Also meine Erfahrungen mit Kükenzapfhähnen sind eher zweigeteilt.
Als Zapfgarnitur für bayerischen Anstich(Ausschank ohne CO2) haut das
sicher gut hin. Ist ja auch die Regel bei dieser Art zu zapfen.
Allerding bin ich in Verbindung mit Kegfässern und CO2 nicht davon
überzeugt. Wir hatten mal eine sehr simple "Zapfanlage" für kalte,
isolierte Kegs. Und zwar: Zapfkopf, VA-Leitung (senkrecht nach oben, dann
90°-Bogen), Kükenhahn.
Das Zapfen ging dann folgendermaßen: Anstechen, CO2 am besten gleich mal
ganz zurückdrehen oder zugedreht lassen. Dann 20 Krüge voll Schaum schänken
und warten. Immer wieder vollschänken und dann das sehr schale Bier
servieren...
Das ging dann so lange, bis der Druck im Fass fast weg war und somit die
Flussgeschwindigkeit abnahm. Dann ging das schänken halbwegs. Dann konnte
der CO2-Druck auf 0,1-0,3 bar erhöht werden.
Das Problem beim Kükenhahn ist die Flussgeschwindigkeit. Du kannst die
Flussgeschwindigkeit hier nur durch Verändern des CO2-Drucks an der Armatur
beeinflussen. Also funktioniert das schaumfreie Zapfen hier genau umgedreht
als beim Kompensator, bei dem du den Druck erhöhen musst wenn du CO2-Blasen
in der Leitung hast. Natürlich ist es so, dass die sehr kurze Leitung die
Flussgeschwindigkeit nicht sehr bremst. Wenn du den Hahn in einer
Schankanlage (Windungen, Bögen, viel längere Leitung! dadurch mehr
Wiederstand!) verbaust funzt das sicherlich besser! Aber direkt am Fass
geht nur mit sehr wenig bis garkein Druck, was heißt: entweder Fass leer
machen, oder nachher wieder Druck aufs Fass geben.
Nachdem ich mich immer wieder über dieses System geärgert habe, hab ich
einen Kompensatorhahn rangebaut und siehe da: In der kühleren Jahreszeit
stehen die Durchlaufkühler in der Ecke und das sehr einfache Zapfgerät ist
dauernd auf einer anderen "Baustelle"
LG
[Editiert am 25.1.2011 um 11:10 von Anton]