Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2010 um 19:40 |
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Hallo Braugemeinde,
ich suche mal ein anderes Pils-Rezept. Meine Pilsnerrezepte ähneln der
Industriebiersoße. Da bin ich auch ein wenig stolz drauf, denn meistens
glaubt man ja, dass man diese Biere ja als Premiumqualität nicht nachmachen
kann
Jetzt möchte ich aber gerne mal ein Pilsner Urquell - also tschechisches
Pils brauen - mir fehlt aber da die Erfahrung. Welche Schüttung und welches
Sudverfahren habt ihr? Als Hefe verwende ich immer die frische untergärige
Hefe meiner örtlichen Brauerei. Als Hopfen habe ich Nordbrauer und Saazer.
Der Rest fehlt praktisch.
Würde mich gerne rezepttechnisch austauschen. Habe gute Schwarzbierrezepte
und auch ein Guinnessrezept.
Beste Grüße an alle Brauer der Fangemeinde hier
Holger ____________________
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 5.7.2010 um 11:41 |
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Sieh dir mal meine "Ur-Pils" und "Böhmisches Pils" Rezepte an, die kamen den Böhmern schon
sehr nahe. Das Ur-Pils etwas trockener (so wie Urquell), das Böhmische
etwas süffiger (so wie das (echte) Budweiser).
Saazer muss sein, und zwar nicht zu knapp. Nordbrauer zur Bitterung passt
auch prima. Ansonsten ist die Schüttung simpel, Pils und helles Cara. Beim
Budweiser noch etwas Münchner für die Farbe. Die Prise Mela wird man kaum
spüren, kannst Du also ruhig weglassen.
Vorbildgerecht ist die Dekoktionsmaische - die alten Pilsner wurden wohl
alle mit dem Dreimaischverfahren gebraut. Ich finde, das passt gut, habe
allerdings auch keinen Vergleich zu einem Weichei-Infusions-Pils
.
Zitat von Holger-Pohl | Würde mich gerne rezepttechnisch
austauschen. |
Das kannst Du gern tun, am besten
über die Rezeptseite im Wiki. Wir veröffentlichen unsere Rezepte
normalerweise ohne Gegenleistung. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2010 um 20:28 |
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Hallo,
kommen da wirklich 175g Aromahopfen auf 28 Liter bzw. 120g auf 25 Liter als
Aromagabe (Vorderwürze/Kochende) dazu?
Ich hätte so spontan 25-30g dazugegeben, aber über 100g ist schon sehr viel
oder nicht?
Gruß,
Björn.
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2010 um 20:37 |
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Das ist O.K.
Der Saazer hat nur 2,2% alpha.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 191 Registriert: 22.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2010 um 20:39 |
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Ok, bei der Bittere kann ich das nachvollziehen.
Aber das Aroma ist doch nicht von der alpha-Säure abhängig oder sehe ich
das falsch?
Gruß,
Björn.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2010 um 20:58 |
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Gude,
du solltest die beta-Amylase Rast länger halten und eventuell eine Rast bei
68°C halten bevor du die Hauptverzuckerung hälst.
Da schießt du den EVG hoch was ja erwünscht ist --> trocken nicht
mastig
BE sollten schon bei +35 liegen. --> natürlich nur mit Saazer.
Was vielleicht nicht verkehrt wäre, ist bei der HG am Ende also 1-2 Tage
vor endvergoren schnell runter zu kühlen, um etwas mehr 2,3 Butandion
(Diacetyl) zu haben, was das Pilsner Urquell ausmacht.
gruß
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.7.2010 um 21:04 |
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Zunächst müssen die 43 IBUs ja irgendwo herkommen. Ganz nebenbei ist diese
Hopfung für ein Kaffeekränzchen eher ungeeignet.
In der VW-Hopfung wird hier schon ein großer Teil eingesetzt und steht für
den Hopfengeschmack zur Verfügung (Bitterung -> Geschmack -> Geruch
(Aroma). Magnum als Bitterung ist O.K. Danach geht es nur noch um Geschmack
mit geringem IBU-Anteil und zum Schluß kommt die Hopfennase als
Aromahopfung.
Alles in allem eine aus heutiger Sicht heftige Hopfung, die ihren Reiz im
Revier "Pils" voll ausspielt. Mit einem Wort: "Lecker !"
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 6.7.2010 um 11:39 |
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Naja, die knapp 200g Hopfen haben schon einen ordentlichen Trubkegel
ergeben. Aber weniger dürfte es auch garnicht sein. Gut 40 IBU sind nicht
zu viel. In "Clone Brews" wird das Urquell auch mit 43 IBU angegeben.
Eventuell ist's ja heutzutage etwas milder, damit's auch den Frauen
schmeckt - deswegen schmeckt mir das Original vielleicht auch nicht
mehr ganz so gut wie früher.
Die Bittere kommt nur zu weniger als der Hälfte aus dem Bitterhopfen, und
bei nur 2,2% α muss entsprechend viel Aromahopfen verwendet werden.
Wenn's denn aus Kostengründen unbedingt sein muss, kann man ja eventuell
das Verhältnis etwas zugunsten des Bitterhopfens verschieben.
Mir hat's so jedenfalls prima geschmeckt.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2010 um 11:54 |
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Hi,
ich kann mich an 45 IBU beim PU aus der Frühzeit erinnern, muss nochmal
suchen, ob ich die Info finde.
Heute hat das Bier knappe 40 IBU, siehe hier.
Greets
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.7.2010 um 12:15 |
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Antwort 9 |
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