Hallo, freut mich, wenn was Gutes herausgekommen ist.
Also hier mal ein paar mögliche Antworten meinerseits auf deine aktuellen
Fragen:
Ich habe mein letztes Pils nur aus 100% Pilsner Malz gebraut, weder Cara,
noch sonstwas und habe mein Wasser aufbereitet mit CaO.
Dadurch wird das Wasser weicher und die Bittere vom Hopfen kommt feiner
rüber. Habe ich jahrelang nicht gemacht, da aber meine Biere irgendwie
immer schlechter wurden, musste ich damals auch auf Ursachenforschung gehen
und des Rätsels Lösung lag in den Analysen des Wassers. Seitdem rühre ich
so ungefähr 12 gr CaO in etwas Wasser an und kippe diese trübe Brühe in
ungefähr 100 bis 120 Liter Wasser vom Hahn und lasse es über Nacht stehen.
Am nächsten Tag ist dann bereits unten am Grund eine dicke Schicht an Kalk.
Ergebnis weiches Wasser - für mich jedenfalls.
Zweiter Tipp: Habe jetzt mich mal getraut und habe bei 12,0% Stammwürze
40BE Hopfen gegeben. Mal sehen, ob das mal einen hopfigen geschmack gibt,
Bei meinen bisher 32BE war ich nicht so ganz zufrieden. Bin gespannt wie
das jetzt wird.
Dritter Tipp: "Ewige" Rasten. Ich habe meist nur 20 minütige Rasten gehabt,
weil ich einen schönen Malzkörper haben wollte, das ist aber jetzt bei Pils
offensichtlich gerade verkehrt. Daher habe ich jetzt bei 63 grad 45 Minuten
gehalten, bei 66 - 67 Grad noch mal 15 Minuten und schließlich bei 72 grad
noch mal 30 Minuten. Mal sehen, ob da noch irgendein mastiger Malzkörper
überlebt hat.
Zur Stammwürze: Würde nicht über 12,5% gehen, da sonst wieder zu fett.
Bei mir 10,5 % vor Kochen und nach Kochen 12,1% hat genau gepasst
Zur Hefe: Habe noch nie was mit der S04 gemacht, kenne nur die S06 als
Weizenbierhefe. Bei Pilsner habe ich bisher die Hefe meiner örtlichen
Brauerei genommen. Allerdings gibt es auch gute trockenhefen.
Hier im Forum wurde die allmächtige 34/70 aber auch für richtiges Nordpils
auch schon kritisiert, da sie offensichtlich eher Pilsner nach Pilsner
Urquell produziert. Da kann ich selbst auch nichts sagen, da ich diese noch
nie verwendet habe. Unter Brouwland bekommt man z.B. eine einigermaßen
brauchbare Beschreibung des Geschmacksprofils der einzelnen Trocken oder
Flüssighefen.
Noch ein letzter tipp: trockene Pilsner sollten möglichst langsam und kalt
gären, um möglichst viele höhere Alkohole zu vermeiden, die einen typischen
Weizengeschmack produzieren können. Also bei mir gärt es im Moment bei 8
Grad und es läuft problemlos, wird aber halt zwei bis drei tage länger
dauern.
So, mehr fällt mir jetzt nicht mehr ein, vielleicht gibt es nochj
Ergänzungen von den Kollegen.
Viele Grüße und weiterhin Gut Sud
Holger
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