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Autor: Betreff: Gärung mit White Labs Hefeweizen Ale WLP 300 nicht richtig gestartet :(
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Mojo
Beiträge: 65
Registriert: 19.10.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/cry_smile.gif erstellt am: 3.10.2010 um 12:40  
Hallo liebe Braufreunde

Letzten Sonntag hatte ich ein Weizenbier mit oben genannter Hefe angesetzt. Danach musste ich leider für ca. 1 Woche verreisen und konnte mich nur telefonisch über den Gärprozess informieren lassen... leider musste ich erfahren dass selbst nach 2 Tagen die Gärung noch nicht so richtig in Schwung gekommen war, erst am 4. / 5. Tag war eine dünne Schaumschicht zu erkennen. Die Temperatur lag stets bei 21 °C, nur ab 22.30 Uhr wurde die Heizung ausgeschaltet, ich schätze mal dass dann die Temperatur nachts bei so etwa 15° lag. Als ich dann am 6. Tag endlich wieder nach Hause kam konnte ich das Bier selbst begutachten. Auf der Oberfläche waren zwar schon recht viele brauner Hefeschlamm aber eben praktisch kein Schaum, Die Spindel zeigte noch 10% an und das allerschlimmste: Ich musste auf der OBerfläche bereits 2 kleine Schimmelsporen entdecken! Also hab ich das ganze Bier weggeschüttet :_( . Es handelt sich um einen 20L Ansatz. Das war mein erster Brauversuch mit flüssiger Hefe, daher nehme ich mal an dass hier irgendwo der Fehler lag. Hier sind mögliche Fehlerquellen:

- Die Hefe hatte ich um 18 Uhr bei 21 °C angesetzt, nach ca. 5 Stunden war jedoch keine Heizwirkung mehr vorhanden, und der Sud hatte sich dann abgekühlt. Hätte hier die Temperatur noch unbedingt länger auf 21° stehen müssen?

- Ich habe die Hefe auf keinerlei Weise "aktiviert" oder ähnliches, sondern nach der Anleitung einfach direkt in den Gäreimer gegeben.

- Der Gärbottich war mit einem Küchentuch abgedeckt, was bis jetzt mit Trockenhefen immer gut funktioniert hat. Sollte ich es bei dir Flüssighefe anders machen? Das sollte vor allem auch zur Belüftung dienen, mehr habe ich nicht getan. Also kein Umschütten von Eimern dass mehr Luft in die Würze gelangt oder andere Methoden.

- Bei diesem Brauvorgang wollte ich mal den Kalttrub entfernen also habe ich nach dem Hopfenkochen erst abgekühlt und dann mit Whirlpool gefiltert. Meines Wissens nach ist ja aber der Kalttrub gärfördernd. Ist das wirklich so entscheidend?

Mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein, was noch hätte verantwortlich sein können... Ich würde mich freuen wenn ihr mir hier weiterhelfen könntet damit ich meinen nächsten Sud nicht auch noch in den Abfluss schütten muss!

Viele Grüße
Mojo
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Hefeknuddler
Beiträge: 288
Registriert: 6.2.2010
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.10.2010 um 13:00  
Hallo Mojo,
die WLP300 hat bei mir auch versagt und eine Danstar Munich musste ran (leider, ich bin von dieser Trockenhefe nicht so begeistert).

Ich hatte den Angaben nicht so recht getraut und einen Starter mit 10%igen Malzextrakt-Würze angesetzt. Der Extrakt schmeckte der Hefe gar nicht (und ich habe langsam den Eindruck, dass Malzextrakt (helles von HuM) für Starter gar nicht taugt), sprich die Gärung sprang nicht recht an (Belüftung, Bewegung, 20-50-100-200 ml Würzezugaben).

Am Ende traute ich auch diesem "Starter" nicht (roch irgendwie muffig, was aber auch vom Malzextrakt kommen konnte) und beschloss darauf hin die "Rettung2 mit der Trockenhefe.

Gruß
Davide


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Thomator
Beiträge: 829
Registriert: 5.5.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.10.2010 um 14:28  
Hallo Mojo
Ich denke auf's Belüften nach dem Anstellen solltest Du auf keinen Fall verzichten. Wie du selber schreibst, zwischen zwei Eimer hin- und herschütten, vielleicht so zehnmal, bis es halt richtig schön schäumt. Dauert keine drei Minuten und erfordert nur einen zweiten Gäreimer oder was ähnliches. So hab ich bis jetzt immer belüftet und ich würd's mich nicht ohne trauen.

Beste Grüße
Tom


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Mojo
Beiträge: 65
Registriert: 19.10.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.10.2010 um 16:51  
Hallo Tom

Das heißt du gibst die Hefe zu und schüttest direkt danach 10 Mal um ? Oder jeweils einmal umschütten und dann erstmal Pause? Und "anfüttern" der Hefe hältst du auch für überflüssig? Ich hab mir jetzt inzwischen überlegt, ob ich nicht die Hefe erst in 2 - 3 Liter der Würze geben soll und für eine halbe Stunde von einem Handmixer langsam durchrühren lassen soll.
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BlaueEule
Beiträge: 511
Registriert: 10.6.2009
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 3.10.2010 um 19:09  
In einem Röhrchen Flussighefe sind viel weniger Hefezellen als in 11g Trockenhefe enthalten. Die Flüssighefe sollte daher, für die besten Resultate und für das erwünschte Geschmacksprofil, vermehrt werden.

Hier kann man die richtige Startergrösse berechnen:
http://www.mrmalty.com/calc/calc.html

Einen Starter kann man einfach Starter aus der Würze machen. Funktioniert wunderbar wenn man über Nacht abkühlt.

Flüssighefe braucht Sauerstoff um sich zu vermehren. Am besten geht es aber mit einem Magnetrührer.

Die Hefe mag Temperaturschwankungen nicht.

Gruss
BE
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Thomator
Beiträge: 829
Registriert: 5.5.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 3.10.2010 um 22:40  
Um die Hefe vorzubereiten richte ich mich immer nach den Herstellerangaben. Also Trockenhefe rehydrieren, für Flüssighefe von Wyeast einen Starter machen. White Labs hab ich noch nicht verwendet, angeblich soll man die ja direkt zugeben können. Wie auch immer, die vorbereitete Hefe geb ich dann in die Würze und belüfte so wie beschrieben: Von einem Eimer in den anderen schütten, bis es ordentlich schäumt. Ich hab noch nie mitgezählt, so ungefähr zehnmal wird's schon sein. Nicht vorsichtig, sondern so dass es möglichst gut schäumt, also ruhig von einiger Höhe reinkippen, so dass ich halt noch reintreff ;) Und ich mach keine Pausen dazwischen. Ist nicht nötig. Sinn des Ganzen ist ja nur dass möglichst viel Sauerstoff reinkommt.

Beste Grüße
Tom


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Beiträge: 919
Registriert: 29.9.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.10.2010 um 08:20  
Hallo Mojo,

Belüftung der Würze ist sicherlich nützlich, aber wenn du mit der kalten Würze den Whirlpool gemacht hast und dann noch gefiltert, sollte auch Sauerstoff in der Würze sein, zumindest ausreichend für brauchbare Vermehrung. Gibt ja auch ein paar Unerschrockene hier, die garnichtmehr Belüften, scheint ja auch zu funktionieren.

Die wahrscheinlichste Fehlerquelle scheint mir das direkte Zugeben der Hefe und eventuell das Fehlen von Trubstoffen.
Hier wäre zumindest ein Starter zum aktivieren zu empfehlen. Nach dem Läutern etwa 1/2 Liter Vorderwürze (bei Starkbieren erst noch verdünnen auf ca. 10°P) einige Minuten kochen und im Wasserbad auf ca. 20°C runterkühlen und in einem möglichst sterilen Behältnis mit Hefe versetzen. Immer mal wieder schwenken.

Wie effektiv du die Trubstoffe entfernt hast kann ich natürlich schlecht abschätzen. Tatsache ist, dass ohne Trubstoffe Probleme auftreten, da die Hefe in der Regel irgendwelche Partikel braucht um "anzudocken" und in der Würze auf- oder abzusteigen.
Wie sich das speziell bei Bier verhält weiss ich allerdings nicht. Bei der Weinherstellung wird das Fehlen von Trubstoffen aber kritisch gesehen.

Gruss
Matthias
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Mojo
Beiträge: 65
Registriert: 19.10.2005
Status: Offline
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red_folder.gif erstellt am: 17.10.2010 um 18:53  
So,


mittlerweile habe ich einen neuen Ansatz, allerdings mit der WLP001 California Ale Yeast, und die Hauptgärung ist mittlerweile durch! Hat also alles bestens geklappt :D ... Die Anstelltemperatur war diesmal bei 23/24 °C und hab gleich ein paar Mal umgeschüttet und erneut nach 12h umgeschüttet.

Vielen Dank für die Hilfe! :)
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