Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 19.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 7.10.2004 um 14:16 |
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hi,
bin gerade dabei auszuprobieren, ob das umfüllen nach der hauptgärung in
ein zweites gärfass (ohne spung, sondern fest verschraubt) zur nachgärung
mein hefesatzproblem löst.
ich hab folgendes vor (untergäriges kupferfarbenes vollbier...):
-abfüllen in zweites fass ohne den groben satz
-nachkarbonisieren mit speise + fest verschliessen
-ca. eine woche bei gärtemperatur lagern
-ca. 3 wochen bei 4°C lagern
-bei 4° abfüllen
hoffe nur, dass beim abfüllen in flaschen nach der nachgärung noch was von
der hohlensäure übrigbleibt. sollte aber bei der temperatur wohl klappen,
oder?
was haltet Ihr von der vorgehensweise? irgendwelche
verbesserungsvorschläge?
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Gast
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erstellt am: 7.10.2004 um 14:24 |
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hallo froster,
wenn du mit Speise nachgärst, entsteht alleine durch die Speise wieder
Bodensatz.
Die Nachgärung mit Speise macht man hauptsächlich, um damit dem Bier den
gewünschten CO2-Gehalt mit auf den Weg zu geben. Das wiederum bedeutet,
dass die Nachgärung unter Druck ablaufen muss.
Ein Abfüllen unter Druck kannst du wiederum nur mit einem
Gegendruckabfüller bewerkstelligen, andernfalls verlierst du wieder das
ganze CO2.
gut Sud
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 19.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 7.10.2004 um 17:58 |
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hmm, da ist was dran. ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass wegen der
speise ein allzugrosser satz entsteht, aber möglich wäre es natürlich. Das
wichtigste ist mir, dass ich einen möglichst geringen hefesatz in den
flaschen/partyfässchen habe.
Bei dem CO2 hast du wohl leider recht. zwar dürfte die co2 konzentration
des jungbieres bei 4° so ca. 3,6g/l betragen, aberleider ist das etwas
wenig...
mangels einer gegendruckabfüllanlage, geh ich dann wohl gleich mal
abfüllen, damit noch ein bisschen zucker zum vergären da ist...
wolltest du nicht mit deinem gegendruckabfüller in serie gehen?
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 7.10.2004 um 18:51 |
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hallo froster, Zitat: | ... dass wegen der speise ein allzugrosser satz entsteht, aber
möglich wäre es natürlich. Das wichtigste ist mir, dass ich einen möglichst
geringen hefesatz in den flaschen/partyfässchen
habe. |
der Bodensatz besteht aus Trübstoffen des
Jungbieres, dann kommen mit der Speise nochmal welche dazu und letztendlich
sinken die Hefezellen am Schluss zu Boden.
Da die Nachgärung auchnicht plötzlich beendet ist, sondern ähnlich einer
e-funktion allmählich erst abnimmt, sollte man erst nach einer gewissen
Reifezeit abfüllen, wenn nämlich gärungstechnisch sogut wie nichtsmehr
passiert.
Das garantiert dir dann auch, dass du keine Autolyse in dein Bier
bekommst.
Dieses Absetzen von Trübstoffen und Hefe dauert eben doch ziemlich lange,
besonders bei untergärigen Bieren wie Pils.
Du kannst mit "Brausol" (Klärungsmittel) diese Trübstoffe binden, sodass
der Bodensatz ziemlich fest in der Konsistenz wird und nicht bei jedem
Stoss ans Keg wieder aufwirbelt.
Abba jetzt kommts: wenn du tatsächlich bodensatzfreies Bier in deinen
Flaschen haben möchtest, musst du diese Prozesse erst abwarten und mittels
Gegendruck dann am Ende abfüllen. Zitat: | wolltest du nicht mit
deinem gegendruckabfüller in serie gehen?
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nee, nee, ich bin eben auchnur ein "Bastler"
und Bierbrauen ist eben nur ein Hobby für mich, gebe zu, ein sehr schönes
Hobby welches mich sehr in Anspruch nimmt, abba gerade im Hobbybereich
lässt sich vieles einfacher gestalten als es die grossen Brauereien tun.
so denn, allzeit gut Sud
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 19.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 8.10.2004 um 09:08 |
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thx heavybyte,
ich werd mich dann mal hier im forum auf die suche nach den passenden
threads machen. so wies ausschaut brauch ich auch so ein teil.
übrigends: ich hab gestern abend mein morgends umgefülltes und mit speise
versetztes jungbier abgefüllt. da hatte sich schon wieder einiges
abgesetzt, das sonst in der flasche gelandet wäre.
vielleicht reicht diese methode ja für meine ansprüche...
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 8.10.2004 um 09:37 |
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moin froster,
wenn du nicht unbedingt ein Verfechter des Reinheitsgebotes bist, kann ich
dir unbedingt Brausol empfehlen.
Dieses verhindert zwar nicht den Bodensatz, aber der Bodensatz wird sehr
fest und selbst beim Ausschenken wirbelt der nichtmehr auf. Dazu kommt,
dass das Bier sehrschön klärt.
Ist meiner Ansicht nach durchaus ein geeignetes Mittel ein schönes Pils
herzustellen.
ich fülle etwa 10ml Brausol auf 20L-Keg.
Ergebnis ist ein Pils welches sehr klar wird, das Glas sieht aus wie ganz
leicht beschlagen.
allzeit gut Sud
[Editiert am 8/10/2004 von heavybyte]
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Posting Freak Beiträge: 833 Registriert: 6.4.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2004 um 09:44 |
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Eine andere Methode, die man probieren könnte, wenn man auf KEGs zieht:
KEGs befüllen, zu machen, und Druck draufgeben nach Spundungstabelle, dann
immer mal wieder den Druck kontrollieren, ob er vielleicht sinkt (weil CO2
im Bier aufgenommen wird) - und die Prozedur so lang wiederholen, bis der
Druck konstant bleibt.
Nachteil: es erfolgt keine Nachgärung mehr, man muss also penibelst sauber
arbeiten.
Ich habs selbst noch nicht ausprobiert so, wäre aber mal ein Versuch wert
denke ich. ____________________ Viele Grüße, Matthias
http://www.good-beer.de
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2004 um 09:57 |
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Zitat: | Ich habs selbst noch
nicht ausprobiert so, wäre aber mal ein Versuch wert denke ich.
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Bei meinem Stout habe ich diese Methode mit
Erfolg angewendet. Funktionierte tadellos. Nur entstehen ja wieder
zusätzliche Kosten, da es CO2 ja nicht für umme gibt. ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2004 um 10:11 |
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 19.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 8.10.2004 um 10:20 |
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@heavybyte: bin dann doch eher für reinheitsgebot. ist aber sicher eine
alternative.
ich hab gestern nochwas im weinbauzubehör gefunden (in franken gibts das ja
bald an jeder ecke...):
als klärungsmittel verkaufen die agar agar (ja genau die meeresalgen, die
so gut zur hefezucht verwendet werden können).
laut anleitung wird das zeug mit wasser aufgekocht und dann bei über 90° in
den wein geschüttet. ein paar gramm reichen für 1hl. ist dann zwar auch
nicht reinheitsgebotskonform, aber...
falls jemand weitere infos braucht, kann ich gerne mal die genaue anleitung
hier posten.
@ughi: hab leider noch keine kegs. wird sich aber mit dem
gegendruckabfüller aber ändern...
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 833 Registriert: 6.4.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.10.2004 um 13:21 |
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Agar-Agar bekommt man auch im Biomarkt, das wird glaub ich als Badezusatz
verkauft oder so, weils offiziell nich als Lebensmittel gilt in
Deutschland...
vielleicht probier ich das mal aus mit meinem Met ____________________ Viele Grüße, Matthias
http://www.good-beer.de
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 9.10.2004 um 13:52 |
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Hallo Leute,
wenn ich das bei einem Gastrogrosshändler, bei dem ich verschiedene
Utensilien immer kaufe, richtich verstanden habe, dann wird das Agar nur in
Verbindung mit einem anderen Klärungsmittel zusammen benutzt.
Die haben dort ein Mittelchen (ich muss nochmal hin und nachlesen was das
war) welches dann den Agar ausklumpen lässt.
Auf dem Etikett stand, dass man zuerst das/den Agar zugeben soll
(keinesfalls beides zusammen) so, dass das Agar erst eine Verbindung mit
den Trübstoffen eingeht und danach wird ein Mittel eingefüllt welches
wiederum das Agar verklumpen lässt.
So habe ich das verstanden, verspreche, gehe dieser Tage nochmal hin um
mich schlau zu machen.
so denn, gut Sud
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 19.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 11.10.2004 um 09:40 |
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hmm, auf meinem tütchen steht nichts von einem zweiten mittel...
zu meinem abfüllergebnis:
ich hab ja am donnerstag früh umgefüllt und speise zugegeben und dann unter
druck bis abends gären lassen. abends habe ich dann abgefüllt.
das ergebnis ist besser als ohne umfüllen. es ist deutlich weniger satz in
den flaschen, allerdings siehts mit co2 recht mager aus, aber das kann sich
ja bei der weiteren lagerung noch ergeben.
es ploppt zwar beim ausmachen, aber es scheint noch recht wenig gebunden zu
sein. nach 3 tagen kann man das aber wohl auch nicht erwarten.
ich mußte aber trotzdem einfach mal probieren
beim nächsten versuch werde ich zu ende der hauptgärung hin umfüllen, ohne
nachzukarbonisieren. das mache ich erst beim abfüllen. das sollte noch
etwas mehr co2 bringen...
vielleicht hab ich aber ja dann auch schon meinen abfüller fertig. mal
schauen
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Antwort 12 |
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