...have a homebrew!
Das ist der alte Spruch von einem der amerikanischen Hausbrauerpäpste,
Charlie Papazian der mir seit den 80er Jahren immer geholfen hat:
Entspann Dich, mach Dir keine Sorgen, trink ein Hausbräu!
Warum das jetzt?
Nun, es kommen ganz oft bei fast allen Anfängern und auch Fortgeschrittenen
die selben Probleme und Fragestellungen auf:
- wann
abfüllen?
- warum gärt es nicht?
- zu viel Druck in der Flasche,
- wie krieg ich ein Warbacher oder Bitsteiner hin?
- kann ich mein gestern geschrotetes Malz denn überhaupt noch verwenden?
- ichhabjetztekeinezeitzumtippenmussaberalleswissenbismorgenfrüh..
- ..
- ..
Für ganz viele der immer wieder ähnlichen Fragen hilft der oben genannte
Rat:
Ruhe bewahren, und erstmal abwarten. (es kann ja eigentlich nichts
passieren, wenn man sauber gearbeitet hat) Sicher hat jede der Fragen ihre
Berechtigung, oft hilft aber auch ein nachschlagen (z.B. im
Hobbybrauerwiki) und immer wieder lernen....
Leider werden in vollmundigen Versprechungen und den verbreiteten
Anfängeranleitungen immer wieder verwirrende Angaben gemacht, besonders was
Zeitangaben angeht: "Hauptgärung 3 Tage, dann abfüllen" bspw. .
Spätestens wenn man eine alte, vergessene Flasche aus vorangegangenen Suden
öffnet, stellt man doch mal immer wieder fest:
"Mensch, hätt ich doch nur Geduld gehabt!" oder:
"Puh, hab ich zu früh abgefüllt?"
"Uij, ist das klasse geworden, wo sind eigentlich alle anderen Flaschen
geblieben?"
"Holla, ist das normal, dass es in der Flasche noch so nachgärt?"
"Wie kommt jetzt der Schaum an die Decke!?"
Unser Hobby ist doch ein schönes Hobby welches alle Sinne anspricht, und da
ist eben auch Geduld gefragt, sonst wärs kein Hobby (von sehr sportlichen
Hobbies abgesehen).
Zudem ist der Faktor Zeit und das altmodische Geduld haben doch was uns
qualitativ von kommerziellen Brauereien unterscheidet: bei uns haben die
Biere Zeit zu gären, nachzugären und zu reifen (und sind damit sehr viel
bekömmlicher).
Wobei ein Jungbier ja auch was ganz leckeres sein kann.
In diesem Sinne:
Relax, don't worry, have a homebrew!
..und sich mit viel Muse mit der doch sehr komplexen und interessanten
Thematik beschäftigen, durch lesen, ausprobieren und immer wieder
lernen...
ging mir grad so durch den Kopf...
Matthias H, (der neulich das Vergnügen hatte, zwei der grandiosen Altbiere
von Uwe Giesler zu probieren und nie auslernt was für tolle Biere in der
Szene gemacht werden.)
[Editiert am 17.4.2010 um 14:25 von Matthias H]