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da hab ich mir gedacht
das ich das mit dem BRAUEN ja auch mal probieren
kann |
Ich denke, zum Probieren braucht es noch keine großartigen Investitionen.
Es ist breits erstaunlich, was man mit ganz normalen Haushaltsgeräten
bewerkstelligen kann.
Ich persönlich hab noch nie mit Bierkit gebraut und kann das Maischebrauen
- trotz des höheren Aufwands - wärmstens empfehlen. Zum einen finde ich
gerade das Aufschließen des Malzes, das beim Maischen erfolgt besonders
'faszinierend' ;-), zum Anderen spart man sogar die Investition in ein
Fertigkit.
Du brauchst :
- einen großen Topf (ca. 20l) der aber noch in einen Kühlschrank passt
- Jodlösung (Apotheke, siehe Hobbybrauerforum (Suche nach Jod))
- ein genaues Thermometer 0 - 100 Grad (z.B. Tee - Thermometer oder el.
Meßgerät)
- eine einfache Anleitung - z.B. das Buch Hlatky/Reil "Bierbrauen für
Jedermann", ISBN 3-7020-0711-3. Der hier im Forum vielgepriesene Hanghuber
"Bier brauen nach eigenem Geschmack" ist ein sehr gutes Buch, aber man
sollte schon erste Brau - Erfahrungen vor der Lektüre haben.
- Babywindel oder großes Küchentuch
- leere Flaschen mit Bügelverschluss
- eine 'normale' Küche, ggf. eine tolerante Frau, die Dich dort mal 8
Stunden alleine läßt
- eine Würzespindel wäre fein, aber nicht Bedingung
und last but not least :
- eine (aufgeschlossene) Brauerei in Deiner Nähe
1. Sprich mit dem Braumeister, nach meiner Erfahrung überläßt er Dir gern
3-5 Kg Malz, ein paar Hopfenpellets und jede Menge Hefe für einen ersten
Versuch zu einem symbolischen Preis. Erst wenn Dich der Virus echt befallen
hast und Du öfters braust, solltest Du fairerweise eine andere Quelle
bemühen (es gibt ja noch mehr Einsteiger die möglicherweise an den gleichen
Braumeister geraten). Problematisch ist, dass das Malz ungeschrotet sein
wird - Versuche mit Omas Handmühle (Trödelmarkt) sind vielversprechend. Ich
habe mein erstes Malz mit einer Küchenmaschine (so ein ähnliches Messerwerk
wie ein Mixer) 'geschrotet' . Nicht toll aber besser als mit ganzen
Malzkörnern brauen.
2. Einmaischen wie wie im Rezept beschrieben (pauschal für Pilsner : 1Kg
Malz pro 3l Wasser, einmaischen bei 35 Grad 10min Rast bei 53 Grad , 80 min
Rast bei 62 Grad, 10min Rast bei 72 Grad, Jodprobe, hochheizen auf 78 Grad
und ab in die Windel (ober einen zweiten Topf / Eimer spannen oder in ein
großes Küchensieb legen)
3. Nachguss in die Windel (bei 10l Hauptguß (siehe 2.) vielleicht 8-10l 78
Grad warmes Wasser), Ok, das Läutern mit der Windel ist etwas stressig.
Mehr als insgesamt 15-20 l wirst Du damit nicht bewerkstelligen.
4. Hopfenkochen 1,5 h, danach nochmal durch die Windel
5. Kühlen auf Anstelltemp. (über Nacht im Garten, Topf im Wasserbad o.ä.),
vielleicht 15 Grad
6. ggf. nochmal durch die ausgekochte (!) Windel, dann Anstellen,
Hauptgärung (ca. 8 Tage Kühlschrank, 6 Grad)
7. Abziehen aus dem Topf in die Flaschen --> die in den Keller oder besser
Kühlschank wenn Platz
8. 4 Wochen warten und dann überraschen lassen.
Ok, das wird jetzt nicht zu dem SUPER Bier führen, aber es wird Bier werden
und zwar selbstgemachtes.
Zum Schluß noch eine wichtige Bemerkung :
Das hier soll keine allgemeingültige Anleitung zum Maischebrauen sein mit
der ich mich durch Halbwissen vervortun möchte - es ist vielmehr eine
(authentische) Kurzbeschreibung meiner ersten beiden Brauversuche. Mit
allen Wenn und Aber. Als aufmerksamer hobbybrauer.de - Besucher wirst Du
bald die Schwachstellen erkennen. Ich wollte nur bemerken, dass der erste
Brauversuch nicht teuer sein muß.
Dazu Gut Sud !