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Board Index > > Maischen > Frage zur Restalkalität im Brauwasser |
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Newbie Beiträge: 2 Registriert: 30.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2010 um 13:32 |
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Hallo,
Ich bin eine absolute Chemie-Niete und wollte mich jetzt trotzdem mal mit
der Zusammensetzung meines Brauwassers beschäftigen um herauszufinden mit
welcher Restalkalität ich nach dem Abkochen des Wassers braue.
Folgendes war der Wasseranalyse meiner Stadt zu entnehmen:
Säurekapazität(=Carbonathärte): 2,03 mmol/l = 5,68°dH (2,03 *
2,8)
Gesamthärte: =
7,10°dH
Calcium: 36,4mg/l = 5,10°dH
(36,4 * 0,14)
Magnesium: 8,9mg/l = 2,05°dH
(8,9 * 0,23)
Calciumcarbonat: 1,2mmol/l = 3,36°dH (1,2 *
2,8)
und weitere Angaben die mir aber weniger wichtig erscheinen
Daraus habe ich eine Restalkalität von 3,93°dH errechnet (Rechnung nach
Hubert Hanghofer's "Gutes Bier selbst brauen": 5,68 - (5,10 / 3,5) - (2,05
/ 7))
Soweit müsste die Rechnung eigentlich stimmen. Allerdings möchte ich wissen
welche Restalkalität nach 20 minütigem Kochen noch vorhanden ist. Dem Buch
von Hubert Hanghofer habe ich ebenfalls entnommen, dass das
Calciumhydrogencarbonat durch abkochen auf 1°dH Restcarbonathärte abgesenkt
werden kann.
Frage 1: Ist Calciumcarbonat das gleiche wie Calciumhydrogencarbonat? Wenn
ja, würde das ja bedeuten, dass die Restalkalität durch das Kochen um
2,36°dH gesenkt werden könnte (3,36 - 1). Wenn nicht, wie kann ich den
Anteil Calciumhydrogencarbonathärte an der Carbonathärte feststellen?
Frage 2: Hat das Kochen keinerlei Auswirkungen auf das
Magnesiumhydrogencarbonat?
Ich würde mich freuen, wenn mal jemand über diese Rechnungen drüber gucken
und mir Bescheid sagen könnte, ob das soweit stimmt.
Grüße,
Jonas
[Editiert am 30.8.2010 um 13:34 von JonasF]
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.8.2010 um 15:21 |
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Hab´s jetzt nicht nachgerechnet, aber wenn Du ein derart weiches Wasser
abkochst, würde ich mir über das Thema Restalkalität überhaupt keine
Gedanken mehr machen.
Du könntest das Wasser sicherlich auch für die meisten Biere unbehandelt
nehmen.
Calciumhydrogencarbonat ist nicht identisch mit Calciumcarbonat, es
entsteht aus diesem durch Aufnahme von CO2 im Gestein.
Beim Kochen wird der Prozess umgekehrt und CO2 ausgetrieben und lösliches
Calciumhydrogencarbonat fällt als unlösliches Calciumcarbonat aus und ist
somit aus dem Rennen.
Magnesiumhydrogencarbonat wird analog zu Magnesiumcarbonat umgewandelt,
welches aber wesentlich besser wasserlöslich ist.
Nach längerem Kochen wird dieses aber zu Magnesiumhydroxid hydrolisert und
fällt ebenfalls aus.
Wasser abkochen ist sehr effektiv, aber halt auch aufwändig.
Mach Dir mal keinen Kopf um Dein Wasser sondern freu Dich darüber, ich hab
da ganz andere Probleme (mittlerweile aber zum Glück im Griff).
Stefan
Edit: Willkommen im Forum, hab´s ganz übersehen, sorry
[Editiert am 30.8.2010 um 15:23 von Boludo]
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Antwort 1 |
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Newbie Beiträge: 2 Registriert: 30.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.8.2010 um 09:28 |
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Hallo Stefan,
Danke für die schnelle Antwort. Das hört sich ja alles ganz gut an. Ich
denke ich werde dann einfach beim Abkochen bleiben. Soviel Aufwand ist es
schließlich doch nicht am Vorabend des Brautages mal den Einkocher an zu
schmeißen.
Viele Grüße,
Jonas
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.8.2010 um 09:41 |
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Von mir auch Hallo
Hm, viel Aufwand ist's sicher nicht, aber Energieverschwendung. Du hast
doch prima Wasser, was möchtest Du denn brauen weil Du's behandeln willst?
Was wär ich froh um so ein Wasser... wir haben hier eine Restalkalität von
über 13° dH. Na ja, bis jetzt hab ich ja nur Weizen gebraut, das wird
trotzdem lecker! Also, ich würd das Wasser einfach so nehmen wie es ist.
beste Grüße
Tom
Edit: Buchstaben vergessen...
[Editiert am 31.8.2010 um 09:41 von Thomator]
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.8.2010 um 09:51 |
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Hallo Thomas,
ich hab RA 12°dH, Gesamthärte knapp 20°dH.
Mit Milchsäure kommt man ziemlich weit, bei stark hopfenaromatisierten
Bieren gab es aber immer einen unangenehm kratzigen Abgang, der erst nach
sehr langer Lagerung halbwegs weg ging.
Ich vermute, da ist die Magnesiumhärte von 5°dH schuld.
Jetzt fälle ich das Magnesium (und natürlich das Calcium) mit Ca(OH)2
aus.
Man muss die gesamte Menge Kalkmilch zur Hälfte des Brauwassers geben, um
in den stark alkalischen Bereich zu kommen und das Magnesium als Hydroxid
ausfällen, dann gebe ich am nächsten Tag morgends und Abends das restliche
Wasser zu, ziehe am nächsten Tag vom Bodensatz ab und erledige den Rest mit
Milchsäure.
Ultrakompliziert und dauert 3 Tage, dafür kann ich endlich Hopfen Stopfen
und große Mengen Aromahopfen kurz vor Kochende zugeben.
Also Jonas, freu Dich an Deinem Wasser!
Stefan
[Editiert am 31.8.2010 um 09:51 von Boludo]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.8.2010 um 22:49 |
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Ich glaub das wär mir für den Anfang zu viel Aufwand, Stefan. Bei uns wird
das Wasser jetzt ab September auf 13° dH Gesamthärte runtergebracht, sobald
die genauen Werte online sind werd ich mal kucken wie es dann mit der
Restalkalität ausschaut. Wird ganz sicher besser, mal sehen was genau
passiert. Dann kann ich vielleicht bald meinen hellen Weihnachtsbock
brauen, ohne dass ich das Wasser behandeln muss. Und der "Thomator" wartet
ja auch noch drauf gebraut zu werden (und erfunden zu werden )
Bis dahin bleib ich beim Weizen, auch da gibt es für mich noch viel zu
erforschen.
Grüße, Tom
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.9.2010 um 08:41 |
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Probier´s doch einfach mal mit Milchsäure, das klappt normal ganz gut.
Ich hab mal ein Hobbybier aus München probiert, die haben glaub RA 13, das
war nur mit Milchsäure behandelt und gewann dank der edlen Bittere den
ersten Platz beim Schneider Weisse Hobbybrautreffen
Stefan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.9.2010 um 23:33 |
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Hab ich auch schon angedacht. Aber für's Weizen geht's glaub ich auch so,
als nächstes steht ein Pale Ale mit Cascade auf dem Programm, müsste auch
so gehen, oder? Und ab Ende September bekommen wir besseres Wasser. Die
Aufbereitung wird übrigens so ähnlich gemacht wie Du es auch praktizierst.
Kannst ja bei Interesse hier mal nachlesen: http://brwaktuelles.webarth.com/
Wenn dann noch Bedarf ist werd ich für meinen hellen Bock Milchsäure
einsetzen.
Grüße, Tom
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.9.2010 um 06:19 |
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Ich würde das Brauwasser für das Pale Ale mit Milchsäure behandeln und zwar
Haupt und Nachguß!
Hohe Restalkalität wird von dunklen Bieren mit wenig Hopfen toleriert, ein
Pale Ale mit Cascade Aromahopfung kann da eine unangenehme Bittere
entwickeln.
Ich brauche 0,4mL Milchsäure 80% pro Liter Brauwasser um von RA 12 auf RA 0
zu kommen.
Sauermalz wäre auch denkbar, aber da ist die Dosierung schwieriger und man
kann den Nachguß nicht behandeln.
Hefeweizen maische ich mit unbehandeltem Wasser ein, damit bei möglichst
hohem pH bei 44°C Ferulasäure aus dem Malz gelöst wird, welches dann den
typischen Nelkengeschmack erzeugt (4-Vinylgujakol). Erst nach dieser Rast
säuere ich mit Milchsäure auf RA 3 an.
Die Sache mit der Kalkmilch mach ich wie gesagt nur bei hopfenaromatischen
Bieren.
Stefan
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Antwort 8 |
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