Hi Axel,
dieses Problem hatte ich in meiner Rezepturverwaltung nicht hinreichend
erklärt, was ich aber in der kommenden Version nachholen werde.
Zunächst eine Notiz zur Speise:
Es ist also wichtig, dass die Speise siedend heiß in die Flaschen kommt,
damit sie bis zum Aufspeisen steril bleibt. Die klare Speise wird, wenn
möglich, dem Whirlpool entnommen und abgefüllt.
Das Programm berechnet die Menge der -EDIT: beiseite zu stellenden- Speise
nach folgender Tabelle. Hierbei ist es notwendig die Spindelwerterhöhung
festzulegen:
Die Spindelwerterhöhung ist der Wert, um den Du das absolut endvergorene
Jungbier aufspeisen musst um die gewünschte Rezenz zu erhalten. Das
endvergorene Jungbier wird quasi um diesen Wert auf den Abfüllwert
(~Grünschlauchzeitpunkt) angehoben. EDIT: die exakte Berechnung findet
später im Tabellenblatt 5_Gärung_1 statt.
Um die richtige Spindelwerterhöhung zu finden, gehst Du wie folgt vor:
- zunächt legt man fest, bei welcher Temperatur die Hauptgärung verlaufen
soll. Als Beispiel hier mal etwa 10°C.
- In der betreffenden Zeile (hier also "CO2-Gehalt in g/L bei 10°C") suchst
Du nun die Spalte mit der gewünschten Rezenz. Als Beispiel hier mal 5,0
g/L.
- In dieser Spalte gehst Du nun nach oben und liest die hierfür benötigte
Spindelwerterhöhung ab. In diesem Beispiel sind das 0,7°P.
Diesen Wert trägst Du nun ein, um die -EDIT: beiseite zu stellende-
Speisemenge zu erhalten.
TIPP: Beabsichtigt man nicht ganz endvergären zu lassen, sondern etwas vor
Endvergärung aufzuspeisen (z.B. 0,2°P vorher), so trägt man eine um diesen
Wert reduzierte Spindelwerterhöhung ein. In diesem Fall wäre es dann nur
0,5°P.
Die genaue Speiseberechnung findet aber später im Tabellenblatt 5_Gärung_1
statt! Wie gesagt, hier geht es zunächst nur um die Speisemenge, die
zunächst mal zur Seite gestellt werden soll.
Beim HighGravitv-Verfahren lässt sich obige Tabelle leider nicht mehr
anwenden. Zwecks Erklärung folgendes Bild:
Kurze Erklärung der Tabelle 9.18 am Beispiel: Es sollen 90 Liter Bier mit
StW.=12°P und 22 IBU (Bitterwert) hergestellt werden.
Die herzustellende Würzemenge (=Biermenge, einzutragen in Tab. 2.2, Zelle
B16) habe ich mal auf 50 Liter gesetzt, weil das mit meiner Anlage gerade
eben noch so geht.
Es müssen also zunächst 50 Liter Würze von 21,6°P und 39,6 IBU hergestellt
werden. Von dieser heißen Würze entnimmt man dem Whirlpool die
rückzustellende Speise. Die restliche Würze wird gekühlt, mit 40 Liter
kaltem Wasser verdünnt, mit Hefe angestellt und in die Hauptgärung gegeben.
Nach Endvergärung wird aufgespeist.
Hätte ich in meinem Programm eine Spindelwerterhöhung von z.B. 0,7
vorgegeben, so hätte er mir die Menge an Speise berechnet, die in etwa
benötigt worden wäre um 50 Liter Würze zu carbonisieren. In Wirklichkeit
müssen aber zusätzlich noch weitere 40 Liter Wasser aufcarbonisiert werden.
Je nach Verdünnungsgrad ist also eine erhöhte Speisemenge nötig.
Der Richtwert für die Spindelwerterhöhung wir daher neu berechnet und in
der Tabelle 9.18 unten ausgegeben. In diesem Fall wäre es anstatt 0,7 bei
kalter Gärung nun ca. 1,3°P (genauer 90L*0,7°P/50L=1,26°P, oder wenn eine
Spindelwerterhöhung von nur 0,5°P erwünscht wäre: 90L*0,5°P/50L=0,9°P
...))
Verwirrend ist nun, und diese
-Kritik ist absolut berechtigt, dass das Jungbier in
diesem Beispiel später nicht um 1,3°P angehoben wird, sondern natürlich nur
um etwa 0,7°P. Es musste jedoch die 1,3°P angegeben werden, um die
Speisemenge zu erhalten, mit der man die durch´s Verdünnen erhöhte
Jungbiermengemenge um 0,7°P auf den Abfüllpunkt anheben kann.
Ich hoffe, ich hab nichts übersehen?
Gruß,
Earl
[Editiert am 30.8.2011 um 11:26 von Earl]
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