Hallo Braugemeinde,
da es mir überraschenderweise gelungen ist, Hefe aus einer Chimay Red
Flasche zu strippen, stehe ich nun an dem Punkt, diese ihrer eigentlichen
Bestimmung zuzuführen. Die verbrauchte Zuchtspeise (auf reiner Pilsener
Malz Basis) schmeckt schon recht deutlich in Richtung Originalbier, so dass
ich denke, die Hefe in der Flasche ist auch die Hauptgärungshefe.
Auf der Suche nach einem geeigneten Rezept bin ich zwar auf einige
gestoßen, dieses (von
http://www.beertools.com/html/recipe.php?view=1850)
schien mir am vernünftigsten (und vollständigsten):
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Kennzahlen
Stammwürze ___17,5 °P
Restextrakt .____4,3 °P
Alkohol ________7,3 Vol.-%
Bittere .________31,8 IBU
Farbe ._________28 EBC
Sudhausausbeute 73 %
Schüttung __________für Liter: 50 _______Anteile
Maris Otter Pale _______11,98 kg ________81,22 %
Belgian Aromatic ._______ 0,3 kg _________2,03 %
English Chocolate Malt ___0,07 kg _________0,47 %
Belgian Caramunch .______0,6 kg _________4,07 %
Candi Sugar Clear ._______1,8 kg ________12,20 %
Summe .______________14,75 kg _______100,00 %
Einmaischen bei __78 °C
Rasten ._________65 °C für 90 Min
Abmaischen bei .__75 °C
(Wassermengen leider nicht angegeben)
Hopfen und Zusätze
Tettnanger __________ 4,0 %-α __ 112,0 g ___ 60 Min
Styrian Goldings ______6,0 %-α ___ 18,0 g ___ 15 Min
Hallertau Mittelfruh ____4,0 %-α ___ 18,0 g ___ 15 Min
Irish moss __________2,64 Tlf. _____________ 15 Min
Hefe
Wyeast 1214 Belgian Abbey
Gärung bei 20 °C
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So, nun meine Fragen: kann man diese Malze durch Standard-Malze ersetzen?
Zur Verfügung habe ich (wahrscheinlich alles Weyermann, jedenfalls alles
von HuM):
Pilsener Malz
Münchener Malz
Weizen Malz hell
Weizen Malz dunkel
Caramalz hell
Caramalz dunkel
Carared
Röstmalz/Farbmalz Carafa Spezial II
Rauchmalz
Beim Hopfen sieht's bei mir so aus (Alpha-Werte in Klammern):
Tettnanger (14,6 und 6,8), Magnum (15), Perle (10)
Vermutlich ist es besser, den IBU-Wert auf 22-26 runter zu setzen, da ich
das Cimay Red jetzt nicht so bitter empfunden habe.
Kann ich 0815-Kristallzucker nehmen? Zucker und Malze alle zugleich
einmaischen, oder ist es ratsam, besondere Abfolgen einzuhalten?
Wie verhält es sich bei einem belgischen Dubbel überhaupt mit den Rasten:
ist diese 90-Min-Rast eher dem amerikanischen Braustil geschuldet und
sollte besser auf mehrere Raststufen aufgeteilt werden, oder ist das ok
so?
Gärung: in einem anderen (sehr unvollständigen) Rezept, das sich auf das
Buch "Brew like a Monk" bezieht, habe ich hierzu folgende Angaben
gefunden:
Hauptgärung 20 °C 4 Tage
dann 28 °C 1 Tage
Nachgärung 0 °C 3 Tage
Die Nachgärung bei 0°C ist natürlich Quatsch, dass kann höchstens die
Lagerung sein. Was meint ihr jedenfalls zur Gärführung? Besondere
vorgehensweise auch zur Herführung wegen der hohen Stammwürze?
Würde mich sehr über eure Meinung freuen!
Grüße
Davide
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