Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2010 um 20:53 |
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Hallo Braukollegen
Am Samstag hab ich wieder mal gebraut, ein Hefeweizen soll es diesmal
werden. Soweit ist auch alles problemlos verlaufen, trotz Schweinekälte in
meiner Garage. Zwecks Mangel an fließendem Wasser hab ich die Würze dann
einfach rausgestellt zum Abkühlen, hatte ja immerhin knackige 8 Grad minus.
Ich konnte dann am Samstag Abend um halb zehn bei 25°C anstellen. Die
Gutmannhefe hatte ich seit Donnerstag hochgepäppelt, ich konnte dann mit
gut 150 ml Hefe anstellen. Ankommen war bereits am nächsten vormittag,
seitdem blubbert und gärt es wie wild. Seit heut früh macht sich allerdings
ein gräßlicher Geruch nach faulen Eiern breit, da kannst fast nicht mehr
rein in das Zimmer, so stinkt das. Uiuiui! Hab gar keine Lust zum Spindeln.
Heut früh war es jedenfalls von 14°P auf 7°P runter, scheint mir soweit
alles normal zu sein. Aber dieser Geruch. Wie lang darf das denn so
stinken, bzw. darf das überhaupt? Ich hab gelesen dass es bei diversen
Trockenhefen normal sein kann, vielleicht hat ja schon einer Erfahrung mit
der Gutmannhefe sammeln können?
Ich bitte um beruhigenden Zuspruch
Grüße vom Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2010 um 21:48 |
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Hi Tom,
ich benutze die Gutmann immer für Weissbier. An den Geruch nach H2S (faule
Eier) habe ich mich inzwischen gewöhnt. Das fertige Bier war immer lecker.
Also ich würde aus meiner Erfahrung heraus Entwarnung geben.
VG, Markus
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2010 um 21:59 |
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Hi Leute,
Ist die Gutmann-Hefe nun eine spezielle Reinzucht oder ist es auch eine der
gängigen Weizenhefen, wie z. B die 3068...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.12.2010 um 22:51 |
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Danke Markus, das beruhigt mich doch sehr
Ob die Gutmann Hefe eine Reinzucht ist weiß ich nicht, aber das Gutmann
riecht jedenfalls so gut wie kein zweites Weizen dass ich kenn. Ob das aber
nur von der Hefe kommt weiß ich nicht. Ich hab die Hefe hauptsächlich
deshalb genommen weil ich ziemlich kurzfristig beschlossen hab ein Weizen
zu brauen. Eigentlich hatte ich ein süffiges Helles im Sinn, aber dann fiel
mir ein dass mein Schwiegervater in vier Wochen Geburtstag hat... und da es
mir zum Bestellen zu spät erschien hab ich eben am Donnerstag vier Gutmann
gekauft Das vermehren der Hefe war jedenfalls supereinfach. Ist
ja auch 'ne Menge drin in der Flasche.
Würd mich aber auch interessieren ob's nicht doch eine der gängigen Hefen
ist.
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 139 Registriert: 24.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 08:22 |
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Hi Tom
die Gutmannshefe kenne ich zwar nicht, den Geruch schon. Auch die WLP029
ist recht blähfreudig. Man könnte meinen man habe Bohnen gemaischt.
Der Schwefel kommt wohl beim abdarren in das Malz (dort wird zur Schönung
und Konservierung geschwefelt), im grunde ist das dann ein besonderes
Qualitätsmerkmal der Hefen - diese schaffen es, die Würze bezüglich der
Schwefelverbindungen zu säubern.
Viele Grüsse, Oliver
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 14:30 |
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Hier eine Hefebeschreibung aus dem Wiki. Könnte das die Gutmann-Hefe
sein?
* WLP380: Hefeweizen IV Ale
Viel Nelken und phenolisches Aroma und Geschmack mit minimal Banane.
Erfrischende Zitrus- und Aprikosennoten. Frisches, süffiges Hefeweizen.
Weniger ausflockend und höhere Schwefelproduktion als WLP300.
scheinbarer Vergärungsgrad: 73-80%
Flockung: gering
Gärtemperatur: 19-21°C
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 14:48 |
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Zitat: | Könnte das die
Gutmann-Hefe sein? |
Eher nicht. Die Gutmann-Hefe
liefert meiner Erfahrung nach ein bombastisch bananiges Aroma.
VG, Markus
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 15:24 |
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Hi Markus,
Schade! Das Gutmann-Hefeweizen ist hier nirgends zu bekommen. Macht aber
nichts! Ich hab ein bisschen gegoogelt und einen Online-Shop für bayrische
Biere gefunden.
http://www.biershop-bayern.de/index.php/
Da gibt es nur bei Weißbier schon 94 Sorten, wobei ich von den meißten noch
nie was gehört habe. 22,80 € mit Versandkosten für 9 Flaschen ist zwar ganz
schön heftig aber was solls.
Da werden wohl noch viele weitere strippbare Sorten dabei sein?
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 16:51 |
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Ich würde da sehr aufpassen und vorher bei der Brauerei nachfragen, ob da
auch die orginal Hefe bei der Flaschengärung eingesetzt wurde.
Sonst hat man ruck zuck eine untergärige Hefe gezüchtet. Das kommt wohl
recht häufig vor.
Stefan
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 16:55 |
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Hi Stefan,
es geht ja um die Gutmann-Hefe. Das Gutmann gibt es in diesem Shop auch und
die Hefe ist ja hinlänglich getestet.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 17:06 |
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Ja, schon klar, ich hab nur gedacht wegen der Frage: Zitat: | Da werden wohl noch
viele weitere strippbare Sorten dabei
sein? |
Gutmann hat eine unglaubliche Hefemenge in
der Flasche und die lässt sich wirklich ganz hervorragend strippen.
Ich mag den Bananengeschmack aber nicht und nimm daher immer die phenolige
Schneider Hefe.
Stefan
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 20:01 |
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Hm, ich find das Gutmann nicht so sehr bananig, so unterschiedlich können
die Geschmacksempfindungen sein. Bei uns gibt's allerdings 'ne
Bananenbombe, das Rieser Hefeweizen von Ankerbräu.
Ich hab wegen der Hefe mal bei Gutmann nachgefragt, Herr Gutmann hat mir
folgendes geschrieben: Zitat: | Wir verwenden ausschließlich unsere Betriebshefe. Da wir noch
konventionell mit offenen Gärbottichen arbeiten, schöpfen wir die Hefe von
der Oberfläche ab und geben sie den folgenden Suden zu. Es ist lediglich
eine Hefe von uns auf einer Hefebank hinterlegt, die man vor rund 15 Jahren
isoliert habe und zur Auffrischung oder als Absicherung verwendet.
Im Umgang mit Reinzuchthefen hatten wir bisher keine guten Erfahrungen, da
die Hefe zwar geschmacklich in Ordnung war aber beim Einschenken immer
Flocken gebildet hat.
Falls Sie das Thema näher interessiert stehe ich Ihnen für Rückfragen gerne
zur Verfügung. |
Super Sache, gestern Nacht angefragt, heute schon Antwort bekommen.
René, die Gutmanns kann ich Dir bestimmt günstiger schicken. Evtl. 'ne
kleine Tauschaktion? ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.12.2010 um 23:16 |
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Hallo Tom,
Zitat: | Super Sache, gestern
Nacht angefragt, heute schon Antwort
bekommen. |
zu einem guten Bier gehört halt auch
ein guter Braumeister.
Und merci für die Informationen.
Der Weizenbock ist übrigens auch sehr zu empfehlen!!!
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.12.2010 um 10:33 |
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Mittlerweile riecht es sehr lecker und überhaupt nicht mehr nach faulen
Eiern. Wenn ich aber jetzt Speise gebe und abfülle, entsteht dann nicht in
der Flasche wieder dieses üble Gas? Das dann allerdings nicht mehr raus
kann... muss man da dann einfach länger lagern, oder seh ich schon wieder
ein Problem wo es gar keines gibt
Ach ja, und weiß zufällig einer was über den EVG der Gutmannhefe?
Grüßle, Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.12.2010 um 00:10 |
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Ich muss das vorerst mal selber beantworten: Ja, bei der Nachgärung
entsteht wieder H2S. Jetzt, nach einer Woche Nachgärung und einem Tag im
Kühlschrank, hab ich mal eins aufgemacht, zu Forschungszwecken sozusagen.
Geschmacklich bereits einwandfrei, aber der Geruch, hm. Ich würd fast sagen
das Bier stinkt. Nicht arg, aber es riecht nicht gut. Schade, passt so gar
nicht zum guten Geschmack. Wird sich das wohl noch geben? Geduld ist ja
eine meiner Stärken beim Brauen
Na ja, jedenfalls fällt es leichter Geduld zu haben wenn man weiß dass es
sich auch lohnt
Grüßle, Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 28.9.2011 um 09:33 |
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Servus,
hat sich der Geruch dann nach Lagerung gelegt?
Ich hab momentan ein Klosterbier mit Wyeast #3787 - Trappist High Gravity
in der Gärung. Den Geruch stelle ich hier ebenfalls fest.
Hast du mit Speise abgefüllt? Ich habe vor mit Traubenzucker zu
carboniseren. Ob das weniger Geruch produzieren wird?
Danke,
Hans
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Antwort 15 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 28.9.2011 um 16:44 |
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Hallo,
die Art des Zuckers hat nichts mit der gebildeten Menge Schefelwasserstoff
zu tun. Die entsprechenden Hefen produzieren von Natur aus mehr oder
weniger große Mengen an H2S.
Der wird aber im Laufe der Reifung deutlich abgebaut. Bei manchen UG Bieren
gehört ein ganz dezenter H2S Geruch zum guten (Geruchs-) Ton.
Prinzipiell gilt: je ausgeprägter der H2S Geruch während der Hauptgärung
ist, um so mehr empfiehlt sich eine längere Kaltreifung (mind. 6, besser
6-8 Wochen). Der H2S wird bei OG Bieren deutlich schneller abgebaut als bei
UG Bieren (nach 4 Wochen ist der Spuk meist vorbei).
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 28.9.2011 um 18:32 |
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Alles klar, danke.
Ich bin noch mitten in der Hauptgärung (die für eine OG Hefe erstaunlich
langsam abläuft).
Ich werd dann mal alles auf mich zukommen lassen...
Danke,
Hans
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.9.2011 um 19:57 |
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Hallo Hans
Hab jetzt gerade in meinen Unterlagen nachgesehen. Also, ich hatte eine
Kiste von dem Weizen meinem Schwiegervater zum Geburtstag geschenkt, am 30.
Dezember, also 3 Wochen nach Abfüllung. Von dieser Kiste kann ich definitiv
sagen dass kein H2S Geruch mehr vorhanden war. Bei der die ich behalten hab
kann ich's nicht genau sagen weil ich da bestimmt täglich eins getrunken
hab, aber auf jeden Fall hat sich der Geruch ziemlich schnell verloren. Ich
hatte übrigens damals genau den gleichen Gedanken wie du, nämlich dass ich
beim nächsten Weizen mit der Gutmannhefe zum Carbonisieren Zucker statt
Speise nehm. Aber nach Michaels Ausführungen geh ich davon aus damit auch
nicht anders sein wird.
Freu dich auf dein Bier
Viele Grüße, Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 28.9.2011 um 20:07 |
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Antwort 19 |
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