Hallo Gambrinus-Jünger,
nachdem ich gestern meinen 11. Sud in der 20l-Einkocherklasse erfolgreich
in die Gärung gebracht habe, schreibe ich mal dazu ein Brauprotokoll. Vorab
vielen Dank an alle, die mir bisher mit tollen (meist sachlichen) Beiträgen
weitergeholfen haben.
Vielleicht hilft dies auch den etwas weniger erfahrenen
Gambrinus-Jüngern.
Start 9.00 Uhr: Alles Braugerät wurde mit in lauwarmen Wasser eingeweichten
CHEMPRO-OXI gereinigt. Da mein Wasser einen pH-Wert von 7,6 aufweist und
ein leicht saures Wasser die Maischarbeit erleichtern soll, habe den 20l
Wasser 4g Braugips (Calsiumsulfat) zugefügt (laut Hagen Rudolf).
Die Schüttung:
2 kg PiMA
4 kg MüMa
Eine Handvoll Gerstenflocken für den Schaum und etwas Röstgerste für die
Farbe (Bauchentscheidung).
Das Ganze mit einem Maischesack bei 50° eingemaischt.
1. Rast 60-65° 30min (Damit es recht süffig und nicht zu trocken wird
(Hagen Rudolf). 10min mehr ergeben ein trockeneres Bier.
2. Rast 70-75° 30min.
Die letzte Rast reichte nicht; es stellte sich dann aber nach 40min
Jodnormalität ein.
Nach 10min 78° abmaischen.
Dazu habe ich den Maischesack aus dem Einkocher gehoben und in einem Eimer
den Nachguss gegeben, der danach wieder zum Hopfenkochen in den Einkocher
wanderte. Schnell gespindelt und 16°P gemessen. Es soll ein Weinachtsbier
werden, also auf 13°P runterverdünnt. 200ml Würze für das anziehen der Hefe
in einen Erlemeierkolben gegeben, mit Hefenärhrsalz versehen und zum
Abkühlen auf 25° weggestellt. Ach so,16°P wäre mir bezüglick Alkohol zu
häftig.
Hopfenkochen und Hopfengabe:
Nachdem ich mit meinem EXTRA STOUT einen Hopfenhammer erzeut habe und bei
der Damenwelt damit nicht landen konnte, wurde erst mals
Earls
IBU-Rechner mit allen möglichen Daten gefütter.
Gambinus flüster mir darauf:
- 45g Fuggles (4,2a) und
- 5g Nothern Bruwer (10%a) gemischt.
Erste Portin 25g nach Würzebruch und zweite 30min vor Kochende.
In der Zwischenzeit die Hefe W-34/70 20g in den Erlenmeyerkolben eigetreut
und warmgestellt (22°).
Fermentis macht zu der Hefemenge unterschiedliche Angaben:
Auf dem Päckchen 11g für 20-30l
In der Spezifikation 80-120g hl (entspricht ca. 20g, die ich genommen
habe). Es handelt sich um eine untergärige Hefe die bei 10-14°C vergärt,
12°C ideal laut Hersteller.
Schlauchen und filtern nach Hopfenkochen:
In dem Einkocher befindet sich ein Panzerschlauch und die Würze läuft über
ein Leinengewebe in den Gäreimer.
An beiden Stellen immer mal kräftig rühren.
Die auf 50° runtergekühlte Würze mit einem Belüfter Marke
"Aquarium-Fischglücklichmacher" belüftet (30min).
Nach ca. 5 Stunden war die Würze auf 25° runtergegühlt, also rein mit der
gut angekommenen Hefe und nochmal 15min belüftet.
Gegen 0.00 Uhr nochmal ein Blick in den Keller, in dem 12°C herschen (ideal
für W-34/70).
Ein verhaltenes und bescheidenes Gluckern des Gährröhrchens zauberte mir
ein zufriedenes Grinsen in die Mundwinkel.
Heute morgen haben sich die ersten Kräusen gebildet, die ich dann auch
abgeschöpft habe.
Es scheint alles auf einem guten Weg zu sein. Wenns passt werde ich
nächsten Sonnabend in Flaschen abfüllen und wie folgt karbonisieren.
7g Zucker in 500ml abgekochtes Wasser auflösen und ab in den Gäreimer damit
und dann abfüllen usw.
Beim Probieren der Würze nach dem Hopfenkochen habe ich eine angenehm
fruchtige Süße mit nicht zuviel Hopfenbittere festgestellt. Ich werde
weiter berichten......
Bis dann Wolfgang
PS Das Runterkühlen der Würze ohne Würzekühler dauerte ca. 5h. Da mein
1800W Einkocher recht lange bis zum Erreichen der Kochtemperatur braucht,
werde ich mir noch einen 2kw Tauchsieder besorgen um das Hopfenkochen
schneller in Gang zu bringen.
[Editiert am 21.11.2010 um 12:56 von maischman]