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Autor: Betreff: Earlsche Kochmaischverfahren - nicht Jodneutral
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2010 um 16:32  
hallo!

dies ist zwar mein erster post hier, aber ich lese schon länger mit und habe auch schon 2 biere selber gebraut, bisher nach dem infusionsverfahren. bisher hab ichs auch immer jodneutralität geschafft.

diesmal wollte ich das "Earlsche Kochmaischverfahren" ausprobieren (http://home.arcor.de/hobbybrauerboerse/Neues_Maischverfahren.htm). leider ist die jodneutralität auch nach 2,5h rast (30min 62 + 2h 70 grad) nicht eingerteten, es waren immer noch schwarze schlieren zu erkennen, wenn auch der umschlag nicht mehr so heftig wahr wie am anfang.

mein rezept ist:

kochmaische: 7L wasser + 2 kg münchner + 200g karamell
rast bei 62grad 30min
rast bei 72grad 30min -> hier wars jodneutral
dannach 15min kochen

7l wasser hinzgeben - > temperatur war 55 grad
dann 2.2kg münchner, 1kg pilsner und nochmal 200g karamell
hier erreichte ich wie gesagt auch nach 2.5h keine jodneutralität.

ich hab dann auf 78 grad erhitzt und geleutert, 10l nachguss.

ist es schlimmt wenn man jodneutralität nicht erreicht? was könnte ich falsch gemacht haben, die temperaturen hab ich so gut es ging eingehalten?

lg

mat
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2010 um 17:46  
so, sud ist am abkühlen. erstaunlicherweise hab ich 23°Brix mit dem Refraktrometer gemessen, wieviel da wohl die Stärke die noch drin ist ausmacht....
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2010 um 18:30  
Hallo Matthias!

Hast Du die geläuterte Würze mal mit Jod getestet? Beim Läutern bleibt schon ein Teil evt. Reststärke im Treber hängen.
Sonst finde ich so keinen Fehler beim Maischen. Könnte mir höchstens denken, daß die Maische bei (zu) weichem Brauwasser vom pH her zu sehr ins Saure gerutscht ist.
Klar, wenn Du 5,6kg Malz mit nur 24l Güssen bearbeitest, bekommst Du fette Dichtewerte. Ist Dein Kocher so klein, oder hast Du nur auf ca. 15l Bier geplant?

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 00:57  
hallo!

ja ich hab die geleuterte würze getestet, es wurde trotzdem schwarz. ich glaube es könnte an der hohen konzentration liegen.

das rezept ist für ein starkes dunkles bockbier, daher die hohe konzentration.

ich hab die hefe gerade rein, mal schaun wies morgen ausschaut.
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 08:37  
ich fürchte das wird nix mehr, seit dem die hefe drin ist sind 8h vergangen und bisher kein zeichen einer gärung.

ich hab bis jetzt nur mit obergäriger hefe gearbeitet, die hat nach 8h schon heftig reagiert, diesmal ist ungergärige drinnen, wie lange dauerts da in der regel?
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 09:24  
Hallo Matthias,

welche ug-Hefe hattest du eingesetzt ?

Ich hatte bei ug-Hefen Ankommzeiten zwischen 30 Minuten und knapp zwei Tagen. Gerade die WY-Hefen ohne Starter sind eine Zitterpartie.

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 09:26  
Hmm, was für eine Hefe war das und wie viel und welche Anstelltemperatur?
Wenn Trockenhefe, hast Du in Wasser vorgequollen? Wenn Flüssighefe, hast Du ggf. einen Starter gemacht?
Acht Stunden sind noch kein Problem und wären eher flott, wenn es keine voll aktive Hefe wäre, direkt aus einer Gärung.
Gib der Sache noch etwas Zeit.

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 09:50  
danke für die rückmeldungen!

ich habe die brewferm lager trockenhefe und bin wie folgt vorgegangen: etwas würze entnommen und die trockenhefe aufgelöst. das ganze 30min stehenlassen. dannach der würze hinzugefügt und durchlüftet (immer wieder mit einem becher etwas entnommen und draufgeleert). die würze hatte noch 24°C, auf der packung steht optimal ist 12-15°C (war etwas in zeitdruck, aber mit der og hats bis jetzt bie 25° auch immer geklappt). momentan hat die würze etwas über 15°, der keller hat genau 15°.

ich habs mir nochmal genauer angeschaut, die würze schmeckt (ich kann mich auch täuschen) leicht vergoren obwohl oben wirklich kaum schaum ist und keine bläschen aufsteigen. refraktometer sagt 20°Brix (gestern 23), dh vielleicht passiert da eh was.


[Editiert am 27.12.2010 um 09:51 von mkdigital]
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 12:31  
Hoffentlich hast du die Hefe nicht mit der konzentrierten Würze rehy....tisiert. Schlimmstenfalls sind dir dabei die Hefezellen geplatzt. Prüfe auch noch, ob sich da nicht eine Lactobazillusgärung eingeschlichen hat (Sauerkraut, Berliner Weiße).

War die Hefe überhaupt "bockgeeignet" ?

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 12:40  
ok, das wusste ich nicht das da die hefe schaden nehmen kann wenn man sie mit würze aufweckt. ich hab das glaub ich im anfängerbuch von hagen rudolph gelesen. für mich hat es hald sinn gemacht die hefe nicht mit wasser sondern mit würze "aufzutauen" weil eben die nährstoffe drinnen sind.

bockgeeignet weis ich ebenfalls nicht, hab allerdings auch noch nicht gelesen das das ein problem ist... die rezepte hier haben auch nie etwas spezielles drinstehen, nur eben og und ug. nur das vielleicht nicht alles zu alkohol vergoren wird weils da eine grenze bei ca. 12% alk. gibt ab der die hefe nicht mehr arbeitet.

jedenfalls ist jetzt eine deutlichere gärung zu beobachten, es hat sich einiges an schaum gebildet und im gärspund blubbert es wenig. komisch riechen tut es nicht, ich glaub die gärung ist desswegen langsamer als gewohnt weil ich bis jetzt nur og hefen probiert hab und weil eben noch stärke da ist + niedrigere temperatur.

ist hald ein versuch, mal schaun.
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 13:33  
Also um 12 Stunden sind eigentlich ziemlich normal für eine frisch aktivierte Trockenhefe. Bei dieser Stammwürze ist das sogar eher flott!
Bei einem Extrembock habe ich in Unkenntnis auch erstmal ein Päckchen Nottingham normal rehydratisiert zugegeben, was diese aber deutlich verschnupft hat! ;)
Ein weiteres Päckchen habe ich im Erlenmeyer-Kolben auf dem Magnetrührer auch erst mit Wasser konditioniert und ohne Belüftung schluckweise (immer so 50ml Würze, 30min warten...) rangeführt.
Die eigentliche Hauptgärung habe ich leider nicht beobachten können, da im Wanderurlaub. Aber das Gärfaß war dann innen komplett mit Hopfenschlonz verpappt! ;)

Noch was zum Hefekillen: ich hätte gedacht, daß die Hefezelle bei hoher Zuckerkonzentration des externen Mediums eher schrumpelt, als sich aufbläht.
Oder funktioniert es da osmotisch anders, als etwa beim "Verzehr" von destilliertem Wasser und den Magenzellen? :gruebel:

Uwe


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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2010 um 14:12  
Hi Uwe,

(lach), habs´ mir auch überlegt, wie herum die Osmose funktioniert. Ich hatte mich dann für die Platzversion entschieden, da das etwas bildhafter rüberkommt. Vielleicht kann einer der Biologen was hierzu beisteuern.

Grüße

Hans


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Alfred Katzka
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red_folder.gif erstellt am: 28.12.2010 um 09:55  
update: nun ist die gärung deutlich im gange, allerdings ensteht sogut wie keine kohlensäure, es blubbert garnicht. dafür bin ich schon auf 18°B. was meint ihr, wielange wird die gärung noch dauern? bei meinen obergärigen wars nach 2 tagen fertig...
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 28.12.2010 um 11:08  
Hallo Matthias!

Hmm, in was gärst Du? Wenn Kräusen auf dem Bier sind, wird auch CO2 produziert. Vielleicht ist Dein Gärgefäß nicht richtig dicht?

Auch für OG sind 2 Tage schon extrem kurz und das birgt die Gefahr, daß es nicht komplett ausgegoren ist. Das wirst Du UG - zumal bei dieser Stammwürze - nicht annähernd sehen.
Richte Dich eher auf 2-3 Wochen ein. Bei den Messungen mit dem Refraktometer beachtest Du die erforderliche Meßwertkorrektur wg. Alkoholeinfluß?
Es gibt eine Tabelle mit Korrekturdaten, ich nehme lieber das Refraktometer-Dokument vom Braukollegen Earl.

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 28.12.2010 um 13:23  
echt, 2-3 wochen! damit hätte ich net gerechnet. mittlerweile blubbert es eh schon stark, dh es sollte passen. bin hald immer noch unsicher wies wird weils ja nicht jodneutral geworden ist.
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 28.12.2010 um 20:45  
Ein Blausud ist bei einem Hobbybrauer kein Drama, keine Panik.
Bei einem Industriebier ist das nicht drin, aber wenn Du das Bier nicht ewig lagerst, passiert da nichts.
Das Bier ist nicht so lange haltbar, aber absolut trinkbar.
Freu Dich auf Dein Bier!

Stefan
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