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Autor: Betreff: Faustformeln und Berechnungen
Senior Member
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apparat
Beiträge: 263
Registriert: 8.3.2008
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.4.2010 um 08:53  
Hallo und Guten Morgen!

Da ich mal wieder keine so rechte Punktlandung in Sachen Stammwürze gemacht habe, versuche ich nun die im Wiki/Handbuch stehen Fausformeln zu verstehen und zu errechen.
Hier der Link dazu:
http://wiki.hobbybrauer.de/index.php?title=Faustformeln_f%FCr _Hobbybrauer

Sind diese Formeln denn verlässlich? Folgende Rechnung angepasst an meinen Bedürfnissen:

Ich möchte 20 Liter Bier brauen mit einer Stammwürte von 12°P.
Dies würde eine Schüttung von 4kg Malz ergeben.
Die daraus errechnete und als Beispiel angegebene Gesamtbrauwassermenge beträgt 27l.
Und genau hier besteht mein Verständnisproblem. Wenn ich davon ausgehe, das pro Kilo Malz 1Liter Wasser im Treber bleibt, habe ich nur noch 23l Vorderwürze.
Von dieser kann man nochmal einen Verdampfungsverlust von gut 2-3Litern einberechnen und kommt als Ausschlagwürze auf die 20Liter mit angestrebtem 12°P.
Tipper ich die Menge mal in den fabier Rechner für die Sudhausausbeute ein komme ich immer auf ca. 63%. Da bin ich aber mit meinen knapp 70-72% deutlich besser und würde wieder zuviel Stammwürze haben und müsste verdünnen.

Also dann doch wieder eine andere Formel nutzen bei welcher die Ausbeute als Erfahrungswert berücksichtigt wird?!
Wie macht ihr das?

Gruß Daniel
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Moderator
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Berliner
Beiträge: 4024
Registriert: 7.4.2006
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.4.2010 um 09:36  
Der Titel sagt's ja eigentlich schon: Faustformeln.
Die sind ganz brauchbar, um mal schnell eine überschlägliche Rechnung anzustellen. Wenn man ein Rezept genauer berechnen will, muss man schon einen Brauplaner benutzen. Wobei auch diese nur mehr oder weniger genau sind, abhängig davon, wie ausführlich man seine Prozessbedingungen in der Berechnung berücksichtigen kann, was dann natürlich auch beliebig kompliziert wird.
Gutes Beispiel ist Earls Rezeptmaker (im Download-Bereich): beispiellos ausführlich, aber erst nach gründlicher Einarbeitung wirklich nutzbar.


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Gruß vom Berliner
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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.4.2010 um 10:09  
Hallo,

ich braue fast ausschließlich nach Faustformeln, wobei ich auch zugegebenermaßen kaum Geschmacksnuancen 'herausarbeite' wie andere Kollegen hier. Ich bin schon zufrieden, wenn mein Pils so schmeckt, wie man das von einem Pils erwartet; ebenso das Hefeweizen usw.

Ich halte mich allerdings an die Zahlen, die Wolfgang Kunze in seiner "Technologie der Brauer & Mälzer" nennt. Unter anderem aufgrund dieser klaren Richtwerte mag ich das Buch so sehr.

Diese Zahlen weichen etwas von denen im Wiki genannten ab:

17 Kg Malz ergeben 100l Bier zu 12% SW
1Kg Malz + 3l Hauptguß ergibt eine 20% ige Vorderwürze
diese 1:1,5 (also mit 4,5l) angeschwänzt ergibt Bier mit 12% Stammwürze (Pfannevoll ist entsprechend niedriger)

Damit bin ich eigentlich fast immer erstaunlich genau hingekommen. Allerdings rechne ich immer nur die Basismalze mit ein, CaraPils, CaraRed usw. geb' ich unberücksichtigt noch obendrauf (meist < 5..10%) . Insofern liege ich wohl gar nicht so weit vom Wiki weg.

Aber wie gesagt, mein Focus liegt darauf, mit einfachen Mitteln lecker Bier herzustellen.
Preise würde ich damit sicher nicht einheimsen, aber rechnen muss ich schon auf Arbeit genug ;)


Grüße
Tino


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Senior Member
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apparat
Beiträge: 263
Registriert: 8.3.2008
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 14.4.2010 um 13:07  
Hallo Tino(quell) ;),

deine Formeln sind sehr interssant und nachdem ich mal nachgerechnet habe, komme ich auf etwa gleiche/ähnliche Werte.
Aber nur 3l Hauptguss pro Kilo Malz? Das dürfte doch eine dicke Pampe sein was du da rausholst. Im Grunde kommt man ja bei mit gleicher Gesamtmenge an Brauwasser trotzdem auf seine Menge und Stammwürze nachher.
Das rausrechnen der Caramenge ist aber inetessant. Wieso machst du das? Die Sollten doch genauso Stärke bzw. Zucker liefern oder ist das bei caramellisierten Zucker anders?

Bei deiner Rechnung fällt mir auf, dass du pro Kilo Malz nicht mit 7Liter Brauwasser sondern mit 7,5Liter Brauwasser arbeitest.
Eines ist mir noch unklar: Du schreibst, dass nach dem Anschwänzen die Pfannevoll unter 12% Stammwürze liegt? Du kommst also im Vorfeld auf deine ca. 10°P und verkochst dann alles. Genauso hatte ich es nämlich diesmal angestrebt und muss nun nach deinen Rechnungen feststellen, dass mein Brautopf für meine 4,5kg Schüttungen deutlich zu klein ist. Kein Wunder bei meinen größeren Schüttungen...

Ich braue in 1,5Wochen wieder und würde dann mal diese Formel nutzen nur mit anderen HG-NG Verhältnis.

Und noch eine Frage: Die Gesamtbrauwassermenge lässt sich ja nun per Faustformel berechnen. Dann müsste aber das komplette Nachgusswasser auch in der Pfanne laden und man darf nicht einfach vorher aufhören zu läutern? Aber das soll man ja wieder wegen den unedlen Stoffen nicht. Wie machst du das Tino?

Gruß Daniel
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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.4.2010 um 14:32  
Hallo Daniel,

Zitat:
Das dürfte doch eine dicke Pampe sein ...

Nö, das habe ich nicht so empfunden; wenn man vernünftig rührt brennt auch nichts an oder so.
Natürlich merkt man deutlich, wenn die Verkleisterung abgeschlossen ist und die Maische dann dünner wird.

Zitat:
Das rausrechnen der Caramenge ist aber inetessant. Wieso machst du das?

Das ist der 'gefühlte' Bonus bzw. Tribut an mein suboptimales Brausystem (Einkocher nicht optimal isoliert, manuelles 'Rührwerk', nicht ganz 100%ige Rastführung ...)
Ich rechne meist gar keine Sudhausausbeute aus; wenn doch, so bin ich bei um die 65 ..70%. Die Faustregeln von Kunze gehen wohl von 73% (oder gar 78% - muss ich nachschauen) aus.

Zitat:
Du kommst also im Vorfeld auf deine ca. 10°P

Ja, tendenziell eher etwas mehr (ca. 11).
Ich rechne alle Zutaten eigentlich immer auf ca. 23 l fertiges Bier. Das ist nach meiner Erfahrung das höchste, was man ohne High Gravitiy (und ohne größere Schweinerei beim Hopfenkochen) mit einem Einkocher hinbekommt.

Ich schwänze dann so lange an, bis der Einkocher 1 cm unterm Rand voll ist; mehr geht ja dann auch nicht.
Meistens passt das mit den 4,5 Litern NG / Kg Malz ganz gut, manchmal brauch ich auch ein wenig mehr.
Jedenfalls hat mein 'Glattwasser' dann meist noch einen Extrakt von >> 2%, so dass ich mir um Gerbstoffe & Co keine Gedanken mache. Das liegt sicher auch daran, dass ich so dick einmaische.

Nach dem Hopfenkochen stelle ich dann ggf. mit heißem Wasser + Mischungskreuz die Stammwürze richtig ein; im Einkocher verdampft verhältnismäßig viel.

Zitat:
Ich braue in 1,5Wochen wieder

Viel Spaß!

Grüße
Tino


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