu
bestimmen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.3.2010 um 17:45 |
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Frank, Du könntest auch in Ummendorf fragen, ob sie gerade Hefe da haben
und einen ordentlichen Batzen zugeben. Du musst nach Andreas Harandt
fragen.
Die geht bei 9°C prima und der Sud wäre weiterhin untergärig.
Zum Grünschlauchen braucht man meiner Meinung nach schon eine sehr genaue
Spindel.
Stefan
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2010 um 09:47 |
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Hallo Frank,
habe die 2206 ebenfalls als sehr gemächliche Hefe in Erinnerung, aber sie
hat mir shr gutes Bier zur Entschädigung geliefert, hatte meinen Sud damals
auch gute/ knappe 50 Tage in der Hauptgärung, bei der ertsen Führung, habe
jedoch nicht grüngeschlaucht.
Auf keinen Fall würde ich die Danstar oder eine andere Obergärige Hefe
dazukippen, das wird sicher das Geschmacksprofil der 2206 überdecken.
Versuch lieber etwas wärmer zu vergären als 9°C.
Bei Hefemischungen wird sich immer die schnellere geschmacklich
durchsetzten, so habe ich es zumindest erlebt. Meine Versuche diesbezüglich
habe ich damals mit der Wyeast 1007 und 1338 gemacht, die 1338 hatte die
Mischungen geschmacklich immer dominiert.
Gruß
Thomas
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2010 um 10:30 |
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Das mit der Danstar war ja auch nur als absolute Notlösung gedacht, bevor
gar nichts mehr geht.
Das ist ja Franks erster Sud und da sollte schon was trinkbares dabei raus
kommen.
Ich hätte die Geduld nicht, aber klar, die beste Lösung ist natürlich
abwarten und ein paar Grad wärmer stellen.
Die Schnellgärprobe ist ja schon mal durchgegoren, ein gutes Zeichen.
Ich wollte zu Beginn auch unbedingt was untergäriges, aber da hat man von
der Garführung her echt ne weitere Herausforderung am Hals.
Nächstes mal ein Hefeweizen, heute brauen, in 4 Wochen trinken
Stefan
[Editiert am 9.3.2010 um 10:32 von Boludo]
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2010 um 11:19 |
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Hi,
ich sehe gerade erst, dass ja doch eine Schnellgärprobe durchgeführt wurde.
Jedoch ist der Bereich 2,5 bis 3,0 viel zu ungenau, vor allem, wenn man
bedenkt, dass pro 0.1°P Extrakt bereits gut 0,4 g CO2/l erzeugt werden. Da
wird es schon schwierig mit dem vorauszuberechnenden CO2-Gehalt im späteren
Bier…
Vielleicht versuchst Du, Frank, nochmal die Schnellgärprobe ganz genau zu
bestimmen.
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.3.2010 um 12:13 |
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Oder endvergären und aufzuckern.
Beim ersten mal grün schlauchen ist schon so ne Sache und ich selber hab da
null Erfahrung.
Wär schade, wenn nach der wochenlangen Warterei der CO2 Gehalt total
daneben wäre.
Das muss Frank aber selber entscheiden, mit der Zuckerei bin ich gern
behilflich.
Da die SVP so schnell durch ist, müsste in wenig Temperatur wirklich der
Schlüssel zum Erfolg sein.
Stefan
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 229 Registriert: 11.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.3.2010 um 09:50 |
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Hallo zusammen!
erstmal vielen Dank für die Infos. Grünschlauchen ist mir erstmal zu
heikel, ich habe den Eimer jetzt wärmer gestellt (15°C, dazwischen gibts
nichts) und lasse es ganz durchgären.
Mit Stefans Aufzuckerhilfe wird dann hofentlich alles gut.....
Nochmals danke an alle,
Frank
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Antwort 9 |
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