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Autor: Betreff: Kein Weizenbier sondern UHU hergestellt
Junior Member
Junior Member


Beiträge: 18
Registriert: 13.2.2010
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 10.10.2010 um 17:45  
NAchdem wir sehr erfolgreich und reproduzierbar unser Pils herstellen können haben wir uns an unser erstes Weizenbier gemacht. Die Gärung ging mit einer hergeführten HEfe sehr gut und schnell an, hat dann ein wenig Fahrt verloren, ist dennoch weitergegangen. Der Geruch und Geschmach war bananig und es hat ein sehr gutes Aroma gehabt. Als das der Endvergärungsgrad nicht erreicht wurde, haben wir uns entschieden, die Gärung fast zwei Wochen laufen zu lassen. AM Tage vor der Abfüllung fing das Bier an nach Lösungsmitteln zu riechen (UHU typisch) und auch ein wenig zu schmecken. Wir haben es dennoch zur Nachgärung abgefüllt, in der Hoffnung audf ein großes Wunder........

Was kann passiert sein? Hygiene hat hohe Prioritär und wir sind uns sicher, nichts Wesentliches vergessen zu haben. Wir haben allerdings einen neuen Gegenstromkühler und Hopfensseiher in BEtrieb, der beim allerersten Spülen weit vor dem Brauen eine dunkelrote "Brühe" abgegeben hat. Offensichtliche PArtikel waren vor dem BRaugang beim erneuten Spülen nicht erkennbar und der Kühler wurde auch noch standardmäßig desinfiziert.

Was kann schiefgelaufen sein???????

Gruß

Axel
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Moderator
Posting Freak

flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.10.2010 um 18:41  
Hi Axel,


Ich zitiere mal aus dem Fruchtweinkeller:



Zitat:
Lösungsmittelgeruch und Lösungsmittelgeschmack, "Uhuton"

Der Lösungsmittelgeschmack wird durch verschiedene Ester hervorgerufen, dabei handelt es sich um Verbindungen aus einem Alkohol und einer Säure. Der am häufigsten vorkommende Ester im Wein ist der Essigsäureethylester (siehe auch "Essigstich", Abbildung 15.1), es finden sich aber auch viele andere Ester aus längerkettigen Alkoholen. Die Ester sind generell ausgesprochen geruchs- und geschmacksintensiv und haben einen großen Einfluss auf das Bukett des Weins. Die Konzentration des Essigsäureethylesters in einem normalen, "gesunden" Wein beträgt etwa 50 mg/l. Ab einer Konzentration von etwa 200 mg/l werden die Ester jedoch als störend empfunden und rufen den "Uhuton" hervor.

Ursachen:

Ester sind Nebenprodukte der Gärung und werden von allen Hefen in geringen Mengen gebildet. Kommen sie in störender Menge vor, so deutet dies auf die Tätigkeit von "wilden" Hefen der Gattungen Hansenula, Pichia, Candida u.a. hin. Auch Kahmhefen können große Mengen Ester produzieren.

Vermeidung:

Verwenden Sie eine Reinzuchthefe. Diese wird eventuell vorhandene "wilde" Hefen schon nach kurzer Zeit überwachsen und verdrängen. Eine große Gefahr geht von überreifen verletzten Früchten aus, in denen sich wilde Hefen vermehren können. Falls solche Früchte verwendet werden, kann bei Gärbeginn geschwefelt werden, denn die wilden Hefen reagieren darauf empfindlicher als die Reinzuchthefen.

Die gekauften Flüssighefen können derart mit Wildhefen verunreinigt sein, dass die Flasche bereits beim ersten Öffnen nach Estern riecht. So eine Flüssighefe darf keinesfalls verwendet werden (siehe auch das Kapitel "Die Hefen").



es ist also zuviel von dem:

http://de.wikipedia.org/wiki/Essigs%C3%A4ureethylester

Weizenbiere werden ja auf Esterproduktion getrimmt. Spezielle Hefen, hohe Gärtemperatur und dann noch die Stoffwechselumstellung der Hefe z. B beim Herrmann-Verfahren.
War wohl zuviel des Guten?



m.f.g
René


[Editiert am 10.10.2010 um 18:48 von flying]



____________________
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 10.10.2010 um 20:21  
Hallo, Axel,

tut mir Leid, Dir das sagen zu müssen: aber Deinen Sud kannst Du vernichten, glaube mir.
In meiner Brauerlaufbahn ist mir bisher nur ein einziges Bier schlecht geworden (so wie Deines), es war ein Obergäriges mit einer Wyeast Schnarchhefe bei 25°C vergoren. Hat knapp über 2 Wochen gedauert (weil der EVG immer noch längst nicht erreicht worden ist) und ist vom einen auf den anderen Tag umgekippt, trotz aller Vorsichtsmassnahmen. Das war die Entscheidung zum Umstieg auf Trockenhefen.
Vermutlich vergärst Du auch in einem nicht hermetisch abgeschlossenen Gärbottich oder? Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Umkippen verhindert, austesten würde ich es allerdings nicht. Bei OG Bieren ist bei höheren Temperaturen immer Vorsicht angebracht.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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