Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.12.2010 um 19:38 |
|
|
Hallo, Leute,
da einige von Euch sich unter Eiweißbruch optisch nicht so recht was
vorstellen kann, habe ich mal auf die schnelle ein paar "wissenschaftliche"
Versuche gemacht.
Ich habe eine 13-grädige Würze aus Malzextraktpulver hergestellt und
gekocht. In 5-Minutenabständen habe ich mal versucht, den sich bildenden
Eiweißbruch festzuhalten. Es war etwas schwierig, da der Bruch durch die
Wärmekonvektion ständig in Bewegung war.
1. Bild: nach 15 Min. Kochzeit (nach 10 Min. war noch nix zu erkennen)
Es ist schon ein wenig Eiweißbruch zu erkennen, aber mir würde das nicht
reichen.
2. Bild: nach 20 Min. Kochzeit
3. Bild: nochmal im Auflicht, da kann man es glaube ich noch etwas besser
erkennen
Ich hoffe, dass Ihr Euch vielleicht jetzt ein wenig vorstellen könnt, wie
so ein Eiweißbruch aussieht.
Ciao
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.12.2010 um 19:59 |
|
|
Nett, mich erinnert der Eiweißbruch immer an "Eierstich" in einer Suppe,
was prinzipell gesehen ja auch das gleiche ist.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
|
|
Antwort 1 |
|
Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.12.2010 um 21:05 |
|
|
Hallo Michael,
danke für deine wissenschaftlichen Versuche. Der Eiweißbruch kommt ja
teilweise beim Kochen noch oben. Ich schöpfe den immer ab, bevor ich die
erste Hopfengabe mache. Der Rest sammelt sich dann nach dem Whirlpool im
Trubkegel.
Gruß
Frank
|
|
Antwort 2 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.12.2010 um 21:18 |
|
|
Ja, Frank, ich weiß, aber was ich mich frage ist: hast Du denn keine
Wärmekonvektion? Ich stelle mir das schwierig vor mit dem Abschöpfen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Senior Member Beiträge: 395 Registriert: 4.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.12.2010 um 21:46 |
|
|
Hallo Michael,
bei Kochbeginn kommt eine helle Schicht an die Oberfläche, die deute ich
als Eiweißbruch und schöpfe sie ab. Na klar habe Wärmekonvektion, ich warte
aber ein Stunde bevor ich den Whirlpool mache.
Gruß
Frank
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 5.12.2010 um 23:03 |
|
|
Hallo Michael,
vielen Dank für die schönen Bilder bzgl. Eiweiß- (Würz-)bruchs. Da weiß nun
jeder wovon gesprochen wird.
Da überlege ich seit langem ob man die Konvektion nicht ausnutzen kann um
dieses Gegrissel ausfiltern kann.
Der Verlauf der Konvektion ist ja von innen nach außen, die heiße Würze
steigt innen auf, kühlt an der Seite ab, geht nach unten und dann gehts
wieder von vorne los.
Wenn man nun ein Sieb aus unserem schönen Lochblech macht, wie ein V, das
innen offen ist und am Rand des Kessels anliegt, müßte dieses Sieb doch
dieses ausgefällte Material im Laufe des 90 minütigen Kochens
ausfiltern.
Übrigens könnte dieses Sieb auch für den Hopfen benutzt werden, der dann
leicht am Kochende herausgenommen werden kann.
Vielleicht stell ich mir das zu einfach vor, ich werde das aber mal
versuchen wenn ich wieder Brauen kann, hoffentlich noch vor Weihnachten.
Mit besten Grüßen, Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
|
|
Antwort 5 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.12.2010 um 07:20 |
|
|
Das Eiweiß abschöpfen würde ich auch gerne, aber da ich meist eine
Vorderwürzehopfung mache, würde ich auch jedes mal viel Hopfen mit
abschöpfen.
Und ich überleg mir jetzt wirklich, ob ich den Würzebruch statt auf 10 auf
20 Minuten definiere
Stefan
|
|
Antwort 6 |
|
Senior Member Beiträge: 435 Registriert: 9.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 6.12.2010 um 13:29 |
|
|
Klasse Bilder Michael, vielen Dank. ;-)
|
|
Antwort 7 |
|
Member Beiträge: 53 Registriert: 20.1.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 18.7.2011 um 00:40 |
|
|
hallo,
sorry wenn ich den alten fred nochmal nach oben befördere, aber beim suchen
bin ich hierauf gestoßen und wollte keinen neuen extra aufmachen...
die Frage: Schöpft ihr alle den bruch generell ab oder lasst ihr den beim
Hopfenkochen einfach mit kochen? Ich hatte bei meinen Flüssigmalzversuchen
immer nen deutlichen Bruch, wusste mir aber nicht zu helfen und hab ihn
mitkochen lassen. Beim Trockenmalz gab es nur ein Schäumen am Anfang, aber
kein Ausflocken o.ä., also praktisch kein bruch, was ich serh angenehm
fand.
Was mir beim Flüssigmalz auch noch auffiel war, dass der Bruch nach einiger
zeit irgendwie verschwindet. Also noch vll 20 Minuten sind keine Flocken
mehr zu sehen, wo sind die hin? und war das bei euch auch so?
[Editiert am 18.7.2011 um 00:41 von NiCoSt]
|
|
Antwort 8 |
|
Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 18.7.2011 um 02:26 |
|
|
Hi,
je nach Schuettung, wenn es wirklich viel und massiven Schaum bei Kochen
gibt schoepfe ich ihn ab. Sonst koch ich einfach mit. Der Bruch setzt sich
nach dem Kochen, beim Ausschlagen am Boden ab ( zusammen mit dem
Hopfentreber). Man kann den Effekt verstaerken indem man zum einen eine
Rast zwischen Kochende und Ausschlagen haelt, zum anderen kann man durch
kraeftiges ruehren einen Whirlpooleffekt erzielen ( der selbe Effekt warum
sich Teeblattreste in der Teetasse beim ruehren in der Mitte absetzen).
Wenn man jetzt vorsichtig oberhalb des Eiweiss- Hopfen Schmodders (
eigentlich Heisstrub) die Wuerze abzieht ( entweder von oben schoepfen,
schlauchen oder per Hahn der eben oberhalb des Bodens angebracht ist.
Der Eiweissbruch verschwindet nicht waehrend dem Kochen. Bei sehr exesiver
Kochung mit starker Konvektion ( z. B. durch schlechte Isolierung) koennen
aber die grossen Eiweisskonklumerate mechanisch zerkleinert werden, wodurch
sie sich schlechter absetzen). Je nach Eiweissgehalt und Maischarbeit
kannst du auch bei "Trockenmalz" sehr ordentliche Bruchmengen haben.
Gruss
Jan
|
|
Antwort 9 |
|