hallo froster,
ich mache nach dem Einfüllen der Würze die Gläser wieder ganz fest zu, eben
wegen der Infektionsgefahr. Dann aber drehe ich sporadisch (so einmal am
Tag) den Deckel auf, erstens um zu sehen ob sich schon was tut und zweitens
um eventl. CO2 abzulassen, aber nur ganz kurz.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich nochwas zum Aufpäppeln sagen:
es ist ganz wichtig, dass man gut belüftete Würze nimmt, also nicht Würze
abkochen, abkühlen lassen und drauf.
Sondern die kalte Würze gut belüften und dann erst drauf.
Noch ein Hinweis für die Verwendung von Malzbier anstelle Würze:
Malzbier ist ja unter gelindem CO2-Druck unter Ausschluss von Sauerstoff in
Flaschen abgefüllt.
Wenn man nun dieses Malzbier ohne zu belüften zum Füttern der Agar-Hefe
nehmen will, wird man wohl eine herbe Enttäuschung erleben.
Die Zellzahl auf dem Agar ist denkbar gering und muss erst unter Zuführung
von Sauerstoff zum Wachstum angeregt werden. Da Malzbier direkt aus der
Flasche aber so gut wie keinen Sauerstoff enthält, wird das Wachstum auf
sich warten lassen.
Zur Erinnerung, ein Wachstum erreicht man nur aerob, also unter Zuführung
von Sauerstoff, insbesondere wenn die Zellzahl so gering ist wie auf einem
Agar-Boden.
Erst später wenn die Zellzahl im Gärpott auf eine ausreichende Menge
angewachsen ist,
schaltet die Hefe auf anaerob um und beginnt die Produktion von CO2 und
Alkohol.
Die gut belüftete Würze gebe ich so auf den Agar-Boden und nach einiger
Zeit - abhängig vom Alter des Bodens - bildet sich eine geschlossene
Schaumdecke auf der Würze.
Ich wurde in letzter Zeit desöfteren kontaktiert, weil es mit dem
Aufpäppeln Verzögerungen gab. Dabei habe ich durch Hinterfragungen
festgestellt, dass es den meisten Hobbybrauern nicht so richtig bewusst
ist, oder als nicht so wichtig empfunden wird, dass die Würze belüftet
werden muss.
Ich habe jetzt erstmal eine andere Technik zur Belüftung eines Sudes
angewandt und bin baff erstaunt welch riesengrossen Einfluss die Belüftung
der Würze auf das Wachstum der Hefe hat.
Also eines nach dem anderen:
60L-Sud über Nacht im Freien (Garten) abkühlen weil mein Würzekühler im
Moment ausser Betrieb ist.
Dann die 25°-Würze vom Garten mittels Schlauch durch ein Kellerfenster in
den Gärpott laufen lassen. Das grosse Gefälle erzeugte oben am Würzepott
einen so starken Sog, dass durch ein kleines Loch am Auslasshahn sehrviel
Luft mit angesogen wurde. Diese Luft wurde im Fluss nach unten spiralförmig
dermassen mit der Würze verwirbelt, dass es keine bessere Belüftungsart
hätte geben können.
Ich habe dann direkt die Hefe bei 25° eingefüllt und den Gärpott sofort im
Kühlschrank heruntergekühlt.
Nach 3Stunden schon hat die Gärung eingesetzt.
Solch eine heftige Gärung hatte ich nochnie vorher. Das CO2 strömt
unablässig in grossem Strom in eine Wasserflasche zum Visualisieren.
Angucken
hier
sodenn, allzeit viel Erfolg und gut Sud